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„Einhörner durften nicht auf die Arche Noah“

Ein rekonstruiertes Einhornskelett.

Einhörner sind wilde Tiere. Sehr wilde Tiere, das wurden ihnen zum Verhängnis, als die große Flut kam. Denn Noah konnte es einfach nicht dulden, dass diese wilden Tiere Unfrieden auf der Arche stifteten. Die Einhörner ertranken also – ziemlich aggressiv. Hunderte von Jahren später lagen ihre Gebeine dann tief im Erdboden – wo sie Archäologen fanden. Genau das zeigt die neue Ausstellung des LWL-Archäologiemuseum in Herne.

Denn tatsächlich war das so eben Geschilderte lange Zeit Mehrheitsmeinung in Europa, und so wurden vermeintliche Einhornskelette ausgegraben – und weil das definierende Horn fehlte, gab es das dann vom Narwal oben drauf. Irgendwo zwischen Irrtum und Fälschung das Ganze.

Wie es mit weiteren Irrtümern und Fälschungen der Archäologie ist, dem gehen die anderen Exponate nach. Dabei auffallend ist, dass entweder der menschliche Unwillen zum Umdenken oder der Wunsch nach besonderen Funden die Triebfeder war.

So eine schöne Tiara. Nur leider eine Fälschung.

Eine bunte Mischung steht da nun in Herne, und eine sehr interessante Einleitung. Denn der Autor und Künstler David Macauly hat sich in „Motel der Mysterien“ mit der Frage beschäftigt, welche Fehlschlüsse wohl künftige Archäologen des Jahren Viertausendundnochwas haben würden, wenn sie ohne Vorwissen unsere Hinterlassenschaften fänden. Ein Telefon wird da ebenso zu einem Kultapparat zum Kontakt zu Göttern, wie ein Klodeckel.

Vielleicht wird man dereinst glauben, dass dies ein Kultgegenstand war.

Neben dem erwähnten Einhorn gibt es noch gut ein weiteres Dutzend Exponate. Natürlich ist das Fabelwesen ein absolutes Highlight, aber auch faszinierend ist eine gefälschte Goldtiara, Riesenskarabäen und, Zeitsprung, eines der original falschen Hitlertagebücher, mit denen die Kollegen vom Stern bis heute aufgezogen wurden.

Eines der echten gefälschten Tagebücher von „F.H.“

Kann man sich angucken. Vielleicht nicht unbedingt was für Kinder, aber wirklich schön gemacht. Los geht das am 23.3. und dauert an bis zum 9.9.2018.


Alle Fotos: Sebastian Bartoschek, Nutzung nur auf Anfrage.

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