lit.RUHR 2025 bringt 68 hochkarätige Veranstaltungen und prominente Gäste ins Ruhrgebiet

Michael Horeni, Aki Watzke und Jürgen Klopp (von links) auf der lit.RUHR in Dortmund. ARCHIV-Foto: Robin Patzwaldt

Vom 7. bis 12. Oktober feiert die lit.RUHR zum neunten Mal das Lesen und verwandelt das Ruhrgebiet in eine Bühne für große Geschichten, aktuelle Debatten und inspirierende Themenabende.

In Essen, Bochum, Gelsenkirchen und Oberhausen erwarten die Besucher:innen 68 Veranstaltungen mit gefragten Gästen aus Literatur, Politik und Gesellschaft. Die integrierte lit.kid.RUHR richtet sich dabei mit mehr als 30 Veranstaltungen und spannenden Formaten an die jungen Leser:innen.

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055 Ufos, Lichtphänomene, Christian Schiffer, ein neues Buch

Christian Schiffer hat da etwas Neues zu Ufos, und hat das bei der Lit.Ruhr vorgestellt. (Foto: Sebastian Bartoschek)

„Die Wahrheit ist (n)irgendwo da draußen!“ Ja. Erinnert irgendwie an Akte X. Soll es auch. Und so heisst auch das neue Buch von Christian Alt und Christian Schiffer. In der Vergangenheit haben die schon das Buch „Angela Merkel ist Hitlers Tochter“ geschrieben. Da ging es um Verschwörungstheorien. Jetzt geht es um UFO und UAP – und was letzteres überhaupt ist. Christian Schiffer und Sebastian Bartoschek kennen sich schon über ein Jahrzehnt, traffen hier aber erst das zweite Mal in dieser Zeit persönlich aufeinander. Aufgenommen am 21.10.2023 anläßlich der Lesung Schiffers bei der Lit.Ruhr auf der Zeche Zollverein, ja, „auf“ – auch dazu gibt es was im Gespräch.

Literarische Welthungerhilfe für den Pott


Rainer Osnowski von der lit.COLOGNE wies neulich  in der Vorankündigung zur lit.RUHR zu Recht auf die prekäre Lage der Alphabetisierung im Ballungsraum Ruhrgebiet mit rund fünfeinhalb Millionen Einwohnern hin und malte seine Vision, dass dort „erstmals Autoren auftauchen, die bislang daran vorbeigegangen sind.“ Das interessiere auch jene Verlage, „für die das Ruhrgebiet bislang noch Diaspora ist.“

Literatur und Alphabetisierung im Ruhrgebiet

Sucht man nach den Gründen für die Situation des Ruhrgebiets als Diaspora der Literatur, fällt zunächst ins Auge, dass diese Ansammlung von Steinkohletagebausiedlungen von Beginn an stark migrantisch geprägt war, was den Pütt in der Alphabetisierungsquote generell an das untere Ende der Pisa-Skala zurückwarf, sogar bereits, als es die Pisa-Studie noch gar nicht gab. Der polnische Zechenarbeiter liest nämlich am liebsten die Bibel (AT), spätere Generationen haben sich auf reich bebilderte  Bedienungsanleitungen zum Kurzschließen von deutschen Personenkraftwagen im Hochpreissegment verlegt. Spätere Wellen von Gastarbeitern wie Italiener, Jugoslawen und Türken bereicherten zwar ebenfalls die hiesige Küche, leisteten jedoch – abgesehen von italienschen Schlagertexten und den gesammelten Schriften von Mustafa Kemal Atatürk – ebenfalls keinen nennenswerten Beitrag zur Literarisierung. Was die eigeborenen Ruhrstädter angeht, so lässt sich festhalten, dass diese aufgrund ihres Soziolekts „Ruhrpott“[i] sehr in der Rezeption von Texten des Hochdeutschen behindert sind.

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