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Hambacher Forst: Viel Lärm um nichts

Hambi bleibt – Demonstranten freuen sich Foto. Weiermann

Viele zehntausend, irgendwas zwischen 20.000 und 50.000 haben gestern im Hambacher Forst ihren vermeintlichen Sieg über RWE gefeiert. Letztendlich haben nicht die Demonstranten und die Baumbesetzer gewonnen, sondern die Anwälte des BUND. So etwas machen sie routiniert auch ohne nennenswerte Protestbewegung wie beim Kraftwerk Datteln. Ein weiterer Beleg dafür, dass politische Debatten nicht mehr im öffentlichen Raum sondern in Gerichtssälen entschieden werden. 

Und ein Sieg für das Klima war es auch nicht. Ob in Hambach Braunkohle abgebaut wird oder nicht ist, weltweit gesehen, ohne jede Bedeutung. Am deutschen Wesen wird die Welt nicht genesen. Im Handelsblatt konnte man gestern nachlesen, warum das so ist:

Weltweit ist ein Kohleausstieg aber überhaupt nicht in Sicht. Die 120 größten Kohlekonzerne haben aktuell knapp 1.400 neue Kraftwerke in 59 Ländern in Planung oder sogar schon im Bau. Damit kämen neue Kapazitäten von gut 670 Gigawatt dazu. Das entspricht einem Drittel der aktuell installierten Kapazitäten.(…) Die 120 aufgeführten Unternehmen stammen aus 42 Ländern. Besonders China steht am Pranger. Ein Fünftel der Unternehmen hat hier seinen Sitz. Die chinesischen Firmen bauen fleißig Kohlekraftwerke im Heimatmarkt. So sollen alleine dort 260 Gigawatt dazu gebaut werden

Ob in Deutschland ein paar Menschen mit Wursthaaren auf dem Kopf in Baumhütten sitzen oder nicht, ist, im globalen Maßstab, ohne jede Bedeutung.

Ja, die Zeit der Braunkohle geht in Deutschland zu Ende. Und da auch die Kernkraftwerke bald abgeschaltet werden, müssen Gaskraftwerke hochgefahren werden. Gruppen wie der BUND wollen, dass auch sie abgeschaltet werden, aber das ist zur Zeit vollkommen unrealistisch. Gaskraftwerke sind ideal dafür einzuspringen, wenn Solar- und Windenergie nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen. Der von ihnen erzeugte Strom ist allerdings teurer als der, den Braunkohle- und Kernkraftwerke liefern. Und er erhöht die Abhängigkeit von Putins Regime, dem größten Gaslieferanten Deutschlands. Die Preise werden also steigen – schlecht für alle, die wenig Geld haben, schlecht auch für die Industrieunternehmen, die im weltweiten Wettbewerb stehen und mit ihren Exporten den Wohlstand in diesem Land erwirtschaften.

Die Folgen weltweit: Deutschland wird als Wirtschaftstandort geschwächt,  weil seiner radikalen Energiewende kein anderes Industrieland folgt. Das mag den von ihrem Erfolg beseelten „Hambi-bleibt“ Aktivisten egal sein. Aber das ist naiv.

Michael Vassiliadis, der Vorsitzende der IGBCE gab vor wenigen Tagen dem Tagesspiegel ein Interview. Der Gewerkschaftsführer sagte der Berliner Tageszeitung:

An den großen Industriestandorten dieses Landes blicken die Beschäftigten sehr genau darauf, welche Ziele die Verantwortlichen vorgeben und wie sie diesen Wandel in der Praxis gestalten wollen. Wenn deren Antwort nur heißt, Unliebsames abzuschalten und die Folgen zu ignorieren, dann kappen sie zentrale Wertschöpfungsketten und damit den Ast, auf dem wir alle sitzen.(…)
Es macht keinen Sinn, Klimafragen und soziale Fragen zu entkoppeln mit dem Ansatz „Da müssen wir eben durch.“ Oder dass man aus einem bestimmten Blickwinkel anderen Menschen immer neue Vorgaben macht, ohne diese zu beteiligen. Das ist mit meinem demokratischen Verständnis kaum noch vereinbar. Wir müssen aufpassen, dass eine zu sehr auf selbst gesetzte Klimaziele fokussierte Debatte nicht irgendwann radikalen Gegenpositionen Aufwind gibt, die niemand haben will. Donald Trump lässt grüßen.

Der vermeintliche Sieg der Hambi-Fans könnte sich also in wenigen Jahren in eine Niederlage verwandeln. Weltweit, also da, wo die Fragen des Klimas entschieden wird, die ohnehin eine globale ist, hatte er ohnehin keine Bedeutung.

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Maria
Maria
5 Jahre zuvor

Die Demonstranten zerstören den Wald und verjagen die Tiere, wo ist der Unterschied zu RWE?

Nina
Nina
5 Jahre zuvor

Hauptsache der Wald bleibt. Darum geht es.
Baumbesetzungen haben ihren Anteil an dem Erfolg, da man dadurch Zeit gewinnen konnte. Kostbare Zeit für juristische Fragen.
200 Hektar alter, gewachsener Wald ist nicht Nichts.
Und RWE muss sich als Eigentümer gefallen lassen, dass es berechtigte öffentliche Interessen an dem Wald gibt.
Lassen wir die Gerichte entscheiden, ich persönlich hoffe, dass am Ende der Wald erhalten bleibt.

Nina
Nina
5 Jahre zuvor

@1 Maria
Nun ja, wenn RWE rodet, dann ist der Wald unwiederbringlich weg. Geholzt. Platt. Planiert. Fort. Ende. Aus. Vorbei.
Nada. Niente. Ist nicht mehr.
Von Spaziergängen und selbst Großdemonstrationen hingegen erholt sich so ein Wald.

Heike
Heike
5 Jahre zuvor

Man kann immer nur bei sich selbst anfangen. Mit dem Finger auf China zu zeigen bringt die Energiewende nicht voran. Wenn ein Land wie Deutschland nicht vorangeht, wer dann? Immer nur meckern ist einfach. "Danke" an alle, die gestern da waren. So muss die Welt unserer Kinder gestaltet werden!

Norbert
Norbert
5 Jahre zuvor

1) Wie man daraus, dass eine Klage nicht abgelehnt wird ein Sieg ableiten kann, bleibt das Geheimnis der Menschen, die das behaupten.

2) Wenn der BUND erfolgreich gegen Projekte klagen kann, sagt das vor allem, dass die Verantwortlichen sich nicht so genau mit der Rechtslage beschäftigt haben und der es wohl leider Klagen braucht, um gültiges Recht druchzusetzen – ein Kernelement des Rechtsstaates. Das sind keine sich in Gerichtssäale verlagernde politischen Debatten. Darüber könnte man vielleicht reden, wenn vor Gericht um Änderung von Gesetzen gerungen würde anstatt um rechtlich nicht legale Bauwerke.

3) Es ist reine Mathematik, dass irgendwann mangels Kohle der Ausstieg kommen wird. Also wird irgendwann irgendein Land anfangen müssen, über die Zukunft nachzudenken. Wenn du sonst doch eher für Innovationen und Zukunftsorientierung zu sein scheinst, warum nicht beim Thema Energieversorgung?

4) Sollten die Energiepreise tatsächlich steigen, spricht dass m. E. für eine Anpassung der unteren Löhne und Sozialleistungen und nicht für eine weniger umweltschädliche Energiegewinnung.

5) Ich las die Tage im Handelsblatt eine Reportage, dass zunehmend die Produktion wieder zurück verlagert wird nach Deutschland, nur dann halt meist als High-Tech-Robotor-Produktion mit wenigen Überwachungskräften. Löhne und Energiekosten sind halt nur zwei Posten unter vielen, bei der Standortentscheidung. Wenn man sich die Exportzahlen anschaut, scheint Deutschland nicht der schlechteste Standort zu sein, auch wenn der eine oder andere Ruhrbarone bei seiner morgendlichen Jogging-Strecke einen anderen Eindruck haben mag.

6) Je höher die Energiekosten, desto höher der Anreiz, energieeffizient zu arbeiten. Effizienz dürfte dir doch sympathisch sein. Mittelfristig wird das auch dazu führen, dass Warenkreisläufe wieder regionaler organisiert werden, was zu einem geringeren Verkehrsaufkommen führen dürfte. Ist sinnvoller, als der weitere Ausbau der Verkehrsinfrastruktur.

Norbert
Norbert
5 Jahre zuvor

@#1 Nach der Übersiedlung der Baumhäusler in ein Spießbürgerliches Leben kann sich der Wald wieder erholen. Wenn RWE da ein Loch buddelt, geht das nicht mehr.

Michael
Michael
5 Jahre zuvor

@ Maria

wo ist der Unterschied von Stefan Laurin zu RWE?

thomas weigle
thomas weigle
5 Jahre zuvor

Auwei, das ist aber einer so richtig pöse! Schmunzel!!

Manny
Manny
5 Jahre zuvor

Dem kann man nur zustimmen da gibt es nichts hinzuzufügen.

Nina
Nina
5 Jahre zuvor

@3 Stefan
Die politischen Motive der Menschen vor Ort interessieren mich nicht, ich muss sie auch nicht teilen. Mich interessiert der Wald.
Und der muss bleiben.

Norbert
Norbert
5 Jahre zuvor

@#3 Diese ach so freien linken Menschen haben aber erstaunlich oft eine sehr uniforme Meinung und geringe Toleranz gegenüber anderen Ansichten und eine Allergie gegen kritische Rückfragen.

Manny
Manny
5 Jahre zuvor

Wenn dieser ganze Zauber mit Kohle ausstieg und Atom ausstieg dem Land etwas nützen soll müssen wir erstmal eine Glasskuppel darüber bauen. Man sieht ja was die Belgier der erhobene Zeigefinger interessiert am maroden Atomkraftwerk. Energiewende ist gut aber alles mit Augenmaß.

Nina
Nina
5 Jahre zuvor

@8 Michael
Wird das hier wieder persönlich? Lass Stefan Laurin in Ruhe.
Kommen wir wieder zum Thema.
Hambi bleibt.

anne
anne
5 Jahre zuvor

Mein Dank an alle, die sich vorort für den Erhalt des Waldes einsetzen. Ohne euch wäre die Vernichtung des Hambacher Forsts besiegelt. Danke, danke, danke!!!

Markus
Markus
5 Jahre zuvor

Liebe "Gutmenschen",
vielleicht ist ja bis zu euch noch nicht vorgedrungen, aber nach dem Abbau der Kohle wird das Gebiet Zug um Zug rekultiviert. Dies geschieht schon sehr früh, so sind zB. auf der Sophienhöhe im Vorfeld Ausgleichsflächen mit hunderttausenden Bäumen geschaffen worden. Dort sind unzählige Tierarten, umgesiedelte und eingewandert, heimisch geworden. Hier führen sogar BUND Mitglieder Besucher und zeigen seltene Tierarten wie zB. die Haselmaus und andere Spezies.
Schon mal davon gehört das auch für die Windkraft kräftig gerodet wird?
Das in Deutschland Waldwirtschaft betrieben wird?
Das Zeitungen aus Papier bestehen, welches aus Bäumen gewonnen wird?
Warum ketten sich die Ökoterroristen eigentlich nicht an die Druckmaschinen der großen Zeitungen?
Geht doch heute auch alles Prima per E Medien.
Wenn oft von Vertretern der Grünen oder Umweltverbänden behauptet wird, die Energie aus Braunkohle wird überhaupt nicht benötigt, dann könnten RWE und Co. ja ruhig mal drei Tage alles vom Netz nehmen. Nur sollten dann diese Damen und Herrn die volle Verantwortung für jegliche Folgen übernehmen.

Heinrich
Heinrich
5 Jahre zuvor

Herr Laurin,
Menschen wie Sie sind der Grund, warum es so ist, wie sie es darstellen.
Aber zum Glück gibt es auch Andersdenkende, deswegen sind die Flüsse sauberer als vor 25 Jahren, deswegen ist der Schnee in den ostdeutschen Industrieregionen nicht mehr schwarz im Winter.
Spontan fällt mir Herr Fischer im Jahr 1984 ein.

Josef Weyrauch
Josef Weyrauch
5 Jahre zuvor

Das RWE sorgt für unseren Strom, wir sollten doch dankbar sein.
Wir alle sollten uns Anbieter suchen die unsere Interessen vertreten. RWE baut Nähe Neuwied ein Kernkraftwerk zurück, nur für uns. Wir können auf die Herkunft von Strom Einfluß nehmen, dann wenn wir kaufen. Wir müssen nicht bei RWE kaufen.
Wir müssen auch keine Politiker wählen die uns nicht vertreten. Jeder sollte einfach überlegen.

Schönen Sonntag

Josef

Cremer
Cremer
5 Jahre zuvor

Im Moment ist es eine super Zeit für viele Braunkohlearbeiter ihren Job zu wechseln. Es werden dringend überall Fachkräfte gesucht. Vielleicht sind nur kleine Ergänzungsausbildungen erforderlich, wenn überhaupt. Und das würden die Firmen, die händeringend jemanden suchen, sicher gerne übernehmen. D.h. JETZT ist eine gute Zeit im Braunkohlebereich sozialverträglich Personal abzubauen und den Ausstieg anzufangen. Oder sie wechseln in den Bereich der erneuerbaren Energieen, der dringend ausgebaut werden muß. Hier könnte Deutschland wieder versuchen, eine Vorreiterrolle zu bekommen. Dazu müssen aber alte Zöpfe, auch die Verpflechtungen zwischen Poiltik-Braunkohle-Atomstrom abgeschnitten werden.
Der Artikel oben ist voller Polemik und ohne Ideen. Schade.

Monika Schmitz
Monika Schmitz
5 Jahre zuvor

Ich glaube den meisten ging es gestern darum ein Zeichen zu setzen. Unsere Politik wird doch nur noch von Lobiisten und Geld gesteuert. Die Politik interessiert sich schon lange nicht mehr für das Wohl des Bürgers und ganz bestimmt nicht für das Klima. Es geht weltweit nur um Macht und Profit in der Politik. Mein ganz großer Dank an die Aktivisten. Ohne eure Hartnäckigkeit hätte niemand vom Hambi berichtet, er wäre längst gerodet worden und die Politiker würden weiterhin sich die Zeit mit Personaldebatten schön reden.

walter stach
walter stach
5 Jahre zuvor

Unabhängig von der Sache, um die es hier konkret geht:

Für mich ist die hier diskutierte Entscheidung des OVG Münster eine unter vielen – u.a. auch solche des BGH und des BVerfG-, die mir zeigen, daß in Deutschland die sog. Dritte Gewalt, also die Judikative, funktioniert, u.a. und für mich vor allem dann, wenn es darum geht, Recht zu sprechen wider die Interessenslage von Großbanken und Konzernen und wider die damit einhergehende Lobby-Politik in den Parlamenten. Und das ist für mich angesichts der Gefährdung demokratisch-rechtstaatlicher Systeme in Europa -und in den USA- grundsätzlich wichtig und erfreulich!!
PS
In der Sache selbst – " Braunkohlefördung/Luftverschmutzung/Energiewende- bleibt abzuwarten, ob und inwieweit des Urteil über seine unmittelbare Wirkung hinaus – vorläufiger Stop der Rodung der Reste des sog. Hambacher – Forstes "so oder so" die einschlägige politische Debatte und damit die noch zu treffenden politischen Entscheidungen über die Terminierung des endgültigen Ausstieges aus der sog. Kohleverstromung beeinflussen wird -sh. u.a. die dazu zu erarbeitenden Vorschläge der sog. Kohlekommission . Erinnert sei daran, daß es dabei nicht mehr um das OB des Ausstieges aus der sog. Kohleverstromung in Deutschland, sondern nur noch über das Wann und das Wie.
Dazu gibt es -sh.u.a. der o.a.Kommentar und die o.a. Disk.beiträge- beiderseits feststehende und jeweils für zweifelsfrei richtig gehaltene Meinungen, die man weiterhin vortragen wird in der Gewissheit, damit an der gegenteiligen Meinung nichts ändern zu können. Ich kann zur Zeit auch nicht erkennen, daß es dieserhalb -so oder so- alsbald zu relevanten "Kursänderungen" seitens der politischen Parteien kommen könnte.

Guido Köllen
Guido Köllen
5 Jahre zuvor

Die Industrie ist ein global Player. Es interessiert nicht, ob der Mann an der Maschine Franz-Josef, Makele oder Zedung heißt.
Es entscheidet, wie hoch Gewinnmarge am Ende des Fertigungsprozesses aussieht.
Die ist traditionell dort höher, wo die Löhne und Energie billiger sind.
Wenn Zedung auch noch die Qualität hinbekommt und die Politik mitspielt oder daran genug mitverdient, dann hat Franz-Josef fertig.
So geht Industriedarwinismus.

TheDJ
TheDJ
5 Jahre zuvor

@ Nina : Ist schon komisch… Vor ein paar Jahren noch hat man kaum einen Menschen in diesen Wald gesehen…….und jetzt ist er so Wichtig?

Norbert
Norbert
5 Jahre zuvor

@ #21 Monika Schmitz

Einfach keine Geldanlagen bei den großen Banken und ihren Töchtern tätigen und kein Auto besitzen. Damit entzieht man den größten Lobbygruppen im Rahmen seiner Möglichkeiten die Macht. Die bekommen ihre Macht ja nicht per Amazon-Bestellung ….

Norbert
Norbert
5 Jahre zuvor

zu #26: Wieviele der Hambi-Fans können die ökologische Qualität des Waldes wirklich bestimmen?

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
5 Jahre zuvor

@#14 Manny: ????? Weil die Belgier mit ihren maroden Meilern Russisch-GAU-Roulette spielen, müssen wir unsere wieder hochfahren??

@Stefan Laurin: "Solarworld und viele andere Firmen sind trotz Milliardensubventionen längst pleite" – Wie so viele andere Firmen – auch aus Brick+Mortal-Branchen -, die während der "New Economy"-Dunkelphase den Hals nicht vollbekommen hatten.

Manni
Manni
5 Jahre zuvor

„Hambi bleibt“, hört sich an wie ein kleines Rehkitz…
Wahrscheinlich suggeriert genau das mit Wirkung auf die Menschen, sich für den Wald hier einzusetzen.
Alle hier, die sich Aktivisten und Naturschützer schimpfen, wisst ihr eigentlich was ihr der ganzen Region hier antut? Glaubt ihr wirklich das ihr die Welt retten werdet mit euren „Aktionen“? Der kleine Wald wird global gesehen, den Klimawandel nicht verhindern können. Wenn ihr was sinnvolles machen wollt, dann rettet den Regenwald, das ist die Lunge unseres Planeten. Wenn ihr sonst noch was machen wollt, fahrt nach Tihange und demonstriert gegen das marode Atomkraftwerk. Sollte das zum Supergau werden, wird Euch „Hambi“ auch nicht retten können. Aber da habt ihr ja alle keine Eier in der Hose, da gehen die Behörden anders mit Euch vor.
Schon mal was von Rekultivierung gehört? Bäume werden da neu gepflanzt und da entstehen auch Wälder, siehe Sophienhöhe.
Aber wahrscheinlich ist Euch grundsätzlich wichtiger, gegen Werte vorzugehen, die schon unsere Großväter geschaffen haben, die ihr hier mit Füßen tretet. Vorallem auch Aktionen gegen den Staat zu führen, die Euch einfach berechtigen, diese Folgenlos durchzuführen. Auch da tretet ihr unseren Rechtsstaat mit Füßen.
Dass viele Familien hier im Rheinischen Revier und auch viele Geschäftsleute und Firmen ihren Unterhalt mit Arbeit verdienen müssen, kommt Euch, angeblich Studierenden, nicht in den Sinn. Auch diese tretet ihr mit Füßen.
Euch ist es ja eh egal, ihr lebt ja sooo schön. Mit Arbeiten habt ihr ja nichts im Sinn. Lieber schön im Wald spielen und gegen alles andere sein.
Macht weiter so und sägt schön an dem Ast wo ihr selber drauf sitzt!
Ein sehr besorgter Bürger…

Juri Hertel
Juri Hertel
5 Jahre zuvor

@Autor:

Das Handelsblurp als Quelle propagandistischer Kohlewerbung ist bekannt.
Sie haben die dort gemachten Angaben offensichtlich nicht ueberprueft.

Der HB Artikel bezieht sich auf uralte Werbung ("Wachstumsprognosen") von teilw. bereits bankrotten Firmen die damals versuchten mittels futuristischer Geldvermehrung Spekulanten zu koedern.
Einige Bloedmaenner sind ja auch drauf reingefallen….. 🙂

Hie die offiziellen chinesischen (Kohleenergie-)Szenarien:

http://boostre.cnrec.org.cn/wp-content/uploads/2017/10/CREO-2017-booklet-EN-20171222.pdf

Fuer aktuelle chinesische Energienachrichten hier:

https://chinaenergyportal.org/cnrec-publishes-china-renewable-energy-outlook-2017-full-report/

Alte Kohlekraftwerke schliessen in China schneller als neue in Betrieb genommen werden, die durchschnittliche Auslastung ist unter aller Kanone:

https://chinaenergyportal.org/in-the-first-three-quarters-of-2017-2-4-gw-of-backward-coal-fired-power-units-have-been-shut-down/

Der chin. CO2 peak soll noch vor 2030 erreicht werden, evtl. ist es schon so weit.

Michael Prinz
Michael Prinz
5 Jahre zuvor

Und nochmal für die Dummen hier: das ist kein Wald, das ist ein Forst, wie der Name schon sagt. Ein von Menschen zur wirtschaftlichen Nutzung bepflanzten Gebiet. Schon beim Pflanzen der Setzlinge zur Rodung vorgesehen. Soviel mal dazu.
Spätestens im nächsten Sommer wenn der Forst durch die normale Tagebau sümpfung vertrocknet ist, reicht ein Blitz und das blödsinnige Thema hat sich hoffentlich von selbst erledigt und wir haben wieder Ruhe hier in unserer Gegend.
Glückauf

Lisa
Lisa
5 Jahre zuvor

Manche Kommentare seitens der sogenannten Umweltschützer sind schon merkwürdig. Der Wald soll bleiben, sagen sie. Trampeln aber zu Tausenden ständig hindurch, beschädigen Bäume, stören Tiere, sorgen allgemein für mehr Unruhe, als dort jemals war. Glückwunsch! Wenn das so weitergeht, erledigt sich das Problem von selbst. Dann haben sie den Wald selber zerlegt…

Jan
Jan
5 Jahre zuvor

@Heike: Leider gehen wir nicht voran, sondern marschieren in eine Sackgasse. Die Verquickungen mit Öko-Romantik und antikapitalistischem Geklingel machen sachgerechte Lösungen schwer.

Lisa
Lisa
5 Jahre zuvor

Danke Herr Prinz für Ihren Kommentar. Sie sprechen Tausenden aus der Seele.
Ein herzliches Glückauf

Hausfrau
Hausfrau
5 Jahre zuvor

@Stefan Laurin:
Sie hören sich an wie praktisch die Mehrheit meiner Bekannten und Freunde:
Man könne ja doch nichts ändern. Wer sich selbst beschränke, um die Umwelt zu retten, ist der Dumme, denn die Großen machen ja doch so weiter bzw. die Mehrheit macht ja doch so weiter – siehe Kohleverstromung in der ganzen Welt.

Und es wird so kommen:
Sie und die Mehrheit meiner Bekannten werden weiter nihilistisch und verweigernd auf dem Sofa sitzen, so lange, bis WIR die Nachrichten bilden, die sagen: "Jetzt ist die Mehrheit auf der Welt gegen Kohle und für Bäume und jetzt haben es all jene geschafft, die an sich und an das Gute im Menschen (Ja, verdammt, das GUTE IM MENSCHEN) geglaubt haben."

Und was wird dann passieren? : Dann waren Sie, Herr Laurin, und die Mehrheit meiner Bekannten schon immer im Widerstand gegen die herrschenden Verhältnisse, innerlich und so, und Sie haben schon immer genauso für das Richtige gekämpft.

Denn in Wahrheit wollten Sie uns – das werden Sie uns dann sagen – mit Ihren pessimistischen Unkenrufen doch nur aufrütteln!

Sie wollten uns nur motivieren, über den Tellerrand zu schauen und nicht beim Hambacher Forst stehen zu bleiben…..

Habe ich recht?

Dann sagen Sie es doch bitte gleich. Dann muss ich hier nicht sauer werden…..

Manni
Manni
5 Jahre zuvor

@ Michael Prinz
Danke für die Belehrung des Unterschiedes Wald und Forst!

Wieder einem „Dummen“ was beigebracht

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
5 Jahre zuvor

@Michael Prinz: Sicherlich finden Sie Stein-/Kiesvorgärten und Sichtbeton völlig geil, stimmt's?
@Lisa: Wald wächst nach, wenn man ihn nicht wegbaggert – lernt man im Vorschulkindergarten.

Juri Hertel
Juri Hertel
5 Jahre zuvor

PS

Hier noch aktuellere Infos zum chin. Kohlekraftmarkt:

http://boostre.cnrec.org.cn/wp-content/uploads/2018/07/China-Energy-Policy-Newsletter_July-2018.pdf

Curtailment bei den grossen EE Stromerzeugern wurde von 17% (2016) auf etwa 9% aktuell runtergeschafft und soll bis 2020 ganz eliminiert sein.
300GW Kohlekraftkapazitaeten sollen geschlossen werden und duerfen mit neuen Anlagen ersetzt werden. Das wird sich in den allermeisten Faellen aber nicht lohnen da anliegende Kohleminen ebenfalls schliessen (siehe Hambach/Rurgebiet) und die EE ihren Siegeszug forsetzen.

Europa's Kohlehaefen sind mit billigsten Dreck verstopft, noch ankommende Kohlefrachter werden zurueck geschickt:

https://www.hellenicshippingnews.com/european-coal-market-struggles-with-surge-of-off-spec-flows/

Ein aehnliches Bild ergibt sich bei Betrachtung des indischen Markts:

https://www.montelnews.com/en/story/asia-coal-demand-drives-panamax-rates-up-75/938117

Die asiatischen Maerkte folgen den frueheren Groessen USA und Europa:

https://www.eia.gov/energyexplained/index.php?page=electricity_in_the_united_states

Europas letztes Kohlekraftwerk wurde gerade genehmigt aber Geld ist keins da um es zu bauen:

https://af.reuters.com/article/energyOilNews/idAFL8N1W73EV

Es sind Wahlen in Polen, da wird viel auf Pump versprochen:

https://af.reuters.com/article/commoditiesNews/idAFL8N1W70MJ

Kommentar:

https://www.montelnews.com/fr/story/polish-regulator-slams-ministry-dual-role-as-soviet-relic/938676

Asteri1412
Asteri1412
5 Jahre zuvor

Das ist nicht ganz richtig: der Name des angeblichen Forstes war ursprünglich „Bürgewald“.

Manni
Manni
5 Jahre zuvor

@ Lisa

Und jetzt werden wieder Baumhäuser gebaut.
Baumaterial? Vor Ort gefällte Bäume aus dem Wald, ich meinte natürlich aus dem Forst 😉
Da stellt sich mir nur die Frage was den die Umweltschützer wirklich wollen…

Norbert
Norbert
5 Jahre zuvor

@ #30
Naja, die Welt rettet man nicht durch die eine Aktion sondern durch ein über viele Bereiche abgestimmtes Verändern. Das Lösen des Klimaproblems in andere Länder verlagern. Eine gute Idee. Klappt ja mit Giftmüll und so auch schon gut. Auf Bildern vom Tagebau sieht man vor allem teure und große Maschinen, die von wenigen Menschen bedient werden. So viele Arbeitsplätze sind das sicherlich nicht.

@ #32
Und, sagt die begriffliche Unterscheidung was aus über die ökologische Qualität?

Lisa
Lisa
5 Jahre zuvor

@Klaus Lohmann: stimmt, Wald wächst nach oder wird wieder aufgeforstet. Ich bin in einem Ort mit großem Wald aufgewachsen, der auch der Kohle geopfert wurde. Und siehe da, es steht schon wieder ein neuer Wald, dank RWE. Anscheinend haben Sie sich noch nie mit den Themen Rekultivierung und Wiederaufforstung beschäftigt. Genau das würde in Hambach auch geschehen. Davon abgesehen, auch wenn ich tatsächlich nicht im Vorschulkindergarten war, weil es sowas zu meiner Zeit nicht gab, berechtigt das immer noch niemanden, ohne Sinn und Verstand durch einen Wald zu trampeln und zu zerstören und andererseits nach Umweltschutz zu schreien und den Buhmann anderen zuzuschieben.

thomas weigle
thomas weigle
5 Jahre zuvor

#32 Ja sicher ist ein Forst meistens zur Rodung und wirtschaftlicher Ausnutzung vorgesehen worden. War das vor 100 oder 200 Jahren? Was viele der Axt an die Baumleger nicht begreifen wollen oder können, ist, dass Forsten eine Generationen übergreifende Angelegenheit ist. Wenn heute ein Forst gepflanzt wird, dann werden die Enkel, eher die Urenkel des Eigentümers erst entscheiden können, was mit dem Holz tatsächlich passiert. Ob`s stehen bleibt oder eben tw. einer wirtschaftlichen Nutzung zugeführt wird. Wieder anpflanzen von Laubbäumen ist nicht ganz so einfach, nur 2% der Setzlinge, so ein Forstbesitzer letzt in einer Sendung im ÖR, kommen überhaupt nur durch.
Und ob die für die Anlegung des Forstes Verantwortlichen eine Rodung zwecks Braunkohleabbau vorgesehen hatten.?Weiß man es?

Michael Prinz
Michael Prinz
5 Jahre zuvor

@Klaus Lohmann
Nicht wirklich. Lieber vernünftig versiegelte Flächen, damit meine Autos zum protzen auch alle vor meine Hütte passen und anstatt Sichtbeton viel Holz. Gerne Lärche, natürlich NICHT aus nachhaltiger Forstwirtschaft.
Und der Klimawandel ist auch eine Lüge der Ökoterroristen. Wir leben Erdgeschichtlich gesehen einfach am Ende einer Eiszeit, da ist es normal, daß es wärmer wird.
So!
Und jetzt weiter schön die Leute beleidigen wie Lisa weil Sie eine andere Meinung wie Sie haben, Herr Lohmann.
In den ehemals Rot-Grün regierten Ländern lernte man sowas leider eben nicht! Der Lehrplan meiner Kinder bestand "Dank" des Grün geführten Ministeriums für Bildung nur aus Drittem Reich, und das in allen Fächer. Ausser natürlich Naturwissenschaften, die wurden vernachlässigt, wenn überhaupt gelehrt.
Übrigens die gleichen Grünen, die dem Rahmenbetriebsplan Inklusive Abholzung des Hambacher Forst als Regierungspartei zugestimmt haben.
Das hat der schmierige Grüne mit den langen Haaren, der jetzt mit am lautesten am schreien ist anscheinend vergessen.
Gefundene Rechtschreib oder Grammatikfehler resultieren aus der Autokorrektur meines Smartphone und dürfen gerne behalten werden.
Glückauf

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
5 Jahre zuvor

@Lisa: "Genau das würde in Hambach auch geschehen" – frühestens in 30-40 Jahren (also minus eine halbe Umtriebszeit) und als Buchen-Monokultur, wie so häufig auf NRWs "Kulturstrauch"-Flächen seit den Industrialisierungs-Anfängen.

@#45 Michael Prinz: Wie könnte *ich* Jemanden beleidigen, der hier mit den "Dummen" und über "schmierige Grüne" spricht und es den Grünen verdankt, dass er einfach Alles übers Dritte Reich weiß???

Norbert
Norbert
5 Jahre zuvor

Offensichtlich sind jetzt alle Waldexperten. Also ich traue mir nicht zu, die ökologische Qualität eines neu aufgeforsteten Waldes durch Spazierengehen mit einem alten Bestandswald zu vergleichen, egal ob der auf dem Acker vor etlichen Jahrzehnten als Forst angelegt wurde oder ein wirtschaftlich genutzter Wald ist. Ich halte es aber für naiv, die Komplexität des Waldes mal eben nachzubauen.

thomas weigle
thomas weigle
5 Jahre zuvor

Wenn Menschen, Politiker gar, ihre Meinung ändern, ist das natürlich höchst verachtenswert, logo. Andere bleiben stur immer bei einer einmal vorgefassten Meinung, egal wie dumm sie sich auch erweisen mag. Da räsoniert man doch lieber über "einen schmierigen Grünen mit langen Haaren." Fehlt nur noch der Hinweis auf`s Arbeitslager, wohin nicht wenige Spießbürger vor 50 Jahren Gammler und Studenten, und gewiss auch schmierige Grüne, hätte es die schon gegeben,wünschten.

ke
ke
5 Jahre zuvor

Hilfe! Wie kann man sich nur so am Nasenring durch die Manage führen lassen. Es geht um ein paar Bäume am Rande einer Mondlandschaft und nicht um den Bayrischen Wald.

1) Wir retten das Klima nicht. Allein wenn es um CO2 im Kohlebereich geht, ist unser Verbrauch total unerheblich. https://de.wikipedia.org/wiki/Kohle/Tabellen_und_Grafiken
Beim Auto ist aktuell wieder der Benziner in. Scheiß auf CO2. Wir müssen diesen komischen Messwert in einigen Städten einhalten, warum auch immer.
2) Eine Klage für den Lebensraum eines Tieres, das dort leben soll, stoppt den Ausbau und vernichtet riesige Summen an Kapital. Nur warum durften dann immer wieder Aktivisten und Demonstranten in diesen Mega-Natur-Wald? Sie bauen jetzt wohl sogar wieder Baumhäuser. Hoffentlich sind die genehmigt. Das ist doch ein Witz und es geht nicht um diese Bäume.
3) Braunkohle ist eine CO2 Katastrophe, aber sie ist der einzige wirtschaftlich verstrombare heimische Energieträger für die Grundlast.
4) Woher soll der Strom kommen? Die Windräder und Solardächer werden natürlich alle mit Rohstoffen hergestellt, die aus dem Supermarkt kommen und nicht aus Bergbau-Regionen und die Herstellung ist auch total ökologisch korrekt.

Das größte Problem ist, dass die Politik hier eine Situation geschaffen hat, die in unserem Land nahezu nichts mehr ermöglicht. Viele schwärmen vom Rechtsstaat. Nur schafft dieser Recht oder kann nicht einfach gewürfelt werden. Das geht schneller und ist wahrscheinlich genauso gerecht.

Dass mit sachlichen Argumenten wenig zu holen ist, zeigen die letzten Wochen. Warum meckern dann alle über die Fake News aus Amerika, wenn wir doch konsequent die Wissenschaft verdrängen und gefühlte Fakten mögen.

BTW: Wie viele Tonnen CO2 hat wohl diese Mega-Demo am Naturschutzgebiet in die Luft geblasen oder sind alle ohne Ressourcenverbrauch angereist?

Juri Hertel
Juri Hertel
5 Jahre zuvor

FAZ:

" Der Hambacher Forst ist derzeit ein Wallfahrtsort."

( http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/hambacher-forst-auf-der-richtigen-seite-der-abbruchkante-15826200.html )

Eine Wallfahrt findet in der Tat statt , bis nach Katowice soll es gehen:

https://www.oikoumene.org/en/press-centre/news/ecumenical-pilgrims-start-journey-to-advocate-for-climate-justice-at-un-climate-talks

Reiner Priggen von den Gruenen/NRW sieht die Gruenen ueberholt durch zu-Fuss-gehende Pilgerer:

https://twitter.com/hashtag/Lpt18nrw?src=hash

RWE ist am Arsch, ist der Kevin der Energieversorgung:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/kommentar-zum-hambacher-forst-rwe-allein-am-kohle-pranger-15823437.html

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