So sähe Sahra Wagenknechts ideale Vermarktungskette aus

Sahra Wagenknecht bei Hart aber Fair am 27. Februar 2023 Foto: Screenshot

Mit der Bagatellisierung von Vergewaltigungen und russischen Kriegsverbrechen wie gestern in der Talkshow „Hart aber fair“ erzeugt Sahra Wagenknecht (Linke) bei allen Demokraten in diesem Land Abscheu. Aber das kann ihr egal sein: Sowohl in ihrer Partei als auch in den Kreisen von AfD und Querdenkern gibt es genug Menschen, die diese Ansichten teilen. Wagenknechts Zukunft liegt nicht in der Linkspartei, deren Spaltung und Ende sie mit jedem ihrer Auftritte dankenswerter Weise vorantreibt, sondern in einer „Liste Wagenknecht“ zu Europawahl. Die mühselige Gründung einer Partei mit Landes-, Kreis- und Ortsverbänden kann sie sich sparen. Die Liste könnte als „Sonstige politische Vereinigung“ antreten. Mit einer solchen gelang den Grünen 1979 vor ihrer eigentlichen Parteigründung zur ersten Wahl des Europaparlaments ein erster Erfolg. Die Hürden sind gering: Um bundesweit kandidieren zu können, müssen eine Liste aufgestellt und gerade einmal 4000 Unterstützerunterschriften gesammelt werden. Beides ist kein Problem. Erreicht man ein gutes halbes Prozent der Stimmen ist ein Sitz sicher. Eine Liste Wagenknecht könnte locker mehr schaffen. Eine Liste mit ein paar ihrer prominenten Freunde und ihrem Sidekick Sevim, Dagdelen könnte also einige Menschen zumindest für fünf Jahre vor den Unbilden regelmäßiger Erwerbsarbeit bewahren.

Vorher sollte Wagenknecht allerdings, vielleicht zusammen mit Alice Schwarzer, ein „Friedensbuch“ schreiben. Das brächte nicht nur Geld in ihre Kasse, sondern auch weitere Auftritte im Fernsehen, Besprechungen und Interviews und wäre ideal, um eine kontinuierliche Medienpräsenz zu sichern.

Geld, Aufmerksamkeit und die Vorteile eines Mandats, die weniger in der Möglichkeit zur politischen Arbeit als in einem vom Steuerzahler finanzierten Büro und kostenlosen Fahrmöglichkeiten bestehen, könnten Argumente für Wagenknecht sein, diesen Weg zu gehen.

 

 

 

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Lo
Lo
1 Jahr zuvor

So profitiert sie von der straflosen Freiheit des Wortes in unserer Demokratie.

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