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Air Berlin: Eine kuriose Reise mit einer eigentlich nicht mehr aktiven Fluglinie

‚Air Berlin‘-Maschine auf dem Düsseldorfer Flughafen am 13.11.2017. Foto: Robin Patzwaldt

Manchmal erlebt man schon wirklich grundkomische Dinge im Leben. So erging es mir in den letzten Tagen rund um einen ursprünglich bereits im vergangenen Frühjahr gebuchten Flug mit ‚Air Berlin‘ von Düsseldorf nach Stockholm und zurück.

Auf der Suche nach einem günstigen Flug zur ‚SAP Global Series 2017‘ der nordamerikanischen Eishockeyliga NHL in der schwedischen Hauptstadt, wo am vergangenen Wochenende zwei Spiele zwischen den Colorado Avalanche und den Ottawa Senators ausgetragen wurden, schenkte ich mein Vertrauen damals der seit Jahren fest etablierten Fluggesellschaft aus der Bundeshauptstadt.

Im Laufe der Wochen und Monate geriet die Airline jedoch bekanntermaßen in immer heftigere Turbulenzen, meldete im August schließlich dann sogar Insolvenz an. Ein nennenswerter Überbrückungskredit sollte den Flugbetrieb eigentlich noch bis Mitte November aufrechterhalten, was für mich dann gerade noch gepasst hätte. Mir war das jedoch auf Anhieb schon deutlich zu heikel. Ich suchte mir also rechtzeitig einen Ersatzflug, buchte zusätzlich noch einen ähnlich teuren Trip beim Konkurrenten Eurowings, hatte fortan dann quasi zwei Plätze in zwei Fliegern für den selben Tag in Richtung Norden und zurück.

Dann überschlugen sich vor Wochen tatsächlich die Ereignisse. Air Berlin stellte den Flugbetrieb vor kurzem ein. Also, offiziell zumindest. Ich war fortan sehr froh mir noch für vergleichsweise günstiges Geld bereits frühzeitig eine Absicherung für diesen Fall geschaffen zu haben. Natürlich war das Geld für den Air Berlin Flug für mich damit auch endgültig futsch. Ärgerlich, aber nicht zu ändern, dachte ich mir.

Am Abflugtag dann die große Überraschung. Vor mir stand nämlich plötzlich doch ein Flieger mit großem Air Berlin Logo. Selbst das Bordpersonal lief in Optik der insolventen und eigentlich bereits seit Tagen eingestellten Airline auf, welche von Lufthansatochter Eurowings größtenteils übernommen wurde.

Bei näherer Betrachtung war es vermutlich sogar genau die Maschine, welche mich eigentlich bereits noch auf Namen und Rechnung von Air Berlin nach Stockholm hätte bringen sollen, welche da vor mir stand. Nur war die neue Abflugzeit jetzt eben die ehemalige alternative Flugzeit von Eurowings, welche zuvor mit einem Jet statt mit einer Propellermaschine den Transport übernommen hätte.

Rund zwei Wochen vor Abflug teilte man mir jedoch beiläufig per E-Mail mit, dass der Flug nun rund 10 Minuten länger dauern würde. Jetzt weiß ich warum. Wie der Flugkapitän beim Abflug erläuterte ist die nun neu von Eurowings übernommene Air Berlin-Maschine zwar spriteffizienter, jedoch eben auch etwas langsamer.

Das Bild fügte sich Schritt für Schritt zusammen.

Ich wusste während der Flüge schlicht nicht, ob ich mich darüber heftig ärgern, oder aber einfach lachen sollte über die kuriosen Abläufe, welche mich den Transportpreis quasi doppelt hatten zahlen lassen.

Heute dann noch die bisherige Krönung der Geschichte. Flugvermittler Expedia.de fragte mich doch ernsthaft per E-Mail, wie mein zuvor ersatzlos stornierter Flug mit Air Berlin denn eigentlich gewesen sei, wollte mein Feedback zum offiziell gar nicht mehr ausgeführten Flug bekommen.

Eingestellte Flüge zu Lasten der Kundschaft, dadurch quasi doppelt berechnete Transportkosten, schlecht aktualisierte Marketingaktionen. Wirklich ein Wochenende zwischen weinen und lachen. Jedoch auch noch einmal ein Flug mit ‚Air Berlin‘, welchen es eigentlich so längst schon nicht mehr hätte gegen sollen. Manchmal fehlen einem im Leben fast die Worte. Ein paar wollte ich hier aber dennoch mal hinterlassen heute… Ein doppelt gezahlter Flug mit einer eigentlich nicht mehr existenten Fluglinie…. Von dieser Kuriosität erzähle ich bestimmt in Jahren noch.

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