Wallraff im Ringlokschuppen

 

Er kann es nicht lassen. Und das ist gut so. Wallraff hat wieder die Perspektive gewechselt.

Immer wieder verbringt Günter Wallraff Monate oder sogar Jahre unter dem Deckmantel fiktiver Identitäten. Sie erlauben es ihm, in die Tiefen sozialer Ungerechtigkeiten und moralischer Vergehen einzutauchen. 1985 schafft er mit seinem Werk „Ganz unten“ den Durchbruch. Als Türke „Ali“ berichtet er von dem empörenden Handel mit Leiharbeitern. Der Erfolg gibt ihm Recht: mit über fünf Millionen verkauften Exemplaren wurde „Ganz unten“ ein sensationeller Erfolg.

Nun war er wieder unterwegs. Als „Michael G.“ hat er die deutschen Callcenter auf Herz und Nieren geprüft und als Niedriglöhner für Lidl Fabrik-Brötchen gebacken. Außerdem hat er als Obdachloser das Leben ohne zu Hause aus nächster Nähe inspiziert. Seine Erfahrungsberichte bekommen wir in seinem neusten Buch „Aus der schönen neuen Welt“ druckfrisch serviert. Wer aber nicht nur sein Buch, sondern auch seine Stimme will, der sollte am 29.10.09 zum Ringlokschuppen in Mülheim pilgern. Dort liest Wallraff aus seinem neuen Buch und diskutiert im Anschluss mit neugierigen Zuhörern.

 

Donnerstag, 29.10.2009

Start 20:00 Uhr

Eintritt 15,-€

 

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Gedankenpflug
14 Jahre zuvor

Gut, dass wir die Unkonventionellen haben!

Mr. Captcha
Mr. Captcha
14 Jahre zuvor

…und ich dachte schon, er würde jetzt undercover bei der Bahn recherchieren.

Burkard Schulte-Vogelheim
Burkard Schulte-Vogelheim
14 Jahre zuvor

Ein guter Mann, ohne Zweifel. Ein guter Mann, weil er sich die Empathie erhalten hat und die daraus resultierende Empörung zum Ausdruck bringt. Ansonsten aber, wem nutzt er?

Alles, aber wirklich alles, was in der Vergangenheit und auch heute „enthüllt“ wurde und wird, ist bekannt. Bekannt, die verLIDLten Betriebe, bekannt die prekären Arbeitsverhältnisse und bekannt der Menschenhandel auf dem Zeitarbeitsstrich, dem „Jobwunder“.

Was also bleibt übrig? Ein jeder, der laut lacht, schwafelt ein Steinmeier von einer „sozialen Kälte“, spielt ein Rüttgers sich als „Arbeiterführer“ auf, quatscht ein Westerwelle von einer „Leistung, die sich wieder lohnen soll“ und versteigt sich eine Merkel gar vom „Wohlstand für alle“, der ist wichtiger als Wallraff.

Das bei aller Verbundenheit mit Wallraff, dem Mann, der immerhin ausspricht, was bekannt ist aber sonst verschwiegen würde. Denn diese Empörung trägt auch die Hoffnung in sich, daß es sich ändert. Und das ist schon was. Bewirken allerdings wird Wallraff nichts. Erst recht nicht seine zutiefst betroffenen Leser.
Seine Leser, die genau wissen.

Philipp
Philipp
14 Jahre zuvor

Man kann Wallraff viel vorwerfen (Narzissmus etc.). Aber zu behaupten, er habe nichts bewirkt und nur das aufgedeckt, was vorher jeder schon wusste, ist Quatsch.

Ich teile die Ansicht Hans Leyendeckers, der im Tischgespräch von WDR 5 Wallraffs Wirkung höher einschätzt als die eigene.

https://www.wdr.de/radio/home/podcasts/channelausspielung.phtml?channel=tischgespraech

Ab Minute 35.

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