Jazzkantine, Donnerstag, 19. Juli, 19.00 Uhr, Strobels, Dortmund
Der Ruhrpilot

Dortmund: Details zum Vorgehen von Dortmunds OB Ullrich Sierau gegen diverse Medien…Pottblog
NRW: Strukturbruch…RP Online
Ruhrgebiet: Karstadt, Opel, RWE – Krise bedroht das Revier…Der Westen
Ruhrgebiet II: Der „Ruhrmarathon“ kehrt zurück…Der Westen
Dortmund II: Stadt hat gute Chancen auf Regress von Ex-OB Langemeyer…Ruhr Nachrichten
Dortmund III: Schwere Vorwürfe gegen Bethanien-Krankenhaus…Ruhr Nachrichten
Duisburg: Skandal-Baustelle Küppersmühle kostet Gebag eine Million Euro…Der Westen
Essen: Die ehemalige Buchhandlung Baedeker schließt…Der Westen
Warum starb Ousman Sey?
Am 7. Juli starb der aus Gambia stammende Ousman Sey im Dortmunder Polizeigewahrsam. Vorher wurde ihm zwei Mal trotz attestierten Herzrasens der Wunsch verwehrt, in ein Krankenhaus gebracht zu werden. Die Sanitäter riefen schließlich die Polizei, die ihn mit auf die Wache nahmen, wo er an einem Atemstillstand verstarb.
Am Freitag findet in Dortmund eine Demonstration statt, welche die Aufklärung des Todes von Sey fordert. Die Organisatoren haben Fragen an die Verantwortlichen bei der Dortmunder Polizei formuliert:
– Wie kann ein Mensch, der offensichtlich ärztliche Hilfe benötigt, in Handschellen(!) in Polizeigewahrsam genommen werden?
– Warum haben die Sanitäter_innen trotz offensichtlich schwerster gesundheitlicher Probleme keine Anstalten unternommen, Ousman Sey in ärztliche Behandlung zu bringen?
– Wie kann es sein, dass Polizei und Presse, trotz der offensichtlich lebensbedrohlichen Umstände, in denen sich Ousman Sey befand, ihn als ‘Randalierer’ und Täter pathologisieren?
– Wäre der Polizeipräsident Norbert Wesseler, der bestreitet, dass es sich hier um rassistisch motivierte Unterlassung von Hilfe handle, auch erst in Polizeigewahrsam gekommen, wenn er den Rettungsdienst wegen Herzrasens kontaktiert hätte? Bliebe er ruhig sitzen, wenn er Todesangst litt und ihm Hilfe verwehrt blieb?
Die Demonstration finden am 20. Juli um 18.00 Uhr vor dem Hauptbahnhof Dortmund statt. Weitere Infos hier.
Die B3E-Story 4 – Ein gewisser Leo Bauer und ein gewisser Alex Schüler

Während die Stadträte von Bochum sich noch Anfang der 70er Jahre nicht entschließen konnten, auch die obere Kortumstraße zur Fußgängerzone zu machen um so das Engelbertviertel wieder aufzuwerten, begann an der ersten Universität des Ruhrgebietes, nur gut acht Kilometer Luftlinie von diesem Quartier entfernt, Leonardo Bauer, Sohn einer italienischen Einwanderin und eines deutschen Bergmanns, sein Betriebswirtschaftsstudium. Im ersten Moment scheinen diese beiden Vorgänge nichts mit einander zu tun zu haben, und für die jeweiligen Endscheider war das auch so. Bauer allerdings, dessen Vater bei einem Bergwerksunglück starb als er vier Jahre alt war, war früh daran gewöhnt, sein Leben und das von anderen in die eigenen Hände zu nehmen.
Der spätere Lebensweg des heutigen Groß-Gastronom deutete sich schon 1963 an, als er zusammen mit 40 Gleichgesinnten, die ihn kurz Leo nannten, am Nordring den Club Liberitas gründete, eine Art selbstverwaltetes Kulturzentrum. Sie organisierten nicht nur generell für die 60er Jahre sondern vor allem für die Bochumer Verhältnisse ein avanciertes Kulturprogramm und: sie versahen auch den Putz- und Thekendienst gemeinsam.
Leo Bauer sympathisierte, wie die meisten Studenten dieser Zeit, mit einer neuen Jugendbewegung, die später als die 68er in die Annalen eingehen sollte. Er gehörte nicht zu den politischen Anführern der Szene, prägte sie in Bochum jedoch in kultureller Hinsicht und gehörte zu den ersten Kriegsdienstverweigerern der Stadt.
Er verstand die kulturellen Bedürfnisse seiner Altersgenossen umso mehr, als es auch seine eigenen waren – und er befriedigte sie.
Doctor Krápula
Doctor Krápula, Mittwoch, 18. Juli, 20.00 Uhr, Kulturrampe, Krefeld
Der Ruhrpilot

Dortmund: Klagt die Stadt gegen Ex-OB Langemeyer?…Der Westen
Ruhrgebiet: Ruhrtriennale-Projekt an der Jahrhunderthalle gestartet…Ruhr Nachrichten
Ruhrgebiet II: So schlecht war kein Sommer seit 1991…Der Westen
Energiewende: Norwegen – intelligente Strom- oder Schnüffelnetze?…Netzpolitik
Bochum: Hacker attackieren die Homepage der Stadt…Ruhr Nachrichten
Castrop-Rauxel: Bahìa de Cochinos – Harter Punk zum fünften Geburtstag…Recklinghäuser Zeitung
Dortmund II: Anzeige wegen NPD-Wahlplakat…Der Westen
Dortmund III: Dortmunder entwickeln neue „Pisa“-Studie…Ruhr Nachrichten
Duisburg: Neuer Streit um alte Wohnungen…Der Westen
Essen: Zwar arm, aber nicht sehr sexy – Zwischenbilanz zum Strukturprogramm „Essen.2030“…Der Westen
Umland: Nazis überfallen Kunstausstellung…Publikative
Weltkulturerbe Ruhrgebiet: Nicht alles, was gut gemeint ist, ist auch gut

Die „Industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet“ soll Weltkulturerbe werden; das Land NRW schlägt das zumindest der Kultusministerkonferenz so vor. Diese hat dann wiederum darüber zu entscheiden, wie die gesamtdeutsche Vorschlagsliste aussieht. Das letzte Wort, auch zu den deutschen Vorschlägen, hat schlussendlich die UNESCO selbst. Es ist also noch ein weiter Weg bis auf die Welterbe-Liste, aber die ersten Schritte dahin sind durch die Nominierung des Ruhrgebiets durch das Land NRW nun getan. Unser Gastautor Wolfgang Schmitz ist Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbandsgruppe, Duisburg.
Zunächst klingt es ja gut: Das Ruhrgebiet soll für seine großartige und einmalige Industriegeschichte ausgezeichnet werden. Die Denkmäler dafür sind zweifellos zahlreich vorhanden. Und im lokalpatriotischen Revier wird das manchen auch mit Stolz erfüllen. Man denkt an ehrliche Malocher, Bergbau und an einen tollen Zusammenhalt. Auf den ersten Blick alles wunderbar. Aber es ist wie so oft im Leben: Nicht alles, was gut gemeint ist, ist auch gut.
Nein, aus Sicht der Wirtschaft komme ich zu einem ganz anderen Schluss als die zuständige Jury des NRW-Bauministeriums: Für den Wirtschaftsstandort Ruhrgebiet ist es ausgesprochen schlecht, wenn unsere “Industrielle Kulturlandschaft“ hier zu einem Weltkulturerbe wird.
[Bilderrätsel39]
Wünsche allen einen guten Start in die neue Woche und zieht euch warm an…heute morgen waren es 10 Grad ! ..
Neuwahl: Dortmund kennt kein Sommerloch

Ganz Deutschland steckt im Sommerloch. Ab und an was neues von „Crazy Horst“ (FAZ), der Kanzlerin – das wars. Ganz Deutschland? Nein, denn in Dortmund hat der Wahlkampf begonnen.
Nachdem 2010 schon die OB-Wahl wegen der Haushaltslüge, der damalige SPD OB Gerhard Langemeyer entdeckte nur einen Tag nach der Kommunalwahl 2009 ein Haushaltsloch von 100 Millionen, wiederholt werden musste, ist nun am 26. August der Rat dran. Und das heißt für Dortmund: Wahlkampf in den Sommerferien.
Die ersten Plakate hängen schon. Im Internet überraschen die Grünen im einem Grün-O-Mat, mit dem die Wähler ihre Meinungen mit den Forderungen der Grünen abgleichen können: Nordstadt, Flughafen und Trinkraum – alles ist strikt auf die Kommunalpolitik ausgerichtet. Schöne Idee.
Die anderen Parteien beschränken sich bislang auf Plakate, die Linkspartei wendet sich mit einem Youtube-Video zum Thema Mietpreise an die Wähler. Und weil die Piraten 2009 noch nicht kandidiert haben und die Wahl im August eine Wiederholung der 2009er Wahl mit den gleichen Listen ist, sind sie nicht dabei.
Die Wahl kommt für die SPD zum idealen Zeitpunkt: In NRW sind die Sozialdemokraten so beliebt wie nie – die Genossen können mit einem ordentlichen Stimmenzuwachs rechnen. Doch die Dortmunder SPD ist nicht nur von der Stimmung im Land abhängig: Die Sozialdemokraten der Stadt vertreten klassische SPD-Positionen und machen den Grünen-Hype nicht mit. Auch das könnte sich beim Wähler auszahlen. Einige Beobachter halten sogar die Eroberung der absoluten Mehrheit im Rat für möglich – der SPD in Gelsenkirchen ist das 2009 auch gelungen. Einzig allein das Verhalten von OB Ullrich Sierau (SPD), der gegen zahlreiche Medien juristisch vorging und seinen Anwalt von der Stadt bezahlen lassen will, könnte Wasser in den roten Wein giessen. So etwas macht Journalisten Neugierig und Sierau ist allemal jemand, der auf Druck mit einem beherzten Sprung in den Fettnapf reagiert.
Von da an wird Dortmund auch in den kommenden Wochen für die eine oder andere Schlagzeile gut sein – und weil sonst nicht viel los ist, könnte die Stadt es immer wieder in die bundesweiten Schlagzeilen schaffen.
Frankie Rose
Frankie Rose, Dienstag, 17. Juli, 20.00 Uhr, Blue Shell, Köln

