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Ein paar Nazis in Dortmund

Protest gegen Nazikundgebung
Protest gegen Nazikundgebung

Trotz Schneetreiben und Osterfeiertagen haben heute weit über 60 Demonstranten unterschiedlicher Parteien, Bündnisse und Gruppen unter dem Motto „Gegen Rechts – Roma schützen“, zu der die Dortmunder Grünen aufgerufen hatten, ein wichtiges Zeichen gesetzt und gegen diese neue Grenzüberschreitung der Partei Die Rechte protestiert. Von unserer Gastautorin Ulrike Märkel.

Der Dorstfelder Runde Tisch für Toleranz und Verständigung, die SPD, Bündnis Nazifrei, die Linke, die Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie, die Grünen, freie Antinazi-Gruppen, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) und Nachbarn aus der Strasse waren gekommen, um sich solidarisch vor das von Roma-Familien bewohnte Haus zu stellen.

Um 13:00 Uhr  trafen sich die Gegendemonstranten und äußerten mit Rufen „Nazis raus“ und einem lauten Trillerpfeiffenkonzert ihren Unmut darüber, dass die Rechtsextremisten um Michael Brück, SS Siggi und Dennis Giemsch vor einem Privathaus eine „Kundgebung“ abhielten.

Ein Vertreter des VNN wies in seiner Rede darauf hin, dass es ihm unerträglich sei, dass die Nationalsozialisten früher vor Häusern von jüdischen Mitmenschen gestanden hätten und heute die Nachfolger des verbotenen NWDO (Nationaler Widerstand Dortmund) vor Häusern von Roma stehen dürften. Warum dies genehmigt worden ist, blieb vielen der Anwesenden ein Rätsel – die Polizei wies auf Anfrage darauf hin, dass auch eine Straße ein öffentlicher Raum sei und damit für eine Kundgebung genehmigungsfähig ist.

Siegfried "SS Siggi" Borchardt
Siegfried „SS Siggi“ Borchardt

Die gute Nachricht aber ist, dass gerade mal knapp 30 Rechtsextremisten von Michael Brück als Anmelder der Demo zum Marschieren in der Kälte mobilisiert werden konnten – die meisten braunen Kameraden blieben heute doch lieber hinterm warmen Ofen. Ein Erfolg für die Zivilgesellschaft, die einmal mehr deutlich gemacht hat, dass sie die Bedrohung von einzelnen Bürgern in ihrem privaten Umfeld nicht akzeptiert und Rechtsextremisten in Dortmund unerwünscht sind. Ein großer Misserfolg für die Dortmunder Rechten.

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