Die teuren Folgen des Kampfes gegen den „Carpitalismus“


Geht es um Klimapolitik, sind zum Teil schwere Sachbeschädigungen längst keine Seltenheit mehr.

In der Nacht vom 9. auf den 10. September wurden 120 Neuwagen auf zwei Güterzügen in Herne beschädigt. Sie wurden mit Parolen wie „Googbye Carpitalismus“ besprüht. Auf der Internetplattform Indymedia, auf der nach Anschlägen immer wieder Bekennerschreiben veröffentlich werden, schrieb eine Gruppe mit dem Namen „Aktion Autofrei“: „Die Zerstörung durch die Automobilindustrie im Speziellen und den Kapitalismus im Generellen ist in Zeiten der Klimakatastrophe und dem – durch den Menschen hervorgerufenen – Sechsten Massenaussterben nicht akzeptabel, weshalb wir uns dem System dass sie immer wieder aufs Neue reproduziert aktiv entgegensetzen!“. Der Anschlag sei nur der Anfang, der „Widerstand gegen die kapitalistische Zerstörung“ werde weitergehen einen Monat tappt die Polizei noch immer im Dunklen. Auf Anfrage  teilte die für den Fall zuständige Polizei Bochum mit, dass wegen der hohen Anzahl beschädigter Fahrzeuge die Höhe des verursachten Schadens noch nicht feststehe. Auch seien noch nicht alle Spuren ausgewertet worden: „Die Ermittlungen dauern aktuell noch an.“

Nach Auskunft des Landeskriminalamtes sind Anschläge auf Autos nichts außergewöhnliches mehr, auch wenn sie zumeist nicht die Dimension haben wie im September in Herne. Zwar erfasst die Kriminalstatistik nicht, wie viele Autos in Nordrhein-Westfalen beschädigt wurden, aber die Fälle, in denen ein politisches Motiv sicher festgestellt wurden, werden gezählt. Wird kein Täter ermittelt oder gibt es kein Bekennerschreiben, gehen die Fälle in der Statistik der Sachbeschädigungen unter. Seit 2019 kam es zu 23 Brandanschlägen auf Autos, die klar einen politischen Bezug hatten. Zwei Täter, ein Linker und ein Rechter, konnten ermittelt werden.

Im selben Zeitraum kam es nach Angaben des LKA zu 84 Sachbeschädigungen „die in Verbindung mit dem Unterthemenfeld „Klima““ stehen. Dazu gehören Aktionen wie die der „Tyre Extinguishers“, die vor allem Reifen von SUVs beschädigen. In diesem Jahr gab es solche Aktionen in Nordrhein-Westfalen unter anderem in Essen, Bochum und Köln. Autofahrer fanden dabei Aufkleber mit dem Spruch „Produkt ist besonders klimaschädlich“ auf ihren Autos. Ein hohes Risiko erwischt zu werden, gehen die Täter dabei nicht ein. Seit 2019 konnten nur in drei Fällen Tatverdächtige ermittelt und die Tat somit aufgeklärt werden, teilt das Landeskriminalamt mit.

Der Artikel erschien in einer ähnlichen Version bereits in der Welt am Sonntag

 

 

 

 

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der der auszog
der der auszog
6 Monate zuvor

Gewaltsame Proteste gegen die Autoindustrie inclusive der damit einhergehenden Sachbeschädigung von Fahrzeugen ist in Deutschland im linksgrünen Milieu längst salonfähig und eine Greenpeace macht vor wie es geht:

Vor fast drei Jahren klauten Umweltaktivisten von Greenpeace 1500 Autoschlüssel aus nigelnagelneuen Volkswagen um deren Export ins Ausland zu verhindern.

Die damalige Chefin dieses Saftladens (mit Saft aus rein biologischem Anbau) Jennifer Morgan, ist von Annalena Baerbock für ihr bisheriges Engagement mit dem Posten einer Staatssekretärin im Auswärtigen Amt belohnt worden.

Als Umweltaktivist*innen_ darfst Du in Deutschland alles… es ist ja für den guten Zweck und mit den richtigen Beziehungen wirst Du auf Staatskosten auch noch fürstlich alimentiert.

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