Mutterglück und anderer Wahnsinn 2: Das Elterntribunal

Den restlichen Tag verbrachte ich leicht abwesend. Für mich stand fest, dass Partner Hpunkt und ich nach dem positiven Schwangerschaftstest alles irgendwie schaffen würden. Ich dachte über mich als Mutter nach, ließ die Gedanken in Richtung kleine Strampler, Schlafentzug, Mutterglück schweifen. Und dann krachte es förmlich. Meine Eltern!!! Von unserer Gastautorin Nina Ryschawy.

 

Ich denke, jeder kennt noch das Gefühl: Man ist noch Kind, hat etwas verbrochen und soll es nun den Eltern beichten. Ein Grummeln in der Magengegend, das Herz wird einem schwer.

Ich wußte nicht, das so ein Gefühl im Alter von 34 Jahren noch einmal zurückkehren konnte.

Und der Zeitpunkt war für eine Beichte in meinen Augen denkbarst schlecht. Es war der 22. Dezember, meine Eltern wirbelten durch die Gegend um alles für das Fest herzurichten. Die Familie hatte sich schließlich angesagt. Sollte ich also meinen Verdacht in Worte gekleidet wie „Ähm, Mama…Papa…wir haben da…also…da gab es…Test…wahrscheinlich schwanger…“ noch vor dem Fest kundtun? Oder wäre es sinniger, bis nach den Feiertagen zu warten?

Nun muss man wissen, dass ich meinen Eltern gegenüber noch nie Geheimnisse wahren konnte. Ich sah mich schon selbst an der Festtagstafel sitzen, unruhig, mit hektischem Blick. Und meine Mutter hat einen siebten Sinn. Sie sieht es mir

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Der Ruhrpilot

Sven Lehmann

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NRW IV: Wolfgang Clement unterstützt die FDP…Spiegel

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Essen: Bars und Discos in Essen ignorierten das Musik- und Tanzverbot…Der Westen

Debatte: Was darf Kultur kosten?…Handelsblatt

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Letzte Denke

Günter Grass und „letzte Tinte“, Stefan Laurin in der Pose des umbarmherzigen Grass-Entlarvers, die ganze Beißreflex-Debatte: Man weiß gar nicht, was man zuerst schweigen soll, weil’s nicht gesagt werden muss.
Da zitiere ich doch lieber aus dem jüngsten WAZ-Interview Britta Heidemanns mit Martin Walser (publiziert vor Erscheinen des Grass-Gedichtes):

„Walser:
Sagen wir mal so: Alles, was im Roman ‚Muttersohn‘ passiert, könnte man eine Tangente nennen an die Sphäre, an der Rechtfertigung daheim ist oder stattfindet. Das hat mehr mit Rechtfertigung zu tun als alles andere, was ich vorher geschrieben habe. Was ich vorher hatte, das war Rechthabenmüssen. In der Gesellschaft bist du diesem furchtbaren Wettbewerb ausgesetzt, dem Reizklima des Rechthabenmüssens.

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Der Ruhrpilot

NRW: Kraft und Löhrmann eröffnen in Bochum den Straßenwahlkampf…Pottblog

Debatte: Piraten wollen wegen Tanzverbot am Karfreitag vors Verfassungsgericht…Der Westen

Debatte II: Grass – der Sarrazin für Israelkritiker?...Publikative

NRW II: Marschieren NRW-Rechte in die Pleite?…Bild

NRW III: Röttgen will Laschet zum Innenminister machen…Der Westen

NRW IV: Röttgen nennt SPD verantwortungslos…RP Online

Bochum: Kunstkirche zeigt ungewöhnliche Ausstellung zu Ostern…Der Westen

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Bochum III: Diegel kritisiert Entscheidung des Bundes…Ruhr Nachrichten

Dortmund: Nachtflugverbot wird auch für den Airport Dortmund ein Thema…Der Westen

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Duisburg: Dioxin-Fund auf Bioland-Hof ist für Landwirt Enninghorst ein Desaster…Der Westen

Essen: Stadt wirbt selbst für verbotene Partys an Karfreitag…Der Westen

 

Verzweifelter Wahlkampf: Linke will Mineralölkonzerne enteignen

Was sieht man, wenn man dieses Foto betrachtet? Eine radikale Forderung? Das Ergebnis einer tiefgreifenden ökonomischen Analyse? Menschen, die ihr Herz für die wahrlich gebeutelten Autofahrer entdeckt haben? Den autonomen Flügel des ADAC? Ich sehe etwas anderes: Angst, Verzweifelung und Hilflosigkeit. Im gerade begonnenden NRW-Wahlkampf spielt die Linkspartei keine Rolle. Alle reden über die Piraten oder Hannelore Kraft. Oder Christian Lindner. Über Norbert Röttgen werden wenigstens noch Witze gemacht. Aber die Linkspartei? Kommt nicht vor. Interessiert niemanden. Pascal Beucker war am vergangenen Wochenende auf dem Parteitag der Linkspartei in Hagen und begann seinen Artikel in der taz mit dem einprägsamen Satz: „Ohne Leidenschaft und Selbstvertrauen torkelt die Linke in Richtung Landtagswahl.“

Und so wirken die Menschen auf diesem Foto. Sie glauben selbst nicht an das, was auf ihrem Transparent steht. Sie wollen nur ein wenig Aufmerksamkeit haben. Es ist nicht nur peinlich, es ist auch entwürdigend.

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Piraten und Bildung: Vom Menschenbild zum Bildungsziel

 

Birgit Rydlewski Foto. Privat

Unser Leben individuell zu gestalten war noch nie so leicht wie heute. Von unserer Gastautorin Birgit Rydlewski. Birgit Rydlewski kandidiert auf Listenplatz 9 bei der Piratenpartei für den Landtag.

Ob wir uns Pasta zu Abend kochen, Basmati-Reis oder Kartoffeln, hängt  nicht mehr davon ab, ob wir in Italien, Indien oder Deutschland leben. Wen wir lieben und mit wem wir zusammenleben wollen, entscheiden wir selbst und nicht mehr unsere Eltern. Und welche Bücher wir lesen, wo wir uns über die Neuigkeiten der Welt informieren, aus welchen Quellen wir unser Wissen suchen, liegt nicht mehr daran, was der Mönch aus dem Nachbarkloster gerade abschreibt.

Doch ausgerechnet unsere Bildung wird vorherbestimmt wie vor hundert

Jahren. Die Art und Weise, jungen Menschen das Wissen der Welt nahezubringen, hat sich nicht geändert. Und das, wo sich die Welt (metaphorisch, nicht tatsächlich)  immer schneller dreht, wo dieses Wissen sich in seiner

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Talent Borrows, Genius Steals – Zwischen Hommage und geldgeiler Klang-Kopie

(Für den unverfälschten Genuss dieses Beitrags, installieren Sie im Firefox Browser bitte ProxTube und scheißen Sie damit auf die Sperre bei YouTube, danke!)

Früher hatte ich mal einen Blog, der hieß „Talent Borrows, Genius Steals“. Für sowas habe ich natürlich im Moment kaum noch Zeit, aber gestern saß ich mit Simon Frontzek und Simon Den Hartog im Studio von Olaf Opal (Keine Angst, es wurde nichts von mir aufgenommen.) und musste an ein paar meiner Blogeinträge denken. Außerdem haben sich Wir sind Helden gestern mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aufgelöst (reden Bands nicht immer von Pausen?) und die waren auch mal Teil des Blogs. Die Helden mochte ich immer schon, musikalisch, textlich und – natürlich – wegen Ihres grandiosen Umgangs mit den Medien. Im Studio waren Wir sind Helden bei ihrer ersten Platte besonders stark auf die Hilfe eines Produzenten angewiesen, war ja schließlich das erste Album, da will man ja auch nichts falsch machen. Manchmal sitzt man bei solchen Produktionen im Studio rum und weiß nicht weiter, irgendwer kommt dann um die Ecke gesprungen und ruft „Hey! Ich finde Lied XYZ von Band ABC super, vielleicht sollten wir uns daran ein bißchen orientieren?“. Voilá Inspiration, um Judith Holofernes mal zu zitieren.

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