
Es war schon sehr merkwürdig, dass in der Vorberichterstattung so oft betont wurde, wie kleinwüchsig die Japanerinnen seien. Das ist Lionel Messi schliesslich auch. Merkwürdig auch dieses FAZ-Interview mit Inka Grings vor dem Spiel, in dem sie nicht nur ihre Liebe zu Merkel und BILD artikulierte, sondern auch ein Ausscheiden gegen Japan nicht wirklich in Erwägung gezogen wurde. Da kann man nur feststellen: die sportliche Gerechtigkeit hat ausnahmsweise mal wieder gesiegt.
Denn die Japanerinnen zeigten eine taktische und technische Spitzenleistung. Sie bekamen zwar dreimal so viele Gelbe Karten wie Nigeria, waren aber auch dreimal so fair, weil sie über erheblich bessere fußballerische Mittel verfügten. Das Tor in der Verlängerung, das nicht viele Menschen aus diesem spitzen Winkel getroffen hätten, hat dem nur die Krone aufgesetzt.
Nachher ist mann immer schlauer. Als einer von Millionen Bundestrainern hätte ich nach 60-70 Minuten Birgit Prinz eingewechselt. Denn das deutsche Spiel war in einer Sackgasse; Prinz hätte nach ihrer gelungenen Pressekonferenz und als Nothelferin in einer anderen Rolle und damit befreiter aufspielen können; ihre Kraft und Erfahrung hätten die japanische Abwehr vielleicht in mehr Verlegenheit gebracht.







