
Freimaurer, das sind Bünde von Männern – manchmal auch Frauen-, die sich in Logen treffen, im Verschwiegenen Strippen ziehen und auch der Politik nicht abgeneigt sind. Auch die Illuminaten rechnet man zu den Freimaurern. Sie sind sicher nichts böses. Aber eben doch sehr leisetreterisch. Manchmal bekleiden führende Mitglieder der Logen hohe Posten in der Gesellschaft. Auch im Ruhrgebiet. Wussten Sie eigentlich, dass Rüdiger Oppers, Chefredakteur der NRZ, Ex-Sprecher des WDR, Stellvertretender Großmeister der Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland ist?
Bild: Copyright WAZ-Gruppe – Screenshot zu Dokuzwecken
In einer Erklärung zu einem Vortrag Hoya beschreiben die Freimaurer die "Alten Pflichten" von 1723, auf die sich die Freimaurer bis heute berufen, so: "Sie sollen also gute und redliche Männer sein, von Ehre und Anstand, ohne Rücksicht auf ihr Bekenntnis oder darauf, welche Überzeugungen sie sonst vertreten müssen. So wird die Freimaurerei zu einer Stätte der Einigung und zu einem Mittel, wahre Freundschaft unter Menschen zu stiften, die einander sonst ständig fremd geblieben wären."
Wer ist eigentlich noch in einer Geheim-Gruppe in der WAZ-Truppe? Und schützt die Mitgliedschaft in irgendwelchen Seilschaften vor der Kündigung? Das sind so Fragen, die sich sicher der eine oder andere im Zuge der Umgestaltung stellt.
Nix für ungut.
Update 1: Nach Auskunft eines aktiven Freimauerers ist Oppers vor ein paar Wochen als Vize-Großmeister der Großlage vor drei Wochen zurückgetreten. Mail mit der Bitte um Bestätigung ist an Oppers raus. Der letzte Satz des ersten Absatzes muss also richtig heißen: Wussten Sie eigentlich, dass Rüdiger Oppers, Chefredakteur der NRZ, Ex-Sprecher des WDR, Stellvertretender Großmeister der Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland war? DANKE für den Hinweis an Bernd
Update 2: So, jetzt habe ich die Antwort von Oppers bekommen. Sie ist richtig interessant und deswegen stelle ich sie ganz hier ein. Ich selbst habe daraus etwas gelernt. Das Internet verführt zu Schnellschüssen. Mich hat es hier zumindest zu einem Schnellschuss verführt, aus dem ich lernen will, beim nächsten Mal zuerst anzumailen und dann zu schreiben. Dafür entschuldige ich mich bei Ihnen, Herr Oppers. Darüber hat sich aber nicht meine Position geändert, dass es OK ist, grundsätzlich über die führende (nach dem Amtsantritt als NRZ-Chef ruhende und später aufgegebene) Position bei den Freimaurern zu berichten. Das ist immer noch bemerkenswert. Genauso, wie ich die Geheimtagungen der Logen bemerkenswert finde. Aber: Die Antwort von Oppers nimmt dem ganzen die Schärfe und hätte es von Anfang an nehmen sollen. Also nochmal sorry und hier die Antwort:
Tatsächlich ist ihr Bericht etwas unvollständig recherchiert. Mit der Übernahme der Funktion des Chefredakteurs der NRZ am 1.12. 2007 habe ich zunächst mein Amt als Zugeordneter Großmeister der Großloge AF&AM ruhen lassen und bin dann von allen Ämtern in der Freimaurerei zurückgetreten. Die Gründe sind persönlicher, vorrangig zeitlicher Natur. Ich übe heute dort weder Funktionen aus noch halte ich Vorträge und werde das auch in Zukunft nicht tun. Der von ihnen zitierte Vortrag aus Hoya ist zwei Jahre alt. Zu diesem Zeitpunkt war ich noch nicht bei der NRZ, sondern beim WDR angestellt.
Wenn sie ihn lesen -er ist ja offensichtlich im Netz zu finden – werden Sie feststellen, daß er aufklären, aber nicht werben soll. Aufklärung über Freimaurerei ist bitter notwendig, was auch einige Beiträge in ihrem Forum belegen. Logen sind keine Strippenzieher-Clubs, sondern versuchen einen Beitrag zu einer toleranten und humanitären Lebensführung zu leisten. Freimaurer, zu denen u.a.Tucholsky, Ossietzky und Stresemann zählten, wurden schon von den Nationalsozialisten verleumdet und bitter verfolgt. Wohl aus dieser Zeit hält sich das Vorurteil, die Freimaurer würden eine Weltverschwörung (u.a. mit Juden und Kommunisten) bilden. Also: Mißverständnisse sind mir nicht unvertraut.



.jpg)





