Wenn „Der Sturm“ vorüber ist, steht er da, ein stattlicher Herr, seriöse Respektsperson im makellosen Smoking, deplaziert wirkend auf seinem Leichenberg. Im Epilog bittet, dann fleht Manfred Zapatka mit brechender Stimme um Beifall für seinen Auftritt. Applaus soll ihn aus der Rolle des Prospero erlösen: „Wo ihr begnadigt wünscht zu sein, lasst eure Nachsicht mich befrein.“ Doch beklatscht wird die Eröffnungspremiere der Ruhrfestspiele 2014 zunächst nur verhalten. In diesem Sturm wächst niemand über sich hinaus, einen Helden, den man feiern könnte, gibt es nicht. Von unserer Gastautorin Emelie Wendt.
Das liegt zu gleichen Teilen an der Radikalität, mit der der Isländer Gísli Örn Garðarsson Shakespears wohl letztes Werk entzaubert, indem er die Motive ins Hier und Heute übersetzt, als auch daran, dass diesen Motiven dadurch ihre Qualität als Denkansatz verloren geht. Und trotzdem erschließt sich diese Fassung von „Der Sturm“ über den ursprünglich märchenhaften Charakter des Stücks, denn: Es war einmal bei seiner Premiere um 1611 eine moderne schwarze Komödie, deren Aufführung mit Sturm, Geistern und Maskerade Bühnentechnik auf dem neuesten Stand verlangte. Die Handlung spiegelte Zeitgeist und –geschehen von Machtkämpfen über Aufstände bis hin zu Kolonialisierung und dem Verhältnis Mensch und Natur.
Waltrop steht kurz vor dem Ruin. Die ‚regierende‘ SPD wirbt trotzdem für ’solide Finanzen‘.
Das Wahlwerbung häufig nicht so ganz ernst zu nehmen ist, das sollte ja jedem klar sein. Häufig werden einem als Wähler hierbei Dinge versprochen, welche man dann seitens der darauf um Zustimmung werbenden Partei gar nicht zu realisieren in der Lage ist. Die berühmten ‚Leeren Versprechungen‘ halt. Auch das ist sicherlich den allermeisten Wählern klar.
Richtig ärgerlich wird es aber aus meiner Sicht dann, wenn man das Gefühl bekommt von Wahlwerbung regelrecht ‚für dumm verkauft‘ zu werden.
Ich wohne aktuell in Waltrop, im Kreis Recklinghausen. Meine Heimatregion ist in den letzten gut 20 Jahren regelrecht zu einer Armutshochburg in NRW verkommen. Das ehemals recht gepflegte Waltrop zählte z.B. bis in die 1990er-Jahre hinein noch zu den echten ‚Perlen‘ im nördlichen Ruhrgebiet.
Inzwischen vergammelt die Stadt, so wie viele andere in der Region auch, quasi vor den Augen der Bürger. Dreck und Gammel überall. Diesbezügliche Fortschritte sind aktuell kaum noch vorstellbar, wenn man einen Blick auf die dramatische Kassenlage der Stadtfinanzen wirft.
Immer wieder werden Gifte dort gefunden, wo sie angeblich nicht hingehören. Aber das bloße Vorhandensein macht einen Stoff noch nicht zum Gift, sondern erst die entsprechende Dosierung – und die ist meist minimal. Von unseren Gastautoren wie Walter Krämer und Gerhard Arminger/Novo Argumente
Gifte, Gifte, überall. Kein Tag vergeht, an dem wir nicht in den Medien hören und lesen können, dass in unseren Kleidern, unseren Möbeln, dem Spielzeug der Kinder und natürlich im Essen und gar in unseren Körpern Gift gefunden wurde. Das wichtigste Werkzeug für Panikmache ist eine systematische statistische Desinformation per reinen Existenznachweisen von Giften aller Art. Ein typisches Beispiel ist die folgende Meldung des Südwestrundfunks[1]: „Bei 70 Prozent aller deutschen Großstädter konnte das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat im Urin nachgewiesen werden“.[2] Diese Zahl resultiert aus einer Untersuchung [3] des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und seines europäischen Dachverbands Friends of the Earth (FOE) an 182 Stadtbewohnern aus 18 Ländern, davon 10 aus Deutschland (Pressemitteilung des BUND) [4]. Sie wurde auch von anderen Medien übernommen und ist nicht nur wegen der Abwesenheit einer seriösen Grenzwertdiskussion als grober statistischer Unfug einzuordnen. Abgesehen davon, dass es schlicht unmöglich ist, aus einer Stichprobe von zehn Personen auf die gesamte deutsche Großstadtbevölkerung rückzuschließen, sagt allein die Existenz eines Schadstoffs absolut nichts über dessen Gefahrenpotenzial. Denn viele dieser Funde sind ein Artefakt von immer feineren Analysemethoden und als solche keine Meldung wert. Tatsächlich kann man heute überall alles finden, wenn man nur genau genug misst. Damit fällt die besagte Unstatistik zu Glyphosat wie schon eine andere als Unstatistik des Monats aufgespießte Meldung zu Giften in Adventskalendern in die große Schublade „Viel Lärm um nichts“. Da hatte die Stiftung Warentest in gewissen Produkten Mineralölrückstände entdeckt. Mehrere Firmen mussten darauf ihre Produkte aus den Regalen nehmen, mit Schäden für die jeweiligen Hersteller von mehreren 100.000 Euro. Zwar wurde hier immerhin auch die Menge angegeben – rund 10 Milligramm pro Kilogramm Schokolade – aber nach Auskunft des Bundesinstituts für Risikobewertung gehen von diesen Mineralölrückständen keine zusätzlichen Gesundheitsgefahren aus; sie entsprechen in etwa dem, was Kinder und Erwachsene ohnehin über die sonstige Ernährung gewohnheitsmäßig zu sich nehmen.
„Allein die Existenz eines Schadstoffs sagt absolut nichts über dessen Gefahrenpotenzial. Denn viele dieser Funde sind ein Artefakt von immer feineren Analysemethoden und als solche keine Meldung wert.“
Für Kurzentschlossene habe ich einen kleinen Ausflugstipp: Noch bis um 18 Uhr steigt am heutigen Sonntag am LWL Museum ‚Schiffshebewerk Henrichenburg‘ in Waltrop das Museumsfest.
Ich war heute Vormittag, kurz vor der offiziellen Eröffnung, schon einmal vor Ort und habe ein paar aktuelle Fotoeindrücke von dort mitgebracht.
Das bunte Familien-Programm mit Musik und Bootsrundfahrten startet in diesen Minuten, die offizielle Eröffnung ist übrigens für 14 Uhr vorgesehen.
Heute wird dort auch die Ausstellung „100 Jahre Rhein-Herne-Kanal“ eröffnet, die auf dem umgebauten Schleppkahn ‚Ostara‘ eingerichtet ist. Das Schiff liegt kurz vor dem ‚Alten Hebewerk‘ vor Anker.
Auch wer sich umfassend über die Schiffshebewerke und Schleusen in Waltrop informieren möchte, hat dazu Gelegenheit bei heute kostenlosen Führungen.
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