Sind wir nicht alle Tierheilpraktiker?

Tierschützerin Denise Anton (31)  (Foto: Tina Handel)
Tierschützerin Denise Anton (31)
(Foto: Tina Handel)

Essen – Jeder Mensch ist Tierheilpraktiker.
Auch Sie und ich.
Zumindest dürfen wir uns so nennen, denn der Tierheilpraktiker ist kein geschützter Titel.

Schon beim Heilpraktiker für Menschen ist die Situation mitunter übel, ebenso beim Heilpraktiker für Psychotherapie.

Doch während für den Humanbereich der Gesetzgeber vorschreibt, dass der Ausübende keine Vorstrafen, einen Hauptschulabschluss und den Nachweis führen muss, keine Gefahr für die Volksgesundheit zu sein, gibt es schlicht keine Regelungen für den animalischen Bereich – ein Umstand, den der Verband der Tierheilpraktiker e.V. gerne auszublenden versucht und von einer „Ausbildung“ fabuliert spricht.

 

 

Aber hey, kann nicht jeder mit seinen Tieren machen, was er will?
Und was kann schon groß bei der Behandlung von Katzen und Hunden schief gehen?
Brauchen nicht auch unsere Haustiere Quacksalberei eine sanfte Medizin?

Genau darüber informiert heute abend im Unperfekthaus in Essen ab 19 Uhr die aktive Tierschützerin, Skeptikerin und Sozialwissenschaftlerin Denise Anton (31, Foto) in dem Vortrag „Haustiere, Heiler, Humbug?“.

Dabei soll laut Anton die Frage im Mittelpunkt stehen: „Wer darf was mit meinem Tier?“. Vorgestellt werden typische Diagnose- und Behandlungsmethoden von selbsternannten Tierheilpraktikern, sowie die Frage nach deren wissenschaftlicher Überprüfung diskutiert wird.

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Ulf
Ulf
10 Jahre zuvor

Ich muß im Nachhinein mehr als schmunzeln. Vorneweg, es geht mir nicht um dissen oder Aufrechnung. Es geht mir um Aufklärung zu einem groß angelgten Blödsin auf den es leider hereinzufallen auch sehr inteligenten Menschen gelingt.

Als meine Frau ihre THP „Prüfung“ ablegte war dies einfach ein abkopierter Aufsatz aus dem Netz.
Ausbildung bei Paracelsus mit z.T. sehr fragwürdigen KolegInnen (durfte einige Kennenlernen und weiß was für ein Klientel da angezogen wird – wollte mal HP werden, wendete mich mit grausen ab).
Die THP-Ausbildung deckt im Grunde genommen eine Oberfläche ab. Das wichtigste kommt nebenbei oder Hinterher. Die Lehrer sind selber Tierärzte oder HPs oder ähnliches. Rekrutieren dann ihre Schüler für Privatseminare wie Homöopathie, Akkupunktur, Chakren, Meridian, Miasmenlehre, geistiges Heilen, Tierkommunikation, Bachblüten, Steine, Kinesiologie etc. Sowie Hardware – Bioresonanz und Biolaser. Esoalarm ohne Ende „ich bin doch nicht Eso..“

Natürlich besteht keinerlei Ahnung von den Naturgesetzen oder diese werden erst gar nicht beachtet, bzw. ausgeblendet. Ganz stark ist ja der Spruch „wer heilt… oder zwischen Himmel und Erde…“
Ich selber durfte das Klientel jenes Kurses kennenlernen. Ich muß mich dabei schwer festhalten, welche Personen da zum Kurs zugelassen werden. Verirrte Seelen oder Geldmachsuchende. Wie in der HP Schiene.
Ganz wichtig ist dann noch ein impfkritischer Ansazt und die Teilhabe in entsprechenden Foren a la Gesunde Hunde Forum. Barfen und so geht ja noch in Ordnung. Und der Kunde ist von der THP angebotenen Palette überzeugt „es hilft tatsächlich“. Sogar Fernheilung mit Bioresonanz haut hin. Vertreibt Geister!!!!
Es fließt das Geld eifrig in die Taschen der Anbieter. Sind ja nicht alle so teuer. Außer die Pseudiomaschinen…

Nicht zu vergessen die THP Zeitschrift – ein brüller. Annekdote für Annekdote und die AutorInnen meinen das ernst. Stein auf Katze gefallen – muß also helfen…

Zum Glück bin ich Skeptiker geworden und lerne darüber hinweg zusehen, ansonsten wäre ich rufschädigend.
Mir ists schon peinlich wenn es um Impfberatung geht oder das Wort Homöopathie fällt. Da bin ich dann mal weg.

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