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Fußball: Schalke verschläft den Start in Hannover total, trotz großer Ankündigungen im Vorfeld

Es sollte eigentlich alles besser werden beim FC Schalke 04 vor dem als richtungsweisend bezeichneten Spiel der Gelsenkirchener Vorstädter am gestrigen Samstag bei Hannover 96. Es kam leider anders!

Vom Start weg wirkte die Keller-Elf wenig griffig und geriet zudem bereits nach wenigen Minuten durch einen Platzverweis gegen Kapitän Benedikt Höwedes in Unterzahl. Das es dann zur Pause ‚nur‘ 2:0 für die Gastgeber aus Niedersachsen stand, das war reine Glückssache. Es hätte auch leicht 3, oder 4:0 stehen können, vielleicht sogar müssen.

Wie kann so etwas sein, nachdem tagelang über die Bedeutung dieses Spiels gesprochen wurde, eine Trendumkehr dringend erwartet wurde? Erreicht die Art von Trainer Jens Keller, welcher zuletzt die eher schwache Leistung gegen Saloniki in der Woche schönredete, was zu Irritationen führte, seine Truppe tatsächlich schon nicht mehr?

Dass die Königsblauen in der zweiten Halbzeit zumindest den Kampf aufnahm, als es schon scheinbar aussichtslos erschien, die Niederlage sich am Ende mit 1:2 noch im Rahmen hielt, und man tatsächlich beinahe auch noch den Ausgleich zum 2:2 erzielt hätte, das versöhnte zumindest die nach Hannover mitgereisten Fans der Knappen. Kann das aber so eine Mut machende Trendwende vor dem Millionenspiel am Dienstag in Griechenland um den Einzug in die Gruppenphase der Champions League gewesen sein? Starke Zweifel bleiben!

Club-Boss Clemens Tönnies hatte jedenfalls schon vor dem Abpfiff in Hannover genug gesehen und verließ mit sichtbar hochrotem Kopf seinen Sitzplatz. Manager Horst Heldt quittierte den Abgang seines Chefs, und wohl auch indirekt die abgelieferte Leistung seiner Elf, mit einem eher als höhnisch zu interpretierenden Lächeln auf den Lippen.

Man sah den Verantwortlichen ihre Verärgerung über ihr Team mehr als deutlich an. Sehr viel Optimismus vor Dienstag vermittelten die Beteiligten so nicht. Verständlich!

Und dabei wäre die Qualifikation für die CL-Gruppenphase für den Vierten der abgelaufenen Saison so wichtig. Für die Moral, aber auch für die Kasse!

Außerdem könnten die dann einzukalkulierenden Mehreinnahmen von rund 20 Mio. Euro dann auch bei einer möglichen Verpflichtung bzw. Ausleihe von Nationalstürmer Lukas Podolski helfen, auch wenn sein aktueller Trainer Arsene Wenger am Wochenende in England betonte die Offensivkraft lieber selber im eigenen Kader behalten zu wollen. Aber dies könnte natürlich auch lediglich zum ‚Poker‘ um den in London derzeit nicht besonders hoch eingeschätzten Spieler dazugehören. Wer weiß!

Jetzt richtet sich die volle Konzentration der Gelsenkirchener erst einmal auf den kommenden Dienstag, auf das Spiel in Saloniki. Da ist dann wieder ein Sieg gefragt. Es wäre der Erste nach dem knappen 2:0 im Pokal gegen den unterklassigen Amateurverein aus Nöttingen.

Und ein Sieg bei den Griechen würde dann, in der Tat, auch vieles wieder wesentlich entspannter erscheinen lassen in und auf Schalke. Wohl auch die zuletzt deutlich angespannten Gesichter von Tönnies, Heldt und Keller!

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Robert Müser
Robert Müser
10 Jahre zuvor

Es ist schon bemerkenswert, wie bei diesem Balltreterverein seit Jahren der eigene Anspruch, Größenwahn etc. und die tatsächlichen Leistungen auseinanderliegen. Vielleicht wäre ein Abstieg in niedrigere Liga und das mehrjährige Verbleiben dort eine Chance für diesen Verein sich komplett neu zu organisieren.

… im Übrigen bin ich der Meinung, daß der Trainer entlassen werden muss …

Frank
Frank
10 Jahre zuvor

Clemens Tönnies und Horst Heldt haben es gerade nötig, etwas zu „quittieren“. Sind die beiden Teil der Lösung oder des Problems?

Die Mannschaft ist stark ersatzgeschwächt und es kommen junge Spieler zum Einsatz. Was Schalke jetzt wohl braucht, ist eine Arbeitsatmosphäre, in der man mit Vertrauen und Ruhe etwas aufbaut. Wo man den Rücken gestärkt bekommt, und nicht schon morgen einem wieder einer mit großen Sprüchen in denselben fällt.

Keller muss den Jungen Selbstvertrauen einflößen und Mut, Verantwortung zu übernehmen. Damit sie wenigstens das leere Tor wieder treffen.

Robin Patzwaldt
Robin Patzwaldt
10 Jahre zuvor

@Frank: Stimmt soweit! Aber das Problem ist, dass vor der Saison recht hohe Ziele ausgegeben wurden. Und da passen aktuell Leistung und Anspruch halt so gar nicht zusammen. Der Kader ist doch wohl ‚dünner‘ als vermutet. Das dann ‚gemeckert‘ wird, wenn man nach 3 Spieltagen nur einen Punkt hat, ist ja zu erwarten.

Müser: Für einen Trainerwechsel ist das allerdings mal wieder ein sehr ungünstiger Zeitpunkt! Wer sollte es denn jetzt machen? Welcher Trainer mit Erfahrung und Konzept ist denn aktuell verfügbar? Magath wird es ja wohl nicht werden. 😉

Franz Przechowski
10 Jahre zuvor

Ein kleiner Heldt ist er schon. Denn wer als Manager unter einem irrlichternden Vorstandsboss namens Tönnies bestehen will, braucht zumindest Mut. Herr Tönnies ist sicherlich als Schlachthausbetreiber hochprofessionell. Eine langfristig angelegte Erfolgsstrategie wie Watzke auszuarbeiten und auch umzusetzen traue ich ihm nicht zu. Der kleine Heldt wird mit Keller der nächste auf der Schlachtbank sein. Heldt Fehler war es, Keller und nicht Grieshold durchzusetzen. Dazu eine frühzeitige Vertragsverlängerung für Keller, ohne das jener bislang einen belastbaren Beweis seiner Qualität abgegeben hat. Damit meine ich die des Trainers, nicht die seiner nuschelnd grauenhaften Sprachakrobatik, bei der man nur noch den Ton des Ausgabegerätes abschalten möchte. Nun gut! Im September kommt der Neue.

Glückauf

Frank
Frank
10 Jahre zuvor

@Frank Przechowski

Gut gebrüllt 🙂 Würden Sie als AR kandidieren? So kann es mit den Schalkern doch nicht weitergehen.

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