Siegen: Rassistischer Diskurs reloaded

Foto: Bubo/ (CC BY-SA 3.0)
Foto: Bubo/ (CC BY-SA 3.0)

Zwei Wochen nachdem die Siegener Zeitung „Zündstoff“ herbei schrieb, sammeln sich die Reaktionen. Eine Stellungnahme der Zeitung, oder des für den Artikel verantwortlichen Redakteurs Michael Wetter gibt es bislang nicht, aber traditioneller Stil des Blattes ist auch vielmehr, die von ihm lancierte Stimmungsmache durch gezielte Veröffentlichung von Leserbriefen zu untermauern. Von unserem Gastautor Steffen Benjamin Herbig.

So wettert im ersten erschienenen Leserbrief der rechte CDU- Mann Herbert Bäumer gegen alles, was ihm fremd erscheint. Er erinnert an die beginnenden 1990er Jahre, für ihn augenscheinlich eine Zeit, vornehmlich geprägt durch „Zuzüge aus dem damaligen Ostblock“ und „Probleme mit den kriminellen Rumänen“. Um den aktuellen Bezug zu Burbach herzustellen ist er sich nicht zu schade, aus den berichteten Ladendiebstählen „Körperverletzung und bandenmäßigen Diebstahl um die ehemalige Siegerlandkaserne“ zu machen.

Schließlich passt dies in sein Weltbild, in dem „täglich (…) klapprige Busse in die Innenstadt (kommen) und professionelle Bettler aus(laden).“ -Eine Angstfantasie, die er sich mit dem deutschen Stammtisch teilt. Nachdem also einer Breitseite an Vorurteilen und Ressentiments ein Forum

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RWE: ‚Westtribüne Essen‘ kritisiert WAZ- und Spiegel-Online-Berichterstattung

Flutlichtmast. Quelle: Wikipedia Lizenz: gemeinfrei
Flutlichtmast. Quelle: Wikipedia Lizenz: gemeinfrei

Das Fannetzwerk ‚Westtribüne Essen‘ kritisiert in einer aktuellen Stellungnahme unter anderem  die Berichterstattung von WAZ und Spiegel Online in Bezug auf die Essener Fanszene – und bestätigt sie ungewollt

Immer wieder ist zuletzt über die drohende Unterwanderung der Fanclubs in verschiedenen Städten der Republik durch Rechtsradikale die Rede gewesen. In einigen Diskussionen geriet auch Rot-Weiss Essen mit seinen Fans in die öffentlich geführte Debatte.

Daher sieht man sich seitens der Betreiber von ‚http://westtribuene-essen.de‘ nun sogar zu einer öffentlichen ‚Richtigstellung‘ gezwungen:

„Die Westtribüne Essen möchte sich hiermit in Form einer Richtigstellung zu den Inhalten der Artikel in der WAZ (25.10.2013) und Spiegel Online (22.10.2013) äußern und somit auf die gegebenen Umstände und Werte der Essener Fanszene hinweisen.

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Oberhausen: Protest gegen Graue Wölfe

graue_woelfeGegen die Großveranstaltung der rechtsradikalen türkischen Organisation „Graue Wölfe“ am Samstag in der König-Pilsener Halle wird einen Gegendemonstration geben. Neben Politikern von SPD, CDU, FDP, Grünen, Piraten und Linken rufen zahlreiche weitere Personen und Gruppen zum Protest gegen die Rechtsradikalen auf:

Der  Name „Graue Wölfe“ (türkisch Bozkurtlar oder Bozkurtçular) ist die  Bezeichnung für Mitglieder der rechtsextremen türkischen Partei der  Nationalistischen Bewegung (MHP), die 1961 von Alparslan Türkeş  gegründet wurde. Sie wurde in der Vergangenheit des Terrorismus  bezichtigt. Die türkischen Behörden erfassten  zwischen 1974 und 1980 insgesamt 694 von den Grauen Wölfen begangene Morde. Laut Verfassungsschutz NRW leben ca. 2.000 der deutschlandweit 7.000 Mitglieder der Organisation in NRW.
Ziel der Grauen Wölfe ist eine  sich vom Balkan über Zentralasien bis ins chinesische Autonome Gebiet  Xinjiang erstreckende Nation, die alle Turkvölker vereinen soll. Der  Verfassungsschutz des Landes Nordrhein-Westfalen wirft der Organisation vor, „zur  Entstehung einer Parallelgesellschaft in Europa“ beizutragen, und sieht darin „ein Hindernis für die Integration der türkischstämmigen  Bevölkerung“. Die Vereinigung, die sich offiziell „Föderation türkischer Idealistenvereine in Deutschland e.V.“ nennt (weitere beliebte „Tarnnamen“ lauten Ülkü Ocaklari oder Türk Ocagi), tritt laut Verfassungsschutz außerdem für den Aufbau einer extremistischen, rein türkischen Jugendbewegung in Deutschland ein.
Die  Ziele der Grauen Wölfe richten sich demnach gegen den Gedanken der  Völkerverständigung sowie gegen das friedliche Zusammenleben aller Menschen und sind damit eindeutig verfassungsfeindlich.
Die Demonstration beginnt am Samstag um 10.30 Uhr, Treffpunkt ist die Haltestelle  Haltestelle „Neue Mitte“ bei der König-Pilsener-Arena Oberhausen.

 

Laut gegen Nazis – Dortmund wird „Wir stehen auf!“-Metropole



Bereits in diesem Jahr haben sich bundesweit viele Städte an der Kampagne ‚Wir stehen auf – Laut gegen Nazis‘ und den internationalen Wochen gegen Rassismus beteiligt. Auch wir hier bei den Ruhrbaronen haben darauf bereits im letzten März aufmerksam gemacht.

Für den März 2014 steht die Veranstaltung nun erneut auf dem Terminplan. Und diesmal ist auch Dortmund mit dabei.

Die Westfalenmetropole will damit ein kräftiges, öffentliches Zeichen im Kampf gegen Rechtsextremismus setzen.

Mehrere Partnerstädte vernetzten sich unter dem Dach der Kampagne und initiierten gemeinsam bereits über 100 Veranstaltungen. Inzwischen wurden die Weichen für eine langfristige Durchführung und Ausweitung gestellt, so dass bereits im Sommer und Herbst 2013 weitere Aktionen im Rahmen von „Wir stehen auf!“ stattfinden konnten.

Mit der Stadt Dortmund gewinnt „Wir stehen auf!“ nun eine neue Partnerstadt aus dem Revier hinzu. Damit wird ein neuer geografischer Schwerpunkt in der Kampagne gesetzt, der auch neue Bevölkerungskreise im Westen Deutschlands mobilisieren soll.

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Frühstück

Marc Jan Eumann
Marc Jan Eumann

Uni: TU Dortmund beharrt – Wissenschaftliches Fehlverhalten Eumanns…Focus

U-Turm: Holzboden der U-Terrasse muss neu gebaut werden…Ruhr Nachrichten

Tatort: „Eine andere Welt“ im Kreuzverhör…Tatort-Blog

TV: ARD wirbt in Dortmund mit einem Schalke-Fan…Handelsblatt

Gastronomie: Fénix erst 2014 wieder offen – Zweifel an Standort Phoenix-See…Ruhr Nachrichten

Fetisch-Utensilien: Sauna in Eving muss Sexsteuer zahlen…Ruhr Nachrichten

BVB: Roman Weidenfeller stellt gebrauchte Voodoo-Puppe „Jogi“ auf ebay…Der Postillion

BVB: BVB.de schon im neuen Design mit responsivem Layout neu gestartet…Pottblog

BVB: Zorc fordert Schutz für Lewandowski…Focus

BVB: Niederlagen für Jonas Hofmann „keine Schande“…Der Westen

Der Ruhrpilot

Sylvia Löhrmann Foto: Privat/PR
Sylvia Löhrmann Foto: Privat/PR

NRW: Ein Lehrer-Brief mit Konsequenzen…Aachener Zeitung

NRW: Innenminister Jäger droht Ultras mit Stadionverboten…Der Westen

NRW: Es fehlt Vertrauen in Lokalpolitik und Industrie…Welt

NRW: TU Dortmund beharrt – Wissenschaftliches Fehlverhalten Eumanns…Focus

Ruhrgebiet: Gründerland?…Der Westen

Debatte: Deutschlands Energieriesen kämpfen ums Überleben…Welt

Debatte: Die Freiheit der Freier, die Freiheit der Frauen…FAZ

Bochum: Beteiligungen besser im Blick haben…Der Westen

Bochum: IG Metall macht Druck auf die Opel-Geschäftsführung…Der Westen

Bochum: Tanz kehrt zurück in die Zeche 1…Ruhr Nachrichten

Dortmund: Holzboden der U-Terrasse muss neu gebaut werden…Ruhr Nachrichten

Duisburg: Kunst-U-Boot ist ab Freitag offen für Besucher…RP Online

Duisburg: Filmforum plant einen dritten Kinosaal…Der Westen

Essen: Charta wirbt für ein „Ja“ zur Messe – mit einem „Nein“…Der Westen

Essen: Massiver Stellenabbau – RWE geht „durch ein Tal der Tränen“…Der Westen

Medien: Jörg Schönenborn soll WDR-Fernsehdirektor werden…Bild

Umland: Wirten bleiben Gäste weg…RP Online

Kino: “Jackpot – Vier Nieten landen einen Treffer” und “Last Vegas”…Pottblog

(Update) Hannover: „Reichspogromnacht“ im Hörsaal?

Ärger an der Uni Hannover. Foto: ccharlotte/flickr/(CC BY-NC-SA 2.0)
Ärger an der Uni Hannover. Foto: ccharlotte/flickr/(CC BY-NC-SA 2.0)

In der vergangenen Woche störten Antifaschisten eine Vorlesung an der Universität Hannover. Damit wollten sie auf die anwesende Studentin Christina Krieger hinweisen, die eine umtriebige NPD-Funktionärin ist und dort seit diesem Semster Politik studiert. Das Institut für Politische Wissenschaft äußerte im Nachgang seinen Unmut über die Aktion. Gestern wurde die Angelegenheit in der Vorlesung noch einmal besprochen – In einer aktuellen Stellungnahme des AStA ist von skandalösen historischen Vergleichen seitens des Dozenten die Rede. Die Ereignisse erinnerten ihn an die Reichspogromnacht.

Update: Gerade hat auch die Basisdemokratische Fachschaft Sozialwissenschaften Hannover Stellung zu den Äußerungen des Dozenten in der Ringvorlesung, sowie zu dem „Outing“ der NPD-Frau genommen.Dazu schreiben sie u.a.: „Es ist nur schwer nach­voll­zieh­bar, wie sich ein Pro­fes­sor für Poli­ti­sche Sozio­lo­gie zu solch abstru­sen Ver­glei­chen hin­rei­ßen las­sen konnte. (…) Dies mag für einige unan­ge­nehm gewe­sen sein, da so eine direkte Kon­fron­ta­tion es äußerst schwie­rig macht, sich dazu nicht in irgend­ei­ner Art und Weise zu ver­hal­ten. Hin­ter­her kann nie­mand mehr sagen: ‚NPD-Kandidatin? Das wusste ich nicht!‘. Alle im Raum sind Mitwisser_innen und Zeug_innen zugleich.“ (Hier die ganze Stellungnahme)

Die Stellungnahme des AStA im Wortlaut:

Am 13. November 2013 wurde in einer Ringvorlesung des Instituts für Politische
Wissenschaften erneut auf die Ereignisse vom Donnerstag, den 7. November,
eingegangen. Damals wurden unsere Kommiliton_innen während einer Vorlesung
über den politischen Hintergrund einer Studentin ihres Semester hingewiesen: Diese
ist als Unterbezirksvorsitzende Hannover in der NPD politisch aktiv.

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Netter Versuch, PRINZ.

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Vor ziemlich genau einem Jahr verabschiedete sich das Magazin PRINZ aus der bundesdeutschen Zeitungslandschaft. Das Nutzungsverhalten der Leser habe sich einfach ins Internet verlagert, war die damalige Begründung für die Einstellung des Printtitels, von der auch ich nach zehnjähriger freier Mitarbeit betroffen war. Ganz ehrlich: Ich hielt das damals für eine vorgeschobene Argumentation, um nicht zugeben zu müssen, dass der letzte Relaunch des Magazins als Pocketformat mit inhaltlosen Minitexten ein kompletter Schuss ins Knie war. Doch jetzt kommt PRINZ.de tatsächlich mit einem groß angelegten Relaunch um die Ecke gebogen.

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Hitler-Gruß: BVB spricht Stadionverbot aus

DSC07029 (580x435)Ein besonders unschönes Foto aus dem Signal-Iduna-Park sorgte unlängst in den Sozialen-Netzwerken des Internets für Betroffenheit. Zu sehen war dort ein Mann, welcher auf dem Zaun hinter dem Tor an der Südtribüne stehend den Hitlergruß zeigte.

Der BVB hat nun reagiert und den inzwischen identifizierten Mann mit einem bundesweiten Stadionverbot belegt.

Der Mann, der am 1. November 2013 während des Bundesliga-Heimspiels gegen den VfB Stuttgart durch eine rechtsextreme Geste aufgefallen war, wurde offenbar bereits drei Tage nach der Partie, am 4. November 2013, mit einem bundesweiten Stadionverbot belegt. Die geht aus einer aktuellen Medieninformation des Vereins hervor.

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