Kindheit im Ruhrgebiet: Die umgestürzte Birke

Wann konnte man schon in Baumkronen spielen?

Zu Beginn des Jahres 1990 sorgte eine ganze Reihe von Sturm- und Orkantiefen für großes Durcheinander in Deutschland und ganz Europa. In Deutschland herrschte wegen der Maueröffnung ohnehin ein ziemliches Durcheinander, das durch die Unwetter nicht besser wurde. Einer dieser Stürme zwischen Ende Januar und Ende Februar – namentlich Daria, Herta, Nana, Ottilie, Polly und Vivien – entwurzelte eine mächtigen Birke direkt vor unserer Haustür. Der Besitzer der Immobilien, damals noch die Firma Thyssen, benötigte Wochen, um den umgekippten Baum wegräumen zu lassen. So ein am Boden liegender Baum ist ein traumhafter Spielplatz, und wir Kinder aus der Nachbarschaft waren drum nicht böse. Als wir älter wurden, dankten wir dem Sturm nochmals, hatte der Baum doch auf einer Wiese gestanden, die uns später als Fußballplatz diente. Wir hatten statt mit einem großen Baum nun mit einer tiefen Kuhle zu kämpfen, dort wo die Baumwurzeln ausgebuddelt worden waren. In eben jener Kuhle riss ich mir einige Jahre später mal die Bänder im Sprunggelenk. Aber das ist eine andere Geschichte.

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments
Werbung