Boy, Freitag, 23 März, 19.30 Uhr, Kulturfabrik, Krefeld
Der Ruhrpilot
Ruhrgebiet: Krafts Anti-Soli-Ritual…Welt
Ruhrgebiet II: SPD-Chef Gabriel lehnt Aufkündigung von Solidarpakt ab…Stern
Ruhrgebiet III: Das Revier möchte auch mal wieder Kohle sehen…Revierpassagen
NRW: Umfrage: FDP holt auf, Rot-Grün vorn…RP Online
NRW II: Merkel will sich stark im NRW-Wahlkampf engagieren…Zeit
NRW III: Landesregierung fordert Sparkassen auf, Pleitestädte zu retten…Der Westen
Bochum: Piraten im Alleingang…Bo Alternativ
Bochum II: Piraten gehen auf Unterschriften-Jagd…Ruhr Nachrichten
Dortmund: Neonazis wollen bei Landtagswahl Stimmen auszählen…NRWREX
Dortmund II: Grüne hinterfragen Rolle von Ulrich Sierau bei DEW-Neuausrichtung…Der Westen
Dortmund III: Steigt die Double-Party an einem Montag?…Ruhr Nachrichten
Duisburg: Kampagne „Gestalte auch Du dein DU!“…Xtranews
Essen: Sicherheitskonzept – Pfingst-Open Air in engem Korsett…Der Westen
Umland: Die Gesamtschule und der Chancenspiegel…Zoom
Debatte: EU-Diplomatie: Mit toten Kindern gegen Israel…Publikative
Apple: Jens hat das neue iPad…Pottblog
Duisburg: Pro NRW OB Kandidat Uckermann: Vorbestraft, Heilpraktiker und knapp bei Kasse…

Pro NRW schickt den Pro Köln Ratsherren Jörg Uckermann als Kandidaten in die OB-Wahl. Es lohnt sich, sich mit dem Mann etwas näher zu beschäftigen.
Bürgerlich – so gibt sich Pro NRW gerne. Und zu den bürgerlichen Tugenden gehört bekanntlich auch die Gesetzestreue. Eine Tugend, mit der Jörg Uckermann, Ratsherr von Pro Köln im Rat der Domstadt und OB-Kandidat der rechten Kleinstpartei in Duisburg, so seine Probleme. Hat. 15 Tagessätze für eine Körperverletzung, 90 Tagessätze wegen einer falschen eidesstattlichen Erklärung. OK, gegenüber Arbeitgebern muss Uckermann das noch nicht als Vorstrafe angeben, was aber nach Auskunft der Staatsanwaltschaft Köln nichts daran ändert, dass er vorbestraft ist.
Vorgestern wurde er erneut verurteilt: 100 Tagessätze wegen Beleidigung. Dazu der Kölner Stadtanzeiger:
Uckermann hatte Beck, der sich unter den Gegendemonstranten befand und zeitweise versucht hatte, zwischen den Fronten zu vermitteln, als „Gauleiter“ beschimpft. Der rechte Politiker sprach von „grüner SA“ und „Müsli-Nazi“. Das Gericht sah es als unzweifelhaft an, dass Uckermann damit Beck gemeint hat. Der Angeklagte hatte zu seiner Verteidigung gesagt, er habe „in satirischer Form“ die Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner gesucht und nicht explizit Volker Beck gemeint.
800 Euro beträgt das Monatseinkommen von Uckermann, der sich selbst als
Ruhrgebiet: Polit-Zombie Solidarpakt
Die Ruhrgebiets Oberbürgermeister geben Hannelore Kraft im Wahlkampf Flankenschutz und fordern das Ende der Unterstützung der Zonen-Städte durch die klammen Pott-Kommunen. Das tun sie seit Jahren immer mal wieder – geändert hat es nichts.
Alles richtig. Die Städte im Ruhrgebiet sind zu arm, um sich die Unterstützung der Ost-Kommunen leisten zu können. Bund und Land haben viele finanzielle Lasten auf die Städte abgewälzt. Und ja klar, dass sie so arm sind, ist auch ihre eigene Schuld. Niemand zwingt Dortmund einen Flughafen zu betreiben, der 20 Millionen Miese macht, Bochum, auf Teufel komm raus, ein neues Konzerthaus zu bauen oder Duisburg, sich kreditfinanziert am Kauf des Energiekonzerns Steag zu beteiligen. Unverschuldete Armut und teure Großmannssucht liegen im Ruhrgebiet nah bei einander.
Nur neu ist das alles nicht – und auch das Thema Soli ist ein Wiedergänger. Ein beinahe jährlich wiederkehrender Politi-Zombie. Dass die Banken wohl vernünftiger werden und mit den Krediten zurückhaltender, lässt seine brandigen Stümpfe nur nur etwas penetranter stinken.
2001 schrieb die NZZ:
Deshalb nutzten die Bürgermeister der Ruhrgebietsstädte jüngst die Gelegenheit der Verhandlungen über die Verlängerung des «Solidarpaktes» für die Ostländer und forderten lautstark eine andere Förderungspolitik. Angeführt von Oliver Wittke, dem dynamischen Oberbürgermeister von Gelsenkirchen, der bei der letzten Kommunalwahl diese einst als SPD-Hochburg
Marsimoto
Marsimoto, Donnerstag, 22. März, 20.00 Uhr, Live Music Hall, Köln
Der Ruhrpilot
Ruhrgebiet: Der Westen ist auch selber schuld…Spiegel
Ruhrgebiet II: Ökonom wirft West-Kommunen Versäumnisse beim Solidarpakt vor…DRadio
Ruhrgebiet III: ver.di ruft zu Warnstreiks auf…Pottblog
NRW I: Abwicklung der WestLB durch Neuwahl in NRW gefährdet…Der Westen
NRW II: Land zieht alle V-Leute aus der NPD-Spitze ab…Spiegel
NRW III: Hannelore Kraft belustigt Internetgemeinde…NW
NRW IV: Kraft twittert selbst…Pottblog
NRW V: Röttgens zweiter Schlag ins Wasser…Post von Horn
Dortmund: Nächtliche Neonazi-Aktion…NRWREX
Dortmund II: Zwickaus Oberbürgermeisterin gibt Sierau Kontra…Ruhr Nachrichten
Duisburg: Michael Rubinstein wird als OB kandidieren…Xtranews
Duisburg II: Traumzeitretter haben in drei Tagen 13.600 Euro gesammelt…Der Westen
Gelsenkirchen: Heiner Goebbels bekommt den Ibsen Award…Ruhr Nachrichten
Mülheim: Stadt will mit anderen NRW-Städten enger zusammenarbeiten…Radio Mülheim
Umland: Pirat will FDP schlagen…Zoom
Die Piratenpartei: „Eine Stimme für die Freiheit“
Er kann ja auch mal die richtige Frage stellen: „Wird es in Deutschland weiter eine liberale Partei geben im politischen Spektrum?” fragt Christian Lindner als jüngster Re-Import der NRW-FDP. Die Frage ist weit interessanter als die Antwort, die Lindner dabei im Kopf hat – denn seine FDP wird es nicht sein. Von unserem Gastautor Hans Immanuel Herbers.
Eine Partei, die eine freiheitliche Gesinnung (so definiert Wikipedia zu Recht das Wort liberal) stark macht ist dringend nötig. Und Freiheit heißt „ohne innere oder äußere Zwänge zwischen verschiedenen Möglichkeiten entscheiden zu können” (nochmal der Einfachheit halber Wikipedia zitiert).
Alexander Grau beschrieb das im September 2011 in der Zeitschrift Cicero sehr treffend so: „Für Liberale gibt es keine universale Moral und keine ethischen Grundsätze, die es erlauben würden, eine solche Moral abzuleiten. Liberale gehen davon aus, dass der Mensch frei ist, autonom und selbstbestimmt. Er hat das Recht, sein Leben gegebenenfalls egoistisch, verantwortungslos und alles andere als nachhaltig zu führen. Das bedeutet nicht, dass der Mensch sein Leben so führen sollte, sondern lediglich, dass es keine Institution geben darf, die ihn, mit welchen Mitteln auch immer, dazu zwingt, ein Leben nach ihren Vorstellungen zu führen – insbesondere nicht den Staat.”(http://www.cicero.de/berliner-republik/die-gruenen-nicht-liberal-sondern-stockkonservativ/42902)
So neu ist das nun nicht – für freiheitliche Überzeugungen gilt Immanuel Kants Satz: „Niemand kann mich zwingen, auf
Lustig: Peter Podewitz und sein Bruder
Morgen tritt Peter Podewitz im Zauberkasten in Bochum auf. Zusammen mit seinem Bruder. Der ist auch nett, aber ich hab seinen Namen vergessen. Zusammen bilden die beiden ein Comedy Duo. Und sind lustig. Wirklich.
Und weil morgen verdi streikt und Busse und Bahnen nicht fahren empfiehlt sich die Anreise mit dem zuverlässigsten und individuellsten Verkehrsmittel das es gibt: Dem Auto…
Podewitz
Mittwoch, 21. März, 20.00 Uhr
Zauberkasten
Kulturmagazin Lothringen
Lothringer Str. 36 c
44805 Bochum-Gerthe
NRW: Fristen, Formen, Fürsten – Die SPD schreitet zur Wahl
Wenn Dortmund die Herzkammer der Sozialdemokratie ist, muss Recklinghausen ein anderer Körperteil sein. Das Gehirn ist es nicht. Vor einiger Zeit reklamierte die Geschäftsführerin der SPD im Kreis Recklinghausen noch, mehr Mitglieder zu betreuen als der Dortmunder Unterbezirk. Jetzt sitzen am Samstagvormittag 150 Delegierte in der Stadthalle Oer-Erkenschwick.
Vor drei Tagen ist ihnen die rotgrüne Minderheitsregierung in Düsseldorf irgendwie abhanden gekommen. Laien erwarten hier und jetzt vielleicht brodelnde Wahlkampfstimmung, hochrote Köpfe, überbordende Gefühle angesichts der ersten Wahlprognosen. Ein „Ordentlichen Kreisverbands-Parteitag“ folgt einem anderen Drehbuch. Er ist seit Monaten geplant und hat 13 Punkte auf der Tagesordnung. Bei der Wahl der Kreisverbands-Schiedskommission werden vier BeisitzerInnen benötigt. So geht deutsche Parteiendemokratie.
Die Stadthalle ist eigentlich das Obergeschoss eines großen Supermarktes, wahrscheinlich irgend so ein Privat-Public-Partnership-Ding. Vor kurzem hat der Pächter gewechselt, mit dem alten streitet man sich über fehlendes Mobiliar und solchen Kram. Am Tag zuvor spielte im selben Saal noch der Don Kosaken Chor Serge Jaroff, die Karten kosteten 15 Euro im Vorverkauf.
Heute zahlen die Delegierten ihren Kaffee selbst, im Foyer gibt es Gulaschsuppe und Currywurst, Vegetarier sind nicht vorgesehen. Nicht einmal WLAN gibt es hier. Das fällt weiter nicht auf, nur ein paar Delegierte aus Castrop-Rauxel schauen in ihre Netbooks.
Die Neuwahlen spielen auf dem Podium und in den wenigen Wortbeiträgen kaum eine Rolle. Aufbruchstimmung, Wahlkampfreden, Analysen: Fehlanzeige. Das überfordert die Organisation. Noch gibt es keine Slogans, Flyer und Plakate aus Düsseldorf, aber jede Menge Arbeit für den
Irrlichtern in NRW

NRW steht momentan hoch im Kurs. Der Landtag ist aufgelöst – jetzt wollen sich die Haie den Walkadaver holen. Immerhin, wir sind wieder wer. Das „wichtigste Bundesland“ seien wir, haben sie gesagt, und dass wir eine „Signalwirkung“ für den Bund hätten. Darum irrlichtern sie nun alle gen Düsseldorf. Selbst Christian Lindner wurde gesichtet. Gut, der Röttgen, der „George Clooney der CDU“, ist sich da noch nicht so sicher. Klar würde er gerne die Kraft machen, aber im Falle einer Wahlniederlage Landtagsopposition spielen? Man ist schließlich Bundesminister! Und ähnelt Hollywood-Stars.
Eine Fortsetzung von Rot-Grün, diesmal mit eigener Mehrheit, wabert bedrohlich am Horizont. Denn während die Landesmutti in einer mehr oder minder glanzvollen Performance um die Mehr- oder Minderheiten im Landtag herumgetänzelt ist, weilte Röttgen in Berlin. Wurde „Muttis Bester“. Landespolitik war ja nie wirklich sein Ding. Nun stößt dies nicht nur Parteifreunden bitter auf, auch die wahlberechtigten Insassen NRWs beginnen zu grummeln. Volk und Partei wollen von ihm ein „klares Bekenntnis zu NRW“, andernfalls drohe das „Kopf-an-Kopf-Rennen“ mit Kraft zu scheitern.
Warum tut Röttgen sich das an? Allein die Diskussion, die momentan darüber stattfindet, ist schon schädlich genug für ihn. Dabei hat er ja noch nicht mal gesagt, ob er im Land bleiben wird oder nicht. Er weicht aus. Dieses Herumeiern, dieses Harren, es ist dies der finstere Vorbote des Eingeständnisses, der Öffentlichkeit eine Sache, die im Kopf längst zu Ende diskutiert wurde, vorenthalten zu haben. Röttgen weiß, dass er nicht die Düsseldorfer Oppositionsbank drücken will. Er ist sich im Klaren darüber, dass
