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Grüne ECCE-Fragen: Die Antworten der Stadt Dortmund

Jörg Stüdemann

Heute Nachmittag tagte in Dortmund der Kulturausschuss. Ein Thema: Das European Center for Creative Economy (ECCE).
Das Thema hatten die Grünen auf die Tagesordnung gebracht. ECCE ist ein erfolgloses Kulturahupstadtprojekt. Geleitet wird es von Ex-Viva Boss Dieter Gorny und einem gewissen Bernd Fesel, der irgendwas können soll, von dem niemand weiß, was es ist .  Und wenn die beiden bis Ende des laufenden Jahres niemanden finden, der ECCE weiter Geld gibt, wird der Laden dicht gemacht. Die Grünen hatten  sechs Fragen zum Thema ECCE an die Stadtverwaltung gestellt:

1. Ist es richtig, dass die Stadt Dortmund und die RVR eigene Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr ab 2011 neue Träger des ECCE werden sollen?

2. Wenn ja, wurden bereits in Bezug auf die Gesellschafter der GmbH, den Geschäftsführer etc. Gespräche geführt oder Verträge vorverhandelt?

3. Wenn ja, wie viele finanzielle Mittel sollen seitens der Stadt Dortmund in die neue GmbH fließen?

4. Welche Projekte wurden von ECCE angekündigt und welche wurden bis heute eigenständig durchgeführt?

5. Wie beurteilt die Verwaltung die Auswirkungen der Arbeit von ECCE auf die Kreativszene in Dortmund und der Region? Welche konkreten Vorteile ergeben sich für die Kreativwirtschaft aus den bisherigen Aktivitäten von ECCE?

6. Hält es die Stadt Dortmund für gerechtfertigt, weitere Mittel in die Förderung von ECCE zu investieren?

Da ich heute nicht nach Dortmund fahren konnte, um bei der Beantwortung der Fragen dabei zu sein, bat ich die Stadt, mir dieselben Fragen als Pressefragen zu beantworten. Vorhin bekam ich noch während des Kulturausschusses die Antworten auf die Frage mitgeteilt. An dieser Stelle vielen Dank an die Pressereferentin Dagmar Papajewski für den von ihr getriebenen Aufwand.

Also: Beantwortet wurden die Fragen im Ausschuss von Dortmunds Kulturdezernenten Jörg Stüdemann, der auf keine der Fragen konkret antwortete. Die Entscheidung, ob es mit ECCE weitergeht, hängt an einer Entscheidung des Landes, die noch vor der Sommerpause fallen sollen. Bewilligt das Land weitere Gelder für die Nachfolge der Kulturhauptstadt, können die Städte, das Land, oder  der RVR eine Trägergesellschaft gründen. Entschieden sie noch nichts.

Unsere Informationen sind andere: Land, die RVR eigene Wirtschaftsförderung und die Stadt Dortmund sollen sich bereits auf die Gründung  einer Trägergesellschaft für ECCE geeinigt haben. Andere Kulturhauptstadtprojekte sollen der Kultur Ruhr GmbH zugeschlagen werden.  Aber wir wissen ja alle: Das Spiel dauert 90 Minuten. Vielleicht kann ja noch verhindert werden, dass der ECCE und 2010Lab Unsinn weiter geht.

Stüdemann erklärte auch, den Spezialisten von ECCE sei es gelungen, Fördergelder ins Ruhrgebiet zu holen, an die weder die Wirtschaftsförderungen der Städte noch die Wirtschaftsförderung der RVR gekommen wäre. Beispiele dafür nannte Stüdemann nicht.

Das hole ich gerne nach: Die Mittel, die ECCE eingeworben hat, werden vor allem für ECCE-Veranstaltungen wie den Creative Industry Polica Award (CIPA), das 2010Lab  und diverse Messe-Auftritte verwendet worden sein. Nichts, was den Kreativen in NRW zu Gute kommt.  Das Lab hat kaum Besucher, die Messen sind begrenzt wirksame Show-Veranstaltungen und beim CIPA feiern sich die Subventionsschnorrer gegenseitig:

Mit diesem europäischen Preis sollen beispielhafte Initiativen auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene zur Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft oder zur Entwicklung einer europäischen Förderpolitik ausgezeichnet werden.

Da gibt drückt dann ein Herr Gorny einem Monsieur Gorny einen Preis in die Hand und alle lachen sich Tod, dass es Trottel gibt, die den Quatsch bezahlen. Erfolgreiche ECCE-Projekte hat Stüdemann nicht genannt. Wie auch? Es gibt sie nicht. Der größte erfolg von ECCE ist ECCE und ausser ECCE interessiert sich ECCE vor allem für eins: ECCE.

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