Sommerferien in NRW: Wenn Autofahren im Ruhrgebiet endlich wieder Spaß macht

Auf der Autobahn. Quelle: Wikipedia; Lizenz: Gemeinfrei

Für viele beginnt am Ende dieser Woche mit den Sommerferien in NRW der lang ersehnte Urlaub – Sonne, Strand, Erholung. Doch auch für all jene, die (wie ich) in dieser Zeit im Regelfall lieber zuhause bleiben oder erst später verreisen, bringen die schulfreien Wochen eine willkommene Veränderung: spürbar leerere Straßen.

Insbesondere hier in Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland mit Millionen Pendlern und täglichem Berufsverkehr, ist das ein echtes Geschenk. Endlich entspannter durch die Stadt, ohne Dauerstau auf der A40, zähfließenden Verkehr am Autobahnkreuz Köln-West oder Stop-and-go in der Düsseldorfer Innenstadt – der Sommer bietet für alle Daheimgebliebenen eine seltene Atempause im Straßenalltag.

Was wie ein kleines Detail klingt, hat in der Realität eine große Wirkung. Mit Beginn der Sommerferien reduziert sich das tägliche Verkehrsaufkommen spürbar. Familien fahren in den Urlaub, Schulen bleiben geschlossen, Elterntaxis pausieren. Allein das morgendliche Verkehrsaufkommen sinkt so vielerorts dramatisch. Und das spürt man an jedem Werktag deutlich. Insbesondere auch hier bei uns im Ruhrgebiet. Wer aus dem Haus muss, erlebt plötzlich eine neue Form von Pünktlichkeit – und sogar Gelassenheit.

Besonders auffällig ist das auf den Autobahnen. Natürlich gibt es – vor allem zum Ferienbeginn – punktuelle Staus durch den Reiseverkehr. Doch dieser konzentriert sich meist auf die klassischen Transitstrecken Richtung Süden oder Norden, während viele Berufspendler fehlen. Die Balance kippt: statt permanentem Stress im Rückspiegel wird man seltener bedrängt, kann im eigenen Tempo fahren und spart oft sogar Zeit. Schön ist das!

Auch innerstädtisch macht sich der Ferienmodus bemerkbar. Ampelphasen wirken plötzlich besser getaktet, Bus und Bahn sind nicht mehr überfüllt, Parkplätze sind leichter zu finden. Und wer selbst Rad fährt oder zu Fuß unterwegs ist, profitiert von weniger Verkehrslärm und einem insgesamt entspannteren Stadtbild.

Natürlich ist das Phänomen temporär – sechs Wochen Ferien vergehen schnell. Doch in dieser Zeit wird klar, wie sehr der tägliche Verkehr inzwischen unser aller Leben bestimmt – und wie viel Lebensqualität es bringen kann, wenn er sich einmal entspannt.

Vielleicht sollte das ein Denkanstoß sein für neue Konzepte: flexiblere Arbeitszeiten, Homeoffice-Modelle, smarte Verkehrssteuerung. In der Corona-Zeit ging es mit deutlich höherem Homeoffice-Anteil ja auch besser, was den Straßenverkehr betrifft. Und wer in den Sommerferien einmal erlebt hat, wie angenehm Mobilität sein kann, wird die Rückkehr in den Septemberstau umso weniger schätzen.

Bis dahin aber gilt: einfach genießen. Wer diesen Sommer in NRW bleibt, muss nicht in die Ferne schweifen, um Erleichterung zu spüren – manchmal reicht schon der morgendliche Weg in die Innenstadt, ganz ohne Hupkonzert.

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