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Der Abstieg des Andre Schürrle – BVB macht das Desaster offiziell

Andre Schürrle im BVB-Trikot. Foto: Robin Patzwaldt

Fußball ist in diesen Zeiten längst ein Millionengeschäft, aber häufig auch viel Glanz und Glamour. Wer beispielsweise das Schauspiel rund um den Wechsel von Christiano Ronaldo von Real Madrid zu Juventus Turin kürzlich mitverfolgt hat, der könnte sich dadurch in seiner Meinung wieder einmal bestätigt fühlen. Schon ein Wahnsinn, was da abging. Medial, wirtschaftlich, aber auch bei den Fans.

Dass es jedoch auch ganz anders zugehen kann, das zeigt der Abstieg von Andre Schürrle, der vor zwei Jahren als Borussia Dortmund Rekordtransfer, immerhin zahlte der Revierklub damals noch rund 30 Mio. Euro Ablöse an den VfL Wolfsburg, zu den Schwarzgelben kam, jetzt aber quasi durch die sprichwörtliche Hintertür recht still und leise vorerst ‚entsorgt‘ wurde.

Gestern Abend gegen 22 Uhr sickerte die offizielle Bestätigung durch: Schürrle wird vom BVB für zwei Jahre an den FC Fulham ausgeliehen. Nach Informationen des Fachblattes ‚Kicker‘ erhält die Borussia von den Londonern eine Leihgebühr in Höhe von lediglich 400.000 Euro. Klingt wie ein gigantisches kaufmännisches Desaster aus Sicht der Dortmunder. Offenbar war nicht einmal irgendein Verein mehr willens auch nur halbwegs noch den Einstandswert des Ex-Nationalspielers zu entrichten.

So kann sich der BVB, durch diesen Deal auf der wohl kleinstmöglich denkbaren Ebene, lediglich das Gehalt Schürrles in den nächsten zwei Jahren sparen. Wahrlich tief gesunken, der Herr. Zumindest in Sachen seines Marktwertes.

Auch sportlich muss man sich den Wechsel zu einem Aufsteiger aus England schon recht mühsam schönreden, wenn man darin noch etwas Positives entdecken möchte.

„Ich bin sehr glücklich und möchte sofort loslegen. Fulham war der erste Klub, der an mir Interesse zeigte, was ich sehr zu schätzen weiß und einer der Hauptgründe dafür war, dass ich hierher wollte“, erklärte der 27-Jährige bei seiner Vorstellung.

Wer jedoch einmal auch nur ein paar Minuten über diese Entwicklung nachdenkt, der kann nicht viel Positives an der Transaktion entdecken. Weder für den BVB, noch für Schürrle.

Lediglich der aufnehmende Verein hat hier einen guten ‚Fitsch‘ gemacht, bekommt einen ehemaligen Top-Spieler mit Potential, fast ohne Risiko. Kriegen sie Schürrle wieder in die Spur, dann kann er ein wertvoller Eckpfeiler für ein ums sportliche Überleben in der 1. Liga kämpfendes Team sein.

In Dortmund allerdings hat das sich schon länger abzeichnende Fiasko rund um den damals angeblich von Ex-Trainer Thomas Tuchel favorisierten Kicker mit der glanzlosen Ausmusterung durch die Hintertür eines der unwürdigsten Entwicklungen genommen, die ich in rund 40 Jahren als Beobachter des BVB je miterleben musste. Geld und Potential wurde in einem zuvor so wohl nie gesehenen Maße vernichtet. Ganz bitter!

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thomas weigle
thomas weigle
5 Jahre zuvor

Sollte Schürrle bei Fulham erfolgreich sein, was man sicher nicht ausschließen kann, ist nur der BVB der DUMME und man wird sicher verschärft die Frage nach der Verantwortung für das Millionendesaster stellen. Vielleicht ist er dann der Tropfen, der Watzkes u.a. Fass zum Überlaufen bringt.

MichaelM
MichaelM
5 Jahre zuvor

Da Schürrle in Dortmund offensichtlich keine Perspektive hst und somit keine Spielpraxis erhalten wird, ist es nicht gänzlich falsch, ihn in eine Liga zu verleihen , in der deutlich höhere Ablösesummen gezahlt werden und ihn dort ins "Schaufenster" zu stellen, um eventuell doch noch zumindest einrn Teil der damaligen Ablöse im Falle eines Verkaufs zu erzielen.

Offensichtlich ist die "Aktie Schürrle" so derart im Sinkflug gewesen, dass im Falle eines jetzigen Verkäufer nicht mehr viel zu holen gewesen wäre. Insofern spekulieren die Inhaber darauf, dass die "Aktie Schürrle" weiter mit anderer Verwendung im Depot gehalten wird und eventuell wieder etwas an Wert gewinnt.

(Ich weiß, wir reden vom Menschen und Fussballer Schürrle, aber der BVB ist nunmal eine Kommanditgedelldchaft auf Aktien)

Walter-Stach
Walter-Stach
5 Jahre zuvor

Robin,
ist doch nichts Besonderes oder?
Schürle geht und es kommt……….

Wie immer fragen wir Fans uns, a.) warum wurde er gekauft -ich war diesbezüglich eben so kritiisch wie beim "Rück-" Kauf von Götze b.) warum wird er jetzt verkauft – ich bin der Meinung, daß er für BVB mittelfristig als Spieler relaltiv bedeutungslos ist und c.) wie hoch die Differenz zwischen dem Ein- und dem Verkaufspreis zu Lasten der BVB ist und ob die dafür Verantwortlichen sich zumindest erklärend äußern werden -mit Bedauern für ihre Fehlentscheidung…?

Ansonsten…
" Wir" BVB-Fans denken also ab sofort über "die" Mannschaft für die kommende Spielzeit ohne Schürle nach und diskutieren während der Spielzeit 2o17/2o18 über ihre Leistungen ohne Schürle.
Ich halte es für undenkbar, daß im Laufe der Spielzeit einer von uns Fans sagen könnte: "Mit Schürle wäre es Besser gelaufen".

Walter-Stach
Walter-Stach
5 Jahre zuvor

PS
Ich habe statt von der "Ausleihe" von einem Verkauf gesprochen -sorry. Insofern ist meine Frage zur Differenz zwischen Einkauf- und Verkaufspreis unsinnig.
Ansonsten bliebt es bei "meiner sportlichen Bewertung" zum Weggang von Schürle für zunächst 2 Jahre.

Ich wünsche jedenfalls, daß Schürle in seinem Interesse so erfolgreich in Fulham sein wird, daß Fulham ihn spätestens nach 2 Jahren kauft, ansonsten, so meine ich, dürfte die Karriere von Schürle im Profi-Fuißball -jedenfalls in den ersten europ. Ligen-beendet sein.
Oder zurück zum BVB -das wäre dann wohl für alle Beteiligten die denkbar schlechteste Lösung,

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