Besuch beim Tony Soprano von Nazareth

Bürgermeister Ali Salem im Rathaus von Nazareth. Foto: Til Biermann
Bürgermeister Ali Salem im Rathaus von Nazareth. Foto: Til Biermann

Nazareth ist die biblische Stadt, in der Erzengel Gabriel Jungfrau Maria die Geburt von Jesus angekündigt haben soll. Außerdem sollen Josef, Maria und der Christen-Heiland in der Stadt gelebt haben. Auf Hebräisch heißen Christen deshalb „Nozrim“ – „die von Nazareth“. Heute regiert hier Ali Salem. Der Mitfünfziger hat eine verblüffende Ähnlichkeit mit Tony Soprano aus der amerikanischen Mafia-Serie „Sopranos“. Wie der fiktive Tony macht er sein Geld unter anderem mit einer Baufirma. Außerdem fehlt ihm ein Finger.

Familie ist Bürgermeister Salem wichtig. Er hat elf Kinder und 23 Enkel. Er ist in der israelischen 80.000 Einwohner-Stadt, die von Muslimen (70 Prozent) und arabischen Christen (30 Prozent) bewohnt wird, sehr beliebt. Es heißt, er kennt fast jeden Bewohner persönlich, sein Bürgermeister-Gehalt spendet er für Studenten-Stipendien. Auch viele Israelis mögen ihn für seine pragmatische Art: Als vor etwa zwei Monaten ein israelisch-arabischer Knesset-Abgeordneter ein TV-Interview in Nazareth gab, sprang Salem aus einem vorbeifahrenden Auto. Er beschimpfte den Politiker und beschuldigte ihn live im Fernsehen, während der Messer-Attacken gegen Juden die arabische Bevölkerung aufzuhetzen. Diese offen-ehrliche Art kommt gut an.

„Das brauchen wir hier nicht“, sagt Salem in einem etwas heruntergekommenen Konferenzraum des Rathauses. Im Vorraum warten etwa ein Dutzend Bewohner, die etwas von ihm wollen. Salem hat schwarze, schlaue Augen, eine stämmige Statur, trägt einen feinen italienischen Anzug. „Keiner der Araber, die hier in Israel leben, würde das Land freiwillig in ein anderes arabisches Land verlassen“, sagt er. Natürlich gäbe es Diskriminierung. So hätten die jüdischen Bewohner von Nazareth-Illith, das über der Talmulde von Nazareth liegt, rund vier mal so viel Land zur Verfügung, obwohl dort nur 50.000 Menschen leben. Aber all diese Konflikte seien am Ende lösbar, man müsse halt daran arbeiten. „Die Araber in Israel haben bessere Lebensbedingungen, als alle Araber in den umliegenden Ländern.“

Er glaubt eine Zwei-Staaten-Lösung wäre die einzige Möglichkeit, den schon so lange andauernden Konflikt zwischen Juden und Arabern zu lösen. „Die meisten Menschen beider Seiten wollen Frieden“, sagt Salem. Die israelischen und palästinensischen Führer sieht er in Zugzwang. Von Israels Premier Benjamin Netanyahu ist er enttäuscht. Und der Fattah-Mann Mahmud Abbas von der palästinensischen Autonomiebehörde habe Angst. „Er will Frieden, aber fürchtet die Hamas und andere extremistische palästinensische Gruppen, die ihm an den Kragen gehen könnten, wenn er sich mit den Israelis einigen würde“, glaubt er.

Als Jugendliche von Nazareth neulich Barrikaden anzündeten, nachdem israelische Sicherheitsleute landesweit mehrere Terroristen erschossen hatten, ging Salem selbst auf die Straße zu den Unruhestiftern. Und die Jugendlichen hörten auf. Er hat seine Stadt im Griff – wie Tony Soprano, der in der fiktiven Serie New Jersey kontrolliert. „Ich habe keine Bodyguards. Die Leute lieben mich, ich will nahbar sein“, sagt er.

Hat ihn schon mal jemand mit dem berühmten Tony Soprano verglichen? Er lacht, nimmt es mit Humor. „Nein, aber was der kann, kann ich auch.“

Nazareths Bedeutung für das Christentum

Nach dem Gespräch gehen wir mit seinem Pressesprecher in die Altstadt von Nazareth. Über eine Quelle, an welcher der Legende nach Erzengel Gabriel der Maria seine Offenbarung gemacht haben soll, haben Kreuzfahrer einst eine Kirche gebaut. Mittlerweile haben griechisch-orthodoxe Christen daraus ein wunderschönes Kunstwerk gemacht. Riesige, kleinteilige Holzschnitzereien zieren den Altar. In die Quelle, die im hinteren Teil der Kirche aus einem Felsen sprudelt, haben Glücksuchende Münzen geworfen. Vor dem Gotteshaus verkaufen Straßenhändler christliche Devotionalien. Sie sind etwas niedergeschlagen. Aufgrund der Messer-Attacken sind kaum Touristen da.

Wir laufen dann rüber zur viel größeren römisch-katholischen Basilika, die ebenfalls der Geschichte mit Erzengel Gabriel und Maria gewidmet ist. Ein inner-konfessioneller Konkurrenzkampf also. Sie ist nicht so schön, gerade von innen eher ein gigantischer Betonbau.

Zum Besuch von Papst Johannes Paul II. im Jahr 2000 wurde die gesamte Gegend mit viel Aufwand und Geld aufgehübscht. Plätze und Wege sind neu gepflastert. An einer Wand auf dem Weg zwischen den Kirchen hat jemand ein scheinbar spontanes Graffito aufgebracht. Es erinnert auf Englisch und Arabisch an die „Nakhba“, die „Katastrophe“. So nennen viele Araber die Staatsgründung Israels nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit viel Sorgfalt wurde die Karte Israels und der Westbank nachgemalt, die komplett in palästinensischen Nationalfarben gehalten ist. Ein israelfreier Naher Osten also. Daneben steht ein Junge, dessen Hände auf den Rücken gebunden sind. Ein beliebtes antiisraelisches Motiv.

Es macht den Anschein einer Auftragsarbeit. Die Tatsache, dass dieses Graffito dort so sauber und frisch an dem viel von Touristen belaufenen Weg prangt, zeigt: Ali Salem gibt auch den Extremisten aus den eigenen Reihen Spielraum. Wie ein Pragmatiker eben.

Auf dem von Autos umkreisten Stadt-Platz nahe der Basilika treffen wir dann einen Menschen, der Ali Salems Bild von der nach Frieden strebenden Bevölkerung entspricht. Rasheed, Anfang 40, lächelt breit und sagt ungefragt auf Hebräisch: „Ohne Liebe gibt es keinen Frieden.“

Dieser Artikel erschien zuerst auf bz-berlin.de (mit mehr Fotos):

http://www.bz-berlin.de/welt/b-z-zu-besuch-beim-tony-soprano-von-nazareth

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Gerd
Gerd
8 Jahre zuvor

"Er glaubt eine Zwei-Staaten-Lösung wäre die einzige Möglichkeit, den schon so lange andauernden Konflikt zwischen Juden und Arabern zu lösen. „Die meisten Menschen beider Seiten wollen Frieden“, sagt Salem. Die israelischen und palästinensischen Führer sieht er in Zugzwang. Von Israels Premier Benjamin Netanyahu ist er enttäuscht. Und der Fattah-Mann Mahmud Abbas von der palästinensischen Autonomiebehörde habe Angst. „Er will Frieden, …"

Die große Mehrheit der Palästinenser ist gegen Frieden mit den Juden und bestreitet das Recht des jüdischen Volks auf einen eigenen Staat, egal wie dessen Grenzen verlaufen. Und das seit ca. 1920 weswegen seit 1937 mindestens sechs Angebote zur Gründung eines arabischen/palästinensischen Staats von den Arabern bzw Palästinensern abgelehnt wurden.

Helmut Junge
8 Jahre zuvor

"Die große Mehrheit der Palästinenser ist gegen Frieden mit den Juden und bestreitet das Recht des jüdischen Volks auf einen eigenen Staat, egal wie dessen Grenzen verlaufen. Und das seit ca. 1920 weswegen seit 1937 mindestens sechs Angebote zur Gründung eines arabischen/palästinensischen Staats von den Arabern bzw Palästinensern abgelehnt wurden."
Diese Sichtweise ist mir durchaus geläufig, und deswegen wird es auch keine Einstaatenlösung geben.
Die Zweistaatenlösung ist die einzige Alternative zu dem jetzigen Zustand. Und die Machtverhältnissesind so, daß die Araber bzw. auch Palästinenser, nur ja zur Zweistaatenlösung sagen können, oder es bleibt, wie es ist. So jedenfalls ist die Logik. Die verbale Solidarität der arabischen Staaten hat den Arabern in Gaza oder Jordanland etwa 70 Jahre gar nichts gebracht.
Da die sich jetzt auf weiter Ebene mit den Schiiten anlegen, haben sie für die Palästinenserfrage auch keine freien Ressourcen. Es kann sogar sein, daß deshalb Iran, Libanon und das zukünftige Syrien mit Israel den Schulterschluß suchen wird. Weltkarten verändern sich manchmal in Windeseile. Worauf also setzen diejenigen unter der Palästinensern, die mit der Zweistaatenlösung nicht zufrieden sind?

Bertram
Bertram
8 Jahre zuvor

Gerd, haben Sie Belege für ihre Vermutungen?

Thorsten Stumm
8 Jahre zuvor

Was bei den bisherigen Kommentaren übersehen wird: Ali Salem spricht nicht von Palästinensern, er hat von Arabern in Israel gesprochen. Damit meint er israelische Staatsbürger arabischer Herkunft. Diese leben mit vollen Staatsbürgerrechten in Israel. Auch Ali Salem ist Bürger Israels. Den Nazareth ist ein israelische Stadt und sein Bürgermeister Ali Salem ist natürlich Staatsbürger Israels.

Im Nahen Osten sind die arabischen Staatsbürger Israels die einzigen arabischen Menschen die in einer Demokratie leben….warum sollten sie woanders leben wollen…… immer mehr von Ihnen gehen sogar zur IDF obwohl sie vom Wehrdienst befreit sind.

Helmut Junge
8 Jahre zuvor

@Thorsten Stumm, ja stimmt, guter Hinweis. Araber in Israel sollten in der Diskussion nicht vergessen werden. Aber es geht ja auch um Lösungsvorschläge, wie Zweistaatenlösung. Alles komplexe Zusammenhänge. Sind auch bisher in fast 70 Jahren nicht gelöst worden. Die Araber, die in Israel leben, könnten, falls äußere Kräfte sich nicht mehr einmischen, eine große Rolle als Moderatoren spielen. Aber noch rühren andere Staaten ihr Süppchen in dem Gebiet. Dagegen gehen diese Araber in Israel in der Diskussion unter.

Thomas Weigle
Thomas Weigle
8 Jahre zuvor

Richtig ist, dass die Araber mit israel. Staatsbürgerschaft die einzigen Araber sind, die in einer Demokratie leben. Aber ist nicht durch die ständigen Attentate und Kriege bei zumindest einem Teil der jüdischen Staatsbürger eine Araberfeindlichkeit auch gegen die eigenen Staatsbürger entstanden und entwickelt sich weiter? Dies wäre mehr als verständlich, trägt aber natürlich nicht zur Konfliktlösung bei.

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

1.
Es ist -nach meinen Informationsstand- nur eine kleine Minderheit der in Israel lebenden Araber mit israelischen Staatsbürgerschaft, die sich n i c h t gegenüber den in Israel lebenden Juden als Staaatsbürger benachteiligt fühlen. Wenn der BM von Nazarath diese Diskrimnierung, von der auch er spricht,a.) relativiert mit dem Vergleich zum Leben von Arabern außerhalb Israels und b.) davon überzeugt ist, daß sie sich abbauen läßt, dann belegt er damit u.a., warum er in seiner Stadt und darüber hinaus so großes Vertrauen, eine so große Wertschätzung genießt.
2.
Ich befürchte allerdings, daß dann, wenn sich die Pläne der jetzigen israelischen Regierung durchsetzen, nämlich formell, per Verfassung, den Staat Israel als " jüdischen Staat" oder als "Staat der Juden" zu deklarieren, der Prozeß zum wünschenswerten innerisraelischen Frieden zwischen den dort lebenden Juden und den dort lebenden Arabern Schaden nehmen wird.
3.
Zweistaaten-lösung?
Nach meiner Wahrnehmung wird es von Tag zu Tag unrealistischer -aus unterschiedlichsten Gründen-, daß es irgend wann tatsächlich zu konkreten Verhandlungen mit dem Ziel kommen könntet, die sog. Zwei-Staatenlösung zu realisieren.
4.
Ich gehe davon aus, daß wir in Deutschland, in Europa, in der Welt weiterhin und für unabsehbar lange Zeit mit all den Problem , die sich aus innerisraelischen Schwierigkeiten ergeben, die sich
aber vor allem aus dem israelisch-palästinischem Konflikt ergeben ,zu tun haben werden.

Das heißt auch, daß der israelisch-palästinensische Konlikt immer wieder Anlaß in der gesamten Region für diverse andere Konflikter sein wird bzw. als Begründung für sie herhalten muß, u.a.mit der Folge, daß der israelisch-palästinensiche Konflikt immer (mit-)bedacht werden muß, wenn es um andere Konflikte bzw. Problem in der Region geht -sh.Syrien, sh.Irak, sh.Türkei, sh.Iran, sh.Saudi-Arabien, sh. die Kurden,sh. die gewalttätgen islamistischen "Kampfgruppen" -der IS ist nur eine-.
Das "macht" -egal um welchen Konklikt es jeweils konkret geht- a.) das hinreichende Erfassen und Bewerten des Sachverhaltes schwierig und erschwert erst recht jede Konfliktlösung.

Ich habe nicht die geringste, mir realisierbar erscheinende Vorstellung davon, wie für alle diese Konflikte Schritt für Schritt eine Lösung gefunden werden kann -oder gar eine Gesamtlösung in einem großen Schritt-, die durch alle Konfliktparteien hinnehmbar wäre.

Daraus folger ich, , daß wir in Deutschland, in Europa, weltweit nicht nur mit diesen Konflikten zu leben haben, sondern weiterhin mit deren Folgen zu haben -vermutlich mit zunehmender Tendenz- und daß wir immer wieder und auch insofern mit zunehmender Tendenz vor die Frage gestellt werden , ob und wie Deutschland sich einmischen sollte, sich einmischen müßte, ggfls. auch militärisch. Wer das auszublenden, wer das zu negieren versucht, konstruiert sich eine, konstruiert sich seine "irreale Welt".

In diesem Sinne, so scheint mir, wird es realistischerweise über die innerisraeliische Problematik
hinaus hinaus in absehbarer Zeit nicht darum gehen,das Problem, die Probleme in Gänze zu lösen,, sondern "nur" darum, ihre Folgen möglichst zu minimieren -für die Menschen in der Region, für die Menschen in Europa, für die Menschen weltweit.

Daß selbst dieses Minimieren ein "schwieriges Geschäft" ist, erfahren wir jeden Tag. U.a. deshalb, so meine ich, verdienen alle diplomatischen Bemühungen, z.B. der Bundesregierug, wenn sie sich um eine Minimierung der Gründe/der Folgen all dieser Konflikte bemüht, grundsätzlichen
Respekt und nicht permanente Häme oder stetige Besserwisserei, was in jedem Einzelfall Kritik -selbstverständlich-nicht aus-, sondern einschließt.

Ich denke dabei ua. an die Frage, wie einerseits die Bundesregierung auf die permanenten Menschenrechtsverletzungen, auf die jüngst vollzogen Todesurteile in Saudi-Arabien reagieren muß,(!), die IS-Unterstüzung durch Saudi-Arabien eingeschlossen, wie anderseits die Bundesregierung zu bedenken hat, ob und wie Saudi-Arabien als unmittelbare (sh.Iran, sh.Jemen) oder mittelbare Konfliktpartei (sh.Syrien/Irak, sh.aber auch den israelisch-palästinenschen Konflitk) in die Prozesse zur Lösung der Konflikte eingebunden bleiben muß.

Denken in den Kategorien "Gut – Schlecht" oder "Richtig-Falsch" oder gar ausschließlich getragen von sog. Gesinnungsethik ist stets in der Politik falsch.
Solches Denken erscheint mir konkret völlig verfehlt, es wäre kontraproduktiv, wenn es um Konfliktlösungen im gesamten sog. Nahen – Osten geht, den innerisraelischen und den israelisch-palästinensischen Streit eingeschlossen.

Thomas Weigle
Thomas Weigle
8 Jahre zuvor

Vor 5 Jahren schrieb ich als Mitglied der PdL an den Vorstand der Gütersloher Linkspartei in Sachen Israel sinngemäß, dass ich wohl der einzige im Kreisverband bin, der eine realistische Vorstellung zur Lösung des Konflikts hat: keine. Daran hat sich nur geändert, dass ich kein Mitglied mehr der Linkspartei bin.

Helmut Junge
8 Jahre zuvor

Thomas Weigle (8),
schön formuliert, aber mir scheint das viel zu pessimistisch.
Denn alle konflikte der Weltgeschichte sind irgendwann mal "Geschichte" geworden, sogar der Hundertjährige Krieg zwischen Frankreich und England ist es mittlerweile. Vermutlich hat es damals niemanden mehr gegeben, der den Anfang vom Krieg erlebt hat.
Das wäre aber nicht tröstend genug, daß ich davon meinen Optimismus speisen könnte.
Ich habe mir halt überlegt, daß der Friede in Israel und angrenzenden arabischen Gebieten in erster Linie von der Interessenlage äußerer Regionen abhängt, und erst in zweiter Linie von den Israelis bzw, Palästinensern selbst. Deshalb würde erhebliche Bewegung in diesen Konflikt kommen, wenn sich diese Interessenlage der äußeren Staaten ändern sollte.
Zur Zeit polarisiert sich ein Interessenkonflikt zwischen sunnitischen arabischen Staaten und dem schiitischen Iran, und dessen Verbündeten im arabischen Lager. Israel wird sich da nicht lage neutral verhalten können. Und die Palästinenser auch nicht. Je nachdem, was sich da entwickelt, verändert sich auch das Problem Israels mit den Palästinensern.
Daraus könnte sich durchaus die Kartenmischung ergeben, die ganz beiläufig den dann kleineren Konflikt in und um Israels zu lösen hilft.
Wenn ich das jetzt weiter ausmale, begebe ich mich in den Bereich der reinen Spekulation. Das findet erst einmal nur unter Verschluß in meienm Kopf statt. Denn wie die Karten gemischt werden und wie oft, das weiß ich natürlich nicht. Ich glaube aber daran, daß die Karten sich im Mischprozeß befinden.

Gerd
Gerd
8 Jahre zuvor

@ Bertram:

1937: Peel – Kommission
1948: Teilungsvorschlag der UNO-GV
1967: 6-Tage Krieg/Khartum-Resolution
2000: Camp David
2005: Rückzug aus Gaza
2007: Annapolis-Konferenz

Jedes Mal hat man Land gegen Frieden angeboten und jedes Mal hat die arabische/palästinensische Seite abgeleht. Und aus ihrem Herzen machen die Palästinenser keine Mördergrube. Was sie von Frieden mit den Juden halten, sprechen sie auf Arabisch ganz offen aus. Z.B. in ihren Medien und in regelmäßigen Meinungsumfragen.

Thomas Weigle
Thomas Weigle
8 Jahre zuvor

@ Helmut junge egal wie die Karten gemischt werden, den Schwarzen Peter bekommen immer die Juden bzw. der Staat Israel. Wenn es um Israel oder Juden geht, gilt nicht mal der schöne Spruch "der Feind meines Feindes ist mein Freund" nicht. So hat Stalin die Juden ab 44 heftig verfolgen und ermorden lassen, in Polen tobten sich 45/46 antisemitische Mörderbanden aus. Ich sehe schwarz, zumal @Gerd ja richtigerweise auf die oftmaligen und nutzlosen Angebote "Land gegen Frieden" hingewiesen hat.

Helmut Junge
8 Jahre zuvor

Thomas Weigle, uns unterscheidet in dieser Frage allein, daß ich noch nicht die Hoffnung aufgegeben habe. Mir ist die komplizierte, an Entäuschungen reiche Geschichte Israels durchaus bekannt. Darüber hinaus ist auch einiges aus der Zeit der jüdischen Geschichte bis heute bekannt.
Aber ich habe eben einen unverwüstlicher Optimismus was den Frieden betrifft. Vielleicht ist das falsch, aber ich glaube, daß ohne Hoffnung auch keine Zukunft gestaltet werden kann.

Thomas Weigle
Thomas Weigle
8 Jahre zuvor

@ Helmut Junge Ich hoffe für die Menschen dort, dass Dein Optimismus meinen Pessimismus schlägt. ich habe keineswegs Dein Wissen bezweifeln wollen, auch weil ich den Eindruck habe, dass Du im Nahen Osten durchaus bewanderter bist als ich.

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[…] und Philip Fabian. Aus dem Kreis der Ruhrbarone sind es Martin Niewendick. Richard Volkmann, Til Biermann und ich, Stefan […]

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