Junge Welt bedankt sich Mauerbau und Folterknast

Die  Junge Welt bedankt sich für den Bau der Mauer und die Verfolgung Andersdenkender in der DDR.

Danke…für 28 Jahre Hohenschönhausen ohne Hubertus Knabe

Hohenschönhausen – das war ein Folterknast der DDR. Was für ein erbärmliches Schmierblatt. Und klar, Die Linke wirbt dort. Passt.

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
59 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Jan
Jan
13 Jahre zuvor

Diese Danksagung ist wirklich ekelerregend – vor allem vor dem Hintergrund, dass die NVA an der Grenze als Reserve bereitstand, falls noch mehr Soldaten für die Niederschlagung des Prager Frühlings gebraucht werden, sollte man bei der Danksagung für den Frieden nicht außer acht lassen.
Und erst recht dieser blanke Hass gegen Hubertus Knabe, der ja nichts anderes macht, als den Teppich anzuheben, unter den manche nur zu gerne das DDR-Unrecht kehren würden.

Man stelle sich nur vor, eine rechte Postille würde vergleichbar eine andere deutsche Diktatur verniedlichen, zum Kult verklären und rechtfertigen, würde statt des Wirkens von Knabe auf einen Michel Friedman zielen, von Mutterkreuz und Autobahn schwärmen, Ghettos als moderne Stadtentwicklungspolitik loben, die Industrieansiedlungen rund um die Lager feiern … es stände – VOLLKOMMEN ZURECHT – sofort der Verfassungsschutz vor der Tür.

Gerd
Gerd
13 Jahre zuvor

Ich weiß die Sieger schreiben die Geschichte und dem Laurin ist eine differenzierte Auseinandersetzung nur selten wichtig, deswegen empfehle ich denjenigen die nicht reflexartig verbot und wegsperren aller Linken fordern doch bei der jW durch die Leserbriefe, die sehr unterschiedliche Meinungen widerspiegeln oder auf die ebenfalls verlinkte (und scheinbar auch abgedruckten) Stellungnahme der Linken mit der Überschrift „Nicht akzeptables Unrecht“ zu klicken.

Jan
Jan
13 Jahre zuvor

@2
Das ist eben keine Stellungnahme der Gesamtpartei!
Absender ist nur das Duo der beiden Ko-Vorsitzenden. Andere Mitglieder dieser Partei beschwören noch die „zwingende Notwendigkeit“, wonach die Mauer „ohne vernünftige Alternative“ gewesen sei …
Wenn Lötzsch und Ernst das Schaufenster schön demokratisch dekorieren, sollte man auch mal schauen, was im Laden wirklich verkauft wird … und das weicht davon oft genug ab – und das nicht erst seit Stasi-Lobreden aus dem niedersächsischen Landtag!

Michael
Michael
13 Jahre zuvor

Natürlich ist es bei so einem ich nenne es mal Artikel in der Jungen Welt schwierig zu sagen ob das jetzt sarkastisch, zynisch oder ernst gemeint ist.

Ich tippe mal auf sarkistische Geschmacklosigkeit.

Wobei man vielleicht noch bedenken sollte, dass unrecht mit der Gründung der BRD nicht aufgehört hat. Beispielsweise stammen die Waffen die in Lybien an die dortige Regierung verkauft worden sind ja auch aus Deutschland, aber da sterben ja schließlich keine Deutschen und deshalb zählt das wohl nicht als deutsches Unrecht – nicht wahr?

Thomas
13 Jahre zuvor

Stefan,

tu mal nicht so empört, das nur die übliche Provonummer.

Und Aufmerksamkeitserheische.

Zwar verteidige ich nur das Konzept der Provokation an sich,

schon gar nicht Hohenschönhausen,

bzw die Stasi in der jungen Welt,

für die etwa etwa Chefredakteur Arnold Schölzel

https://de.wikipedia.org/wiki/Arnold_Sch%C3%B6lzel

tätig war.

Hm.

Früher, auf dem Bau, hätte man sowas mit Dachlatten erledigt. (-:

https://de.wikipedia.org/wiki/Holger_B%C3%B6rner

In dieser schlichten Allegorese denken die.

Sollte man nicht auf den Leim gehen drauf.

Und das Beste:

Die Linkspartei wird es sich ab jetzt nicht mehr leisten können, Werbung zu machen, in deren Strömungsblatt

https://www.lafontaines-linke.de/2011/08/fair-play-ernst-bockhahn-koplin-junge-welt/

junge Welt.

Das ist doch auch schon was:

Enttarnt bis zur Kenntlichkeit.

(-:

J. Fuhrmann
13 Jahre zuvor

Wenn sie sich allzu sicher fühlen kommt es eben vor. Dann verrutscht die „freundliche“ Maske. Das, worein man dann schaut ist ihr wahres Gesicht. Überrascht von der hässlichen Fratze? Nun, wenn die Geschichte der Linken und deren Protagonisten in der DDR so rosarot gewesen wäre. Warum ist die Idee dann so schmälich gescheitert?

Blinkfeuer
Blinkfeuer
13 Jahre zuvor

Andererseits: Als ich an diesem Augustmorgen zunächst gurgelte, dann googelte, ob z.B. das kapitalistische Kampfblatt, das nicht aus „demOsten“ kommt, etwas bringt, zur finalen, gerichtsbegleiteten „Freisetzung“ der Baumarktkettenmitarbeiter, die mit einer Ver.di- Plakette gegen Tarifflucht demonstrierten……….Stille im Ausbeuterblätterwelt allerorten.
Ob sich das bis zum Abend geändert hat…. sucht bitte selbst. Bin eh angewidert vom Pressepack, das auch den Std-Lohn von 2,75€ in Magdeburg flächendeckend nicht berichtete.
Nur „ein erbärmliches Schmierblatt“ berichtete…. ihr Freaks!

cornholio
cornholio
13 Jahre zuvor

und auch ich sage danke. danke für 14 jahre fernab von bunter, kurzlebiger, menschenverachtender und kapitalistischer plastescheiße. die letzten 21 jahre waren unerträglich. im übrigen ist hohenschönhausen ein stadtteil im norden von berlin und kein folterknast ihr vollpfosten. der rote ochse befindet sich in halle, das gelbe ehlend in bautzen. nur für den fall, das ihr unwissenden darüber auch mal schreiben wollt.

cornholio
cornholio
13 Jahre zuvor

@stefan laurin

Hohenschönhausen – das war ein Folterknast der DDR.

soviel dazu…

außerdem kann ich dich beruhigen. als einer der wenigen, der in der ddr keiner politischen jugendorganisation, wie den pionieren oder der fdj, angehört hat, ist meine abneigung erst nach der annexion ostdeutschlands gewachsen. deine schadenfreude trifft mich also nicht. es stimmt mich eher nachdenklich und mitleidig, dass es leute wie dich gibt, die denken das die brd vor gut 20 jahren das feuer in die steinzeit gebracht hat.

nur wer zweifeln gelernt hat, bleibt ein selbst denkender mensch.
das galt vor der wende und heute mehr den je.

trackback

[…] Junge Welt bedankt sich Mauerbau und Folterknast (Ruhrbarone) – Zum Jahrestag des Mauerbaus gibt es eine ganz spezielle Titelseite bei der "Jungen Welt", die von den Ruhrbaronen scharf kritisiert wird. […]

J. Fuhrmann
13 Jahre zuvor

@Cornholio: Bei jemand der sich in der DDR als unpolitisch erwiesen hat, wundert es mich nicht, dass er auch in diesem Land nichts mitbekommen hat. Im übrigen, wer vor der Wende schon zweifeln konnte und sich das selbstständige Denken leistete der musste nicht fern der politischen Jugendorganisationen sein. Er war dafür oft nah an den Hohenschöhhausens.

Ach ja, wie kommen sie denn auf „Ostdeutschland“? Für jemanden der in der DDR gelebt hat eine eigentümliche Bezeichnung eben jener DDR. Und, wieso ist es eine „Annexion“ wenn nach dem Öffnen einer Mauer die Menschen durch das Loch eher weglaufen denn das andere eindringen? Vieleicht hätten sie doch einmal bei der FDJ vorbeischauen sollen. In Sachen Argumentation konnte man bei denen einiges lernen.

Thomas
13 Jahre zuvor

@cornholio:

Hammse nich noch Altpapier?

https://www.youtube.com/watch?v=zAqWISJDTdw&feature=related

(-;

cornholio
cornholio
13 Jahre zuvor

@stefan
schießbefehl und selbstschußanlagen sind nicht zu rechtfertigen. nur hat man damals so unmenschlich entschieden. das ist nicht rückgängig zu machen und den opfern soll man gedenken.
was unterscheidet aber die ddr mit ihren zensierten medien, bespitzelung und denunziation von der heutigen brd? funkzellenüberwachung bei demos, eperso, vorratsdatenspeicherung, medienmanipulation und zensur, kontoüberwachung, steueridentifikationsnummer. und einigen politikern wäre es wahrscheinlich recht, wenn das recht auf arbeit zu einer gesetzlich verankerten pflicht werden würde. da wären wir wieder in der ddr.
seit 20 jahren kann man am eigenem leib erfahren und sehen, was es bedeutet wenn ständig an bildung, gesundheit und an sozialem gespart wird.
ich bedaure die wende ja auch nicht. ich hätte sie nur gern anders gehabt. die politik hat es damals versäumt einen wandel zu durchleben, der beide seiten deutschlands mit visionen und taten mitgenommen und zusammengeschweißt hätte. statt dessen degradiert man 17000000 menschen in die 2. klasse, zu bittstellern und transferleistungsenmpfängern, nachdem man vorher dort sämtliche industrie eingestampft hat. dafür untertänige dankbarkeit einzufordern ist unsinn. ich habe auch keinen bock mehr auf dieses diktaturgeschwafel von irgendwelchen dahergelaufenen politikern, die denken, wenn es nur oft genug wiederholt wird, wirds schon jeder glauben. heute muß alles kritisch hinterfragt werden. durchlebte geschichte ist nun mal subjektiv wahrgenommen und es wird leute wie dich und auch leute wie mich geben. solange aber die mär vom faulen und undankbaren ossi und dem dafür zahlenden wessi aufrechterhalten wird, bleibt die mauer in unseren köpfen. das sieht man ja an unserem dissenz, der hoffentlich ein wenig beiderseitige einsicht in unterschiedliche denkweisen gibt und auch dafür, das eigen gemachte erfahrungen und das direkte beteiligt sein von der verbreiteten medialen meinung abweichen können.
im übrigen betreue ich kinder und jugendliche mit und ohne behinderung direkt in familien. vor einigen jahren dachte ich, dass die mauer in der generation der heute 14-16-jährigen keine rolle mehr spielt. du würdest dich wundern, wie sich diese auch dort schon manifestiert hat.

@j.fuhrmann
ja, ohne die wende wäre es bei mir wohl hohenschönhausen geworden. ohne diese wär ich nicht so einfach an abi und studium gekommen.
ich war nicht unpolitisch. ich war unidiologisch.
was sich hinter dem loch in der mauer befand, wurde schnell als scheinwelt erkannt.
verzeih mir den patzer mit ostdeutschland. natürlich heißt es deutsche demokratische republik. =)

Zeitzeuge
13 Jahre zuvor

@ cornholio

hier das Pfeifkonzert für den Herrn der „Blühenden Landschaften“:

https://de.wikipedia.org/wiki/Rathaus_Schöneberg#Veranstaltungen_im_und_vor_dem_Rathaus

„Das Schöneberger Rathaus geriet durch eine Großkundgebung mit etwa 20.000 Teilnehmern am 10. November 1989, dem Tag nach der ersten Öffnung der Mauer, ein letztes Mal in den Blick der Öffentlichkeit. Der Regierende Bürgermeister Walter Momper sprach ebenso wie Außenminister Hans-Dietrich Genscher und Willy Brandt. Unter dem größten Beifall der Anwesenden wünschte er: Berlin wird leben und die Mauer wird (endgültig) fallen. Der Auftritt des Bundeskanzlers Helmut Kohl hatte weniger Fortune, die Versammelten pfiffen ihn permanent aus und unterbrachen seine Rede immer wieder.“

Die Video-Aufnahme bringt es nicht wirklich rüber, Kohl war im Publikum nicht mehr zu verstehen, Willy Brandt bekam begeisterten Applaus:

https://www.youtube.com/watch?v=hkwcU32Oo3U

„Rede von Helmut Kohl am 10. November 1989“

https://www.youtube.com/watch?v=AZAPU7I6VAE

„Rede von Willy Brandt am 10 November 1989 Part 1“

Frank
Frank
13 Jahre zuvor

„Die ,Junge Welt‘ ist ,Der Stürmer‘ von links, der in einer zynischen Weise die SED-Diktatur hochleben lässt“, sagte Hubertus Knabe der Berliner Morgenpost.“
Quelle: Morgenpost
https://www.morgenpost.de/politik/inland/article1732600/Junge-Welt-bedankt-sich-fuer-die-Mauer.html?utm_source=twitterfeed&utm_medium=twitter

Hubertus Knabe ist der Leiter der Gedenkstätte des Stasi KZ Hohenschönhausen.
Dem ist nichts hinzuzufügen und es passt zu dem, was Kohl mal über die Stalinisten und ihre Erben gesagt hat: Es sind rotlackierte Faschisten.

Die gleiche Gesinnung haben die Brandstifter, die nachts durch Berlin ziehen und Autos und Wohnungen von missliebigen Mitbürgern in Brand stecken.

Zeitzeuge
13 Jahre zuvor

@ Frank #18

„Kohl & die Stalinisten“, siehe Kommentar #17: „buuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuh!“

Thomas
13 Jahre zuvor

#18 (Frank)

“Die ,Junge Welt‘ ist ,Der Stürmer‘ von links (…)

Vorsicht.

Das kann man nicht so stehen lassen, Knabe bedient sich hier eines Argumentationsschemas aus der Totalitarismustheorie,

https://de.wikipedia.org/wiki/Totalitarismus

das geschichtswissenschaftlich besehen unredlich ist.

Die jW mit dem Stürmer zu vergleichen, das ist unredlich, zumal Der Stürmer

https://de.wikipedia.org/wiki/Der_St%C3%BCrmer

bei den Nazis auch die Funktion hatte, die Legitimation für die Shoa einzuleiten.

Das geflügelte Wort Kohls, nach dem Kommunisten rotlackierte Faschisten wären, ist gleichermaßen irrig.

Kommunismus, idealtypisch besonnen, war eine nette idealistische Idee zum Wohle aller, die sich auf dem Markt, dem Streit der Meinungen nicht hat durchsetzen können. Dessen Verheißung war das Paradies aller.

Sowas kann man ja schon mal vertreten, wenngleich es nicht meine Baustelle ist, weil ich als Radikaldemokrat halt weiß, Markt der Meinungen als konstituierend, das sowas nie klappen kann.

Faschismus dagegen – das Gegenteil. Mittelalter, Voraufklärung, Wahn. Rassenwahn. Gleichschaltung.

Insoweit stimmt Kohls Bild natürlich nicht.

Tja.

Jetzt bin ich in die Verlegenheit gekommen, die junge Welt verteidigen zu müssen, die das Gegenteil von dem verkörpert, was ich meine.

Ich vermute, heute ist Gegenteil-Tag. (:

https://de.spongepedia.org/index.php/Gegenteiltag

Thomas
13 Jahre zuvor

@Stefan (21):

Oha.

Kohl war ein Epigone von Schumacher. Darauf wollte ich ja gar nicht anspielen.

(-:

Hans-Dampf
Hans-Dampf
13 Jahre zuvor

Was hier viele reaktionäre West-Chauvis vergessen, ist dass auch die BRD der 50er und 60er Jahre sicherlich nicht der „Place-to-be“ war. Erinnert sei nur an die Nazi-Kontinuiät in führenden Staatsapparaten, rechtstaatliche Dehnungen bei der Kommunistenverfolgung, Hausfrauenehe und §218 und vieles mehr.
Die Liberalität die wir heute genießen, die haben wir erst ’68 zu verdanken. Bekanntlich haben sich die Eliten der BRD gegen diese Liberalisierung mit Mord und Totschlag gewährt. Die Stasi hingegen hat diese Bewegung unterstützt, stellt sogar Hubertus Knabe fest.

Also. liebe reaktionären West-Chauvis, bitte etwas mehr Bescheidenheit beim Blick zurück…

Thomas
13 Jahre zuvor

#24 (Hans-Dampf):

>liebe reaktionären West-Chauvis, bitte etwas mehr Bescheidenheit beim Blick zurück…

Ohne mich jetzt explizit angesprochen zu fühlen:

Ja, ich bin dankbar. In Demut. (-;

Dankbar bin ich vor allem Georgi Konstantinowitsch Shukov, der die ruhmreiche Armee der Sowjetunionen nach Berlin geführt hatte und die bedingungslose Kapitulation Nazideutschlands entgegen nahm.

Was dann in der Folge gelegentlich sogar mal zu einem Sozialismus mit menschlichem Antlitz führte, wie ihn die junge Nina Hagen mal verkörpert hat:

https://www.dailymotion.com/video/xbtjdv_nina-hagen-du-hast-den-farbfilm-ver_music

cornholio
cornholio
13 Jahre zuvor

Aber die Junge Welt hat sich für Folterknast und Mauermord bedankt.

dort steht geschrieben: danke für ein hohenschönhausen ohne hubertus knabe.

Blinkfeuer
Blinkfeuer
13 Jahre zuvor

Für die begeisterte Mehrheit lieferte der „Weltspiegel“ heute wieder Feines:
Wenn also über ein Zugunglück in China nicht optimal berichtet wird, nennt man das… na?
Richtig: Kommunistische Informationspoltik= nicht gut!
Wie nennt man denn noch gleich die Verschleierung, wenn der gute Westen, sei es im fernen Japan, lügt? Wenn in London mehr Trinkwasser pro Kopf versickert als in Havanna? Dort, klar, Barone, kommunistische Misswirtschaft. Aber in London? Ich weiß es, ich weiß es! Bin aber kein Streber….nur einfach dem Hombach usw. nicht hörig…
Und: Schon mal die km an Mauern gezählt, die aktuell die „Guten“ hochgezogen haben? Tote soll es da auch geben….. aber ich will nicht länger stören, bei der comicveranstaltung….hier.

Zeitzeuge
13 Jahre zuvor

@ Stefan Laurin

Laurin: „Adenauer lag richtig“

Bedank dich doch mal bei Adenauer & Co. :

https://programm.ard.de/Programm/Jetzt-im-TV/als-der-staat-rot-sah—-/eid_287216652842937?list=themenschwerpunkt&start=20

„Als der Staat rot sah …

Justizopfer im Kalten Krieg – Thema: Justiz in Deutschland

Einer der Protagonisten dieser Dokumentation ist Jupp Angenfort aus Düsseldorf – 1950 der jüngste Landtagsabgeordnete in Nordrhein-Westfalen. Trotz Immunität wird er drei Jahre später verhaftet und zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt.
Der Grund: politische Aktivitäten als Kommunist. Insgesamt wurden in Deutschland zwischen 1950 und 1968 mehrere tausend Männer und Frauen wegen politischer Aktivitäten verurteilt. Die Urteile wurden meist von ehemaligen Nazi-Juristen ausgesprochen. Der Film von Hermann G. Abmayr zeigt mehrere Fällen eines bis heute weitgehend unbekannten Kapitels deutscher Justiz zwischen 1950 und 1968.“

cornholio
cornholio
13 Jahre zuvor

hohenschönhausen war und ist ein stadtteil berlins in dem eine u-haftanstalt der stasi stand bzw. heute gedenkstätte ist. niemand bedankte sich für 28 jahre folter, nur dafür, dass knabe dort diese 28 jahre nicht wirken konnte. ich weiß nicht, was daran schlimm sein soll, das man sich derart daran aufschaukelt?

Thomas
13 Jahre zuvor

#30 (Zeitzeuge)

Jeder bei den Baronskis kennt die Geschichte von Jupp Angenfort bzw des Kommunisten-Verfolgungswahnes.

Nur hilft dieses leider nicht als Argument ins Feld zu führen, das Adenauers Westorientierung falsch war.

Billy Wilder, aus Amiland als Chefsoldat der Befreier zurückgekehrt, hat mal gesagt:

„Ich will die Freiheit mir auszusuchen, über welchen Witz ich lachen kann.“

(Mach den Spruch mal bei Stalin.)

Und dann diesen Film gemacht:

https://de.wikipedia.org/wiki/Eine_ausw%C3%A4rtige_Aff%C3%A4re

Soweit zur deutsch-amerikanischen Freundschaft anno 1948.

(:

cornholio
cornholio
13 Jahre zuvor

folterknast folterknast folterknast! schon mal axel brauns‘ buntschatten und fledermäuse gelesen?

@zeitzeuge
gibs auf, das bringt nix. gesunde skepsis gibts scheinbar nur in osten. das muß im westen erst wachsen. vielleicht sogar 40 jahre. (ab der ‚wende‘)

Helmut Junge
13 Jahre zuvor

Von all denen, die hier im bloq der Meinung sind, der Mauerbau wäre „alternativlos“ gewesen,
möchte ich doch allzugern mal die Meinung zu den israelischen Sperranlagen hören.
Ich habe das bei der „Junge Welt“ recherchiert.
Für die Anlage in Israel gibt es in dieser Zeitung nur negative Kommentare.
Merkwürdig, nicht?
Dabei geht es bei diesen Sperranlagen nicht darum, die eigenen Leute an der Flucht zu hindern.
Jetzt muß mir nur einer erzählen, daß die Mauer auch nicht diesem Zweck gedient hat. Ich warte auf Belehrung.

Thomas
13 Jahre zuvor

Gerade, Mo 1415, erklärte MdL Julia Bonk
Sächsischer Landtag, Fraktion Die Linke.im Sächsischen Landtag
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1 01067 Dresden für die Parteiströmung der Emanzipatorischen Linken,

das sind die Realos – per Rundschreiben:


Zum 50. Jahrestag des Baus der Berliner Mauer veröffentlicht die Tageszeitung „junge Welt“ auf
Seite Eins großformatig ein „Danke“. Auf dem dazugehörigen Foto posieren Grenzsoldaten mit
präsentiertem Gewehr. Gedankt wird im Folgenden für allerlei, was angeblich dem Mauerbau zu
verdanken sei. Unter anderem wird gedankt „für 28 Jahre Hohenschönhausen ohne Hubertus
Knabe“. Neben diesem redaktionellen Bekenntnis zum Gefängnissozialismus prangt online eine
große Werbeanzeige der LINKEN im Bundestag.
Die „junge Welt“ ist kein Presseorgan der LINKEN. Dennoch wird sie mitunter von um
innerparteiliche Hegemonie bemühten Personen und Strukturen als „parteinaher“ und privilegierter
Medienpartner betrachtet und behandelt. Auf Veranstaltungen und Festen der LINKEN tritt die
„junge Welt“ mit Infoständen auf und es werden Exemplare der Zeitung verteilt. In der „jungen
Welt“ werden online wie im Printbereich regelmäßig Anzeigen geschaltet, Artikel und Interviews
positioniert. Die Landtagsfraktion der NRW-LINKEN gratuliert der Genossenschaft LPG junge
Welt eG zum 15-jährigen Jubiläum und schenkte mehrere neu gezeichnete Genossenschaftsanteile.
Die Fraktionsvorsitzenden lobten im dazugehörigen Glückwunschschreiben die Bedeutung der
Tageszeitung: „Die junge Welt ist eine unverzichtbare Informationsquelle und kritische Begleiterin
unserer parlamentarischen und außerparlamentarischen Aktivitäten“.
Nun ist in einer pluralistischen Linken per definitionem Platz für Differenz. Es ist das schwere Erbe
der Partei DIE LINKE, zwar nicht ausschließlich aber doch prägend an parteipolitische
Traditionslinien des Realsozialismus und von diesem auf verschiedene Weise belastete Denk- und
Organisationsformen anzuschließen. Insbesondere die PDS als eine Vorgängerpartei der LINKEN
hat dieser Erblast viele Ressourcen zur Verfügung gestellt, und wir befinden uns als neue LINKE
weiterhin in der nicht allein historischen Pflicht diese Vergangenheit aufzuarbeiten. Gerade für uns
als Emanzipatorische Linke ist es die erste Aufgabe, die Emanzipation der Linken selbst nach
Kräften fortzusetzen und auszuweiten. Diese Selbstemanzipation der Linken droht für unsere Partei
immer auf dem Schlachtfeld zu enden, weil Außenstehende uns nicht vertrauen oder schlicht
ablehnend gegenüber stehen, aber auch, weil wir selbst unser Ziel des demokratischen Sozialismus
noch nicht hinreichend geklärt haben. Das gilt nicht minder für die vielen westdeutschen
Genoss_innen, die sich für die LINKE engagieren. Über zwanzig Jahre nach der Vereinigung von
BRD und DDR und nach über zwanzig Jahren post-realsozialistischer linker Parteipolitik markiert
die Mauerfeier der „jungen Welt“ nun die Notwendigkeit eines Bruchs, der schon längst ausstand
und den wir nun offensiv einfordern.
Wir fordern den Parteivorstand sowie alle verantwortlichen Funktions- und Mandatsträger der
Partei DIE LINKE auf, jegliche Zusammenarbeit mit der Tageszeitung „junge Welt“ zu beenden.
Der Verherrlichung von Diktatur, von polizeilicher, geheimdienstlicher und militärischer Gewalt im
Namen des Sozialismus darf keinerlei finanzielle und werbende Unterstützung zukommen. Der
Fehler bestand von Anfang an, es wird Zeit ihn einzusehen und Konsequenzen zu ziehen. Konkret
heißt das für uns, dass die „junge Welt“ auf Veranstaltungen und Festen der LINKEN nichts zu

* https://www.katja-kipping.de/article/85.freiheit-und-sozialismus-let-s-make-it-real.html suchen und zu finden hat, nicht durch das Schalten von Anzeigen und das parteioffizielle Zeichnen
von Genossenschaftsanteilen unterstützt wird. Die „junge Welt“ schreibt seit Jahren gegen alle
demokratischen und libertären Prinzipien eines emanzipatorischen Sozialismusbegriffs an und
agitiert ebenso offen feindlich gegen die LINKE, wenn es ihr ideologisch ins besagte Konzept passt.
Es ist längst nicht klar, ob hier die „junge Welt“ für strömungspolitische Hegemoniekämpfe genutzt
wird oder ob nicht umgekehrt auch undogmatische Substanz an eine Zeitung geopfert wird, weil
diese für viele Genoss_innen als Sprachrohr einer vermeintlich bedrohten „Radikalität“ gilt.
Die „Radikalität“ der „jungen Welt“ erschöpft sich unseres Erachtens allerdings in parolenhaftem
Wortgetöse und autoritärer Feindschaft gegen linke Liberalität und historisches Bewusstsein. Wer
weiterhin die privilegierte Zusammenarbeit mit dieser Zeitung will, muss sich fragen lassen, wie
sich Antimilitarismus mit Verherrlichung realsozialistischen Militärs, der Kampf gegen Frontex und
EU-Abschottung mit Mauerkitsch und politische Initiativen gegen staatliche Willkür (Polizeigewalt,
Geheimdienste, Überwachung etc. pp.) mit offener Sympathie für die DDR-Staatssicherheit
vereinbaren lassen. Gilt am Ende Unfreiheit nur dann als Gegnerin, wenn sie der „Bourgeoisie“
dient und nicht der Partei der Arbeiterklasse?
Für uns darf es keine Relativierung des Stalinismus für billige Treffer in einer unterkomplexen
Kapitalismuskritik geben. Die „junge Welt“ agiert als Kopflangerin eines stumpfen
Antikommunismus, indem sie eine Linke mit reproduziert, die Autoren wie Hubertus Knabe
freimütig in die tendenziöse Feder diktiert. Wer solche „Medienpartner“ hat, braucht sich über die
„böse bürgerliche Presse“ nicht mehr beklagen.
Gemäß eines von traditionalistischer Seite gern kolportierten Rousseau-Zitats sei es „zwischen dem
Schwachen und dem Starken (…) die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit.“
Sozialismus steht hier für Befreiung durch den Staat. Derselbe Rousseau hat allerdings auch gesagt
ihm sei „die gefährliche Freiheit lieber als eine ruhige Knechtschaft.“ Als Pate für eine Gleichheit
von oben taugt er nicht. Wenn von „Freiheit durch Sozialismus“ gesprochen wird, verschwindet
Befreiung im Verwaltungsakt oder wahlweise in einem putschistisch vorgestellten
Revolutionsbegriff. Die Emanzipatorische Linke steht dagegen für eine konzeptuelle Identität von
Freiheit und Sozialismus.
Wenn das Ziel die Ermöglichung eines Selbstbefreiungsprozesses aller Einzelnen ist, muss
staatliche Macht in der Tendenz ebenso abgebaut werden wie die ökonomische.

Freiheit ist ohne Sozialismus nicht wirklich, Sozialismus ohne Freiheit auch nicht.

trackback

[…] Samstag bedankte sich die Junge Welt für 28. Jahre Mauerbau und Stasi-Folterknast. Nun fordert die Emanzipatorische […]

Werner Jurga
13 Jahre zuvor

Ich bin erst jetzt dazu gekommen, mir die (bislang) 38 Kommentare zu Gemüte zu führen. Ich verstehe den Gegenstand der Debatte nicht so recht. Okay, es war ein Jahrestag, und nicht jede Diskussion muss entlang einer Fragestellung verlaufen. Doch bei mir bleibt nach der Lektüre das ungute Gefühl zurück, in die Zeiten des Kalten Krieges zurückversetzt zu sein. Was ist das Motiv derjenigen, die irgendwie – auch wenn sie es so nicht interpretiert wissen wollen – „die Mauer verteidigen“. Warum legen die anderen, allen voran Stefan, so einen großen Wert auf die Begriffe „Verbrechen“ und „Mord“?
Weil die „junge Welt“ irgendetwas geschrieben hat (von dem ich bis jetzt nicht genau weiß was)? Glaubt man, die „junge Welt“ (respektive die Linkspartei) könne abermals versuchen, eine Mauer zu errichten? Und die „Mauerversteher“? Werden Sozialismusutopien dadurch attraktiver, wenn die DDR so schlimm nun auch wieder nicht gewesen war? Und überhaupt: ja, es war der Jahrestag des Mauerbaus. Berlin / Deutschland, ein Zentrum des Geschehens, gewiss. Aber der Eiserne Vorhang und der Kalte Krieg waren doch keine speziell deutschen Veranstaltungen.
Unangenehm finde ich, dass das, was Jan gleich im ersten Kommentar zum Ausdruck gebracht hat, die Beiträge aller Kommunismusverurteiler unterschwellig durchzieht: die Totalitarismustheorie. Nicht dass sich die Schärfe der Debatte aus Entlastungswünschen erklärt!

Thomas
13 Jahre zuvor

@Werner Jurga (40):

Lies auch mal in Tom Stroschneiders sympathischem Linkspartei-Blog um Dich a jour zu bringen:

https://www.lafontaines-linke.de/2011/08/schonen-dank-auch/

Werner Jurga
13 Jahre zuvor

@ Stefan: Danke für den Tipp! Jetzt habe ich den Text gelesen. Bevor Du fragst: ich habe mich kürzlich die Gedenkstätte Hohenschönhausen angesehen und finde die Darstellung der Gedenkstätte (Dein Kommentar # 38) stimmig. Insofern halte ich die betreffende Zeile im „junge-Welt“-Text für zynisch. Aber Du führst ja Deinen Feldzug nicht nur gegen diese merkwürdige Zeitung, sondern auch gegen die Ehemalige. Und ich komme nicht so recht dahinter warum. Lässt sich die freie Marktwirtschaft nicht preisen ohne einen „DDR-Folterknast“?

Werner Jurga
13 Jahre zuvor

hoppla: MIR angesehen – rettet dem Dativ!

Frank
Frank
13 Jahre zuvor

@Werner Jurga:

Wie lässt sich nach einem Besuch des Lagers Hohenschönhausen NICHT sagen, dass das ein Folterknast war?

Wasserkeller. Doppelte Türrahmen, in denen Gefangene stundenlang ausharren mussten. Schlafen bei eingeschaltetem Licht. Vorschrift, auf dem Rücken zu „schlafen“, andernfalls Wecken durch Schlüsselwurf gegen die Tür. Alles Foltermethoden, die keine Spuren hinterlassen. Ein bisschen hatten die doch gelernt aus den Erfahrungen ihrer braunen Kollegen..

Werner Jurga
13 Jahre zuvor

@ Stefan: Ja, die Bezeichnung ist insofern problematisch, weil Du mit einer solchen Dampfhammer-Vokabel – vermutlich bewusst – alles verwischst. Kein Zweifel: die im Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen angewandten Bedingungen waren Folter. Psycho-Folter. Schrecklich. Auf einmal sind Angehörige in der Ferne zu erblicken und wieder weg. Man wird festgehalten ohne Prozess. Bedroht vom totalitären Staatsapparat. Folter. Und ich ahne schon, wie Du mir vorwirfst zu relativieren. Ja, es ist eine Relativierung: Abu Ghraib, der Archipel Gulag und die Nazu-KZs waren auch „Folterknäste“. Okay, ich relativiere. Aber in der Nacht sind alle Katzen grau.
Wie auch immer: meine Frage lautet, warum die DDR – vergangen wie sie ist – so dämonisierst. Was ist die Absicht? Es geht doch nie und nimmer nur um die „junge Welt“ bzw. um diejenigen, die nicht verwinden können, dass diese Art von Sozialismus einfach nicht funktionieren konnte. Die Leute bloggen im Internet und jammern der DDR nach. Lustig.

Werner Jurga
13 Jahre zuvor

@ Frank (# 46): zeitliche Überschneidung. Ich habe NICHT gesagt und werde auch niemals sagen, dass Hohenschönhausen kein „Folterknast“ gewesen war. Siehe meinen letzten Kommentar.
Ich werde jedoch stets ein ungutes Gefühl bei dem Wort von den „braunen Kollegen“ behalten. Nicht etwa, weil mir die Stasi-Schließer besonders am Herz lägen. Sondern weil ich glaube, dass man in Auschwitz froh gewesen wäre, wenn es mit Schlüsselwürfen an die Zellentür getan gewesen wäre.

Helmut Junge
13 Jahre zuvor

@Werner Jurga,
Wir beide, also Du und auch ich, kennen viele Mitglieder der DKP.
Aus meiner Erinnerung kam bei Gesprächen mit diesen DKP-Mitgliedern in den 70-iger Jahren immer, wenn die Mauer ins Gepräch kam, ein Unbehagen auf.
Die Mehrzahl unter ihnen hatte ein Problem mit der Mauer, dem „Schießbefehl“, der Diktatur in der DDR usw. Fast alle haben fast immer gesagt, daß sie es, wenn sie einmal die Möglichkeit hätten, den Sozialismus „aufzubauen“, alles anders machen würden, und auch machen könnten, als die Genossen in der DDR, und zwar deshalb, weil sie ja andere Startbedingungen hätten.

Es gab schon damals die Erklärung, dass der Mauerbau „alternativlos“ wäre, aber, und das ist entscheidend, bedankt hat sich damals niemand!
Werner, die Typen von „Junge Welt“ bedanken sich dafür, daß es den Knast in Hohenschönhausen gab! Ein Dank hat aber eine andere Qualität, als eine Rechtfertigung!

Ich habe aber auch gegen den Versuch einer Rechtfertigung erhebliche Einwände.
Angeblich stammt dieser, für mich neue Versuch einer Rechtfertigung, die sagt, daß es sonst zu einem Krieg gekommen wäre, wenn die Mauer nicht gebaut worden wäre, von zwei ehemaligen Generälen der NVA.
Generäle machen aber keine Politik! Sie sollen der Politik gegenüber in Dienstleistungsbereitschaft stehen. Sonst nichts.
Die können überhaupt gar nicht wissen, worüber sie sprechen. Das sind Handlanger.
So, jetzt möchte ich mal etwas zu Deinem Einwand gegen Stefan`s Argumentationsstil sagen, damit das nicht untergeht.
Verglichen mit dem, was damals unter Stalin und seinem Gefolge alles gemacht wurde, und was wieder und wieder gemacht wird, wenn man solche Danksagungen nicht heftig kritisiert, ist das, was Stefan formuliert, sogar in der bei ihm üblichen Härte scheinbar noch nicht einmal ausreichend. Solche potentiellen Stalins, Polpots sind in der Praxis immer unter uns, und wachsen immer wieder nach. Die Partei „Die Linke“ muß sich von diesen Elementen trennen!
Wenn sie das nicht tut, wird sie eben untergehen.
In diesem Fall käme von mir keine Träne.
Trennt sie sich aber von diesen Gestalten, kann sie erheblich an Anziehungskraft gewinnen. Das sind nämlich die eigentlichen Parteifeinde, die ihre eigene Partei bewegungsunfähig machen. Was also kann Stefan mit seiner Kritik dann falsch machen? Er hilft der Linkspartei ihr Profil zu schärfen.

Thomas
13 Jahre zuvor

@49 (Helmut):

>Wir beide, also Du und auch ich, kennen viele Mitglieder der DKP.

Viele ehrbare Wesen, die eine halbe Generation älter als wir sind, waren Mitglied der DKP. Darunter kenne ich Drehbuchautoren, Reporter, Hochschullehrer usf.

Weiß man, wie wir uns entschieden hätten, zu Zeiten Adenauers, um nach dem Mief der tausend Jahre der Zukunft zugewandt zu sein?

Hinsichtlich einer organisationellen Struktur?

Ich weiß es nicht.

>Aus meiner Erinnerung kam bei Gesprächen mit diesen DKP-Mitgliedern in den 70-iger Jahren immer, wenn die Mauer ins Gepräch kam, ein Unbehagen auf.

Oder bei der Atomkraft-Frage.

Die waren ja gehalten, die Kernkraft als eine Errungenschaft des Sozialismus zu verteidigen, nur im Kapitalismus dürfe man in Brokdorf am Zaun rütteln um diesen zu überwinden.

Ich habe niemals mehr durchaus sehr kluge Menschen in politischen Diskursen, Stammtischgesprächen unter Kumpels, so öffentlich lavieren und innerlich leiden sehen wie in der Kernkraft- und der Mauerfrage.

Gottlob kam Glasnost und Perestroika

https://de.wikipedia.org/wiki/Perestroika

https://de.wikipedia.org/wiki/Glasnost

und die an ihrem Idealismus leidenden verdienten Genossen hatten ihr Coming Out als Demokraten.

Andere blieben aber der Linie der Kaderpartei treu, mir hat mal ein berühmter Reporter, der Genosse war, erzählt:

Wegen meiner abweichenden Linie hat mal einer in meinem DKP-Kreisverband in Wattenscheid auf ner Mitgliedsversammlung dafür plädiert, mich erschießen zu lassen.

Aus meiner Sicht ist das in Worten genau die Linie, die die junge Welt vertritt.

Und dagegen muß demokratischer Diskurs, wie etwa Stefan diesen hier angerissen hat, halt gegen an.

Werbung