JZ Help: Ein Verein zur Hilfe für Opfer der Zeugen Jehovas

Bei einem Treffen der Atheistischen Religionsgesellschaft in Österreich (ARG) im Januar 2020, vor der Corona-Krise, hielt Daniel Wiltsche-Prokesch, ein Aktivist des Vereines JZ Help ein Referat über seine Zeit als Mitglied der Zeugen Jehovas (ZJ), seinen Ausstieg und seine jetzigen Aktivitäten in der Opferhilfe. Jener Verein ist in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in Italien aktiv, um Ausgestiegenen und Ausstiegswilligen zu helfen und um Forderungen an die ZJ zu stellen. Im Juli 2020 veranstaltete der Verein eine Kundgebung am Wiener Stephansplatz.

Die Zeugen Jehovas sind wahrscheinlich die bekannteste Sekte der Welt. Jedoch ist diese Religionsgemeinschaft heute in vielen Ländern offiziell anerkannt, also ist es eigentlich falsch, sie als eine Sekte zu bezeichnen. Viele Experten stufen die ZJ nichtsdestotrotz als eine Sekte ein, da sie etliche Kriterien dafür erfüllen. Feste wie Geburtstage oder Weihnachten werden nicht gefeiert. Etliche Weltuntergänge wurden und werden postuliert, um den Mitgliedern die Aussicht auf ein Leben als Auserwählte nach der Wende zu versprechen. Bluttransfusionen in medizinischen Notfällen werden nicht erlaubt, da es Bibelstellen gibt, die man dahingehend interpretieren kann (1. Mose 9:4; 3. Mose 17:10; 5. Mose 12:23; Apg. 15:28, 29). Mitglieder werden mit ebenfalls biblischen „Argumenten“ gegen Kritik immunisiert. Aus der Bibel kommt auch die Diskriminierung Homosexueller. Die ZJ sind Alte-Erde-Kreationisten, sie akzeptieren einen in etwa 14 Mrd. Jahre altes Universum, interpretieren aber den Ursprungsmythos des Menschen als Erschaffung Adam und Evas im Buch Genesis wortwörtlich.

Sowohl Mitglieder, die aufgrund von Übertretungen „ausgeschlossen“ werden, als auch „Abtrünnige“, die aus freien Stücken austreten, werden geächtet, was als ein „Ausdruck von Liebe“ gedeutet wird. Man versucht, sündige Mitglieder zur Besinnung zu bringen, indem man unnötigen Kontakt, also, eigentlich jeglichen Kontakt, mit ihnen verbietet. Dies sind keine vereinzelten Vorkommnisse, sondern offizielle Anweisungen der Sektenleitung. Eine Art „von oben verordnetes Mobbing“, wie es auch ein Schweizer Gericht bestätigte.

Folgendes Beispiel verdeutlicht das Dilemma: Stellen Sie sich vor, Sie sind „in der Wahrheit“, was in den Kreisen der ZJ ein geflügeltes Wort für ein getauftes Mitglied ist, und Sie haben ein Kind, das auch dabei ist. Während Ihr Kind erwachsen wird, verändert es sich, entdeckt anderweitige Interessen und wird schließlich ausgeschlossen. Sie und alle anderen Ihrer Gruppe sind nun durch „Gottes“ Willen dazu verpflichtet, mit dieser Person zu brechen. Sie als Elternteil stehen nun vor der Wahl, auf Ihr Kind oder Ihren Platz neben dem eifersüchtigen und strafenden Gott der Bibel zu verzichten.

Alles in allem hat die Wachtturm-Gesellschaft eine sonderbare Parallelwelt aufgebaut. Zeugen Jehovas sind keine Schönwetterchristen (Gag-Copyright Misha Verollet, siehe unten). Wenn Sie sich breitschlagen lassen und den ZJ eine Zeitschrift abnehmen, sobald sie an Ihrer Tür klingeln, werden Sie feststellen, dass Sie in einer Woche wieder ein Besuch erwartet. Die ZJ nehmen Witze auf ihre Kosten mit Humor. Sie sehen sie als Auszeichnung, weil sie die Erfüllung des Bibelverses Joh. 15:20 sind:

Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie an meinem Wort festgehalten haben, werden sie auch an eurem Wort festhalten.

Ich hatte die Chance, Daniel nach seinem exzellenten Referat einige Fragen zu stellen.

MJ: Du bist Ex-Zeuge. Wie kam es dazu?

DWP: Ich bin als Kind einer Zeugin Jehovas mit dieser Religion aufgewachsen. Mit 21 bin ich ausgestiegen, das war eine informierte Entscheidung.

MJ: Du bist also in diese Glaubensgemeinschaft hineingeboren worden. Der Aussteiger Misha Verollet benennt sie klar als eine Sekte. Ist es nun eine Sekte oder eine Glaubensgemeinschaft?

DWP: Ich verwende den Begriff Sekte eigentlich nicht gerne, da er je nach Kontext Unterschiedliches bedeuten kann und oft nur als Kampfbegriff dient. Tatsache ist, dass Jehovas Zeugen in Österreich seit 2009 eine gesetzlich anerkannte Religionsgemeinschaft sind. Abgesehen davon gibt es unzählige Aspekte in der Lehre und Praxis der Religion der Jehovas Zeugen, die sie mit Gruppierungen gemeinsam haben, die wir als „Sekte“ wahrnehmen.

MJ: Du sagtest, Dein Ausstieg war aufgrund einer informierten Entscheidung. Wie kamst Du damals zu den relevanten Informationen?

DWP: An Informationen kommen ist eine Sache, die Bereitschaft dazu, sie sich überhaupt anzusehen und ihnen offen gegenüber zu stehen, eine andere. In dem Weltbild einer Zeugin oder eines Zeugen Jehovas sind kritische Stimmen von außerhalb der Gemeinschaft „Angriffe Satans“. In ihrem religionsgemeinschaftlichen Recht (Anmerkung: Das religionsgemeinschaftliche Recht von Jehovas Zeugen beinhaltet die in deren Publikationen veröffentlichten Anleitungen.) werden ehemalige Zeugen Jehovas – „Abtrünnige“ – pauschal als Lügner bezeichnet, zu denen man überhaupt jeden Kontakt vermeiden sollte (z. B. „Der Wachtturm“ von November 2019, S. 15-16, Abs. 8). Solch verleumderischen Aussagen sind leider eine wirkungsvolle Strategie zur Abschottung der Mitglieder von und Immunisierung gegenüber Kritik.

Bei mir war es eine emotionale Komponente, die es mir ermöglichte, mich mit solcher Kritik zu beschäftigen. Ich hatte mich damals in eine „Weltliche“ verliebt, und mir wurde nahe gelegt, die Beziehung zu beenden, da man ja „nur im Herrn heiraten“ soll. Das war der Zeitpunkt, an dem ich es zuließ, mich mit den Wurzeln, der Geschichte der ZJ zu befassen. Und letztendlich zu dem Schluss kam, dass die Behauptung der Organisation, „das neuzeitliche Volk Gottes“ und der „Mitteilungskanal Jehovas“ zu sein, einer Prüfung nicht standhält.

MJ: Seit wann gibt es die Zeugen und was grenzt sie von anderen Christen ab? Soweit ich weiß, haben sie eine sehr bewegte Geschichte und sie sind für Begriffe wie Weltuntergang bzw. „Drangsal“ am bekanntesten.

DWP: Die Ursprünge reichen in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück, eine Zeit, in der neue religiöse Bewegungen wie Pilze aus dem Boden schossen. Ein gewisser Charles T. Russell, Begründer der „Bibelforscherbewegung“, hatte eine besondere Obsession mit jener Idee der Milleriten, das Datum der Wiederkunft Christi aus den apokalyptischen Schriften des Buches Daniel, der Johannesoffenbarung, sowie mit „Pyramidologie“, also durch Interpretieren der Maße der großen Pyramide von Gizeh als prophetisch-historische Zeitangaben, zu berechnen. Seine Methode war, in Rückschau historische Ereignisse als Erfüllung von Schrifttexten zu interpretieren, und Voraussagen für die Zukunft zu treffen: 1799 als Beginn der Zeit des Endes, 1874 als Wiederkunft Christi (die mangels sichtbarer Erfüllung in den Himmel verlegt wurde), für 1914 erwartete er Harmagedon, die große Schlacht Gottes, und eine Periode des Friedens. Statt dem vorhergesagten Frieden kam zwar der 1. Weltkrieg, aber immerhin ereignete sich etwas, sodass dies ein Datum ist, das im Gegensatz zu vielen anderen in der gegenwärtigen Theologie der Jehovas Zeugen übrig geblieben ist.

MJ: Was sind Milleriten?

Die Anhänger von William Miller, der die Wiederkunft Christi für 1844 berechnete. Trotz der Enttäuschung aufgrund des Nichteintreffens seiner Vorhersagen hielten viele seiner Anhänger an den Ideen fest, und er gilt sogar als Begründer der Adventisten, aus denen heraus Bewegungen wie eben die „Bibelforscher“ Russells, oder später die Siebenten-Tags-Adventisten hervorgegangen sind.

MJ: Also stammen die ZJ von den Adventisten ab. Erkennen ZJ und Adventisten einander an?

DWP: Die Bibelforscherbewegung entstammt den Adventisten, und die Zeugen Jehovas sind eigentlich eine Sekte der Bibelforscherbewegung, wenn man den Begriff „Sekte“ im Sinne von Abspaltung verwenden möchte: Russell betrieb nämlich umfangreiches Schrifttum, begründete die Wachtturmgesellschaft und die noch heute erscheinende Zeitschrift „Der Wachtturm“.
Allerdings ist sehr wenig von dieser Anfangszeit übriggeblieben. Nach Russells Tod übernahm ein gewisser Joseph Rutherford die Präsidentschaft der Wachtturmgesellschaft und führte straff hierarchische Strukturen ein. Der Verkauf der Werke Rutherfords wurde zur zentralen Aufgabe seiner Anhänger. Dies und der Umstand, dass viele Lehren Russells über Bord geworfen wurden, führte zu Schismen. Auch der Name „Jehovas Zeugen“ geht auf ihn zurück. Rutherford ließ eine Villa („Beth-Sarim“) in San Diego zur Zeit der Rezession der 1920er in den USA errichten, die von Abraham, Moses, Salomo bewohnt werden sollte. Das sind Figuren aus dem Alten Testament, für die er voraussagte, dass sie 1925 von den Toten zurückkehren werden. Bis dahin hütete Rutherford die Villa. Freilich blieb das angekündigte Ereignis aus, aber Rutherford wohnte bis zu seinem Tod einen Großteil seiner Zeit darin. Ich sehe Rutherford als typischen Guru, der es nicht nur verstand, seine Anhänger für sich arbeiten zu lassen und sich so ein angenehmes Leben machen konnte, sondern dessen Äußerungen und Anweisungen immer zu befolgen waren und nicht angezweifelt werden durften. Nach seinem Tod gab es eine Reihe an weiterer Präsidenten der Wachtturmgesellschaft, und nach etlichen organisatorischen Änderungen hat heute ein Gremium aus acht Männern, die sogenannte „Leitende Körperschaft“, die Deutungshoheit in Lehre und Praxis inne.

MJ: Wie Du anfangs schon sagtest, leiden Aussteiger unter sozialer Ächtung. Welche Hilfe kann der Verein JZ Help diesbezüglich anbieten?

DWP: Leider muss man sagen, dass diese menschenverachtende Praxis sehr viel Leid bei den Betroffenen verursacht. Die starke psychische Belastung, die durch das anhaltende Gemiedenwerden durch Familienmitglieder und nahe Angehörige entsteht, kann zu Depressionen führen und Menschen sogar in den Selbstmord treiben. Wir können als Verein keine professionelle therapeutische Hilfe ersetzen, unterstützen aber bei der Vermittlung derselben, sofern uns dies möglich ist. Des Weiteren können wir beim Ausstieg und danach begleiten, sodass das Wegbrechen der sozialen Kontakte innerhalb der Gemeinschaft etwas aufgefangen wird, und der oder die Betroffene Unterstützung durch Personen erhält, die eine ähnliche Situation durchlebt haben.
Was mir ein besonderes Anliegen ist, ist dass die Problematik dieser Praxis der Ächtung in der breiten Öffentlichkeit ankommt. Es ist unverständlich, dass eine Religionsgemeinschaft, die diese Praxis nicht nur erlaubt sondern fordert, durch die gesetzliche Anerkennung mit staatlichen Privilegien ausgestattet wird. Diese Praxis unterläuft nicht nur das Recht auf Religionsfreiheit, das beinhaltet, die Religion wechseln oder frei von Religion leben zu können, sondern treibt auch einen Keil in die Familie, die in unseren Gesetzen eigentlich als schützenswert gilt.

MJ: Man hört, dass es bei den ZJ auch zu Kindesmissbrauch und der Verschleppung der Ahndung kommt.

DWP: Es kommt immer mehr ans Licht, wie skandalös der Umgang mit Missbrauchsverdachtsfällen ist, was den Schutz der Schutzbedürftigsten unserer Gesellschaft angeht. In der jüngsten Vergangenheit haben sich – auf Druck von Außen durch Bekanntwerden der Missstände in den Medien und durch staatliche Instanzen – zwar einige Richtlinien verbessert, was Hoffnung gibt, allerdings ist es noch ein weiter Weg. Erwähnenswert sind hier die Australian Royal Commission, die sich mit dem Umgang mit Missbrauchsvorwürfen in Institutionen befasst hat, oder den Abschlussbericht des die durch die Niederländische Regierung in Auftrag gegebene Untersuchung der Universität Utrecht (englisch) zum Kindesmissbrauch bei Jehovas Zeugen, gegen dessen Veröffentlichung sich ZJ gewehrt haben.

MJ: Was genau ist die Zwei-Zeugen-Regel?

DWP: Diese Regel bezieht sich auf die interne Gerichtsbarkeit. Im Handbuch für Älteste, dem „Hütet die Herde Gottes“-Buch, sind alle „Sünden“ aufgelistet, die eine Untersuchung mittels eines  „Rechtskomittees“ erfordern, wozu auch sexueller Kindesmissbrauch zählt. Allerdings ist die Voraussetzung, dass es für das Vergehen zwei Zeugen gibt: das Opfer selbst, und entweder ein Geständnis des Täters, oder eine zweite Person, die die Tat bezeugen kann. Ansonsten solle man „die Angelegenheit in Jehovas Hände legen“.
Früher war man, was Berichte und auch offizielle Untersuchungen zeigen, bei der Meldung dieser Straftaten äußerst verhalten, um „keine Schmach auf Jehova und seine Organisation zu bringen“. Heutzutage ist das Allererste, das Älteste angewiesen werden zu tun, in der Rechtsabteilung des Zweigbüros anzurufen. Aus meiner Sicht sollte jedoch jeder Missbrauchsverdacht unverzüglich Behörden gemeldet werden, sodass sich Personen mit den nötigen Qualifikationen damit befassen können. Also sowohl aus strafrechtlicher Sicht, als auch um den Opfern die notwendige Hilfe zukommen zu lassen.

MJ: Ich hörte, dass ein ZJ ein „treuer und verständiger Sklave“ sein soll. Ist das auch ein biblisches Zitat?

DWP: Die Phrase „treuer und verständiger Sklave“ kommt aus Matthäus 24:45-51, einem der drei Wachsamkeitsgleichnisse Jesu. Die Zeugen Jehovas Führung (Leitende Körperschaft) versteht sich nach gegenwärtiger Lehre selbst als dieser „treue und verständige Sklave“ den Jesus in diese Führungsposition gesetzt hat, und dessen Anweisungen deshalb zu befolgen seien.

MJ: Welche Forderungen stellt der Verein JZ Help an die ZJ?

DWP: Zusammengefasst geht es darum, Praktiken, die sich mit grundlegenden Menschenrechten nicht vereinbaren lassen, eine Gefährdung von Gesundheit und Leben darstellen, oder das Wohl Heranwachsender gefährden, aufzugeben. Alle Praktiken, die auf kurze oder lange Sicht großes Leid verursachen können.

MJ: Ende Juli hattet Ihr einen Infostand im Zentrum Wiens. Wart ihr erfolgreich?

DWP: Wir konnten gute Gespräche führen. Unser thematischer Fokus lag auf der schwierigen Situation von Kindern, die in der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas aufwachsen. Abgesehen von der Aufklärungsarbeit war die Veranstaltung eine gute Gelegenheit für ehemalige Zeugen Jehovas, sich zu vernetzen und untereinander auszutauschen. So konnten neue Kontakte geknüpft werden. Es ist wichtig, dass Ausstiegswillige erfahren, dass sie in ihrer Situation nicht alleine dastehen, und Ansprechpartner finden können. Begleitet wurde das Event von einem offenen Brief an die Jehovas Zeugen in Österreich, und einer Videoaktion, in der Betroffene ihre eigenen Erlebnisse in der Kindheit bei Zeugen Jehovas schildern.

***

Im Secta-Podcast werden die ZJ als eine „problematische Gemeinschaft“ bezeichnet, in welcher auch Kinder indoktriniert werden. Die „Ausbildung“ besteht aus stupidem Wiederkäuen der Lehre. Antworten auf Fragen werden meist so beantwortet: „Schau, was auf unserer Homepage steht.“ Es zählt nicht, was der Einzelne denkt.

Ein Mitglied der ZJ spendiert seine Freizeit für die Rekrutierung von Neulingen, um sie zur Erwachsenentaufe zu geleiten. Viele Meschen fühlen sich wohl, wenn sie in die Wahrheit kommen, da sie mit Love Bombing beaufschlagt werden. Trotz aller Kritik muss man sagen, dass eine Sekte Halt bieten kann, wenn auch zu einem hohen Preis.

Im Jahr 2019 haben die Zeugen Jehovas an die 2 Milliarden Stunden an Überzeugungsarbeit geleistet, was zur Taufe von ca. 300.000 Rekruten geführt hat. Pro Taufe fallen also an die 6.666 Arbeitsstunden an. Im Westen stagniert die Mitgliederanzahl, aber in ärmeren Gegenden der Welt wächst sie an.

Quellen und weiterführende Informationen:

 

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Berti
Berti
3 Jahre zuvor

Ich finde diesen Bericht und das Interview hoch interessant. Er weist auf Missstände hin, über die offen diskutiert werden sollte. Ohne Tabuisierungen. Mithin möchte ich drei zentrale Gesichtspunkte ergänzen: 1. ZJ sind unitarisch orinetiert, der Trinitätsunfug, der so viel Spaltung brachte und auch Vorwürfe durch andere Konfessionen ("Poytheismus") wurde von ihnen überzeugend widerlegt. Diese Widerlegung hält auch wissenschaftlicher Kritik stand. 2. Es gibt Reformbemühungen der ZJ, auf die rigorosen Verbote von Bluttransfusionen zu verzichten (die letztlich gar nicht biblisch begründet werden können). Auch soll der Umgang mit gleichgeschlechtlich orientierten Menschen endlich entkrampft werden. 3. Anbiederung an die Politik unterbleibt (positiv), zugleich ist man wirtschaftlich "gesegnet": die 1960 für einen Appel und ein Ei erworbene Liegenschaft in Brookyln wurde vor wenigen jahren für den unfassbaren Preis von rund 400 Mio. Dollar veräußert – "an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen".

Helmut Junge
Helmut Junge
3 Jahre zuvor

@Berti, das würde mich auch interessieren.

Berti
Berti
3 Jahre zuvor

An Jachan und Junge: es ist gut, dass Sie nach Belegen fragen. "Klopfet an, und es wird euch aufgetan, suchet, und ihr werdet finden" – "Forschet unablässig". – Bitte geben Sie bei google ein: Antitrinitarier. Sie gelangen sodann auf den entsprechenden wikipedia-Beitrag mit umfassenden Hinweisen / Quellen zur Geschichte einer bald 1400 Jahre währenden theologischen und wissenschaftlichen (Exegese) Auseinandersetzung. Selbstverständlich kann dies nur der Anfang sein – denn Sie werden, so wie ich, Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte brauchen, um die Eindeutigkeit der Beweisführung, die den Trinitarismus beendete, zu verstehen und anzuerkennen. Sollten Sie konfessionell zu sehr gebunden sein, empfehle ich Ihnen allerdings. meinem Vorschlag nicht zu folgen ! Mithin hoffe ich, dass Sie beginnen werden, in der Sache nachzuforschen. Möge die Weisheit mit Euch sein !

Berti
Berti
3 Jahre zuvor

Mein lieber Jachan, spotten Sie nicht, folgen Sie besser meiner Empfehlung und fangen einfach mal mit der Rezeption des wikipedia-Beitrages an. Der Weg wird kein leichter sein, aber dies verspricht Wissenschaft auch nicht. Ich gehe davon aus, dass Sie eher am Anfang wissenschaftlicher Reflexion stehen und gerade deshalb möchte ich Ihnen hiermit zurufen: Bleiben Sie am Ball, und auch, wenn hinter dunklen Gläsern zuweilen Verdruss und Unsicherheit herrschen sollten, lassen Sie sich nicht entmutigen! Am Ende des Weges stehen Erkenntnis und Frieden. Glück auf.

Dirk brilka
Dirk brilka
3 Jahre zuvor

Eine sataniche Menschen verachtete skrupellose gemein gefährliche sekte meine meinung. Mitwisser und gehilfen und anstiffter Machen sich auch straffbar. Wèr wegschaut und es zulässt Mach sich dessen mitschuldig. Alle sekten ähnliche Skulpturen sind nicht für die gesellschaft und gemeinschaft und die regierung gut spaltet Nur.Oder sollen noch Mehr opfer entstehen. Global verbieten.

Anonym
Anonym
3 Jahre zuvor

Mich interessiert eher, wo Sie die Reformbewegungen sehen. Mir als bis vor kurzem noch aktivem Zeugen Jehovas ist das völlig neu.
Mag sein, dass – wie schon oft – gewisse Lehren in Zukunft verändert werden, aber erstens kann ich mir das bei den beiden genannten nicht vorstellen und zweitens zeichnet sich das im Allgemeinen nicht vorher ab.

Sarah Falkenbach
Sarah Falkenbach
3 Jahre zuvor

Die oben dargelegte Problematik der Aussteiger trifft aber auch auf eine der großen monotheistischen Weltreligionen zu. Wo ein Ausstieg gar nicht vorgesehen ist und auch mit dem Tod geahndet werden kann und wird, je nach geographischer Lage. Die soziale Ächtung ist verachtenswert, aber es geht leider immer noch schlimmer.

Barbara Gawlik
Barbara Gawlik
2 Jahre zuvor

Bitte um Hilfe für meine Freund . Wie können wir kontaktieren? Das ist sehr wichtig. Mit freundlichen Grüßen Barbara

Karl Heinz Klug
Karl Heinz Klug
2 Jahre zuvor

Der hanebüchene Endzeit – Humbug der Zeugen Jehovas dauert nun seit 145 Jahren an. In dieser Zeit haben sich Jehovas Zeugen wiederholt NACHWEISLICH als falsche Propheten erwiesen. Diese Desaster spielen die Wachtturmgurus mit einem tiefen Griff in die rhetorische Trickkiste herunter, in dem sie jeweils nach dem Scheitern ihrer "Prophezeiungen" behaupten, es habe sich dabei lediglich um eine "nicht erfüllte Erwartungshaltungen" gehandelt. Gleichzeitig werden aber Fehler anderer Religionen und Sekten in der Wachtturmliteratur auf das Feinste filetiert. Auf die glorreiche Idee zu kommen, dass auch andere Religionen und Sekten das gleiche Recht hätten, ihre Irrlehren ebenfalls als "nicht erfüllte Erwartungshaltung" zu definieren, dazu reicht die Toleranz dieser Janusköpfigen Sekte nicht. Der Hammer war die Prophezeiung, dass 1914 das Königreich Christi (das Millenium) auf der Erde aufgerichtet würde. Als dies nicht kam, erklärten die Wachtturmführer, das Königreich sei "im Himmel" aufgerichtet worden. Ein weitere Irrlehre lautete in den 1920 er Jahren: "Millionen jetzt Lebender werden nie sterben". Ein 3. Klops war das Jahr 1975 – auch dieses Jahr als Weltende ging gründlich in die Hose. Letzteres sind nur einige Irrlehren der Zeugen Jehovas, die Beispiele sind damit längst nicht erschöpft!

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