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Wer verübte das Ketchup-Attentat auf Duisburgs OB-Sauerland? Das Interview mit dem Attentäter

Der Rheinhauser Sozialarbeiter Rolf Karling, der auch mal als Kameramann in Kriegseinsätzen tätig war, bespritzte heute Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) mit Ketchup. Aus Protest gegen Sauerlands Verhalten nach der Loveparade. Gerade habe ich mit Rudolf Karling gesprochen.

Rolf Karling: Ketchup für Sauerland
Rolf Karling: Ketchup für Sauerland

Her Karling, Glückwünsche wären nicht statthaft – aber irgendwie kann ich klammheimliche Freude nicht verhehlen.

Karling: Wobei ich persönlich nicht stolz auf die Aktion bin. Ich konnte nur nicht anders: Der OB hat ja bislang alles nach der Loveparade ignoriert, ich wollte ihn halt symbolisch treffen.

Wie war der Ablauf der Aktion?

Heute hatte der OB einen Außentermin zur Einweihung des neuen Marktplatzes in Duisburg-Rheinhausen, da wohne ich um die Ecke. Ich habe also der Lokalpresse Bescheid gesagt – kommt mal vor Ort, es wird ein paar gute Bilder geben.

Bilder von Ketchup, die wohl das Blut symbolisieren sollen, das aus Ihrer Sicht am Duisburger OB wegen der Loveparade klebt.

Ich habe eigens Kinderketchup genommen, nichts Scharfes, nichts mit Curry oder Pfeffer, ich wollte den OB natürlich nicht verletzen.

Seit er wieder Termine in der Bevölkerung macht macht, wird Duisburgs OB Sauerland von Pfeif- und Sprechkonzerten begleitet.

Das wird auch meiner Sicht bis zu seinem Rücktritt so bleiben. Die Stadt ist immer noch von den Folgen der Loveparade traumatisiert.

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Werner Jurga
13 Jahre zuvor

Thomas fragt nach dem Symbolgehalt von Ketchup, ob Blut am OB klebe, und Rolf antwortet, dass er Kinderketchup genommen habe, damit es auch wirklich nicht Aua macht. Zum Beispiel Horst Schlämmer: der hätte in einem solchen Fall „knallhart nachgefragt“ …

Frank
Frank
13 Jahre zuvor

Herzlichen Dank an Rolf Karling und an Thomas Meiser für das Interview!

Hans-Peter
Hans-Peter
13 Jahre zuvor

Jawohl, herzlichen Dank für das sensationelle Interview.

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[…] Ketchup Attentat und Loveparade II: Interview mit dem Täter … ruhrbarone […]

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[…] Duisburg (Loveparade 2010): Ketchup-Anschlag auf Oberbürgermeister Adolf Sauerland (RP ONLINE) – Bei den Ruhrbaronen gibt es ein Interview mit dem Attentäter. […]

Helmut Junge
Helmut Junge
13 Jahre zuvor

Auch wenn sich da einige drüber freuen können, stelle ich mal die Frage, ob jemand glaubt, daß auch nur ein einziger Sauerlandsympathisant durch diese Aktion zum Sauerlandgegener geworden ist.
Aber umgekehrt finden etliche Sauerlandgegner solche individuellen Aktionen
schlecht.
Das war eher eine Aktion zugunsten von Herrn Sauerland!

Stefan Laurin
Admin
13 Jahre zuvor

@Helmut: Nö, das war eine gute Aktion. Und das Sauerland danach weitere Termine abgesagt hat, war sie auch erfolgreich.

Helmut Junge
Helmut Junge
13 Jahre zuvor

@Stefan Laurin,
Ich habe auch den Kommentar der WAZ gelesen, und ich sehe schon, daß diese Person Sauerland in den Medien kaum Unterstützung kriegt.
Aber es kommt auf die Wähler und Wählerinnen an.
Und ich fürchte, daß es da zu Mitleidsreaktionen kommt. Und die WAZ ist unbeständig und windrichtungsempfindlich.
Daß Sauerland selbst auf diese Karte setzt, wirst Du ja wohl nicht bestreiten wollen?
Allerdings denke ich nicht, daß die Zeit für ihn arbeiten wird, weil er dazu Erfolge benötigt. Die hat er aber nicht.
Genau deshalb ist der Mitleidseffekt vielleicht seine einzige Verteidigungsmöglichkeit.

Helmut Junge
Helmut Junge
13 Jahre zuvor

@Stefan Laurin,
Falls Sauerland doch in nächster Zeit, sagen wir bis Nikolaus, zurücktreten sollte, ist das sicher auch auf diese Aktion zurückzuführen.
In diesem Fall hättest Du mit Deiner Einschätzung Recht, und ich nicht.
Da wäre ich aber nicht unglücklich drüber. Solche Fälle gibt es gelegentlich, daß ich mich freue, falsch gelegen zu haben. Normalerweise hab ich das gar nicht gern.

c.
c.
13 Jahre zuvor

ich finde diese taktischen überlegungen in den kommentaren hier fehl am platz – es mag ja sein, dass jetzt menschen mitleid haben mit dem armen o b, weil er „opfer eines anschlages“ geworden ist, und ihn das nächste mal deshalb wählen, aber die wählen auch jemanden, der/die ein niedliches haustier auf sein/ihr wahlplakat druckt.
das hat mit der aktion aber nun gar nichts zu tun. hier hat ein mensch seine empörung über das verhalten von ob sauerland in aktives handeln übersetzt. das und die art und weise, wie er dies getan hat, finde ich gut; genauso wie ich es gut finde, dass die ruhrbarone ihn zu wort kommen lassen – danke dafür.

ThomWeb
ThomWeb
13 Jahre zuvor

Es war also nun Ketchup und keine Torte wie seinerzeit bei Bill Gates.

Man mag über den Sinn der Aktion streiten. Sauerland wäre auf jeden Fall besser beraten, öffentliche Termine zu meiden. Jedenfalls solche, die nicht im abgesperrten Bereich seiner eigenen Partei stattfinden.

Immerhin hat Sauerland ja schon 150 Mitglieder der CDU herankarren lassen, damit sie für ihn demonstrieren. Dabei stellten sich die CDU-Mitglieder als besorgte Bürger da und verschwiegen, dass sie von der CDU sind.

Sauerland sollte sich einen besseren PR-Berater besorgen. Dann vergisst man auch ganz schnell, dass er die politische Verantwortung für die 21 Toten trägt.

Und die Angehörigen der 21 Toten hätten endlich einen Grund, ansatzweise an so etwas wie politische Gerechtigkeit zu glauben. Ansatzweise.

Stefan Laurin
Admin
13 Jahre zuvor

Ein paar Kommentare haben wir hier schon gelöscht – für die die hier neu sind ganz kurz mal die Regeln: Es wird niemand beleidigt, es wird nicht zur Rache aufgerufen. Und es macht auch keinen Sinn, mit uns über unsere Kommentarpolitik diskutieren zu wollen.

Düssimann
Düssimann
13 Jahre zuvor

Mannomann, wat fürn kritisches, investigatives Interview. Bekommt jetzt jedermann/frau hier ein Forum, der seine Unzufriedenheit mit solchen oder ähnlichen oder schlimmeren Aktionen ausdrückt? Wo ist da der Anfang, wo das Ende, welche Moral gilt hier?

Sauerland sollte zurücktreten, stimmt alles. Solche Aktionen aber, sagte oben schon jemand, nützen Sauerland nur und befriedigen ein paar niedrige Instinkte.

strohmeier
strohmeier
13 Jahre zuvor

Ich hätte es für gut befunden, wenn Herr Sauerland für das Drama Love Parade die politische Verantwortung übernommen hätte. Das er nun mit Anschuldigungen leben muss, hat er sich selbst zuzuschreiben. Und das er nicht auf den Ketchupverteiler reagiert hat, zeigt auch das er ein großer Feigling ist. Er hätte sich an Helmut Kohl ein Beispiel nehmen sollen und die Sache vor Ort erledigen müssen.

Manfred Michael Schwirske
Manfred Michael Schwirske
13 Jahre zuvor

Ich halte die Person fuer uninteressant. Wozu der Ketchup? Bringt nichts.

Interessant ist nur, dass in Zukunft dieselben organisatorischen Fehler nicht wiederholt werden. Wo ist das oeffentliche Interesse fuer diese Frage? Mir waer das einen Kasten Ketchup wert.

Die Gedanken sind frei
Die Gedanken sind frei
13 Jahre zuvor

Bitteschön, Herr Laurin, hier kommt noch etwas für Sie zum Löschen, denn Meinungsfreiheit gilt bei den Ruhrbaronen offenbar im Ernstfall recht wenig:

Ich finde es mehr als bedenklich, wenn als Beleidigung gewertet wird, über einen stadtbekannten Menschen zu sagen, dass dieser seit Jahren eine Reihe von Leuten mit Beleidigungen verfolgt und mit Vorwürfen überhäuft. Unter Ihre Zensur fällt auch, darüber zu sprechen, worüber Karling mehrfach offen gesprochen hat: sein psychisches Leiden. Ebenfalls anstößig ist es, sich daher Sorgen darüber zu machen, in welche Eskalationsrichtung sich Karling bewegen könnte.

Ihre Wächterfunktion über den Blog geht aber natürlich keineswegs so weit, dass Sie Kommentare löschen, die das Ketchup-Attentat begrüßen! Oder solche, die sich allein auf Sauerland stürzen. Auf diesem Auge sind Sie schließlich nicht blind.

Hat man erst einmal selbst ein paar Fakten unterschlagen und dann die Diskussion entsprechend manipuliert, ist man so weit, Rolf Karling als einen kreuzbraven, rechtschaffenen, jedoch um uns alle besorgten Bürger darzustellen, der eben getan hat, was wir (wir???) alle (alle???) gerne tun würden. Der neue shooting Star am grauen Duisburger Polit-Himmel, die männliche Wiedergeburt von Beate Klarsfeld.

Nun ja, es gibt andererseits Leute, die Herrn Karling weder für nett halten noch für nachhaltig harmlos.

Doch über das, was Sie „Kommentarpolitik“ nennen – und ich „Zensurpolitik“ – darf halt nicht diskutiert werden.

Wie sagten Sie doch selbst einmal, Herr Laurin: „Es gibt Medien, die ihre Wächterfunktion nicht im Ansatz erfüllen und das auch gar nicht wollen“. Wie wahr. Als altgedienter Journalist möchte ich aus leidvoller Erfahrung noch hinzufügen: Es sind in der Regel die Medien mit dem höchsten Anspruch nach außen, bei denen im Inneren die Meinungsfreiheit am stärksten verbogen wird.

Der sagenhafte Laurin war ja schließlich ein Zwergenkönig. Und als solcher zog er sich einfach die Tarnkappe über, die ihn unsichtbar machte, wenn es unangenehm wurde. Hier wird die Tarnkappe über die Kritik gestülpt – und weg ist sie.

adolf t
adolf t
13 Jahre zuvor

@16

Dein kommentar hat mehr gebracht als das wahnsinns interview und die populistische zusammen.

ich konnte den sauerland und seine politischen freunde nie leiden. und nichts läge mir ferner als für die partei zu ergreifen.
aber der pöbelhafte hang einen schuldigen vorzuführen und durchs dorf treiben zu müssen ist mir widerlich.
sauerland hätte politische verantwortung übernehmen müssen – wahrscheinlich.
aber die frage nach den genauen verantwortlichkeiten ist sehr kompliziert und wird gerade mit großem aufwand juristisch geklärt.
das kann dauern und wird wohl nicht ganz eindeutig ausfallen.
damit müssen wir alle klar kommen.

die, dessen persönlichkeitsstruktur diese geduld nicht zuläßt, sollten nicht noch bezusprucht werden.

trackback

[…] legen. Loveparade: 21 Tote und über 500 Verletzte, eine Stadt-Schranze, die dafür immerhin eine Ketchupdusche erhielt. Jetzt legt sich ein neues Rhizom über die Stadt: Der Spaltpilz. Rassistenthetiker […]

anni2010
anni2010
13 Jahre zuvor

Filmstar Sauerland. Noch nie wirkte Filmblut so echt!

Fanclub Rolf Karling

trackback

[…] Karling, der Mann der den unsäglichen Duisburger Oberbürgermeister Sauerland in einem Protestakt mit Ketchup bespritzte, ist wegen dieser Zivilcourage mit Obdachlosigkeit bedroht. Xtranews ging […]

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[…] Karling, der Mann, der den Duisburger Oberbürgermeister Sauerland, im letzten Jahr, in einem Protestakt mit Ketchup bespritzte, zeigt sich äußerst streitlustig. „Wir werden auch weiterhin den Hamborner […]

Oliver
Oliver
12 Jahre zuvor

Hallo rudolf ich hallte zu deiner atake du weist oliver wier haben das gleiche gesehen du auf deiner. Weisse ich auf meiner live is brutall

Andreas Rau
Andreas Rau
12 Jahre zuvor

Sauerland ist abgewählt – und nun?
Ich finde, dass Schaller auch nicht weitermachen darf wie bisher!
https://www.facebook.com/mcfit.loveparade
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