Protektionismus um jeden Preis: NGOs ignorieren die Vorteile des Freihandels

Fire - Photo by Andrew Walton on Unsplash
Photo by Andrew Walton on Unsplash

Holzpellets helfen, den CO2-Ausstoß zu senken und sind dabei kostengünstig. Warum wollen Lobbyisten die EU bewegen, ihren Gebrauch und Import zu behindern und damit den Verbrauchern in Europa schaden? Von unserem Gastautor Bill Wirtz.

Die Energiewende ist ein kontinuierlicher Prozess und verwendet verschiedene Technologien. Die Realität des heutigen Energiemixes  geht weit über Photovoltaik  und Windkraftanlagen hinaus. Eine der weniger bekannten Energiequellen sind Holzpellets, die unter hohem Druck aus Holzresten gepresst werden. Dieses Holz von niedriger Qualität ist in anderen Industrien meist nicht verwendbar.

In ihrem Kampf für eine angeblich nachhaltige Entwicklung lehnen viele NGOs die Verwendung von Holzpellets für den Zweck von Energiegewinnung ab. Organisationen wie Biofuelwatch machen Druck auf die Europäische Union damit die „RED – Renewable Energy Directive” (EU-Richtlinie für erneuerbare Energien) des Jahres 2020 die Verwendung von Pellets nicht mit aufnimmt. Für Biofuelwatch haben 115 Gruppen aus 43 Ländern den Appell an die EU unterzeichnet.

Massive Einsparungen

Im Jahr 2015 erreichte der Verbrauch von Holzpellets in den EU-28 Mitgliedstaaten 20,3 Millionen Tonnen, was 6% der gesamten Biomasse in Europa entspricht. Die EU produziert 14,1 Millionen Tonnen Pellets, was 70% der Nachfrage abdeckt. Die verbleibenden Pellets, die in der EU verarbeitet werden, stammen hauptsächlich aus den Vereinigten Staaten (mehr als 26% des Marktanteils).

Das Einschränken oder Verbot von Holz-Importen aus den USA wäre  weder eine wirtschaftlich sinnvolle noch eine umweltfreundliche Lösung. Nach Angaben der britischen Umweltagentur hat der Übergang von Kohle zu Holzpellets Kohlendioxidemissionen um zwischen 74 und 90% reduziert.

Im September 2016 schrieb der Gouverneur von Arkansas in den Vereinigten Staaten einen offenen Brief an den Präsidenten der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, um die Bedeutung von Holzpellets für die Ziele des “20-20-20”-Klimaplans zu erklären:

„Die Pellets-Branche stellt eine erneuerbare Energiequelle da, die für Amerikaner und Europäer wichtig ist. Sie repräsentiert gleichzeitig mehr als eine Million Arbeiter in der Forstindustrie in südlichen Staaten.“

US-Importe von Holzpellets befriedigen fast ein Drittel der EU-Nachfrage.

In der Tat hat Nordamerika grosse Waldflächen und eine lange Geschichte nachhaltiger Forstwirtschaft. Die Waldfläche in den Vereinigten Staaten ist in den letzten 100 Jahren nur um ein Prozent zurückgegangen. Die Waldbedeckung in den USA ist seit 1990 um 31 Prozent gestiegen und erreichte 922 Millionen Tonnen im Jahr 2010.

Höhere Kosten und geringerer Nutzen für Verbraucher

Schlussendlich sollte  besonders die Frage des Freihandels am störendsten für objektive Beobachter sein. Wenn die NGO-Lobby erfolgreich ist, bedeutet das höhere Kosten und geringeren Nutzen für die Verbraucher von Holzpellets.  Was diese NGOs vorschlagen, nämlich, in der Praxis, eine Ende von US-Importe von Pellets, ist in der Protektionismus. Während des G7-Gipfels war für die führenden Nationen klar:

„Der technologische Fortschritt und die Globalisierung haben seit Jahrzehnten grundlegend zur Erhöhung des Gesamtlebensstandard beigetragen.“

Dass NGOs, die eher auf der linken Seite des politischen Spektrums stehen, Beschränkungen für ausländische Produkte befürworten, wirkt kontra-intuitiv. Oft sind es nämlich die gleichen Aktivisten, die politischen Figuren wie Donald Trump oder Marine Le Pen für ihre Weltverschlossenheit kritisieren. Wer sich den uninformierten wirtschaftlichen Vorschlägen von Trump & Co. anschliesst, kann sich ihnen auch gleich den politischen anschliessen.

Die Frage ist nicht unbedingt ob Holzpellets oder andere Technologien zukunftsfähig oder wünschenswert sind, sondern ob man durch Handelsverbote oder höhere Besteuerung Verbraucher schädigen sollte.


Bill Wirtz arbeitet als Policy Analyst für das Consumer Choice Center.

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
1 Kommentar
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Eric Danielski
Eric Danielski
7 Jahre zuvor

Als Kritik an Umweltverbänden formuliert, hat der Artikel nur wenige Fehler. Mit Freihandel wird allerdings nur eine künstliche Beziehung hergestellt.

„In ihrem Kampf für eine angeblich nachhaltige Entwicklung lehnen viele NGOs die Verwendung von Holzpellets für den Zweck von Energiegewinnung ab. Organisationen wie Biofuelwatch machen Druck auf die Europäische Union damit die „RED – Renewable Energy Directive” (EU-Richtlinie für erneuerbare Energien) des Jahres 2020 die Verwendung von Pellets nicht mit aufnimmt. Für Biofuelwatch haben 115 Gruppen aus 43 Ländern den Appell an die EU unterzeichnet.“

„Was diese NGOs vorschlagen, nämlich, in der Praxis, eine Ende von US-Importe von Pellets, ist in der Protektionismus.“

Die Umweltverbände scheinen grundsätzlich gegen Holzpellets zu sein. Die Importeinschränkungen behauptet der Autor. Sollte ein Zusammenhang zu den NGOs bestehen, so sollte der Autor diese Verknüpfung belegen.

„Wenn die NGO-Lobby erfolgreich ist, bedeutet das höhere Kosten und geringeren Nutzen für die Verbraucher von Holzpellets.“

Die Auswirkungen auf die Punkte Kosten und Nutzen sollte der Autor belegen.

Werbung