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Die Apokalypse ist bislang ausgeblieben

Biblische Darstellung Buch change me! Kapitel 9 Bild: Distant Shores Media/Sweet Publishing Lizenz: CC BY-SA 3.0)


Seit Jahrzehnten sterben wir alle – durch Atomkrieg, Waldsterben, Bevölkerungswachstum, Klimawandel. Seltsamerweise ist die säkulare Apokalypse bisher ausgeblieben. Von unserem Gastautor Matthias Kraus.

Als ich in den 1980ern Abi machte, war die große Frage: Wozu? Denn eines galt als gesetzt: Das neue Jahrtausend werden wir nicht mehr erleben. Okay, vielleicht ein paar Reiche. Fraglich nur, ob die wenigen Bonzen, die den wegen der Aufrüstungsspirale unausweichlich bevorstehenden Atomkrieg in ihren Privatbunkern überleben würden, zu beneiden wären. Fünf Jahre zuvor war ich noch zu jung, um die damals größte globale Gefahr zu begreifen: Die nächste Eiszeit, so warnten Forscher, könnte bevorstehen.

Mit der Adoleszenz kam das Waldsterben: Saurer Regen zerstörte den deutschen Wald, schon bald auch den in Österreich und der Schweiz. Die Uhr auf der 80-Pfennig-Sondermarke zeigte auf Drei vor Zwölf, darunter Baumskelette. Innenminister Zimmermann, CSU, schickte an alle deutschen Haushalte Päckchen mit Fichtensamen. Über solch zynischen Pseudoaktionismus konnten Naturschützer nur bitter lachen, denn was nützt schon ein neuer Baum, wenn der übersäuerte Waldboden ihm gar keine Chance geben kann. „Erst stirbt der Wald, dann stirbt der Mensch“, hieß es. Die Franzosen belächelten unsere Panik als deutsch-romantische Hysterie, doch sie würden schon noch sehen: „Der Glaube, das Waldsterben in Frankreich verschone irgendeine Ecke des schönen Landes, ist eine Illusion“, stand im Spiegel. Es kam dann doch anders. Der Wald lebt, tot ist das Waldsterben. Für uns aber war nur die Apokalypse in Betracht gekommen, darunter machen wir Progressiven in Deutschland es nicht.

Wachstums- und Atombomben

Seit die NASA-Astronauten zum ersten Mal die Erde im schwarzen All farbfotografiert haben, ist uns hasenherziger denn je um unsere fragile, blaue, kostbare Kugel. Vor uns, so heißt es, befand sich die Natur in perfekter Balance. Dann kam der Mensch. Schon Thomas Malthus sah 1798 die menschliche Wachstumsbombe vor seinem geistigen Auge. Da wir uns vermehren würden wie Kaninchen, könnten die Ressourcen unmöglich im gleichen Tempo mithalten, berechnete er. Die Unglücksraben, die in eine bereits vollständig besetzte Welt hineingeboren würden, hätten deshalb leider kein Bleiberecht auf Erden; die malthusianische Katastrophe sei über kurz oder lang unvermeidlich. Mit fortschreitender Industrialisierung verschärften sich die gefühlten Bedingungen für den vorhergesagten Kollaps weiter: Ressourcenausbeutung, Umweltverschmutzung, Wettrüsten, Atommüll, Ozonloch, Artensterben, Erderwärmung, Genmanipulation. In ihrem 1968 erschienenen Buch „Die Bevölkerungsbombe“ beschrieben Anne und Paul Ehrlich, warum nach ihren Prognosen hunderte Millionen Menschen noch in den 1970er-Jahren verhungern würden und ein guter Teil des verbleibenden Rest vorsorglich zwangssterilisiert werden müsste.

„Die Rechten dagegen so: YOLO!“

1972 prognostizierte Dennis L. Meadows die Zukunft von Mutter Erde erstmals mit Hilfe von Modellberechnungen aus dem Computer. Der „Club of Rome“ fasste die Ergebnisse der Studie „Grenzen des Wachstums“ so zusammen: „Die Erde hat Krebs und dieser Krebs ist die Menschheit.“ Das war der endgültige Weckruf. Dass wir uns eher früher als später selbst abschaffen werden und Pflanz’ und Tier mit dazu, gilt bis heute als gesetzt, seit 45 Jahren ist es fünf, nein, zweieinhalb vor zwölf. In Jugendzimmern hing neben Ché die angebliche Indianer-Weissagung der Cree: „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann!“ Das Schlimme ist: Naturvölker haben immer Recht (waren allerdings auch keine Umweltengel).

Die Alten sahen das leider anders. Als 1986 Tschernobyl hochging, war für meinen CSU-wählenden Vater vor allem dieses klar: Die Russen sind technisch einfach nicht auf unserer Höhe. Der Gedanke, dass die Atomenergie (Euphemisten nennen sie Kernenergie) nicht so sicher sein könnte wie behauptet, kam ihm nicht in den Sinn. Papa und ich lebten bei gleicher Faktenlage in unterschiedlichen Realitäten. In einem Jugendblättchen spekulierte ich, „die BRD“ würde im Falle eines Störfalls im nahegelegenen KKW Grafenrheinfeld die Strahlenzombies keineswegs evakuieren, sondern vielmehr einkesseln, um den GAU zu vertuschen. Wahrscheinlich hatte mich der Verfassungsschutz schon längst im Visier. Aber was hatte ich schon zu verlieren? Die paar Jahre bis zum thermonuklearen Ende? Geschenkt!

Die Rechten dagegen so: YOLO! Die Russen haben Atombomben? Wir rüsten so lange wett, bis die Bolschewisten bankrott sind! Die Ölreserven gehen zur Neige? Egal, ein neuer Zweitwagen muss her! Bei uns gehen irgendwann die Lichter aus? Mit Kernkraft in eine strahlende Zukunft! Der Ozean schluckt die Malediven? Nächstes Jahr fliegen wir nach Dubai! Warum sind die Konservativen so ignorant? So spaßorientiert? Sie kennen doch die gleichen Fakten wie wir Progressiven und tragen das Bewahrende sogar im Namen. Entweder sind diese Spießer egomane Zyniker oder aber in ihrer Realität steht ein menschengemachter Weltuntergang schlichtweg nicht bevor. Lesen die denn keine Zeitung?

Faktencheck

Okay, machen wir einen Faktencheck. Mal sehen, was aus den Prognosen der letzten 40 Jahre geworden ist.

„Mangels zunehmender Hitze wurde die ‚Erderwärmung‘
deshalb umbenannt in ‚Klimawandel‘.“

Erstaunlich. Und die Zukunft?

  • Der Meeresspiegel steigt seit 1840 sehr langsam an, um etwa 15 Zentimeter im Jahrhundert. Wir werden auf absehbare Zeit nicht untergehen. In den letzten 30 Jahren haben wir sogar 33.700 Quadratkilometer neues Land gewonnen.
  • Die von der UN für 2010 vorhergesagten 50 Millionen Klimaflüchtlinge blieben alle zuhause – bis auf einen, doch den hat Neuseeland wieder auf seine Heimatinsel zurückgeschickt, wo er sicher und trockenen Fußes lebt. (Dafür werden jetzt bis zu 2 Milliarden im Jahr 2100 erwartet. Ob diese Prognose zutrifft, werden wir und unsere Kinder nicht mehr herausfinden.)
  • Die Erwärmung der Erde seit 1880, also nach dem Ende der sogenannten kleinen Eiszeit, um insgesamt 0,85 Grad Celsius hat 2002 (manche sagen, bereits 1998) eine Pause eingelegt, die mindestens bis 2012 anhielt (manche sagen, bis heute), obwohl wir in diesem Zeitraum mehr als ein Drittel sämtlicher jemals von Menschen verursachten CO2-Emissionen in die Atmosphäre geblasen haben. Mangels zunehmender Hitze wurde die „Erderwärmung“ deshalb umbenannt in „Klimawandel“ (ein Begriff ohne große Bedeutung, denn der Wandel ist eine dem Klima dieses Planeten seit je her innewohnende Qualität).
  • Wenn wir wirklich am Anfang des sechsten großen Artensterbens stünden, könnten wir uns weitere Mühen sparen, denn einmal in Gang gesetzt, wäre es nicht mehr zu stoppen und wir so gut wie tot. Sind wir aber nicht. Seit dem Jahr 1600 bis heute sind 486 Tier- und 600 Pflanzenarten den Weg des Dodo gegangen, berichtet das World Conservation Monitoring Centre der UN. Meist geschieht das auf abgelegenen Inseln mit vom Rest der Welt losgelösten Biotopen, alles ohne Einfluss auf das viel komplexere kontinentale Gleichgewicht. Hingegen werden jedes Jahr etwa 18.000 neue Spezies entdeckt. Als „Lonesome George“ 2012 als letzter seiner Art medial begleitet von uns gegangen ist, zuckten Ökologen nur mit den Schultern. Es gibt dort zehn weitere Unterarten von Galapagos-Riesenschildkröten und deren Population ist seit 40 Jahren um über 600 Prozent angewachsen.

Haben die Reaktionäre womöglich Recht und das Ende der Welt „as we know it“ bleibt aus? Politiker und andere Laien streiten regelmäßig und säuberlich in Lager aufteilt darüber, ob das, wovor jeweils „Forscher warnen“, sofortigen Handlungs- und Finanzierungsbedarf nach sich zieht oder nicht. Weshalb überhaupt sind die Antworten auf diese wissenschaftlichen Fragen so trennscharf durch politische Zugehörigkeit vorgegeben? Vielleicht deshalb: Konservative sind oft Humanisten im Sinne der alttestamentarischen Weisung „Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.“ Derart unmissverständlich instruiert bauen sie sich bedenkenlos die Welt, wie sie ihnen gefällt. Sie glauben, der Erfolg gebe ihnen Recht, denn diese ihre pragmatisch-invasive Strategie hat letztlich unsere klimatisierten Appartements, unsere lieblichen Kulturlandschaften und dazu MacBooks, Kernspintomographen und Patagonia-Outdoor-Jacken hervorgebracht.

„Oft genug scheint eine weltliche Religion am Werk.“

Die meisten Progressiven hingegen sind Naturalisten, ganz im Sinne von Rousseau. Sie betrachten die Natur als das „von Natur aus“ Gute – Planet Earth First. Der industrialisierte Mensch jedoch ist denaturiert, verführt von einem perversen Wachstumsdogma. Um die Natur vor dieser malthusianischen Zeitbombe zu retten, gebieten es Moral und Intellekt, sich auf die Seite der Warner zu stellen. Unser angeborener Alarmismus verstärkt diesen Impuls: Die ständige Sorge ums prähistorische Überleben, die nicht nachlassende Wachsamkeit vor den tödlichen Gefahren einer gleichgültigen Natur und lauernder Räuber mit und ohne Säbelzähne gehört zu unser aller Urzeit-Psyche, ob nun progressiv oder nicht.

Erbsünde reloaded

Und heute? Die Aufklärung hat uns Abendländler von der Erbsünde erlöst. Über diesen Freispruch mag man sich freuen, aber das nach wie vor Schicksalhafte unseres Daseins steht nun plötzlich ohne Deutung da. Könnte es sein, dass insbesondere wir hier im Westen mit unserer protestantischen Schuldkultur diese Erklärungslücke füllen mit einer säkularen Version der Vertreibung aus dem Garten Eden? Nämlich diese: Wir verraten unser irdisches Paradies mit ebenjenem zügellosen Wachstum, das angeblich eine göttliche Order war. Die gerechte Strafe dafür wird uns logischerweise nicht aus dem Himmel ereilen, sondern direkt von Gaia selbst verabreicht (wie einige meiner Freunde witzelnd zur Kenntnis nahmen, nachdem Hurricane Harvey 82 Texaner, folglich ölbohrende Rednecks, ersäuft hatte) – es sei denn, wir leisten Buße, sofort.

Seinerzeit waren Sintflut und Heuschreckenplagen die Strafe für unseren Hochmut, alsbald werden uns ansteigende Meere und Klimamücken hinfort raffen, so steht es täglich geschrieben. Doch blickt man zurück in die gute alte Zeit (wie Konservative es so gerne tun), zeigt sich ein Muster: Die Orakel, Weisen und Forscher stellen die Zukunft zuverlässig zu pessimistisch dar (was allerdings die Budgets ebenso zuverlässig erhöht). Sie sind halt auch nur Menschen, Ungewissheiten ziehen auch sie runter. Sicher, manchmal ist die Unkerei hilfreich. Die Einführung von Auto-Katalysatoren und von Filteranlagen für Kohlekraftwerke war besonders nach der Wiedervereinigungdringend nötig, hat die Luftqualität deutlich verbessert und – wer weiß – vielleicht sogar das so sicher geglaubte Waldsterben mit verhindert. Aber oft genug scheint eine weltliche Religion am Werk. Nichts weniger als die gesamte Menschheit soll missioniert werden, abzulassen von der sündigen Völlerei des Kapitals. Damit ein Glaubenssystem größere Kreise erreichen kann, braucht es neben der eigentlichen Heilslehre eine straffe Organisation und Kooperation mit den Mächtigen. Am deutlichsten zeigt sich das beim heißesten Thema, dem Klima.

In den Hauptrollen:

Schnittstelle zur weltlichen Macht: Weltklimarat (IPCC)
noch besser – Kirchenstaat: Jørgen Randers’ (Club of Rome) wohlwollende Klimadiktatur
Klerus: Greenpeace, World Wildlife Fund, Sierra Club usw.
Priester: Al Gore, March-for-Science-Wissenschaftler
Teufel: Die Industrie, der Kapitalismus, Du-weißt-schon-wer
Versuchung: CO2, Chlor, Atom, Gen
Erbsünde: Unser Konsum
Ächtung der Ungläubigen: Internet-PrangerHolocaust-VergleicheKnast, und der alte Religionsklassiker – Todesstrafe
Schicksalhafte Zeitenwende: Jetzt handeln oder es ist für immer zu spät
Ewige Verdammnis: Wir werden von der Erde getilgt
Berufung: Nur wir können die Erde retten
Ablasshandel: CO2-Emissionsrechte, NGO-Spenden, 25 Prozent Strompreisabgabe
Paradies: Leben im Einklang mit der friedfertigen Natur

Und die Wissenschaft? Im Auftrag der guten Sache mit großzügigen Mitteln bedacht findet sie die richtigen Antworten auf vorgegebene Fragen. „The science is settled“ – an den wissenschaftlichen Ergebnissen gibt es nichts zu rütteln. Die Steintafeln sind gemeißelt. Und das ist nichts weniger als ein Wunder.

Dieser Text erschien zuerst als Teil der Reihe „Losing my religion” von Matthias Kraus auf Novo.

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paule t.
paule t.
5 Jahre zuvor

Ach, das Waldsterben hat ganz von alleine nicht stattgefunden, weil der Wald keine Lust dazu hatte. Und das Ozonloch hat sich von allein geschlossen, mal ist es halt da, mal nicht. Usw. Na dann können wird uns ja wirklich wie es uns gefällt die Erde untertan machen und brauchen über die Folgen unseres Handelns nicht nachzudenken.

Oder hat die Verbesserung des Waldzustandes vielleicht doch mit TA Luft, Filtern in Schornsteinen und Katalysatoren zu tun? Das Kleinerwerden des Ozon-Lochs mit dem FCKW-Verbot? Also das Vermeiden vieler Gefahren damit, dass man sie ernst genommen und was dagegen getan hat?

Dass man sich bei manchem irren kann, nicht jede Diskussion rational verläuft – geschenkt. Im Gegenzug aber Warnungen und eine vorsichtige Haltung per se als irrationalen Alarmismus abzutun, ist aber eines ganz gewiss nicht – rational.

Helmut Junge
5 Jahre zuvor

Wir haben also eine uns angeborene Angst.
Ok. .

Dazu denken wir uns Szenarien aus, die mit den biblischen Plagen vergleichbar sind, wenn sie auch zeitgemäßer daherkommen.
Ok.
Es gibt auch heute noch Leute, ähnlich, aber nicht gleich den Propheten, die diese uns angeborene Angst mit Vorhersagen, früher Prophezeiungen füttern.
Ok.
Dbei ist alles was gesagt wird , ist falsch.
Nein!
Die Aussage "Die Erde wird grüner. Um 14 Prozent zwischen 1982 und 2011, das entspricht einem neuen grünen Kontinent von der doppelten Größe der USA. 70 Prozent dieses Wachstums ist dem Anstieg von CO2 zu verdanken, denn Kohlendioxid ist kein Gift, sondern Pflanzennahrung."
ist eine Frechheit. Sie wird auch nicht durch nachprüfbare angaben belegt, weil es keine Vergleichsdaten in dem angegebenen Artikel gibt. Der Artikel wird nicht von anderen Wissenschaftlern bestätigt und zählt deshalb nicht.
Eine Fläche von der doppelten Größe der USA, die grüner geworden sein soll, müßte aber aufgefallen sein.
Ich weiß zwar von der Palmenplage auf Grönland und den rapiden Vormarsch der Würgefeige in diese Gegend. Ich weiß, daß gerade die Würgefeige wegen ihrer Topischen , bzw. subtropischen Herkunft, als invasive Pflanze die Inuit (Eskimo) vor riesenprobleme stellt, weil deren Kultur mit Baumfällaktionen keine Erfahrung hat, und diese Inuit voller Verzweiflung zusehen müssen, wie die Würgefeigen ihre armseligen Iglus einfach zerquetschen, aber selbst wenn das stimmt, wo bleiben die zwei Flächen von der doppelten Größe der USA, die grüner georden sind? Wo stecken die?
Da müssen riesengroße neue Landmassen aus dem Ozean aufgetaucht sein. Unsere Handelsflotte muß Umwege fahren. Die Waren werden dadurch natürlich teuerer. Klar, das sehe ich auch. Aber warum schreibt das niemand?
Ja, Angst haben wir. Angeborene Angst. Und wir denken uns manche Gefahren aus.
Was mir aber nach zwei Tagen Nachdenken über diesen Artikel aufgefallen ist, ist folgendes.
Diese Angst ist vielleicht angeboren und ein wichtiger Faktor für unser Überleben.
Und diese Angst wird gefüttert, z.B. von Gore. Aber die Quellenauswahl für diese Fütterung beruht auf freiwilligen Entscheidungen der angstbereiten Individuen.
Sie suchen sich die Quellen und die Art der Angst aus!
Und genau daran, an der Quelle möchten alle Regierungen sitzen.
Das wäre MACHT!
Das, was ich über Regierungen weiß, ist, daß deren Mitglieder Angst davor haben, nicht mehr gewählt zu werden. Das ist deren Urangst.
Darum sind Regierungen bemüht, alle Informationen, die ihnen schaden könnten, und nur solche Informationen zuzulassen, die ihnen nützen. Wenn Regierungen die Angstder Wähler selber beherrschten, wäre eine ununterbrochene Herrschaft erreicht.
Das Internet ist aber ein allen zugängliches Medium. Wundere ich mich darüber, daß Regierungen immer wieder über Fakenews klagen? Überhaupt nicht. Wenn ich den wichtigsten Fall von Verbreitung von sogenannten Fakes betrachte, haben solche Fakes, auch wenn sie niemals als Fakes bewiesen wurden, schon Wahlen in den USA beeinflußt.ber daß plötzlich Nachrichten aus dem Netz auftauchen, die nicht entkräftet werdenkönnen. Es wäre schön, wenn nicht nur die Regierenden vor solchen "Fakes" Angst hätten, sondern auch deren Wähler. Wie schön wäre es, den Hebel für angeborene Ängste in der Hand zu haben. Dann gäbe es keine angst mehr vor Krieg, vor Umweltkatastrophen oder vor anderen Grausamkeiten, anderen Abschaffung die Regierenden eigentlich arbeiten müßten, aber keinen Schimmer davon haben, wie das gehen könnte. Wie wäre das schön für Regierende.

Matthias
Matthias
5 Jahre zuvor

Hallo Helmut,
zu der „frechen“ Aussage, dass die Erde grüner geworden ist (natürlich nicht, indem neue Kontinente aufploppen): Es handelt sich bei der Verlinkung um eine Studie von 32 Wissenschaftlern aus 24 Instituten in acht Ländern. Auch die NASA geht darauf ein:
https://www.nasa.gov/feature/goddard/2016/carbon-dioxide-fertilization-greening-earth
https://phys.org/news/2016-04-co2-fertilization-greening-earth.html

Eine Frechheit? Oder kollidiert diese Aussage vielleicht einfach nur mit dem, was man üblicherweise so liest hört?

Helmut Junge
5 Jahre zuvor

Hallo Matthias, schön daß du antwortest. Ich dachte schon, daß es dir egal ist, was hier so kommentiert wird.
"grüner geworden" heißt in deinem Beispiel, daß es einen auf wenige Jahre begrenzten sichtbaren Effekt gab. Es hatte damals z.B. in Nordafrika ein paar Jahre lang mehr geregnet als sonst. In solchen Fällen wächst Gras sehr schnell. Gras ist auch grün. Um Bäume wachsen zu lassen, bedarf es noch viel längere und intensivere Regenfälle. Das schnell gewachsene Gras ist längst wieder vertrocknet.
Allerdings hoffe ich, daß durch die Erderwärmung tatsächlich die Erde an einigen Stellen grüner wird. Da liegen wir ja nicht so weit auseinander. Aber glauben tue ich es erst, wenn es sichtbar, meßbar und DAUERHAFT" ist.
Dein Satz "dass die Erde grüner geworden ist ",suggeriert übrigens, daß Wälder nachgewachsen sind, auch wenn du das nicht gesagt hast.
Es gibt übrigens unter dem Stichwort "Sahara grüner" bei Google viele Artikel zu diesem Thema.
Aber Matthias, nehmen wir mal an, daß solche Ergrünungen im gewünschten Sinne auf wunderbare Weise wirklich stattfinden werden, wäre ein Gleichgewicht zwischen Nachwachsen und Abholzung dringend zu errechnen und es müßten Maßnahmen ergriffen werden, daß ein solches Gleichgewicht nicht zugunsten der Abholzung verletzt wird.

Arnold Voss
5 Jahre zuvor

Der Meeresspiegel steigt und steigt und ein grosser Teil der Menschheit wohnt an der Küste. Da muss man keinem Apokalypsenglauben anhängen, um festzustellen, dass das auf Dauer nicht gut gehn kann. Erst recht wenn es sich möglicherweise um eine, in der Natur nicht unbekannte, exponentielle Entwicklung handeln sollte. 🙂

Matthias
Matthias
5 Jahre zuvor

Hallo Arnold,
ja, der Meeresspiegel steigt. Seit dem Ende der „kleinen Eiszeit“, also seit 1850, um wenige Millimeter pro Jahr. Zumindest damals hatte dieser Anstieg noch nichts mit menschlichem Handeln zu tun, sondern einfach mit der Ausdehnung von Wasser durch Erwärmung. Nun soll der Anstieg schneller geworden sein, ca. 3 mm pro Jahr gemäß NASA (wobei er von ca. 1940 bis ca. 1990 bereits schon mal so schnell verlief). Doch ob die Zahlen überhaupt stimmen, ist umstritten.
Siehe hier: https://judithcurry.com/2016/07/20/sea-level-rise-acceleration-and-the-closure-problem/
Und dann gibt es noch Ozeanographen, die einen alarmierenden Anstieg komplett verneinen:
http://21sci-tech.com/Articles_2011/Winter-2010/Morner.pdf
Mörner ist einer von der alten Garde, der rausgeht und tatsächlich misst statt auf das Ergebnis eines Computermodells zu vertrauen. Keine Ahnung, wer recht hat, aber wie auch immer: Würde der Meeresspiegel weiterhin so steigen, wie wir allerorten lesen dürfen (es gibt unterschiedliche Messmethoden mit durchaus unterschiedlichen Ergebnissen und nur von den schlimmsten hören wir), wären das in hundert Jahren entspannte 30 cm. Klar, schon bald sollen die Wasser noch viel schneller ansteigen. Aber warum im Himmels willen kauft Al Gore dann seine Villen mit Meerblick?
http://www.worldpropertyjournal.com/featured-columnists/celebrity-homes-column-al-gore-tipper-gore-oprah-winfrey-michael-douglas-christopher-lloyd-fred-couples-nicolas-cage-peter-reckell-kelly-moneymaker-2525.php

Matthias
Matthias
5 Jahre zuvor

Sorry, das muss heißen „ca. 1940 bis ca. 1960“ nicht 1990. Vertippt.

paule t.
paule t.
5 Jahre zuvor

Oh, Al Gore glaubt also selber nicht, was er sagt, sondern erzählt seine Sachen wider besseres Wissen, weil … . Äh, ja, warum?

Mich deucht, jetzt sind wir knapp vor der Verschwörungstheorie.

Arnold Voss
5 Jahre zuvor

MATTHIAS, Al Gore will wahrscheinlich aus sicherer hoher Hanglage den Meeresspiegel ganz persönlich kontrollieren. 🙂

Matthias
Matthias
5 Jahre zuvor

Hey Helmut,
ich bin wahrlich kein Experte für Pflanzenwachstum und kann mich nur auf das berufen, was echte Wissenschaftler herausfinden. Vielleicht ist das Gras in Notrdafrika, von dem Du schreibst und von dem Du meinst, dass sich die von mir verlinkte Studie womöglich drauf bezieht, schon längst vertrocknet. Vielleicht hat das CO2 keinen beachtenswerten Einfluss auf das Pflanzenwachstum. Worum es mir in der Geschichte geht (und in den anderen, die bei Novo nachzulesen sind), ist, dass es mitnichten nur die eine Sichtweise gibt, nach der anthropogene Untergang unweigerlich kommen wird und wir die Schuldigen daran sind. Sondern, dass es zu vielen Aspekten davon, unter anderem zur Rolle von CO2, auch jede Menge interessanter Sichtweisen und Erklärungsmodelle gibt, wo denen wir nur nie hören, unter anderem auch deshalb, weil weil die lieben Medien gerne unsere angezüchteten panikpornografischen Bedürfnisse stillen, denn diese generieren nun mal die besseren Klicks.

Matthias
Matthias
5 Jahre zuvor

Und, Helmut, es ist mir tatsächlich wichtig, was hier kommentiert wird. Ich hatte aber ein paar Wochen lang überlegt, ob ich mich — außer meine kleinen verstörenden Thesen via Artikel zu verkünden — in eine Foren-Meinungsschlacht wagen soll, bei der die Aussichten auf Erfolg oder auf konstruktiven Austausch gering sind, weil es sich um politisch vermintes Gelände handelt, bei dem selten rationale Argumente ausgetauscht werden. Schön, dass es hier bei den Ruhrbaronen erfreulich zivilisiert zugeht.

Helmut Junge
5 Jahre zuvor

Ja Matthias, verglichen mit vielen anderen Foren geht es hier bei den Ruhrbaronen "gesitteter" zu.
Das ist aber auch alles. Das Abwatschen verläuft hier auf sehr hohem intellektuellen Niveau.
Dem setze ich mich beispielsweise auch persönlich viel lieber aus, als wenn es prollig zuginge.
Aber mal zurück zum Wetter.
Wir erleben seit Jahren in Deutschland sehr viele sich widersprechende Wetterphänomene, die immer wieder heiß diskutiert werden. Es gibt Wärmerekorde, aber auch Kälterekorde, und es gibt das empfundene Wetter.
Seit einigen Jahren aber scheinen die Wissenschaftler, die von globaler Temperaturerhöhung sprechen, in der Mehrheit zu sein. Doch das kann auch wieder kippen.
Ich hatte mich 2014 halb spaßig, halb ernsthaft mit der Frage beschäftigt, ob wir denn nun eine Eiszeit erwarten müssen, oder ob der Golfstrom doch nicht abkühlen wird. Denn von dem hängt es ab. Die Frage habe ich für mindestens die nächsten 4 Jahre geklärt. Was ich heute sogar mit einem Kalenderblick beweisen kann. Damals hatte ich den unten sehenden Artikel geschrieben.
https://www.ruhrbarone.de/das-82-k-event-wird-sich-nicht-wiederholen

Helmut Junge
5 Jahre zuvor

Matthias, Auch 2013 muß es kalt gewesen sein, denn damals habe ich auch einen Text dazu geschrieben. Heute würde ich einen Text über die erwärmung schreiben. Vielleicht, denn die Aufgeregtheiten können schon in ein paar Wochen wieder in Richtung neue Eiszeit gehen.
Wissenschaft hin, Wissenschaft her, Aufgeregtheiten sind davon völlig losgekoppelt.
https://www.ruhrbarone.de/goethe-und-der-eisige-schweinezyklus-oder-leider-doch-keine-palmenplage-auf-groenland

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