#Adventskalender #23

Der Ruhrkohle Chor / Foto: E. Reinsch
Der Ruhrkohle Chor / Foto: E. Reinsch

Advent, Advent! Quasi als kleinen Adventskalender stellen wir jetzt bis zum heiligen Abend jeden Tag eine Band aus dem Ruhrgebiet vor.

Törchen 23: Der Ruhrkohle Chor. Der Ruhrkohle-Chor wurde 1987 gegründet. Nach ereignisreichen Jahren kann der Ruhrkohle-Chor auf viele Erfolge zurückblicken: zahlreiche professionelle CDs und Videoproduktionen sowie Konzertreisen und Fernsehauftritte dokumentieren das außergewöhnliche musikalische Schaffen dieses Chores.  Die große Leidenschaft und der spürbare Wille, für Kultur des Bergbaus einzustehen, machte und macht den Chor zu dem, was er heute ist: einzigartig.

Mit der Förderung der letzten Steinkohle ist am vergangenen Freitag eine Epoche der deutschen Industriegeschichte zu Ende gegangen. „Wir sind hier, auf Prosper-Haniel, Zeugen eines historischen Augenblicks“, sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beim Festakt zum Ende des deutschen Steinkohlenbergbaus auf der Zeche Prosper-Haniel in Bottrop. Später zitierte der Bundespräsident ein Textsegment von Herbert Grönemeyer in seiner Rede: „Dein Grubengold hat und wieder hochgeholt“ und brachte mit „Woanders ist auch scheiße“ auch ein berühmtes Bonmot vom Bochumer Autoren Frank Goosen in seiner Rede unter.

Viele unserer Vorfahren sind wegen der Arbeit ins Ruhrgebiet gekommen. Ohne die Kohle wäre Bochum heute ein Dorf am Rande des Münsterlands und keine Stadt mit 350.000 Einwohnern. Außerdem wäre die Ecke zwischen Wesel und Unna schon gar kein „Gebiet“. Trotzdem sollte die Kohlevergangenheit unserer Region ins richtige Licht gerückt werden, denn an der Arbeit unter Tage, besonders zu den Zeiten, als die Generation unserer Ur-Urgroßväter da unten waren, gab es mit Sicherheit sehr wenig, was bei der groben und harten Arbeit beneidenswert wäre.

Im Ruhrgebiet wurde im Jahr 1839 in Oberhausen-Sterkrade die erste Dampflok auf die Gleise gesetzt – und nach und nach hat sich so die Eisenbahn als Massentransportmittel durchgesetzt. Im gleichen Jahr wird in den preußischen Fabriken die Kinderarbeit neu geregelt und Kinder mussten mindestens neun Jahre alt sein, bevor sie als Arbeitskraft in Fabriken oder im Bergbau eingesetzt werden durften. Es gilt als das erste deutsche Gesetz zum Arbeitsschutz. Dass harte Arbeit und die herzliche und solidarische Kumpel-Kollegialität die Ruhrpott-Mentalität (und auch uns als Nachfahren) geprägt hat – das ist natürlich großartig.

In diesem Sinne: Glück auf!

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