
Was macht man, wenn man eines der wichtigsten und größten Projekte seiner Stadt versemmelt hat und sie nicht mehr nur als arm und sex sondern auch als unfähig gilt? Man schreibt einen Brief an die Mitglieder der eigenen Partei. So wie Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit und SPD-Landesvorsitzende Jan Stöß es gemacht haben:
Liebe Genossinnen und Genossen,
die Abgeordneten von SPD und CDU haben heute im Parlament den von der Opposition eingebrachten Misstrauensantrag gegen den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit klar abgelehnt. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten haben damit gezeigt: Wir tragen auch in schwierigen Zeiten Verantwortung für unsere Stadt und lassen uns nicht auseinander dividieren. Die Koalition steht! Gleiches gilt für die SPD: Senat, Fraktion und Partei haben sich uneingeschränkt hinter Klaus Wowereit gestellt.
Es ist richtig: Die neuerlichen Probleme am künftigen Hauptstadtflughafen Willy Brandt sind ein harter Rückschlag. Wir nehmen das sehr ernst. Wir alle hätten uns eine andere Entwicklung gewünscht, und wir waren nach Aussagen der Experten auch überzeugt davon, dass der Eröffnungstermin Oktober 2013 zu halten wäre. Auf Grund neu gewonnener Erkenntnisse musste dieser Termin nun aber abgesagt werden. Bereits nach der letzten Verschiebung hatte der Aufsichtsrat personelle und organisatorische Konsequenzen gezogen und die Prüf- und Kontrollmechanismen verschärft, umso ärgerlicher ist der erneute Rückschlag. Wir haben die Geschäftsführung, die personell erweitert und neu aufgestellt werden wird, nicht nur zu einer deutlich professionelleren Kommunikation, sondern auch zu einer belastbaren Planung, wie es am BER weiter gehen soll, aufgefordert. Wir wollen den Flughafen so schnell wie möglich an den Start bringen Aber es bringt jetzt auch nichts, schon wieder über einen möglichen neuen Eröffnungstermin zu spekulieren.
In diesen Tagen und Wochen haben unser Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit und unsere Partei insgesamt viel Enttäuschung, Wut und Häme erfahren. Viele Berlinerinnen und Berliner sind zu Recht verärgert. Und dafür möchte sich Klaus als Regierender Bürgermeister nochmals bei allen Betroffenen entschuldigen und um weiteres Verständnis bitten.




