Die Villa Hügel in Essen im Oktober 2025. Foto(s): Robin Patzwaldt
Vor ein paar Tagen war ich zum ersten Mal in der Villa Hügel in Essen. Für jemanden, der seit Anfang der 1970er-Jahre im Ruhrgebiet lebt, wurde das höchste Zeit. Schließlich ist die Geschichte dieser Region untrennbar mit der Familie Krupp verbunden – und damit auch mit diesem Haus, das so viele Mythen, Machtfantasien und Widersprüche in sich trägt.
Ich wusste natürlich, wie die Villa aussieht. Aus Filmen, Fotos, Dokumentationen. Aber sie dann tatsächlich zu betreten, über diese makellos gepflegten Wege zu gehen, auf die weiten Rasenflächen zu blicken, das war etwas anderes. Es war – das klingt vielleicht pathetisch – fast wie ein kleiner Kulturschock.
Frank Mill. Quelle: Wikipedia, Foto: Christophe95, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Es gibt Fußballer, die durch ihre Tore unvergessen bleiben. Und dann gibt es solche, die sich durch ihre Persönlichkeit, ihre Bodenständigkeit und ihren unermüdlichen Einsatz in die Herzen der Menschen spielen – Frank Mill war beides. Am heutigen 5. August 2025 ist der frühere Nationalspieler und gebürtige Essener im Alter von 67 Jahren verstorben. Nach einem schweren Herzinfarkt Ende Mai hatte er wochenlang im künstlichen Koma gelegen. Nun ist der Kampf verloren – und mit ihm geht eine der prägenden Figuren des deutschen Fußballs der 80er- und frühen 90er-Jahre.
Geboren und aufgewachsen in Essen, war Frank Mill so etwas wie das personifizierte Ruhrgebietsgefühl auf dem Fußballplatz: schnörkellos, leidenschaftlich, nahbar. Seine Profikarriere begann bei Rot-Weiss Essen, wo er sich mit 74 Toren in 120 Spielen schnell einen Namen machte. Es folgten Stationen bei Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund, wo er mit dem Pokalsieg 1989 ein echtes Karriere-Highlight feiern konnte. Später ließ er seine Laufbahn beim damaligen Zweitligisten Fortuna Düsseldorf ausklingen.
Was derzeit in einem Dortmunder Krankenhaus passiert, wirkt wie eine bitterböse Parodie auf die Realität in deutschen Kliniken. Drei Pflegekräfte streamten während ihrer Nachtschicht auf einer Intensivstation stundenlang live auf TikTok – vor bis zu 500 Zuschauern. Alarmsignale piepten, vertrauliche Daten waren im Bild, aber Hauptsache: Likes, Herzchen, Reichweite.
Mit seinen dokumentarischen Arbeiten hat sich der Bonner Aljoscha Pause längst einen Namen gemacht – als ein Filmemacher, der tief eintaucht, genau hinschaut und dabei stets den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Ob im Sport, in der Gesellschaft oder im Privaten: Seine Filme erzählen von inneren Kämpfen, äußeren Zwängen und der Suche nach Identität.
Nun kommt „Fritz Litzmann, mein Vater und ich“ in die Kinos – ein sehr persönliches Werk, das sich mit einem bislang kaum beleuchteten Kapitel der eigenen Familiengeschichte beschäftigt. Im exklusiven Ruhrbarone-Interview spricht Aljoscha Pause über die Hintergründe, die Auswirkungen des Films auf das Verhältnis zu seinem Vater und berichtet von ersten Reaktionen des Publikums.
Wer darf hier in Essen parken? (Foto: Sebastian Bartoschek)
Essen. Mittwoch, 16. April 2025, 18.32 Uhr. Ich freue mich darauf, das Eintreffen meines Vereins Skeptix zu besuchen. Um 19 Uhr sind wir verabredet. Ich freue mich, in meiner Örtlichkeit am Kennedyplatz zu sein. Das wird bestimmt toll, denke ich mir, als ich im Auto sitze und einparken will. Ebenfalls sehe ich zwei Mitarbeiter des Ordnungsamts Essen. Was ich jedoch nicht kommen sehe, war, was dann passierte. Es ist eine Posse – und andererseits ein Lehrstück darüber, was in Deutschland möglich ist und was Menschen hier gerne tun, wenn es nur Gesetzescharakter hat.
Ich fahre ein E-Auto. Man mag zu E-Autos stehen, wie man will. Ich mag E-Autos. Ich mag Fortschritt. Ich mag es zu sehen, was heutzutage alles an Technik möglich ist. E-Autos müssen geladen werden. Dafür gibt es neben der Möglichkeit, dies zu Hause an extra installierten Steckdosen zu tun, auch öffentliche Zapfsäulen. Man fährt heran, steckt das Auto an, lässt es eine Weile stehen und fährt weiter. Am Kennedyplatz befindet sich so ein Ort. Man kann dort für bis zu vier Stunden parken, während man das Auto lädt. Genau dorthin begab ich mich mit meinem Auto und wollte – man ahnt es – parken, laden und nach dem Vereinstreffen wieder wegfahren.
Als ich in die Parkbucht fahre, kommt ein Mitarbeiter des Ordnungsamts auf mich zu und sagt:
Das Spiel vom Montag, den 30. Dezember 2024 der Eishockey-Oberliga-Nord zwischen dem ESC Wohnbau Moskitos Essen und den Hammer Eisbären wird mit 5:0 Toren für die Mannschaft aus Essen gewertet. Dies entspricht Art. 24 Ziff. 1 der DEB-Spielordnung.
Die Mannschaft der Hammer Eisbären war nach der zweiten Drittelpause des betreffenden Spiels nicht mehr auf das Eis zurückgekehrt. Eine Fortführung der Partie war somit nicht möglich. Als Grund gaben die Hammer Eisbären den Diebstahl mehrerer Wertgegenstände aus der Gästekabine an.
Unfreiwillig komisch, die Werbung für die Inolope expo 2025 in Dortmund. Quelle: Screenshot Facebook
Als gebürtiger Dortmunder war ich in meiner Jugend jahrelang sehr stolz auf die Westfalenhalle in meiner Heimatstadt. Unzählige tolle Konzerte fanden dort statt. Die Arena galt international als legendär, auch wegen ihrer Größe. Kam ein Künstler nach Deutschland, trat er in der Regel auch in der Westfalenhalle in Dortmund auf, wenn er genug Anziehungskraft hatte um diese zu füllen. Etliche berühmte Live-Alben entstanden hier. Konzerte wurden auf Film gebannt und sind noch heute auf Konserve zu bestaunen. Das Alles ist lange her.
Waren früher die Westfalenhalle in Dortmund und die Grugahalle in Essen die großen Anziehungspunkte für viele Musikfans in NRW, mussten beide Arenen ihre Führungsrollen in diesem Bereich längst an neuere Hallen abtreten. Im 21. Jahrhundert muss man/darf man als Konzertbesucher stattdessen häufig in die moderneren Hallen in Köln und Oberhausen fahren, wenn man zum Beispiel die großen Hallenkonzerte in NRW miterleben möchte. Die Hallen in Dortmund und Essen sind längst nicht mehr zeitgemäß und veraltet. Auch als Messestandort müssen sich die beiden Revierstädte harter, teils übermächtig erscheinender Konkurrenz im Umland stellen.
Wenn wir hier bei den Ruhrbaronen über Fußball schreiben, dann beschäftigen sich die Texte zumeist mit Borussia Dortmund, dem FC Schalke 04, oder der deutschen Nationalmannschaft. Das sind die Themenbereiche, die unsere Leserschaft erfahrungsgemäß am meisten interessieren.
Schon Texte über den VfL Bochum oder den FC Bayern München finden im Regelfall wesentlich weniger Leser. Von den aktuell von der großen Bühne verschwundenen Klubs wie dem MSV Duisburg oder gar der SG Wattenscheid 09, die hier in der Vergangenheit auch schon vorkamen, ganz zu schweigen. Ein prominenter Name fehlte hier im Blog in den vergangenen Jahren im Bereich Sport aber fast ausnahmslos. Der von Rot-Weiss Essen!
Ein Spektakel auf Asche bei frostigen Temperaturen: die Pottoriginale trafen auf die NACKTionalmanschaft | Foto: Pottoriginale
Aus Protest gegen die umstrittene Fußball-Weltmeisterschaft in Katar, ist heute am frühen Nachmittag die „deutsche NACKTionalmannschaft“ auf dem Essener Sportplatz der Ballfreunde Bergeborbeck 1968, unbekleidet auf den Platz gegangen. Einen Tag vor dem offiziellen WM-Eröffnungsspiel sei die Nacktheit „als Symbol für Freiheit“ zu verstehen – so die Worte von Aktionskünstler und Filmemacher Gerrit Starczewski, der hinter diesem Projekt steht.
Seit drei Jahren treten die Nackt-Fußballer gegen ausgewählte Teams an, es gab schon Spiele gegen unbekleidete Teams aus Holland oder einer DDR-Allstars-Mannschaft. Auf die Rücken der nackten Spieler und Spielerinnen waren große Buchstaben gemalt, die eine kritische Botschaft in die Welt tragen wollen.
Künstlerin Susanne Scheidle ist regelmäßigen Ruhrbarone-Lesern seit Jahren ein Begriff. Nicht nur, dass wir mit ihr ein sehr offenes Interview über die Lage in der Kunst-Szene während der Pandemie geführt haben, sie ist auch regelmäßig unter den Meinungsfreudigen zu finden, die unsere Artikel kommentieren.
Am kommenden Wochenende kann man Susanne als Künstlerin in Essen sehen. Im Rahmen der Contemporary Art Ruhr auf Zeche Zollverein stellt sie gemeinsam mit vielen Künstler-Kollegen ihre Arbeiten aus. Am Freitagabend ist die Vernissage und am Samstag und Sonntag dann die eigentliche Kunstmesse.
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