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Probleme über Probleme!

W. Turner – Ovid wird aus Rom verbannt – gemeinfrei

Das menschliche Bewusstsein bereitet Probleme, nicht nur introspektiv, sondern auch in der neurowissenschaftlichen Forschung. Das war der Anlass für mich, in „Die Letzte Welt“ auf Zeichen und Sprachen auszuweichen, die kaum jemanden interessieren.

Nur wenige Informationen gelangen in menschliche Bewusstseine, in Relation zu all den Informationen, die auf Menschen einprasseln und die Menschen zum Überleben und Leben brauchen oder bräuchten. Es ist durchaus üblich, viele Vorgänge in Gehirnen routinenhaft abzuwickeln, bzw. abwickeln zu lassen, ohne dass all diese in Bewusstseine dringen. Es gibt Worte und Verlautbarungen, die im Hinblick auf Bewusstseine eine hierarchische Struktur nahelegen: Ereignisse bleiben z.B. vorbewusst oder unbewusst. Bewusstseine fangen lediglich Spitzen ein, vor allem dann, wenn es zu Problemen in der routinenhaften Verarbeitung kommt. Die Unterscheidung ist zwar letztlich zu einfach, um der empirischen Komplexität genügen zu können, aber vermittelt für diesen Artikel ein pragmatisch hinreichendes Bild.

Der sprachliche Wechsel vom Aktiv zum Passiv deutete an, dass bewusste Hirnvorgänge leicht als aktiv interpretiert werden, als von einem imaginären Ich beeinflussbar, während routinenhafte Vorgänge ins biologische Dunkel, ins Organische abtauchen. Der Vorteil eines Bewusstwerdens ist, dass Vorgänge aktiv überprüfbar und korrigierbar werden. Ob dadurch eine angemessene Lösung gefunden wird, wäre allerdings eine andere Frage.
Allgemein über menschliches Bewusstsein zu sprechen, ist ein äußerst schwieriges Unterfangen. Die jeweiligen Grenzen und Präferenzen sind individuell unterschiedlich, ebenso die Methoden oder Assoziationen, mit denen agiert wird. Diese Schwierigkeit wirkt sich auch auf die Modelle aus, die Neurowissenschaftler angefertigt haben. Laut Karl Friston seien Gehirne z.B. fortlaufend mit Prognosen beschäftigt. Ich halte diese interpretative Einengung für unzureichend und letztlich für nichtssagend, weil das Wort ‚Prognosen‘ in diesem Kontext zu einem Sammelbegriff würde.

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