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Personalien bei der WAZ – führende Leute gehen

Wie ich gerade erfahren habe, verlassen mit Angela Gareis und Norbert Robers gleich zwei gute Leute die Zeitungen der WAZ-Gruppe. Sie haben gekündigt. Ein vielleicht bemerkenswerter Schritt in der Zeitungskrise.

Angela Gareis leitet derzeit noch das Berliner Büro der Gruppe. Robers war erst im vergangenen Jahr von der Oldenburger Nordwest-Zeitung als Ressortleiter Innenpolitik zur WAZ gestoßen, hatte dann aber bei einer Rocharde in der Redaktion den Tisch gewechselt und ging als Landeskorrespondent nach Düsseldorf. Beide wollten sich auf Nachfrage nicht zu den Gründen ihrer Kündigung äußern.

Aus dem Umfeld der WAZ-Gruppe wird allerdings kolportiert, dass zumindest Gareis sich im Streit um die WAZ-Verhältnisse vom Verlag getrennt habe. Bei Robers hätten auch persönliche Gründe für die Kündigung gesprochen. Weiter heißt es, Chefredakteur Ulrich Reitz habe noch versucht Gareis zu halten, letztlich aber erfolglos.

Die WAZ steckt derzeit in einem langen Umwandlungsprozeß, bei dem rund 300 Stellen abgebaut werden sollen. Zudem sorgen Aboeinbrüche für miese Stimmung in den Redaktionen: Nach Infos der taz haben die NRW-Zeitungen der WAZ-Gruppe gut zwei Monate nach Einführung des zentralen Content Desks in Essen rund 26.000 Exemplare im Vergleich zum Vorjahr verloren. Ein schlechtes Signal für die zentrale Führung.

Mehr zu den Entwicklungen in der WAZ im WAZ-Protestblog.

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[…] WAZ-Krise: mit Angela Gareis und Norbert Robers verlassen zwei gute Leute den Laden … ruhrbarone […]

Simone
Simone
14 Jahre zuvor

Zentralismus soll wohl in diesem Fall Kosten senken. Soweit muss das nicht unbedingt schlecht sein für ein Blättchen, das schon viel länger in der Abonnenten-Krise steckt.
Dennoch greift der Ansatz zu kurz. Eine Zeitung, die es schafft, Innen- und Außenpoltik auf einer (man merke sich: einer!!!) Seite zu verfrühstücken, hat den Anspruch auf Information ihrer Leser schon lange aufgegeben.
Der informationswillige Leser ist – Wirtschaftskrise und evtl. Sparzwang des eigenen Haushaltes zum Trotz – da woanders besser aufgehoben.
Ob der WAZ-Gruppe mit Dezentralisierung, also Ausweitung der Schrebergarten-Geschichten von um die Ecke, geholfen wäre, bleibt äußerst fraglich.

trackback

[…] dass die Journalistin sich im Streit um dieWAZ-Verh?nisse getrennt habe, hei? es bei Ruhrbarone. Auch der erst vor einem Jahr von der Nordwest-Zeitung aus Oldenburg als Ressortleiter Innenpolitik […]

Reverent
Reverent
14 Jahre zuvor

Die 26.000 haben recht: Abbestellen ist das Einzige, was jetzt noch helfen kann. Egal ob WAZ, WR, NRZ oder WP …

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