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Update II: Duisburg: Vorwürfe gegen die Polizei nach In-den-Peschen Einsatz

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Als überzogen kritisieren Teilnehmer der Nachtwache der Häuser In-den-Peschen in Duisburg-Rheinhausen den gestrigen Einsatz der Polizei. Update: Uns erreichten gerade zwei Stellungnahmen. Update II: Auch der Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit hat sich mit einer Stellungnahme zu Wort gemeldet.

Seit mehreren Tagen gibt es für die von Roma bewohnten Häusern In-den-Peschen in Duisburg Rheinhausen eine Nachtwache. Nötig wurde dies, nachdem es in einer Facebookgruppe  zu Gewaltaufrufen gegen die Bewohner gekommen war, im Umfeld der Häuser rassistische Parolen gesprüht wurden und die Polizei eine ständige Sicherung der Häuser nicht gewährleisten konnte.

Nachdem es gestern Abend nach einer Bürgerversammlung der Initiative „Bürger für Bürger“ mit dem Thema „Roma in Duisburg Rheinhausen“ zu Ausschreitungen stehen die Organisatoren und Teilnehmer der Nachtwache in der Kritik. Es steht der Vorwurf im Raum, das aus ihrem Umfeld die Personen kamen, die gestern Abend an den gewalttätigen Ausschreitungen nach der Bürgerversammlung beteiligt waren.

Nach einem Bericht der Duisburger Polizei haben Vermummte dabei Teilnehmer der Bürgerversammlung angegriffen und zum Teil erheblich verletzt, es kam zu mehrere Festnahmen.

Im Rahmen der Fahndung kam es dabei auch zu Auseinandersetzungen an den Häusern „In den Peschen“.

In einer Pressemitteilung der Polizei wird der Vorfall beschrieben:

Auf dem Heimweg erkannten Zeugen auf der Straße In den Peschen Personen wieder, die an dem Überfall beteiligt waren. Sie standen in den Reihen der so genannten Nachtwache. Als die Polizei die Personalien feststellen wollte, flüchteten alle, zum Teil in das Haus. Dabei griffen Hausbewohner, unter anderem ein Vater mit seinem 13-jährigen Sohn, die Polizisten mit Eisenstangen an. Gegen ihn und zwei weitere Personen ermittelt die Polizei wegen Widerstand, gegen zwei Personen, 17 und 20 Jahre, wegen Landfriedensbruches.

Die WAZ berichtet heute, dass es nach einem Überfall auf eine Roma-Frau zur Stürmung der Häuser durch die Polizei kam. Die habe sich, sagte die Frau der WAZ, für ihren Fall allerdings nicht mehr interessiert.

Im Gespräch mit diesem Blog bestätigen Teilnehmer der Nachtwache die Aussagen der Frau: „Die Polizei fuhr an uns vorbei und stürmte das Haus.“ Anders als von der Polizei geschildert, habe niemand beim Eintreffen der Beamten die Flucht ergriffen: „Warum auch? Niemand ging davon aus, das von der Polizei eine Gefahr ausgeht.“

Mitglieder der Nachtwache seien weder auf der Bürgerversammlung gewesen noch hätten sie etwas mit den Ausschreitungen danach etwas zu tun gehabt. Als die Polizei das Haus stürmte, seien zwar ein paar als Anhänger der Antifa klar zu erkennende Personen in der Nähe gewesen, aber die hätte man persönlich nicht gekannt. Sie berichteten, so einer der Teilnehmer der Nachtwache, dass es zu einem Streit bei der Versammlung gekommen wäre, ohne jedoch genauer zu schildern was passiert sein.

„Wir sind bewusst nicht zu der Bürgerversammlung gegangen. Unser Ziel war es nie zu eskalieren und am liebsten wäre uns, wenn die Nachtwache gar nicht nötig wäre und die Polizei die Aufgabe übernehmen würde, die Häuser ständig zu bewachen.“

Die Polizei habe das Haus gestürmt ohne vorher im Umfeld Menschen zu befragen oder erkennbar zu ermitteln. Teilnehmer der Nachtwache halten dieses Vorgehen für unverantwortlich: „Es ist doch klar, dass in dem Haus Menschen leben die Angst haben und traumatisiert sind. Die Polizei hätte gut daran getan weniger rabiat und eskalierend vorzugehen.“

Ein Kenner der Szene bezweifelt die im Blog Xtranews verbreitete Version, an den Ausschreitungen nach der Bürgerversammlung seinen „Antideutsche“ beteiligt gewesen. Vielmehr wären Anhänger der Roten-Antifa aus Duisburg bei diesen Ausschreitungen zugegen gewesen.

Auf der Internetseite der Piraten-Landtagsabgeordneten Birgit Rydlewski wurde zudem ein anonymer Augenzeugenbericht über den Polizeieinsatz veröffentlicht.

„Vor dem alten Mädchengymnasium werden wir von einer kleinen Gruppe angesprochen, die uns entgegen kommen. Die Menschen sind sehr aufgeregt und berichten von einer gerade eben stattgefundenen Auseinandersetzung in der Nähe. Der genaue Ort der Auseinandersetzung erschließt sich mir aus den Berichten nicht. Es wurde wohl eine Gruppe, die von den Berichtenden dem Antifa-Umfeld zugeordnet wurden, von „bürgerlichen“ Menschen angepöbelt. Es kam zu Handgreiflichkeiten incl. Pfefferspray. Wer was gegen wen wie einsetzte erschloss sich mir aus den Berichten nicht. Es kann jedoch als sicher erachtet werden, dass die beiden Menschen, die später verhaftet wurden, sich zu dem Zeitpunkt der Auseinandersetzung vor dem Gebäude „In den Peschen 3“ befanden, um es zu bewachen. (…)

Um 22:15 fährt ein großes Aufgebot der Polizei an uns vorbei zum Gebäude „In den Peschen 3“. Wir warten weiter am Mädchengymnasium. Berichte erreichen uns telefonisch, dass wahllos Wohnungen gestürmt, Kinder aus den Betten gerissen, Pfefferspray eingesetzt wird. Eine hochschwangere Frau muss mit dem Notarzt zum Krankenhaus gebracht werden. Ein Kind soll sich gewehrt haben und verhaftet worden sein. Der Vater, der dem Kind helfen wollte, wurde ebenfalls verhaftet. Die Bewohner sollen von der Polizei in rassistischer und sexistischer Weise bedroht und beleidigt worden sein.

Es werden direkt zu Beginn auf dem Gehweg die beiden Menschen verhaftet, die als Wache zurückgeblieben waren.“

Der Autor kommt zu einem beunruhigenden Schluss:

Alles in allem hat mir der heutige Abend gezeigt, dass die Polizei in den Bewohnern des Gebäudes „In den Peschen 3“ nicht Opfer, sondern Täter sieht. Es geht nicht darum, Übergriffe auf das Gebäude zu verhindern, sondern die Bewohner zu diskriminieren und zu kriminalisieren. An einen Schutz des Gebäudes durch die Polizei ist damit auch mittelfristig nicht zu glauben.
Ehrlich gesagt glaube ich nicht mehr daran, dass es langfristig möglich sein wird, einen Anschlag auf das Gebäude zu verhindern.

Wie es mit den Nachtwachen an den Häusern in Zukunft weitergehen wird, ist zur Zeit vollkommen offen. Allerdings wird am Donnerstag Pro Deutschland vor den Häusern eine Wahlkampfveranstaltung durchführen. Pro Deutschland ist eng mit Pro NRW verbunden, einer Organisation, die nach Angaben des Verfassungsschutzes NRW über Verbindungen bis in die Neonazi Szene verfügt. Ruhig wird es um die Häuser In-den-Peschen erst einmal nicht werden.

 Update

Pressemitteilung
Kritische Beobachter_innen der Diskussionsveranstaltung in Rheinhausen

Pro-NRW und andere Neonazis bei Diskussionsveranstaltung in Rheinhausen –
eine Gegendarstellung von Augenzeug_innen

Duisburg – Schon seit der letzten Nacht gehen im Internet Gerüchte um, was
genau gestern Abend seit 18 Uhr bei und nach der Diskussionsveranstaltung
des Vereins „Bürger für Bürger e.V.“ in der Brahmsstraße 5a geschehen ist.
Auch die WAZ veröffentlichte eine Darstellung der Ereignisse, die aus
unserer Perspektive vollkommen haltlos ist. Wir waren selbst vor Ort und
hoffen im folgenden einiges klarstellen zu können.
Die Veranstaltung von „Bürger für Bürger“ wurde von ca. 100 Menschen
besucht, ein großer Teil hiervon wohl Anwohner_innen des Stadtteils
Rheinhausen. Die Veranstaltung musste aufgrund des großen Andranges auf
die Fläche vor dem Vereinsheim verlegt werden. Ralf Karling vom Verein
Bürger für Bürger moderierte die Veranstaltung, der Frau Pater (Stadt
Duisburg) und Herr Aksen (ZoF) als Diskussionspartner beiwohnten. Bereits
in der Anmoderation wurde von Menschen gesprochen, die „kulturell nicht
hierher passen“ (R. Karling) würden. Damit war eine Schlagrichtung
vorgegeben, welche die ganze Veranstaltung über nicht mehr verlassen wurde
und in großen Teilen von rassistischen und antiromaistischen Stereotypen
geprägt war. „Die sehen alle gleich aus.“, „Die wollen doch alle gar nicht
arbeiten.“, „Türken werden abgeschoben, die aber nicht, warum?“ sind nur
einige der Zitate, die mühelos mehrere Seiten füllen könnten. Eingegriffen
wurde seitens der Moderation und auch der Vertreter_innen von Stadt und
ZoF nicht. Von deren Seiten wurde stets betont, dass man „leider“ keine
rechtliche Handhabe habe, und die Menschen nicht abschieben könne, diese
EU- Bürger_innen seien. Kritische Beiträge sind immer wieder angestimmt
worden, hatten es aber schwer, da diese durch Lautstärke verunmöglicht
wurden. Buhrufe und dergleichen mehr gehörte zum Standardrepertoire der
anwesend Bevölkerung. Unter denen befanden sich auch Mitglieder der Partei
„Pro NRW“ , welche die Diskussion durch Beiträge immer wieder dominierten.
Insgesamt war die Stimmung sehr aufgeheizt und eine sachliche Diskussion
nicht möglich. Teilweise wurden Menschen, die als Andersdenkende
wahrgenommen wurden, bedroht und körperlich angegangen. Während der
Veranstaltung sammelten sich einige offensichtlich rechtsradikale
Menschen. Sie zeigten während ihres Auftretens einen Hammer und
beteiligten sich vor allem durch Zwischenrufe, welche die Stimmung
zusätzlich anheizten und die Hetze gegen die Bewohner_innen weiter
verstärkte. Nach dem Ende der Diskussionsveranstaltung verließen die
meisten Menschen den Platz vor dem Vereinsheim. Dies taten auch einige,
den Bewohner_innen der Häuser „in den Peschen 3-5“ gegenüber solidarische
Menschen. Diese machten sich sodann auch auf den Weg vom Veranstaltungsort
weg. An der Trinkhalle an der Ecke Beethoven-/Brahmsstr. hatten sich
inzwischen ca. 10 Rechtsradikale versammelt. Kurz danach kam es zu einer
Hetzjagd, bei der kritische Teilnehmer_innen der Diskussionsveranstaltung
von Rechtsradikalen verfolgt und bedroht wurden. Schlussendlich konnten
sich diese nur dadurch retten, dass ein_e Bürger_in die Not erkannt hat
und die Haustür öffnete. Die weiteren Geschehnisse an der Trinkhalle
konnten wir nicht beobachten, da wir zu diesem Zeitpunkt schon abgereist
waren. Als Folge der Vorkommnisse rückte die Polizei mit einem,
Großaufgebot an, aber nicht, um endlich die Bewohner_innen der Häuser „in
den Peschen 3- 5“ effektiv zu schützen, was ihre Aufgabe wäre, sondern um
nach vermeintlichen Gewalttäter_innen Ausschau zu halten. Dabei drangen
diese in Wohnungen ein und verletzten ein Kind und sorgten für einen
Nervenzusammenbruch bei einer hochschwangeren Frau.
Die Vorfälle gestern haben bereits ein großes mediales Echo hervorgerufen.
Die Anwohner_innen in Rheinhausen und die momentane mediale
Berichterstattung fangen allerdings mit „zweitens“ an. Nicht gesagt wird,
dass seit gut einem Jahr Stimmung gegen die Bewohner_innen der Hochhäuser
gemacht wird, die stark von Anwohner_innen getragen wird. Eine der ersten
sichtbaren Aktionen war das Verteilen von Flyern mit der Aufschrift
„Zigeuner raus“, die die Vertreibung der Zugewanderten aus Rheinhausen
forderte. Dem folgten immer wieder rassistische Kommentare in Zeitungen
und Fernsehsendungen sowie „Klagen“, die Anwohner_innen wären die ‚Opfer
der Zuwanderung‘ im Stadtteil. Nicht zur Sprache kommen hierbei allerdings
die miserablen Wohnverhältnisse der Bewohner_innen „In den Peschen 3-5“,
deren Flucht vor Diskriminierung in den Herkunftsländern, und auch nicht
die tägliche rassistische Stimmung im Viertel. Mitte August entlud sich
diese zunächst im Netz auf einer Facebook-Seite, in der aufgebrachte
Bürger_innen unter anderem das Abbrennen des Hauses forderten und
unterstützten. Nach diesen Morddrohungen fuhren in den folgenden Nächten
mehrfach Neonazis in Autos am Haus vorbei und bedrohten die
Bewohner_innen. Das versetzte sie in Angst um ihre Kinder und ihr
Wohlbefinden. Diese gesamte Situation der Hetze und Bedrohung gegen die
Bewohner_innen in den Hochhäusern, als „erstens“ der Chronologie, darf
nicht vergessen werden, wenn man die Reaktionen auf die Vorfälle gestern
kritisch einordnen will. In Duisburg-Rheinhausen darf nicht über
Anwohner_innen als ‚Opfer der Zuwanderung‘, sondern muss über
Antiromaismus, rassistische Stimmungsmache und alltäglichen Rassismus
gesprochen werden!
In der augenblicklichen Situation erscheint es uns völlig unangebracht,
eine so konzipierte Veranstaltung durchzuführen. Es ist nicht
nachvollziehbar, wie man eine Diskussionsveranstaltung ansetzen kann, ohne
daran zu denken, die Betroffenen selber zu Wort kommen zu lassen.
Andererseits wäre es vollkommen unzumutbar bei einer solchen
progromartigen Stimmung vor der wütenden Masse zu sitzen und sich
verteidigen zu müssen.

 Pressemitteilung / Duisburger Bündnis gegen Antiziganismus

24.08.2013

Eskalation nach Bürgerversammlung in Duisburg Rheinhausen

+++Die Situation im Duisburger Rheinhausen spitzt sich zu. Bürger*innen
treiben antiziganistische Stimmung weiter an +++ Pro-NRW und Nazis waren
anwesend +++ Auseinandersetzungen nach der Versammlung mit anschließendem
Polizeieinsatz +++ Mediale Fehldarstellungen im Anschluss.+++

Zum Verlauf der Bürger*innenveranstaltung:
Die vom „Bürger für Bürger e.V.“ veranstaltete „Diskussionsrunde“ am
Freitag Abend wurde aufgrund des großen Andrangs nach draußen vor das
Bürgerzentrum verlegt. So kam es dazu, dass viele Anwohner*innen des
Stadtteils ihren äußerst rassistischen/antiziganistischen Erklärungen
bzgl. der Problemlage im Stadtteil freien lauf ließen. Dies geschah ohne
die Anwesenheit städtischer Verantwortlicher oder Bewohner*innen des
betroffenen Hauses. Es fielen Wörter wie „Zigeunerbrut“, die Massenhafte
Ermordung von Roma im Nationalsozialismus wurde relativiert, „wenn die
Stadt nicht eingreift, dann müssen wir halt selber handeln“ war zu hören,
es wurde befürwortet sie abzuschieben oder in Lager zu stecken und Mauern
und Stacheldraht um sie herum zu bauen. Viele Ängste und negativ-
Erfahrungen einzelner Anwohner*innen wurden dazu genutzt, Hetzte zu
betreiben und weiter Stimmung gegen „Die Roma“ zu machen. Gegenmeinungen
wurden übertönt, auch einmal körperlich unterbunden und nicht zugelassen.
Anstatt sich solidarisch mit den Problemen und deren Ursachen
auseinanderzusetzen und die Menschen zu unterstützen um endlich ein
besseres Leben für alle Beteiligten zu ermöglichen, werden typische
rassistische Stereotype genutzt um die sozialen Probleme und rassistischen
Strukturen dieser Gesellschaft den Menschen selbst zu zuschieben und diese
zu ethnisieren. Warum diese Menschen nach Deutschland kommen müssen, warum
und wie diese Menschen hier ausgebeutet werden wird nicht gesehen. Das
Roma seit Jahrhunderten europaweit und besonders in Deutschland verfolgt,
diskriminiert, ermordet und systematisch ausgegrenzt wurden und werden
scheint für eine deutsch-zentrierte Betroffenheit in Rheinhausen nicht
transportierbar zu sein. Es folgten emotionale Betroffenheiten der
Anwohner*innen, die keinen blassen Schimmer davon haben, wie es den
Bewohner*innen des Hauses geht, wer sie sind und warum sie bspw. dazu
gezwungen werden, in diesen Verhältnissen leben zu müssen. Die
Bürger*innen Rheinhausens stellen sich als die Opfer hin und
entmenschlichen die Bewohner*innen des Hauses „In den Peschen“. Die
Bürger*innen stimmten mit den Äußerungen einzelner Pro-NRW Mitglieder und
anderweitig bekannter Nazis völlig überein.

Anschließender Verlauf, Polizeieinsatz und Falschmeldung der WAZ(1):
Schon während der Versammlung wurden Anwesende die abweichende Meinungen
vertraten fotografiert. Nach der Versammlung zeigten Nazis aus der
Umgebung einigen Menschen provokant einen Hammer, den sie in einem
Rucksack bewahrten. Äußerungen wurden in etwa laut wie z.B., dass die
Rumänen nun erst mal egal seien, „viel wichtiger wäre es „die Antifas“ zu
kassieren“. Im Anschluss wurden einzelne Kleingruppen von Abreisenden
verfolgt, bedroht und auch attackiert. Es kam zu „Pöbeleien“, Angriffen
und weitere Auseinandersetzungen durch eine Ansammlung der aufgebrachten
rassistischen Bürger*innen & Nazis an einem Kiosk. Wir hörten von einer
Kleingruppe die sogar kurzzeitig in ein Haus von einem älteren Ehepaar
flüchten musste.
Im Verlauf riefen wohl die sich als Opfer sehenden Bürger*innen die
Polizei und erzählten ihr und einigen Medien ihre Version des Geschehens.
Die WAZ brachte im Bezug darauf bereits heute einen Artikel dem wir ebenso
stark widersprechen wollen.
Dementsprechend schreibt die WAZ: „sei eine Gruppe von rund 15 jungen
Leuten empört aufgestanden, habe diese Menschen [die rassistischen
Anwohner*innen] als „Nazis“ tituliert und dann empört den Raum verlassen.
Als die Infoveranstaltung gegen 20.45 Uhr beendet war, sollen Teile aus
eben jener Gruppe mit Knüppeln bewaffnet draußen vor der Tür auf diese
Diskussionsteilnehmer gewartet, sofort auf sie eingeschlagen und diese
verletzt haben.“
Es sind jedoch weder Leute aufgesprungen und haben Leute als Nazis
bezeichnet, noch haben Leute den Raum verlassen und draußen vor der Tür
gewartet um auf die Anwohner*innen einzuschlagen, was im offenen Raum
zudem sehr schwierig gewesen wäre. Es scheint uns viel mehr als sollen
nun solidarische Menschen, die seit einer Woche die Bewohner*innen des
Hauses bei der Nachtwache unterstützen „als gewalttätige Linksextreme“
kriminalisiert werden. So wurde auch gestern Nacht eine Anzeige gestellt,
dass eine Person der Nachtwache eine Flasche auf einen Rollerfahrer
geworfen haben soll. Ein anwesender Journalist der WAZ widerlegte den
Vorwurf und die Polizei sah anschließend davon ab, gegen die beschuldigte
Person vorzugehen.
Der brutale Polizeieinsatz am Freitag Abend ist für uns nicht
nachvollziehbar und auf das Schärfste zu kritisieren.
Die Mitarbeiterin des Landtags Birgit Rydlewski(2) beschreibt als
Augenzeugin und in Übereinstimmung mit unseren Quellen, dass wahllos mit
Knüppeln und Pfefferspray in voller Montur Wohnungen ohne Vorwarnung
gestürmt worden sind. Dabei wurden Kinder und Eltern einer Familie
verletzt. Eine hochschwangere Frau musste mit dem Notarzt ins Krankenhaus
gebracht werden. Zudem wurden zwei angebliche Täter eines Überfalls,
draußen an einer Wachposten Ecke in Gewahrsam genommen, obwohl sie und
mehrere Augenzeug*innen klar machten, dass sie sich schon seit Stunden nur
vor dem Haus zur Nachtwache eingefunden haben, nicht ins Haus geflohen
sind und mit der Bürger*innenversammlung nichts zu tun hatten. Der
Polizeieinsatz ist für uns nicht zu rechtfertigen und wir fordern die
Polizei auf, die Bewohner*innen und deren Unterstützer*innen endlich zu
unterstützen und nicht als Kriminelle zu behandeln.

Es ist eine Schande, dass nun wieder angeblich gewaltbereite Linksextreme
die Stimmung in Duisburg anheizen würden, wo sich seit Monaten oder gar
Jahren eine gewalttätige Stimmung gegen Roma in Duisburg zusammenbraut.
Der bürgerliche und staatlich gestützte Rassimus gegen Roma
(Antiziganismus/Antiromaismus) muss endlich thematisiert und in den Fokus
der Auseinandersetzung gesetzt werden.

 Update II:

Stellungnahme des DBSH Bezirks MEO- DU zur Situation „in den Peschen“ in Duisburg

Die Wohnhäuser „In den Peschen 3- 5“ sind derzeit nicht nur in Duisburg ein großes Thema, sondern auch in der überregionalen Medienberichterstattung, so zum Beispiel in den ARD-Magazinen Panorama und Monitor. Die Häuser werden derzeit von Roma bewohnt, welche vor allem aus den Republiken Bulgarien und Rumänien ihren Weg nach Deutschland gefunden haben. Sie haben ihr Recht auf Freizügigkeit genutzt, um den teils dramatischen Diskriminierungen, zum Teil lebensbedrohlichen Situationen und Bedrohungen insbesondere in ihren Herkunftsländern zu entfliehen. Der DBSH hat wie auch Menschenrechtsorganisationen und Teile der europäischen Politik auf die skandalösen und menschenverachtenden Zustände hingewiesen. Menschen aus diesen Ländern können aber derzeit noch nicht die völlige Freizügigkeit genießen: Der Zugang zu großen Teilen des deutschen Arbeitsmarktes bleibt Ihnen bis Anfang 2014 verwehrt. Somit ist es Menschen aus diesen Ländern Europas derzeit nicht möglich, auf legale Weise Geld zu verdienen.

 

Sie erhalten keine Sozialleistungen, mit Ausnahme des Kindergeldes. Auch wird es Menschen aus Rumänien, Bulgarien und Ungarn, wie übrigens allen Menschen aus EU- Ländern, nicht ermöglicht, an Integrations- oder auch nur Sprachkursen teilzunehmen. Aus eigenen Mitteln können Roma sich aufgrund der eigenen finanziellen Situation aber keine Sprachkurse finanzieren. Somit entsteht ein echtes Integrationsproblem, welches einseitig den Roma angelastet wird. Sie werden als Integrationsverweigerer_innen und soziale Randgruppe wahrgenommen, welche Schmutz und Lärm verursacht,kriminell ist und im übrigen auch nur die deutschen Sozialsysteme ausnutzen wollen.

 

Die aus diesen Vorwürfen resultierenden Ressentiments gegen Roma kumulieren sich gerade in dem Stadtteil Duisburg- Rheinhausen zu einer gefährlichen Spannung, welche sich in alltäglichen Beleidigungen, Bedrohungen und Anfeindungen gegen die Bewohner_innen der Häuser „in den Peschen 3- 5“ zeigen. In zahlreichen Internetmedien wie der Facebook- Seite „in den Peschen 3- 5“ entladen sich jene Ressentiments in Kommentaren, die offensiv zum Anzünden der Häuser und somit zu zuvor vor 20 Jahren gekannten Progromen aufrufen. Dabei kommt die Bedrohung nicht nurvon rechtsradikalen Menschen und Gruppen, sondern von den Bürger_innen des Stadtteils, zum Teil auch von direkten Anwohner_innen.

 

In den getätigten Aussagen will die Polizei jedoch keine akute Gefährdung erkennen und überlässt durch die Unterlassung von Schutz die Bewohner im wahrsten Sinne des Wortes ihrem Schicksal.

 

Die vom Polizeisprecher Hr. van der Maart als „ausreichend“ bezeichneten Schutzmaßnahmen, nämlich 2 bis 3 mal pro Tag mit einem Streifenwagen vorbei zu fahren, ist keinesfalls ausreichend und verkennt die akute Bedrohungslage sowohl durch Rechtsradikale als auch von Seiten der Anwohner_innen des Stadtteils. Wenn Rechtsradikale Nachts mit Messern bewaffnet aus Autos aussteigen und damit zeigen, dass diese auch vor körperlicher Gewalt nicht zurück schrecken, so istdieses mehr als eine Geste, sondern im Kontext der Progrome von Rostock- Lichtenhagen, Solingen,

 

Hoyerwerda, Mölln sowie der insgesamt über 180 Todesopfer rechtsradikaler Gewalt seit 1990 eine eindeutige Lebensbedrohung der Bewohner_innen. Auch die Lösung, welche Herr van der Maart laut TAZ vom 23.08.2013 vorschwebt, ist mehr als nur kritikwürdig: Es spricht Menschen elementare  Menschenrechte ab und macht die Frage nach körperlicher Unversehrtheit abhängig von einem der Mehrheitsgesellschaft angenehmen Verhalten: „„Selbst sozial Engagierte sagen doch, dass nur wenige Roma integrationswillig sind“, meint der Beamte: „Die anderen kommen mit unserer  Gesellschaft nicht klar. Die müssen weg.“ (TAZ 23.08.2013, Die Angst vor Lichtenhagen). Hierzu  Sven Leimkühler, Vorsitzender des DBSH in NRW:

 

„Menschenrechte, und damit meine ich 1 alle Menschenrechte, sind unabhängig davon, ob Menschen sich so verhalten, wie es die Mehrheitsgesellschaft von Ihnen erwartet. Und da hat die Polizei für zu Sorgen. Die Polizei hat sich um die Einhaltung der Gesetze zu kümmern und sicher zu stellen, dass diese gewahrt bleiben. Um es noch einmal klar zu machen: Diese Menschen haben das recht, hier zu sein, und das ist nicht von eventuell abweichenden Verhaltensweisen abhängig.“

 

Von der Situation vor Ort machte sich der Landesvorsitzende in NRW des Berufsverbandes für Soziale Arbeit DBSH, Sven Leimkühler, am 21.08.2013 ein Bild und unterhielt sich sowohl mit Bewohner_innen der Häuser als auch mit Unterstützer_innen, welche nach einer Bedrohung von Bewohner_innen von Rechtsradikalen mit Messern Nacht für Nacht eine Nachtwache organisiert haben, um im Zweifelsfall bei Übergriffen gegen die Bewohner_innen einschreiten zu können. Und trotz der Zustände vor Ort sind nicht die Bewohner_innen der Häuser „in den Peschen 3- 5“ das Problem, sondern die Umstände, welche diesen Menschen zugemutet werden. Hierbei rächt sich die Doppelzüngigkeit der deutschen Europapolitik. Arbeitskräfte und Menschen mit  Spezialkenntnissen für den deutschen Arbeitsmarkt sind sehr willkommen, doch Menschen, welche vor massiver Ausgrenzung und Diskriminierung fliehen, werden auch hier wie Menschen 2. Klasse  behandelt. „Es ist erschreckend, was hier Menschen zugemutet wird. Diesen Menschen müsste  sofort ein Umzug in andere Wohnungen angeboten werden.“ sagt dazu Sven Leimkühler und fährt  fort: „Ich habe großen Respekt vor den Menschen, die sich hier persönlich für das Wohl der  Menschen einsetzen. Sich die Nächte um die Ohren zu schlagen, damit andere Menschen in Ruhe  schlafen können, ist ein Beweis dafür, dass Solidarität unter Menschen möglich ist.“

 

Ein Ausweg kann das angekündigte Landesgesetz zur Mindestbemessung eines Wohnraumes sein, welches die SPD/Grünen- Landesregierung angekündigt hat. Doch auch hier müssen Menschenrechtsstandards gelten, welche das Grundgesetz vorsieht, wie beispielsweise das Grundrecht auf die Unverletzlichkeit des Wohnraumes. Denn so, wie die Gesetzesinitiative angekündigt, rezipiert und kommentiert wird, kommt es einer faktischen Abschiebung von EU- Bürger_innen gleich: Zunächst ein Ordnungsgeld gegen die Vermieter_innen solcher zu Recht als Schrottimmobilien bezeichneten Häuser, und im zweiten Schritt die Zwangsräumung, was nichts Anderes bedeutet als den Rauswurf der dort wohnenden Menschen. Dass die Vermieter_innen der Immobilien die Ersatzunterkunft bezahlen müssen, tröstet wenig, da dieses Recht von den

 

Betroffenen erst mal durchgesetzt werden müssen. Im Zweifelsfall droht den Bewohner_innen die Wohnungslosigkeit bzw. dann auch die Rückkehr in die Herkunftsländer, in denen sie dann weiterhin massiven Menschenrechtsverletzungen unterliegen.

 

Der akute Ausweg kann nur die konkrete Unterstützung der Menschen vor Ort sein. Das bedeutet, bedarfsgerechte und mit den Betroffenen abgestimmte Beratungs- und Unterstützungsangebote zu schaffen und so auszustatten, dass eine konkrete Hilfe vor Ort möglich wird. „Ich weiss, dass sich hier schon unglaublich viele Sozialarbeiter_innen, Lehrer_innen, Pfarrer_innen, Bürger_innen und politische Initiativen größten Teils ehrenamtlich um Lösungen bemühen und sich tatkräftig vor Ort engagieren. Es kann aber nicht sein, dass sich die restliche Gesellschaft aus ihrer Verantwortung stiehlt.“ so Sven Leimkühler. Als selbstverständlich erachten wir als DBSH, dass die Gesundheit der Bewohner_innen der Häuser „in den Peschen 3- 5“ gegen die Gewalt von nicht- Bewohner_innen von der Polizei geschützt wird. Es kann nicht sein, dass sich Bewohner auf die solidarische Hilfe von Menschen aus Duisburg durch die Bereitstellung von ehrenamtlichen Nachtwachen verlassen müssen, nur damit sie wieder ruhig schlafen können.

 

2. Weiterhin fordern wir alle zivilgesellschaftlichen und politischen Akteure auf, sich in jeder Form gegen die antiromaistische Stimmung sowohl in Duisburg als auch in anderen Orten zu stellen und  konkret mit den Betroffenen ins Gespräch zu kommen, um die unzumutbaren Verhältnisse in den Häusern „In den Peschen 3- 5“ zu beenden. Es darf nicht zugelassen werden, dass soziale Probleme von Roma in einer Art und Weise diskutiert und debattiert werden, dass die Stimmung weiter angeheizt wird und somit der ideele Untergrund für Gewalttaten bereitet wird. Insbesondere die Debatte und Medienberichterstattung in Duisburg ist immer wieder von rassistischen und  antiromaistischen Stereotypen gespickt und ist damit eine der Triebfedern für die aufgeheizte  Stimmung. Es ist nach Meinung des DBSH unerlässlich, einseitige und polemische Stellungnahmen, wie seitens der CDU zuletzt in der Rheinischen Post vom Dienstag, den  20.08.2013, zu unterlassen und zugunsten einer konstruktiven, menschenwürdigen und die Interessen aller Beteiligten berücksichtigenden Lösung zu kommen.

 

Für den DBSH- Bezirk Mülheim, Essen, Oberhausen und Duisburg,

 

Sven Leimkühler

 

1. Vorsitzender des DBSH NRW

 

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Max Adelmann
Max Adelmann
10 Jahre zuvor

Das beunruhigende an der nach wie vor unklaren Nachrichtenlage (da hilft leider dieser Bericht auch nicht weiter) ist, dass es gerüchtemäßig rumort.
Da ist das streuen von weiteren Gerüchten, die die Situation in Duisburg anheizen, einfach nur kontraproduktiv.

Ich meine damit speziell diese unbewiesene Behauptung in dem Artikel von Stefan:
„Ein Kenner der Szene bezweifelt die im Blog Xtranews verbreitete Version, an den Ausschreitungen nach der Bürgerversammlung seinen “Antideutsche” beteiligt gewesen. Vielmehr wären Anhänger der Roten-Antifa aus Duisburg bei diesen Ausschreitungen zugegen gewesen.“

Diese zwei Sätze hättest Du, Stefan, Dir sparen können solange man nichts genaues weiß.

Eduard
Eduard
10 Jahre zuvor

Sicherlich sind noch mehr gerüchte sinnlos, aber nur die berichte der zeitungen oder den wirklichen miesen Xtranews artikel unkommentiert lassen wäre fatal. Meines wissens nach waren gestern Ruhrbaron leute vor Ort von der her sehe ich den Artikel als authentisch an. Was die auseinandersetzungen angeht ist bis weilen unklar wie es dazu kam, sicher ist nur eins das es scheisse war weil es auf den rücken der bewohner ausgetragen wird.

Interessanter ist dabei die Tatsache das während der Nachtwache einmal Polizei aufuhr weil angeblich angriffe auf Nachbarn von der Nachtwache ausgegangen sein. Aber selbst die Polizei welche regelmäßig, auch zur Zeit der eingehenden „Notrufe“, auf Streife war war sich sicher das es sich um vortäuschung einer Straftat handelte. WDR Reporter könnten dies bezeugen!

Fakt ist solange die Hilflosgkeit der Polizei und Stadt Duisburg anhält müßen sich solidarische Leute um den Schutz der Menschen vor ort kümmern!
Ekelhaft dabei ist der Gedanke das in meinem Kopf dabei Lichtenhagen schwirrt und die Hilflosigkeit etwas machen zu können. Die „deutschen“ vor ort sehen sich mal wieder als Opfer.
Dabei hat es doch eine Anwohnerin auf der Versammlung ganz gut gesagt „wenn ich den leuten mit respekt begegne tuen diese das mirgegenüber auch!“ Vorhauf hin die menschen, welche unter freien Himmel und nicht in einem raum saßen, betroffen schwiegen…

SeekerDU
SeekerDU
10 Jahre zuvor

„Die Mitarbeiterin des Landtags Birgit Rydlewski(2) beschreibt als Augenzeugin…“

Zwei gravierende sachliche Fehler schon in einem Halbsatz.
Wenn der Rest auch so „sauber recherchiert“ ist…

Michael
Michael
10 Jahre zuvor

Der Angriff der Polizei ist als direkte Konsequenz einer Äußerung des Duisburger Polizeichefs Ramon van der Maat zu erkennen. Dieser sagte in einem Interview mit der taz am gleichen Morgen ganz direkt: „Die anderen kommen mit unserer Gesellschaft nicht klar. Die müssen weg.“

Dieselbe Meinung scheint die Polizeipräsidentin zu teilen, bediente sie sich bei einem Interview mit der WAZ welche vorgab die Vorkommnisse in Rheinhausen damit erklären zu können genauso direkt der Argumentation von Rechtspopulisten und unterfütterte die ohnehin schon offen fremdenfeindliche Stimmung von Staatlicher Seite.

Jürgen Rust
Jürgen Rust
10 Jahre zuvor

..ist die deutsche.(..) mentalität evtl.ein wenig überfordert mit der multikulti-kultur.!? vor nicht all zu langer zeit waren wir nicht nur ein geteiltes land mit völlig verschiedenen bedingungen und politischen einflüssen,die einen als spitzel und denuziantentum gezwungen..die anderen im überfluß und sicheren demokratischen verhältnissen..nun wo uns die wirklichkeit so langsam eingeholt hat und wir damit leben müssen daß „Der Deutsche“nicht Herrenmensch ist..sondern auch bei uns armut,sorgen und jeder um sein platz kämpfen muß..die realität einkehr hält..vieles aus unsicherheit,unwissenheit verzweiflung passiert.! natürlich gab und wird wohl immer ewig gestriege eine rolle spielen,was nicht zu unterschätzen ist..doch meine ich unser weg ist noch lang und auch schwer..aber glaube wir sind auf nem guten weg..im gegensatz zu anderen demokratischen nationen ist das eine oder andere zwar scheiße,jedoch werden die meisten fehler als schlechte bespiele genommen um „es“besser zu tun..wir müssen nur alle dazu beitragen auf dem guten weg zu bleiben..dann kann jeder in unserem land friedlich sein auskommen haben..

trackback

[…] Update: Duisburg: Vorwürfe gegen die Polizei nach In-den-Peschen Einsatz | Ruhrbarone […]

Martin
Martin
10 Jahre zuvor

Ich habe das Gefühl, dass da einige in ihrem Bestreben das richtige zu tun, über das Ziel hinaus geschossen sind und langsam aber sicher zu dem werden, was sie eigentlich bekämpfen wollen.

Adelbert
Adelbert
10 Jahre zuvor

Hallo Leute !
Neben vielen interessanten Details im gesamten zuvorstehenden Textbereich ( zB. daß es wohl Antideutsche Antifaschisten mit dem Überfall mit Eisenstangen & Pfefferspray nicht gewesen sein können ) erscheint das ganze mit ideoligisierten Schuldzu- und Abweisungen und entsprechenden Begriffen, wie ein spiegelbildlich zu rechts-völkischen Erklärungen links-ideologisches KONSTRUKT.
Ich lebe übrigens mitten unter den Rumänen und Bulgaren, die wie die Türken kein Problem damit haben,die Ursachen bei „den“ Zigeunern zu suchen, wie diese sich selbst nennen.

Zum ideologscihen Konstrukt gehört, dass immer wieder ( außer im ganz großen EUro-Rahmen, was aber für eine Politik am Orte zunächst und übernächst keine Rolle spielen kann ) der wirkliche Grund, Nutznießer & Schuldige für die bedauerte Entwicklung nicht genannt werden ( sollen ?), – es werden durchgehend und umstandslos berechtigte Anliegen der Anwohner – ja ! – als Opfer von Beeinträchtigungen und Schäden als quasi völkische Umkehr-Ideologen dargestellt auch mit dem Vorwurf der Täter-Opfer-Umkehr, wobei ausgelassen wird, ob sie oder wer Täter sein sollen.
Statt dessen wird auf die „Verhältnisse“ verwiesen, welche diese ertragen sollen; oder personalisierend durch „Respekt erweisen“, als wären die Probleme und Schäden nur oder in erster Linie eine Frage der Kommunikation in der persönlichen Begegnung.
– Ich erweise auch „Respekt“ und mehr bzw. werde dazu gezwungen, aber das ändert an den üblen Verhältnissen und gewohnheitsmäßigen oder kultivierten Verhaltensweisen und T a t e n dieser Einwanderer fast nichts. Die Folge ist auch ohne größere Respektübungen, daß die anderen nicht nur deutschen Mieter und Anwohner über die Dauerbelastung geschädigt, verdrängt und vertrieben werden. –

Zum anderen fällt auf, daß die kritsierten, unter den Versammelten befindlichen demokratischen Rechten nicht z i t i e r t werden, sondern ohne Zitat ideologisch beurteilt, was dem Leser den Eindruck der klaren Opfer-Täter- und Schuldverteilung nahebringen soll, – und damit die REALITÄTSVERWEIGERUNG der linksideologischen „Romafreunde“. – Wie praktisch und schön, daß dann angeblich auch noch per „Hammervorzeigen“ und „Zwischenrufen“ angeblich auch noch ein paar „echte Neonazis“ vorhanden waren.

Mir ist klar, daß die Rumänen auch Hilfe und Schutz brauchen, wie evtl. diese Nachtwache. Aber es muss ihnen auch sozial- und ordnungsbehördlich, auch über Zwangsausübung über den BORDELLBESITZER (!)-Vermieter, klar gemacht werden, welche Mindest-Hausordnungs-, Grundregeln und Verhaltensweisen hier in NRW und D einzuhalten notwendig sind, um ein einigermaßen rücksichtsvolles und friedliches Zusammenleben zu ermöglichen.
Dazu gehört ganz natürlich auch mit oder ohne neues Gesetz, zB. mit Hygiene- und Kinderschutzbestimmungen & Ähnlichem über Zwangsauflagen gegen den Vermieter, daß Doppel- und Dreifach-Belegungen unterbunden werden und die entsprechende Müllabfuhr regelmäßig finanziert wird, – Kindes-Sex- und -Klau Missbrauch unterbunden und illegale Erwerbstätigkeiten aus den Häusern gedrängt werden.
Außer vielleicht die größten Wohnungen sind diese nicht für Familien mit 5 – 10 Kindern und 2 – 4 erwachsenen geeignet !

Wenn das einen Verdängungs- oder Abhalteeffekt auf die Einwanderer hat, dann ist das unter solchen neu bewirkten neuen Umständen ein ganz normaler Vorgang: Diese EU-Einwanderer, ob Zigeuner oder nicht, sind eben k e i n e zuteilungsberechtigten Flüchtlinge. Und w e r dann keine entsprechende Wohnung mehr findet, – also o h n e dem hier
örtlich entwickelten
Mehrfachbelegungs-Klau-&-Bordell-Geschäftsmodell mit der Stadt als Oberzuhälter)* der muß wegbleiben oder gehen. *( es wurden extra Ratsentscheidungen gefällt, um pünktlich zur EU-Erweiterung die Bordellexpansion zu ermöglichen, wobei der „Rockerkrieg“ zumindest der gegen die örtlichen Bandidos als staats“gewaltmonopol“-politdemonstrative Ablenkung v.a. durch Innen-Jäger und seine SPD-DU-Seilschaft dient, während sich unmittelbar hinter dem Rücken der eingesetzten Beamten sich das o.a. halblegale bis kriminelle Geschäft vollzieht !)

Wer aber das in dieses (selber in das mit-polarisierte !) Rechts=Böse/ Links=Gut-Verarbeitungs-Korsett gezwängt nicht hören, sehen will oder diese Konsequenz nicht, wer darüberhinaus nichtmals die Ökonomie der symbiotischen Sexausbeutungs- und Kindergeldfinanzierungsbetriebs nennt, der
muss sich logischerweise g e g e n die nicht so intensiv bis massiv rücksichtslos Zusammenlebenden, Nicht-Rumänen, Nicht-Bulgaren und Nicht-Zigeuner – darunter auch Deutsche – wenden.
Und der „muss“ einseitig ihre „Bälle“ auffangen, also die radikalisierten Äußerungen die natürlicherweise nach Jahren der Beeinträchtigung auch durch überreizte Nerven und durch behördliche sowie gerade der Linken Ignoranz entstehen, und diese weiter ideologisiert und polarsierend, wie jetzt körperverletzend geschehen, zurückschlagen, wie auch im Text.
– Dabei schließt sich der Zirkel der „anti-/rassistischen“ Selbstprophezeihung, wobei solche Linke oder auch ähnlich ideologisiert redende „Sozialarbeiter“ oder profitable Institute der ähnlichen „Integrationsindustrie“ längst Teil des Problems geworden sind.
Gleichzeitig profitieren die antirepublikanischen, völkischen Rechten für die durch diese Ignoranz gepaart mit der unterdückerischen „fremdenfreundlichen Opfer“-Ideologisierung ihr Beweiszirkelschluss der „antideutschen“, gemeint deutschlandfeindlichen Verschwörung erfüllt und bewiesen ist; womit die nächste Runde und Steigerung der schädlichen Polarisierung und gegenseitigen Rechts/ Links-Rechtfertigung eingeläutet werden
– Wobei Dominanz- und völkisch Linke wie Völkisch-Rechte natürlich nichts dagegen haben, den westfreundlichen und islamkritischen „antideutsch“-antifaschistischen Kritikern der überparteilichen ( völkischen) „Deutschen Ideologie“ ( nach Fr. Engels) gemeinsam ins Gesicht zu hauen.

Und der Vergleich mit der pogromartigen Entwicklung vor und nach Rostock-Lichtenhagen hinkt: Handelte es sich damals doch um ein massiv MSMedien-getragenes Projekt v.a. der SPD ( 1988 zus. mit der SED stolz „Wir haben das Asylantenloch in der „Mauer“ gestopft“ und der CDU zur zumindest formal weitgehenden Abschaffung des Asylrechtes, in das erst durch die Wiedervereinigung gestärkt auch neofaschistische Kräfte einstiegen …). Nun aber handelt es sich um
ein deutsches und EU-Elitenprojekt, das sich unter der herrschenden Ideologie des Kulturalismus und der Ignoranz der örtlichen Bevölkerung, meist allerdings im Zusammenhang mit einer anderen viel größeren „Einwanderer“gruppe, bei einer weiteren so wie jetzt laufenden Haltung und Behandlung der Unterschiede, ob mit Kulturfremdheit oder nicht, systematisch oder wenigstens regelmäßig gegen die Alteinwohner richtet, – ohne oder wie meist „mit“ verschiedenen linken Akteuren oder auch verantwortungslosen „Rechten“ inkl. FDPlern auf mehreren Ebenen.

Kersten
Kersten
10 Jahre zuvor

# Adelbert
Guter Beitrag.
Auch ich sehe einen Zusammenhang mit dem Zuzug und den Machtkämpfen im
„Rocker“-Milieu.

KClemens
KClemens
10 Jahre zuvor

Sorry, aber da verstehe ich nur Bahnhof.

Was willst Du uns damit sagen?

Und #10 | Kersten,

ich habe den Artikel jetzt 2x gelesen, wo steht denn da was von Rockern und Machtkämpfen im Milieu?

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

Wenn ich mir – völlig OT, ich weiß – nochmal vor Augen und Ohren führe, was einige Protagonisten der Geschehnisse rund um das Roma-Haus wie z.B. dieser Rolf Karling oder sein „Gegenspieler“ Jürgen Rohn von der „BI Duisburg gegen Rechts” schon alles an hanebüchenem Dummschwatz rund um die Loveparade-Katstrophe öffentlich losgelassen hatten, wäre es IMHO deutlich besser, wenn man die Berichterstattung über solche Selbstdarsteller aufs minimalst Notwendige beschränken könnte. Dann wäre auch dieses unsägliche Anwachsen der typischen „stillen Post“ nicht so enervierend, danke.

Jürgen Rohn
Jürgen Rohn
10 Jahre zuvor

Mir ist es egal, aus welcher Gruppe Individuen Gewalt anwenden. Ob es mildbraune oder kackbraune Nazis sind, rote Antifas oder antideutsche Antifas wären. Gewalt war nicht als Abwehrrecht legitimiert. Allerdings sollte man nicht den Fehler der Pauschalisierung begehen. Klauen einige Romas, dann steht das nicht für eine ganze Volksgruppe der Roma. Und würden einige Täter aus den Reihen der Antifa Gewalt anwenden, dann steht das auch nicht für die ganze Antifa.

Ich finde die – vorschnellen – Reaktionen und pauschalisierenden Wertungen einiger Berichte über die Ereignisse unangebracht. Denn es handelt sich um Taten von Individuen und keine Aktionen, die in einer Abstimmung einer Gruppe vereinbart wurden. Aussagen von Rolf Karling vor den Kameras des WDR, das war die Antifa, die die Menschen schützen will, sind daher falsch und verhetzend. Ausgerechnet Rolf Karling reißt seinen Mund auf, der die Veranstaltung rassistisch anmoderierte, die Roma würden kulturell nicht hierher passen.

Wenn Angehörige der Polizei Verfehlungen begehen, werden diese bestraft. Kein vernünftiger Mensch würde darin das Ende der Polizei vermuten und die Taten von Einzelnen in dem Fall auf die Gruppe der Polizei übertragen. Der Fehler, den wir nur allzu gerne häufig machen, wir scheren alle über einen Kamm und verallgemeinern. Damit relativiere ich die Taten nicht und verurteile sie entschieden. Ich lehne aber ab, die Vorgänge auf eine gesamte Gruppe zu übertragen.

GEMEINSAM NAZIS STOPPEN
BI Duisburg gegen Rechts

BI Sprecher: Petra Grünendahl & Jürgen Rohn
Bürgerintiative NPO

Bert
Bert
10 Jahre zuvor

Lesenswert dazu:

https://de.indymedia.org/2013/08/347901.shtml

Stellungnahme: 23.08 Duisburg Rheinhausen

Teilnehmer*innen der Nachtwache 24.08.2013 20:22

Aufgrund der Ereignisse des gestrigen Abends (23.08.2013) im Umfeld des Duisburger Stadtteils Rheinhausen erfolgt hier eine Stellungnahme, die das Geschehene versucht aufzuarbeiten und in den Kontext der antiromaistischen Stimmung – gegen die Häuser In-den-Peschen 3-5 – einzubinden.
Hinzu kommt, dass die bisherige Berichterstattung einseitig, die Situation verkehrend und gespickt mit Falschinformationen ein fiktives Szenario erzeugt hat, welches den realen Ereignissen nicht entspricht, sich jeder journalistischen Verantwortung entzieht und die rassistische Stimmungsmache gegen die Roma-Gruppen In-den-Peschen noch verstärkt hat.

Selbstpositionierung
Hierbei ist es wichtig zu erwähnen, dass „wir“ aus einer privilegierten, weiß-deutschen Perspektive sprechen und daher nicht für die Betroffenen sprechen können und in unserer Wahrnehmung eingeschränkt sind. Dies gilt insbesondere für diesen Artikel, da wir bis jetzt noch nicht mit den Betroffenen über die letzte Nacht gesprochen haben. Wir bedauern, dass wir damit Gefahr laufen die Betroffenen als unsichtbar zu markieren.

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[…] Ruhrbarone haben nachrecherchiert – und kommen zu einem anderen […]

Johnny
Johnny
10 Jahre zuvor

@Stefan Laurin: Die ip2location-Zuordnung ist sehr, sehr ungenau, wenn man nicht gerade die ganz großen (und teuren) Dienste nutzt. Die kostenlosen Webseiten taugen allenfalls um das Land zu bestimmen und grob „eher nord/süd/ost/west“ zu sagen, liegen aber gerne mal 500km daneben.

Also nicht zu viele Verschwörungstheorien spinnen, bevor das ausgeschlossen ist. Eine 030-Vorwahl heißt auch nur Berlin, aber wenn danach eine 1 kommt ist das nicht ein geheimer Code für den Stadtteil.

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[…] Vorwürfe gegen die Polizei nach In-den-Peschen Einsatz (Ruhrbarone) […]

Erdgeruch
Erdgeruch
10 Jahre zuvor

Ist ja zu geil, dass Pro NRW hier schreibt.

KClemens
KClemens
10 Jahre zuvor

#18 | Johnny

Sie werden es nicht glauben, die Rufnummern nach der 030 sind tatsächlich Codes für den jeweiligen Bezirk. So kann man anhand der Nummernkonvention der ersten 3 Ziffern erkennen, um welchen Stadtteil es sich handelt.

Und diesen „Geheimcode“ gibt es bundesweit. So fangen Rufnummern für die Kölner Innenstadt (Nord) mit „72“ an.

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[…] anstatt Übergriffe auf das Gebäude und die dort lebenden Menschen zu verhindern. Auch der Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit e.V. setzt die aktuellen Geschehnisse in Duisburg in den Kontext der Progrome von Rostock- […]

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

@KClemens: Nach der Einführung von ISDN-Rufnummern – also schon ’n bissken her;-) – war eine solche „Bezirks“-Zuordnung obsolet geworden. Auch bei Rufnummermitnahme greift sowas nicht mehr.

@Stefan: Nicht wenige ISPs belassen die Portkennzeichnung (also den Interface-„Namen“ im DNS, den IP-Tools beim Reverse-Lookup der IP-Adresse auswerfen) auf einmal definierte Ortsnamen-Codes, wenn Router mal „umziehen“. Und bei einem kompletten ATM-Backbone wird’s dann vollends duster. Ich würde mich auch bei vermeintlich guten/teuren Tools nicht drauf verlassen, dass das immer funzt; die Trefferrate bei kleineren Städten/Gemeinden ist selten besser als 50%.

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[…] Update II: Duisburg: Vorwürfe gegen die Polizei nach In-den-Peschen Einsatz “Als überzogen kritisieren Teilnehmer der Nachtwache der Häuser In-den-Peschen in Duisburg-Rheinhausen den gestrigen Einsatz der Polizei. Update: Uns erreichten gerade zwei Stellungnahmen. Update II: Auch der Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit hat sich mit einer Stellungnahme zu Wort gemeldet…” Artikel von Stefan Laurin vom 25. August 2013 bei den Ruhrbaronen […]

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[…] Polizei & Mob in Aktion in Duisburg: […]

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[…] Ort – Du weißt schon, Dein Freund und Helfer – und steht wegen ihres Einsatzes aber dennoch in der Kritik. Und so verwundert es leider wenig, wenn Polizeisprecher Ramon van der Maat unverblümt und […]

Peter W.
Peter W.
10 Jahre zuvor

„Und diesen “Geheimcode” gibt es bundesweit. So fangen Rufnummern für die Kölner Innenstadt (Nord) mit “72″ an.“

Wurden da die Gesetze wieder geändert und man darf bei einem Umzug seine Nummer nicht behalten? Das wäre mir neu.

„Traf aber in diesen Fällen zu – der IP-Finder den ich nutze, ist ziemlich zuverlässig“

Ich nutze täglich Google Analytics und selbst dieser Konzern ist nicht in der Lage meine IP nicht jeden Tag einer anderen Stadt zuzuordnen. Mal wohne ich im bergischen Land hinter Wuppertal und mal hinter Dortmund bei Lünen oder so.

Zum Thema:
Verstehe ich das nun richtig und erst wurden die „Antideutschen“ für diesen Überfall verantwortlich gemacht und als Reaktion darauf wurde es der „Roten Antifa“ zugeschoben garniert mit einem anonymen Schreiben, dass suggerieren soll, dass es ja eigentlich „die Zigeuner“ waren? Ist das jetzt als positive „Roma-Kriminalisierung“ zu verstehen?

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