Molau-Ausstieg: Chance geben!

Andreas Molau ist ausgestiegen – ein Schritt, der viele Fragen aufwirft, wie jeder Ausstieg. Und wie jeder Aussteiger sollte auch der ehemalige NPD-, DVU- und Pro-Funktionär eine faire Chance bekommen. Die Chance, sich von der rechtsextremen Bewegung zu verabschieden und neu anzufangen. Von Patrick Gensing und  Stefan Laurin.

Doch ein Bruch mit der rechten Szene muss auch glaubhaft sein. Und was glaubhaft ist, hängt von der Person des Aussteigers ab. Bei einem Mitläufer reicht es, die Szene zu verlassen, den Kontakt zu den „Kameraden“ abzubrechen. Bei Leuten wie Molau reicht das allerdings nicht – und im NDR-Interview hat Molau deutlich gemacht, dass ihm das bewusst ist: Er hat nach eigenen Aussagen den Kontakt zu den Sicherheitsbehörden aufgenommen. Es dürfte sich um einen längeren Prozess gehandelt haben, denn Gesinnung legt man nicht wie einen Anzug ab.

Aussteiger berichten übereinstimmend von Zweifeln an der Ideologie, Ekel vor der Gewalt in der Szene – und natürlich auch persönlicher Zukunftsangst. Sie lösen sich nach und nach von ihrer Szene. Wer den riskanten Schritt des Ausstiegs geht – besonders angesichts der Gewaltbereitschaft in der Szene – hat ein Recht auf Rückkehr in die Gesellschaft. Wer ihnen dieses Recht verweigert,

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Update: Molau Ausstieg – Pro NRW reagiert mit wirrer Erklärung

Andreas Molau

Sind es die immer wütender werdenden Proteste, der zunehmende Druck durch die Sicherheitsbehörden oder die notorische Erfolglosigkeit der radikalen Rechten? Nach Axel Reitz ist jetzt auch Andreas Molau aus der Szene ausgestiegen.

Erst Axel Reitz, der selbsternannte „Hitler von Pulheim“: Er hat bei der Polizei ausgesagt, seine Leute belastet, ist nicht mehr Teil der Nazi-Szene des Rheinlands und soll nun immer mal  wieder durch Köln radeln –  mit einem Helm, um unerkannt zu bleiben.

Jetzt Andreas Molau: Der ehemalige Waldorflehrer war Redakteur der rechten Postille „Junge Freiheit“, machte später Karriere bei der NPD, überwarf sich dann mit der NPD-Führung, heuerte 2009 bei der DVU an und verließ sie, als die Partei  von der NPD geschluckt wurde. Nächste Station von Molau war dann Pro NRW. 2010 trat er sein, seit 2011 war er Beisitzer im Landesvorstand. Molau hat sich vor allem um die Öffentlichkeitsarbeit der Partei gekümmert.

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Die B3E Story 9 – Die Rolle der Bochumer Stadtverwaltung

Neue Leute haben es im Umgang mit einer städtischen Bürokratie immer schwer. Auch heute noch. Erst recht, wenn sie jung und unkonventionell sind, ja eventuell sogar als subversiv gelten. Alle drei Eigenschaften trafen auf Leo Bauer , aber auch auf die Mehrzahl seiner bislang schon beschriebenen und in den weiteren Folgen noch zu beschreibenden Mitpioniere zu. Heute würde man sie „dynamische Jungunternehmer“ oder noch treffender „Kreative“ nennen und vielleicht entsprechend goutieren. Damals allerdings waren Unternehmer per se alt und seriös und in der Gastronomie waren sie zudem mehrheitlich einfallslos.

Das gleiche galt für den damaligen Leiter des Ordnungsamtes, der für eben diesen Wirtschaftssektor zuständig war und die so wichtigen Konzessionen erteilte. So war die erste Phase der Entstehung des Bermudadreiecks vor allem für Leo Bauer mit Steinen gepflastert, und auch die später in das Dreieck strebende Gastronomengeneration sollte noch erhebliche Kämpfe mit der Stadt Bochum auszutragen haben. Zuerst einmal galt es jedoch, das Misstrauen der Verwaltung zu überwinden und seine Disziplin und Liquidität unter Beweis zu stellen. Auch musste um jede Veränderung,  jede Innovation – zum Teil bis heute – gekämpft werden.

Die 60er Jahren waren für die Gastronomie eine schwierige Zeit. Das Fernsehen und das Flaschenbier hatten ihren gesellschaftlichen Durchmarsch begonnen und den Kneipen zunehmend ihre Treffpunktfunktion genommen. Die Jüngeren wiederum, die nach neuen  Formen der Unterhaltung und der Kommunikation suchten, standen den herkömmlichen Lokalen skeptisch bis fremd gegenüber, was umgekehrt auch für deren Wirte galt. Lange Haare waren nicht gerne gesehen, und auch die Vorstellung, dass „Negermusik“ aus der Jukebox klingen könnte, befremdete nicht wenige konservative Gastronomen.

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Der Ruhrpilot

Dortmund: 18.000 Musikfans im Westfalenpark…Ruhr Nachrichten

Bochum: Umjubelte Premiere von „Batman hält die Welt in Atem“…Ruhr Nachrichten

Duisburg: Duisburger sollen bei Gestaltung der Bahnhofsplatte mitreden…Der Westen

Essen: Mit dem Soul Hell Café geht ein Stück Kiez aus Rüttenscheid…Der Westen

Verschwörer: Moskau, Rothschild und Hartz 4…Reflexion

NRW: Schüler halten Nazi-Deutschland für Demokratie…Welt

Umland: Streit um Camping bei Mahnwache nimmt kein Ende…Welt

 

Der Ruhrpilot

NRW: Abmahngebühr für Downloads zu hoch…RP Online

Ruhrgebiet: Die FDP in Bochum fordert neue Strukturen für die Ruhrmetropole…Radio Bochum 

Ruhrgebiet II: Metropolradruhr – Neue Stationen, neue App und Kooperationen…Pottblog

Dortmund: Wirte wollen für Rettung der Eckkneipen kämpfen…Der Westen

Dortmund II: Per Tanzdemo gegen die Gema…Ruhr Nachrichten

Essen: Festival Heimaterde…Der Westen

Essen II: Wormland verlässt die Essener City…Der Westen

Internet:  Leistungsschutzrecht für Presseverleger wird zur Suchmaschinen-Steuer…Netzpolitik

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Die B3E-Story 8 – Die 80ger Jahre und die Entstehung der Szenemagazine

Betrachtet man die bislang beschriebene Entwicklung aus einer räumlichen Warte, so wurde der ökonomische Grundstein des späteren Bermudadreiecks außerhalb des Engelbertviertels gelegt. Das Gebiet wurde räumlich gesehen quasi erst umzingelt und dann von außen Stück für Stück erobert. Das durch die Bahnhofsverlegung entstandene städtebauliche Vakuum um den Bahnhofsvorplatz entlang der oberen Kortumstraße und die damit verbundene wirtschaftliche Schwächung dieses Quartiers musste sich erst so weit steigern, dass sinkende Mieten, begründet durch Unternutzungen und Leerstände, eine Vereinnahmung durch neue Nutzer mit geringen finanziellen Mitteln möglich machten.

Die Promotoren dieser Entwicklung  kamen, von ihrer Profession her gesehen, ebenso von Außen. Sie  waren weder speziell für die Gastronomie ausgebildet, noch von ihrer Herkunft dafür prädestiniert. Es waren vielmehr im wahrsten Sinne Pioniere ihrer Zeit, die nichts anderes hatten als Ideen und den unbändigen Willen, diese umzusetzen. Vor allem aber wussten sie um die Potentiale des Engelbertviertels und nutzten seine ökonomische Schwäche bzw. seine gerade im Verhältnis zu ihrer Innenstadtlage niedrigen Mieten, zu ihrem Vorteil.

Leo Bauer und alle späteren Mitstreiter und Mitbewerber waren zugleich personifizierter Ausdruck einer Aufbruchsstimmung, die nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Generation und damit viele andere Menschen in Bochum – und nicht nur dort – prägte. Personen, mit denen die herkömmlichen Gastronomen und Brauereien und die städtische Bürokratie erst einmal gar nicht umzugehen wussten. Sie irritierten mit ihrem Lebensstil und ihrem Auftreten ihre

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