Ruhrtriennale: „Unter Stefanie Carp fällt Judenhass unter künstlerische Freiheit“

Während BDS-Anhänger im Saal hetzten durften, mussten Israelfreunde ihre Fahnen abgeben.


Malca Goldstein-Wolf hat die gestern bei der Ruhrtriennale stattgefundene Demonstration gegen Antisemitismus organisiert. In einem Gastbeitrag fasst sie ihre Eindrücke von der Podiumsdiskussion zusammen.

Da hat die Intendantin der Ruhrtriennale gestern eine Podiumsdiskussion inszeniert, die noch einmal verdeutlicht hat, wessen Geistes Kind Stefanie Carp tatsächlich ist.
Sie verkauft sich gerne als politisch ahnungslose Künstlerin, kokettiert mit ihrem Einsatz für die Kunst.

Irgendwie nicht ganz anwesend, zittrig und holprig gibt sie da ein Bild ab, das schon fast bemitleidenswert verstörend wäre, wenn sie den Zuschauer nicht mit Uneinsichtigkeit und Scheinheiligkeit für dumm verkaufen würde.

Sicherlich war es nicht leicht für sie Juden für diese Podiumsdiskussion zu finden, deren Selbsthass so ausgeprägt ist, dass sie wie Eliott Sharp, selbst Sohn von Holocaust Überlebenden, argumentieren, dass Israel selbst schuld sei am ansteigenden Antisemitismus.
Wer sollte auch wagen, den Sohn von Holocaust Überlebenden zu kritisieren?
Carp hat die dunkelste Geschichte Deutschlands mit der Einladung dieses in seinem Hass zu Israel verseuchten Amerikaners geschickt für sich genutzt.

Die Vertretung für Alain Platel, der kurzfristig abgesagt hatte, übernahm seine Kollegin, eine eifrige belgische BDS Befürworterin, Hildegard de Vuyst, die Israel, wenn sie nicht gerade eingenickt war, allerlei imaginäre Verbrechen vorwarf.

Teile des Publikum ließen ihren Unmut über diese unverhohlene Israeldämonisierung dann auch freien Lauf und es gab Zwischenrufe wie Lüge und Bullshit.
Die Belgierin war der Kritik nicht gewachsen und bat nun den israelischen Filmemacher Udi Aloni aufs Podest.

Genau dieser Aloni machte mit seinem BDS Fanatismus schon auf einem Berliner Festival Schlagzeilen, in dem er Klaus Lederer und Lizzy Doron niederbrüllte.
Von Hass zerfressen tobte sich dieser bullige Mann in cholerischer Art und Weise aus, der nächste selbsthassende Jude, der sich gerne darauf berief Israeli zu sein, seine Heimat aber mit einer Vehemenz und einem Wahn verunglimpfte, dass es für den israelfreundlichen Zuschauer schlichtweg  nicht zu ertragen war.

Er wurde zurecht ausgebuht und sorgte dennoch mit dafür, dass diese Veranstaltung, die eigentlich für Aufklärung sorgen sollte, zu einem Anti Israel Event verkommen ist.
Da konnten auch die gutgemeinten Versuche des Michael Vesper das Bild wieder gerade zu rücken, nicht viel retten.

Kulturministerin Pfeifer-Poensgen positionierte sich erneut gegen den BDS, schien von dem Israel Hass der Mitdiskutanten allerdings nicht sonderlich berührt.
Man kann sich dem Eindruck nicht erwehren, dass die Politik Carp, trotz fehlender Kompetenz und Anstand, aus Bequemlichkeit durchwinken will.

Ungeachtet dessen, dass die Intendantin nicht nur nichts verstanden hat, sieht sie ihren einzigen Fehler darin, die „Young Fathers“ ausgeladen zu haben.

Man kann jetzt schon erahnen, welche Künstler in Zukunft von der Intendantin eingeladen werden, wenn sich Pfeifer-Poensgen nicht zu der längst überfälligen Kündigung durchringen kann….Der BDS spuckt in die Hände und als Jüdin kann ich nur hoffen, dass Carp keinen vergifteten jüdischen Regisseur findet, der „Jud Süß“ auf der Ruhrtriennale aufführen will.
Schließlich hat der Zuschauer gestern eines gelernt, unter dieser Intendanz fällt Judenhass ganz sicher unter künstlerische Freiheit….

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Arnold Voss
5 Jahre zuvor

Wer den Israelhass auf das Podium einläd, bekommt ihn auch. Wer Niemanden dazu setzt. der diesem Hass auch als Künstler energisch und zur Sache widerspricht, der wollte das so. Das ein Moderator von dieser Reputation das von vorneherein zu akzeptieren bereit war, bzw. unter diesen Umständen die Moderatorenaufgabe übernommen hat, ist mir nicht nachvollziehbar.

Ellahe Engel-Yamini
Ellahe Engel-Yamini
5 Jahre zuvor

Das Beste war die Rede von Thomas Wessel. Mir war der Aussmaß vorher nicht so klar. Linke Teilnehmer mit denen ich nachher sprach, haben die Beiträge der BDS-Gegner und ihre Plakate als dümmlich empfunden und dargestellt. Ihr pointierte Interesse als säkulare Menschen an Israel scheint mir bemerkenswert zu sein. Wenn mann ihnen die mörderischen Absichten der Hamas entgegenhält, es lässt sie kalt. Sie spielen sich als moralische Instanz auf, sie sind es aber nicht. Ihre Empathie ist selektiv. Die Solidarität mit Israel als die Schwächeren wurde 1967 zur gunsten der schwächeren palästinensern ausgetauscht. Ohne Sinn und Verstand. Die Argumente wurden danach entsprechend gebastelt. Israel-Palästina wurde zu einer narzistischen Spielwiese der Linken. Und Israel zur identifizierter Feind.

Stefan Laurin
Admin
5 Jahre zuvor

Die gesamte Ruhrtriennale sollte beendet werden. Carp wird in den kommenden zwei Jahren so weitermachen, Land und RVR – von letzterem hört man wieder einmal nichts – haben es versäumt die Reißleine zu ziehen. Das wird dann noch einmal teuer und danach kann man die zwölf Millionen einsparen und für andere, wichtigere Dinge ausgeben. Carps Antisemitenshow mag ich nicht von meinen Steuergeldern finanzieren. Wenn ihre Fans ihre Arbeit so bewundern, können sie ja die realen Eintrittspreise zahlen. Im Moment liegen 400 Euro Subventionen auf jedem Sitzplatz und sorgen so dafür, das Carp nicht Pizza ausfahren muss – auf dem freien Markt würde sie mit ihrer Arbeit nicht einen Tag überleben.

thomas weigle
thomas weigle
5 Jahre zuvor

@ Ellahe Engel-Yamini
Viele Linke sind einfach zu dämlich zu erkennen, dass sie in muslimischen Ländern entweder sofort nach den Juden oder gleichzeitig mit diesen zu den Opfern der vom muslimischen Demdaoben gewollten Ordnung gehörten und gehören. Nur die dümmsten Kälber….

E. Engel-Yamini
E. Engel-Yamini
5 Jahre zuvor

Wäre ich Deutsche, ich würde mich zu dem Thema Israel-Palästina etwas zurückhalten. Man könnte höchstens Gruppen aus Israel und Palästina einladen, sie sollen hier miteinander in Kontakt kommen, sprechen, Traumatisieete aus beiden Seiten sich erholen. Das tut die Ärztin Halima Alayian aus Berlin, eine palästinensiche Ärztin. Wer will kann sie gerne unterstützen. Diese Deutsche klug- und Besserwisserei nervt zunehmend. Ist es bekannt, dass je einer dieser meist Intellktuellen sich je zu den Raketenregen der Hamas auf Südisrael geäußer hat? Das hat alles schon Sektencharakter. Deutschen steht es nicht zu Öl in das Feuer zu gießen.

Ines C.
Ines C.
5 Jahre zuvor

Ja hier fehlten Stimmen wie Deniz Yüzels "Nein, du darfst nicht". Türkische Mirgrantenkinder sind nicht nur im Fußball unverzichtbar für ein besseres Deutschland.
Gibt es die Rede von Thomas Wessel irgendwo zu hören oder zu lesen?

E. Engel-Yamini
E. Engel-Yamini
5 Jahre zuvor

@thomas weigle
Nein sie sind nicht zu dämlich den totalitären Charakter dieser Länder zu erkennen, sie riskieren es vom Sicheren Hafen aus. Sie sind ein Teil des Problems und nicht der Lösung. Sehen Sie sich beim 3Sat Kulturzeit das Interview mit Lizi Doron. Sie war völlig schockiert, eine wunderbare dialogbreite israelsiche Schriftstellerin. Das Schlimme ist, solche leute bekommen es trotz ihre Bildung nicht mit, was Intrapsychisch bei ihnen passiert. Es bleibt dabei, man verzeiht den Juden nicht den Holocaust.

Gast
Gast
5 Jahre zuvor

@ Ines C.
Ja, die Rede gibt es z.B. hier…
http://www.christuskirche-bochum.de/2018/08/stoppt-den-terror-stoppt-bds/
Bis zuletzt wehrte Stefanie Carp kritische Fragen in Interviews schroff ab mit der Begründung, ihr sei diese Art der Kritik zu populistisch. Dass die Kritik keineswegs populistisch sondern vielmehr sachlich und stichhaltig ist, bewies Thomas Wessel einmal mehr mit diesen investigativen Worten… Bei einigen Fakten – nicht zuletzt Stefanie Carps Verhalten der Presse gegenüber – bleibt einem echt die Spucke weg.

Marian F.
Admin
5 Jahre zuvor

"Jud Süß" auf der Ruhrtriennale? Das ist eine unverschämt, es sind Künstler, es wird "Jüd Sauer" heißen.

Whole Hog
Whole Hog
5 Jahre zuvor

ich frag mich wer von den hier kommentierenden bei dieser veranstaltung anwesend war.

Gast
Gast
5 Jahre zuvor

Ich war bei der Veranstaltung und muß gestehen, dass ich solch hochgekochte Emotionen bisher nicht erlebt habe. Es wurde deutlich, wie groß der Flächenbrand ist, den die Intendantin trotz aller Warnungen, trotz jedes Händereichens entfacht hat. Jetzt mutierte sie auf dem Podium augenscheinlich zur Statistin. Das Problem ist nun sehr viel größer als nur die Person Stefanie Carp. Doch das Schlimme ist, dass sie noch immer nicht erkennt, was sie der Kultur in Deutschland jetzt antut. Und dieses großartige Festival wird demontiert – aus Unwissenheit, aus Trotz, aus Ignoranz. Und wie Isabel Pfeiffer-Poensgen auf dem Podium richtig erklärte, wenn sich die Kunst nur noch fernab vom Weltgeschehen selbst inszeniert, haben wir das Niveau der privaten Musicalszene erreicht. Die aktuelle Triennale tut dies jedoch ohne Rücksicht auf Verluste. Der Kollateralschaden für die Kultur in Deutschland ist nicht absehbar.
In Berlin, München und Frankfurt geht man souverän mit der Thematik um, doch Stefanie Carp drückt dem BDS den Flammenwerfer in die Hand, entmündigt sich selbst und die freie Kunst.
Ich bin sehr besorgt..

Arnold Voss
5 Jahre zuvor

Eine sehr treffende Beschreibung der „Diskussion“ in Bochum:
https://tapferimnirgendwo.com/2018/08/19/stefanie-carp-inszeniert-die-eigene-absolution/

nussknacker56
nussknacker56
5 Jahre zuvor

Eigentlich ist auch Stefanie Carp ein Spätopfer des Holocaust (H.): „Ich persönlich zum Beispiel würde auch nicht bei der BDS unterschreiben, einfach weil ich Deutsche bin und ich finde selbst, wenn man viele Motive der Palästinenser unterschreiben kann.“

Aus dieser sympathischen Aussage geht eindeutig hervor, dass sie durch den H. in ihrer freien Meinungsäußerung keineswegs nur grammatikalisch sondern auch sonst erheblich eingeschränkt wird. Wenn er – also der H. – nicht gewesen wäre, könnte Carp völlig unbeschwert von dieser alten Geschichte zum moralisch einwandfreien Judenboykott aufrufen, schließlich gibt es dafür nicht bloß eines, sondern ziemlich „viele Motive“. So aber muss sie sich das wider besseres Gewissen verkneifen und sowas geht unweigerlich auf den Magen. Das geht nun schon seit Jahrzehnten so und wer weiß, wie viele weitere Dekaden sich dieser Leidensweg noch fortsetzt.

„Wir sollten alle toleranter sein.“

paul
paul
5 Jahre zuvor

: Wenn Carp Pech hat, hat noch zwei Jahre Bochum vor sich. Danach wird sie wissen, wie man sich als Opfer fühlt.

Arnold Voss
5 Jahre zuvor

Paul, wie kommen sie darauf das Frau Carp ein "Opfer" ist, bzw. sich als solches fühlen könnte? Und wenn, von wem oder was?

Arnold Voss
5 Jahre zuvor

Lohnt sich anzuhören and anzusehen:

https://www.facebook.com/realAvielTromm/videos/316621402230829/UzpfSTgzNTI4OTY5MzE2MjA0NjoyMDUzMjc0MzI4MDMwMjM3/?multi_permalinks=2053997027957967%2C2053950117962658%2C2053948841296119%2C2053274328030237%2C2052273348130335&notif_id=1534836015438099&notif_t=group_activity%20%20%20%20BearbeitenSchreibe%20einen%20KommentarAngemeldet%20als%20Arnold%20Voss.%20Abmelden%3FKommentarIch%20m%C3%B6chte%20%C3%BCber%20nachfolgende%20Kommentare%20zu%20diesem%20Artikel%20informiert%20werden.Suche%20nach%3AWerbungSubscribe%20to%20Podcaston%20Androidvia%20RSSNeueste%20Beitr%C3%A4ge%20%20%20%20Wie%20BDS%20pal%C3%A4stinensische%20Jobs%20vernichtet%20%20%20%20von%20Gastautor%20in%20Politik%2C%20Ruhrgebiet%20%20%20%20Wie%20gef%C3%A4hrlich%20ist%20Donald%20Trump%3F%20%20%20%20von%20Robert%20von%20Cube%20in%20Politik%20%20%20%20Daily%20Thompson%20%20%20%20von%20Stefan%20Laurin%20in%20Kultur%20%20%20%20Der%20Ruhrpilot%20%20%20%20von%20Stefan%20Laurin%20in%20Bochum%2C%20Dortmund%2C%20Politik%2C%20Ruhrgebiet%20%20%20%20Sky-Reporter%20Dirk%20gro%C3%9Fe%20Schlarmann%3A%20%E2%80%9EOffensiv%20ist%20Schalke%20einfach%20zu%20schwach%E2%80%9C%20%20%20%20von%20Robin%20Patzwaldt%20in%20Bochum%2C%20Dortmund%2C%20Sport%20%20%20%20Larry%20And%20His%20Flask%20%20%20%20von%20Stefan%20Laurin%20in%20Kultur%20%20%20%20Der%20Ruhrpilot%20%20%20%20von%20Stefan%20Laurin%20in%20Bochum%2C%20Dortmund%2C%20Politik%20%20%20%20Der%20BVB%20steht%20vor%20dem%20Saisonstart%20am%20Scheideweg%20%20%20%20von%20Robin%20Patzwaldt%20in%20Dortmund%2C%20Sport%20%20%20%20Cartoons%20ohne%20Bilder%20

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