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Köhler will eine Debatte. OK: Alle raus aus Afghanistan – sofort

Foto: bundesregierung

Unser Bundespräsident Horst Köhler will, dass wir in Deutschland eine breite Diskussion über den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr anfangen. OK, da mach ich gerne mit. Vorneweg meine These: Jeder Soldat, der dort stirbt, stirbt nutzlos. Jedes abgerissene Bein, jeder zerfetzte Arm, jede zerrissene Niere, Leber, Milz ist sinnlos verloren. Die Männer und Frauen der Bundeswehr erfüllen einen unsinnigen Auftrag.

Was verteidigen wir in den Bergen Afghanistans? Nichts.

Was erobern wir in Afghanistan? Nichts.

Was machen wir da? Unsinn. Wir verschwenden dort Leben, Gesundheit und Geld.

Ist es ein Erfolg deutscher Politik, wenn die Statistik eine gute Weizenernte in Afghanistan zeigt – und eine Rekordernte für Opium? 

Die Wahlen jetzt in Afghanistan haben gezeigt, dass wir bei einem unsinnigen Spiel mitmachen. Präsident Karsai ist kein Vertreter der Demokratie nach unserem Verständnis. Was ein Hohn. Der Mann beschirmt seinen Brudereinen Natoweit bekannten Drogendealer. Er setzt Truppen ein, um Konkurrenten seines Bruders aus dem Weg räumen zu lassen. Erst vor wenigen Wochen haben britische Natosoldaten tonnenweise Opium aus einem Anwesen des Karsai-Bruders geschleppt.

Hier ein aufschlussreicher und detaillierter Bericht von Thomas Schweich im New York Times Magazine. Klack. Schweich war ein hochrangiger Anti-Drogenbeauftragter im US-Aussenministerium und hatte vor allem mit den Problemen in Afghanistan zu tun.

Wenn wir also Karsai und sein Regime unterstützen, fördern wir eine korrupte Bande. Das ist ein Fakt. Was macht uns in diesem Fall besser als die Russen, die seinerzeit irgendeinen anderen korrupten Funktionär unterstützt haben? Nichts.

Aus Angst vor Anschlägen verbunkert sich die Bundeswehr in ihren Festungen wie eine Besatzungsmacht, die Soldaten kommen heraus in Sonnenbrillen, das Gewehr im Anschlag. Wie Besatzer.

Das soll ein Zustand sein? Das ist Unsinn. Das einzige was so gestärkt wird, ist der Wille zum Widerstand in der afghanischen Bevölkerung. Wir verheeren das Land weiter und sichern es nicht. Weil unsere Festungen im afghanischen Sand Ziel der Aufständischen. Weil unsere Soldaten Ziel der Aufständischen sind. Weil Menschen sterben.

Es heißt, unsere Armee würde die Zivilgesellschaft in Afghanistan aufbauen? Wie soll eine blonde Soldatin mit einem Gewehr im Anschlag und einer Sonnenbrille auf der Nase einem Patschtunen erklären, was er zu tun und zu lassen hat? Oder zieht sie sich erstmal eine Burkha an? Oder schicken wir da gar keine Soldatinnnen hin, weil das die Afghanen nicht verstehen würden? Das nenne ich Clash of Cultures.

Dann wird gesagt, alle die, die gegen unsere Bundeswehr in Afghanistan kämpfen, sind Terroristen. Dann gibt es da aber verdammt viele Terroristen in Afghanistan. Ich glaube eher, da kämpfen verschiedenen Völker und Ethnien, Verbrecherbanden und Clans um Macht und Einfluss. Und unsere Bundeswehr ist vor Ort nur eine Rechengröße, die jeder Beteiligte vor Ort zu seinen Gunsten einzusetzen versucht. Nehmen wir die Tipps der Informanten, wo sich Taliban verstecken. Ich wette, da schwärzen sich jede Menge Drogendealer gegenseitig an, damit unsere Soldaten den jeweils anderen umlegen.

Die Taliban selbst scheinen mir eine Unabhängigkeitsbewegung zu sein, die gegen die Besatzer kämpft. Vielleicht sind die Taliban Patschtunen, vielleicht sind das Pakistani, was weiß ich. Auf jeden Fall weiß ich, dass die Taliban sich nicht aus drei duzend RAF-Leute zusammensetzen, die wirren Hauptes Anschläge auf Repräsentanten des Staates durchziehen. Sie führen eine Armee und erobern, besetzen und beherrschen ganze Landstriche. Ich denke, die Talban sind eine Unabhängigkeitsbewegung. Keine sympathische. Und ziemlich sicher haben die auch Drogendealer in ihren Reihen und durchgeknallte Vergewaltiger. Aber sie kämpfen gegen die Karsai-Brothers-Clique und eine ausländische Besatzung und dann haben sie eine politische Agenda in Pakistan und Afghanistan. Klar gefallen mir die Pläne der Taliban nicht. Aber man muss die Fakten feststellen. Man kann nicht erzählen, die Taliban wären alles Terroristen. Das stimmt einfach nicht.

Foto: bundesregierung

Es heißt, wir würden im Kampf gegen den Islamismus in Afghanistan stehen. Wenn wir uns dort zurückziehen, würde unsere Welt zusammenbrechen und wir würden den Kampf verlieren.

Entschuldigung, aber das halte ich für Blödsinn. Auch ich fand den Angriff auf Afghanistan nach den Anschlägen in New York gerechtfertigt und richtig. Die Osama-Tat und der Schutz der Taliban für den Terroristen konnte nicht ungesühnt bleiben.

Ok, aber jetzt geht es um andere Dinge. Jetzt geht es um Besatzung eines wildfremden Landes. Wir wehren uns nicht mehr, sondern lassen uns in einen Kampf ziehen, in dem sich die anderen gegen uns wehren. Die Taliban haben im Widerstand gegen unsere Besatzung eine Rechtfertigung für ihre Handlungen gefunden.

Was passiert, wenn wir aus Afghanistan verschwinden? Auch dann ist Afghanistan immer noch sehr weit weg. So ungefähr die halbe Erde weit weg. Wenn die Afghanen uns nach unserem Rückzug Probleme machen sollten, kann man immer noch Bomber schicken. Zumindest eher, als dass die Taliban Bomber-Einsätze nach Bottrop fliegen. Aber zunächst wage ich die These, dass die Taliban kein weiteres Interesse an Angriffen auf Deutschland oder Europa haben, wenn wir erstmal da verschwunden sind. Klar werden die weiter gegen uns hetzen. OK. Dann mach ich in Talibanistan halt keinen Urlaub. So what? Wenn die uns angreifen, können wir uns wehren.

Ich bin sicher, dass wir hier in Europa genügend Truppen haben, um die Invasion der afghanischen Flotte in der Normandie abzuschlagen. Und genügend Sicherheitspersonal an europäischen Flugplätzen, um jede Flasche Spreng-Wasser zuverlässig aus den Kabinen der Air Lines in Mülltonnen am Security-Check zu verbannen. Und wenn dann doch ein Afghanischer Top-Terrorist mit einem Plastikmesser durch den Flieger stürmt, dann bin ich sicher, wird er von einem Sky-Marshall erschossen, bevor er mit seinem Plastikbesteck die verschlossene Cockpittür durchschabt.

Worauf ich hinaus will. Ich halte die Bedrohung Europas durch Afghanen für übertrieben, wenn unsere Sicherheitsorgane nicht so pennen, wie vor dem 11. September. Ich bin sicher, Berlin kann gehalten werden.

Oder anders gesagt, wir können doch nicht jahrezehntelang ein Land besetzen und tausende Menschen töten, aus Angst vor einem möglichen Anschlag?

Zudem habe ich Söhne und wenn ich mir denke, dass diese Söhne irgendwann in so einem Unsinnskrieg wie in Afghanistan ziehen sollten, um sinnlos irgendeine Wüste für eine Drogendealer-Clique aus Kabul zu sichern, dann wird mir ganz anders.

Ich hoffe, in der von Köhler geforderten Debatte um den Afghanistan-Einsatz kommt schnell heraus, dass die Deutschen den Einsatz ablehnen. Wenn aber der Unsinn in Afghanistan erkannt ist und der Abzug beschlossen wird, dann muss so schnell wie möglich jeder Soldat aus dem Land raus. Denn jeder Tote nach einem Abzugsbeschluss ist noch schwerer zu begründen, als in einem unsinnigen Einsatz.

Ich hoffe, Präsident Horst Köhler geht persönlich zu den Eltern der getöteten Soldaten, um zu erklären, warum es richtig war, ihr Kind zu opfern.

Die Bundeswehr ist stark genug, um jede Schlacht zu gewinnen. Den Krieg in Afghanistan kann sie niemals gewinnen. Wenn aber gewiss ist, dass kein Sieg möglich ist, müssen sofort die Opfer beendet werden, oder nicht? Alles andere ist Volkssturm-Mentalität.

Mir tun die Menschen leid. Mir tun die Soldaten leid. Lasst Euch nicht verheizen. Ihr seid kein Road-Side-Bomben-Futter. Ihr seid freie Menschen. Denkt nach und kommt zurück nach Deutschland. Hier könnt Ihr Aufgaben erfüllen. Nicht aber in Afghanistan. Findet einer von Euch den Job in Afghanistan sinnvoll? Oder seid Ihr nur dort aus Treue zu Euren Kameraden? Wie fühlt Ihr Euch, wenn die Menschen in Deutschland Eure Pflichterfüllung in Afghanistan als sinnlos erachten? Wenn die Menschen in der Heimat Euch nicht verstehen, euch nicht unterstützen können? Was zur Hölle tut ihr da? Ihr holt Euch nur posttraumatische Psychokrankheiten. Das ist alles. Sorry. Nix gegen Euch.

Das zum Bundeswehr-Einsatz.

Ich wette viele Menschen sehen das in Deutschland genauso. Vielleicht sogar die Mehrheit. Aber ob das hilft, diesen Unfug zu beenden? Was meinen Sie?

Ich glaube eher nicht.

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Eva
Eva
14 Jahre zuvor

Danke, David, dass es mal einer so klar ausspricht. Uneingeschränkte Zustimmung.
Derselbe Karsai, der sich elegant gewandet in westlichen Medien feiern lässt, unterstützt nicht nur Drogengeschäfte, sondern bringt auch ein Gesetz auf den Weg, das die Vergewaltigung in der Ehe legalisiert und den Frauen damit das Recht nimmt, über ihren Körper und ihre Sexualität selbst zu entscheiden. Damit erweist er sich in der Frauenfrage als genau so primitiv und brutal wie die Taliban. Es gibt keinen Grund, diesen Mann den Taliban vorzuziehen und ihn zu unterstützen. Mal ganz abgesehen davon, dass wir Deutsche uns in die inneren Angelegenheiten Afghanistans nicht einzumischen haben.

Till E.
14 Jahre zuvor

Vor 40 Jahren, als OLt und Fachoffizier der BW (Z8) hatten wir schon den Sinn der BW (leise hinter vorgehaltende Hand) in Frage gestellt, trotzdem das sogenannt ?Feindbild? damals ein anderes war!

Meine Erkenntnis ist, Krieg ist die Perversionen der Geschäftemacherei auf Kosten der Gesundheit einiger Wenige.
Der zweite Weltkrieg war schon ein riesiges (Rüstungs-)Geschäft (Beyer, Krupp und etliche deutsche Firmen habe hier das große Geschäft gewittert und auch mitgemacht , selbstverständlich im sicheren Bunker und via Geschäftsverbindungen bis zu den sogenannten ?Feinden? hin). Dass hat sich dann fortgesetzt ? letztendlich über den IRAK (Öl muss für die Grobklotzigen fließen) bis zu den Drogenbaronen in Afghanistan.
Man kann vieles aus der Geschichte lernen, für mich ein Rätzel, wenn es ums ?Kriegsspielen geht?, dann setzt der Verstand bei vielen Entscheidungsträgern und Möchtegernauguren der Staatlichkeit aus??..

Danke David für die klaren Worte

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[…] Radikale Debatte: Raus aus Afghanistan – sofort … ruhrbarone […]

Stefan Laurin
Admin
14 Jahre zuvor

Das schlimme ist nur, dass wir die Menschen in Afghanistan die gleichberechtigt und in einer Demokratie leben wollen den Taliban überlassen – einem Haufen brutaler, unzivilisierter und fanatischer Barbaren, die alle Aufbauleistung der vergangenen Jahre, und sei sie noch so klein, binnen weniger Tage vernichten werden.

arkay
arkay
14 Jahre zuvor

Tja, warum sitzen die deutschen Soldaten in Afghanistan? Wegen 9/11? Nicht wirklich! Die sitzen da, weil die lieben deutschen machtgeilen Politiker im „grossen Spiel“ der „grossen Maechte“ der Welt endlich wieder mitspielen wollen. Man will auf der weltpolitischen Buehne mitentscheiden. Man spielt sich auf. Man ist eben auf der weltwirtschaftlichen Buehne was und will sich nach der Wiedervereinigung auch auf der weltpolitischen Buehne darstellen. Was fuer eine Farce. Was fuer eine primitive Darstellung von perversen Eitelkeiten. Nix gelernt aus den Weltkriegen. Im eigenen Land darf man nichtmal Killerspiele oder Paintball spielen – in der „grossen weiten Welt“ will man mit den USA und der NATO mitmachen wie Kleinkinder im Sandkasten. Natuerlich sind die Soldaten sinnlos dort – deren Leben fuer nix und wieder nix geopfert. Man schaue sich den BundesKRIEGSminister an. Was fuer ein Bloedmann, der im eigenen Land Flugzeuge abschiessen will. Und die „eigentliche“ Chefin (aber das ist ja nix neues) aeussert sich nicht zu sowas. War die jemals in Afghanistan? Ich glaube kaum. Es geht ja um nix. Wie ein Bauernopfer beim Schachspiel. Das ist das Spiel, wo wir alle mitspielen. Ich habe auch noch nicht von Demonstrationen vor deutschen Kasernen gehoert. Oder einer Demo vor dem KRIEGSminiterium. Keiner macht was! So laeuft das! Maul halten…nur auf Stammtisch (wie hier) den grossen Max raushaengen lassen und das wars. Echt ne Leistung! Jeder hat ja besseres zu tun. Und bei der naechsten Wahl gewinnt wieder die CDU/FDP Koalition. Spielt ruhig weiter Jungs! Und spart euch bitte, dass euch mein Kommentar nicht passt. Wahrheit tut immer weh! Denkst du, oder tust du?

Angelika
Angelika
14 Jahre zuvor

„…Jeder Soldat, der dort stirbt, stirbt nutzlos…“ (s.o.)

Genau meine Meinung!

Stinger
Stinger
14 Jahre zuvor

Schön! Raus aus Afganistan! Kein deutsches Blut für afganische Zivilisten! — Oder wie kann ich den Artikel anders deuten?

Es ist nicht alles on Ordnung dort. Wenn sich die ausländischen Truppen zurück ziehen, wird es _nicht_ „vielleicht“ ein Massaker geben. Und das bisschen Demokratie was es dort dann gibt, wird zerstampft von Horden die nicht gerade basisdemokratisch organisiert sind.

Sollten nicht gerade von dem geschichtlichen Hintergrund in Deutschland klar sein, dass man nicht wegschauen _darf_? Das man sich einmischen _muss_? Das die brutale Unterdrückung der eigenen Bevölkerung keine „innere Angelegenheit“ eines Staates sein darf?

Wer Soldat ist und das risiko scheut, muss es nicht bleiben. Ansonsten ist es leider das Berufsrisiko eines Berufssoldaten dort eingesetzt zu werden- nach parlamentarischem Beschluss.
Mit den halbherzigen Aktionen seitens der Politik ist es aber einfach nur Fahrlässig: Zu wenig Personal, zu wenig Material. Das ist er wahre Skandal: Man darf sich doch nicht vormachen, dass man mit ein paar tausend Soldaten ein waffenstarrendes, kriminell organisiertes Land befrieden kann.

Die Theorie der „Befreiungsarmee“ der Taliban ist aber die Spitze der Abstrusität: Da sollen die NATO-Agressoren also in die Flucht geschlagen werden, in dem möglichst viele Afganen in die Luft gesprengt oder verstümmelt werden?! Denn was bei jedem traurigen Verlust eines NATO-Soldaten, wird doch hierzulande praktisch nicht beachtet wenn bei den meisten Anschlägen einfache Afganen (Polizisten, Militärs, Funktionäre, Zivilisten) die Opfer sind.
Uiui, dein „Argument“ zähle ich jetzt eher zur Pazifistenfolklore.

Bitte: Eine Diskussion.
Bitte NICHT: Menschenrechte einfordern, aber _nichts_ dafür zu machen wenn es mal ernst wird.

Hans-Heinrich Holland
Hans-Heinrich Holland
14 Jahre zuvor

Diese Diskussion ist wichtig. Ich staune aber auch, wie die Diskussion angestoßen und weitergeführt wird. Am Auffallendsten sind aber die vielen Vermutungen, die da angesprochen werden. Nichts genaues weiß man nicht! Ich habe mich auf dieser Seite ja schon als Pazifist geoutet. Deshalb befürworte ich auch jedes Argument, das dazu führt, dass da keine Menschen mehr gewaltsam sterben müssen. Krieg ist nun mal die schlimmste Menschenrechtsverletzung.
Kommen wir zu den Vermutungen. Was da wirklich abläuft – tut mir Leid, davon hat niemand der hier Schreibenden auch nur die geringste Ahnung. Ich auch nicht. Wir beziehen aber Stellung, aber auf welcher Grundlage? Was wissen wir denn wirklich authentisch?
Wird der Krieg gegen Afghanistan tatsächlich wegen dem 11.9. geführt? Oder geht es nicht tatsächlich um eine Ölpipeline, die quer durch Afghanistan verlegt werden soll(te)? Das wurde Mitte 2001 jedenfalls noch öffentlich diskutiert. Im Sommer 2001 fand eine internationale Konferenz in Berlin statt. Unter anderem saß am Tisch der pakistanische Außenminister. Im Interview mit dem Weltspiegel (ARD) äußerte er, dass die Amerikaner Afghanistan ein Ultimatum gestellt hätten: Entweder man geht auf die amerikanischen Forderungen ein, oder im Herbst würden Kriegshandlungen begonnen.
Im Herbst gab es Krieg – nach dem 11. September! Ich erinnerte mich an den Beitrag im Weltspiegel und suchte die Internetseite auf. Der Beitrag war noch zu finden, allerdings ohne die Äußerungen des pakistanischen Außenministers.
Die Frage bleibt – was wissen wir wirklich? Aus welchem Grund Kriege gemacht werden, könnte uns eigentlich egal sein. Es gibt keine guten Gründe Menschen zu töten. Da sind mir Deine beiden Jungs genauso wichtig wie meiner, David. Und vergessen wir nicht die vielen Kinder in Afghanistan, die von ihren Eltern beweint werden. Wofür mussten sie sterben?
Hans-Heinrich Holland

Manfred Michael Schwirske
Manfred Michael Schwirske
14 Jahre zuvor

Anschließend an Holland möchte ich festhalten: Es geht nicht um 9.11., nicht um Sühne oder heiligen Krieg, nicht um Menschenrechte oder Frauenrechte, nicht um fanatische, unzivilisierte Taliban. Schon gar nicht um deutsche Interessen, wie Struck uns weismachen wollte. Oder was da sonst noch durch die Köpfe geistern mag.

Es geht vielleicht nicht einmal ums Öl. Aber durchaus um Interessen. Die jedenfalls nicht unsere sein können und sich unseren Blicken verbergen.

Jedenfalls – und das wissen wir gewiss und im Detail – Im Hintergrund steht eine ebenso intelligente wie groteske globale Analyse (Huntigton) und eine aggressive, höchst gefährliche Militärstrategie (der NATO).

Die Gründe – die Köhler gegen eine unwillige demokratische Mehrheit und gegen die eigenen uneinsichtigen Militärs durchsetzen will – sind also keine unsinnigen. Es sind in höchstem Maße schwachsinnige. Ein feiner aber wichtiger Unterschied!

trackback

[…] Westdeutschland. Sein Beitrag ist auf jeden Fall interessant. Und da wir hier auf den Ruhrbaronen schon über die Frage des Abzugs aus Afghanistan geredet haben, dachte ich, wäre es interessant […]

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