
Am vergangenen Wochenende war im Rekorder II in der Dortmunder Nordstadt die Ausstellung „art is resistance – artists against genocide“ des Kollektives Artist Action Germany zu sehen. In der Ausstellung, bei der Kunstwerke von kongolesischen, sudanesischen und palästinensischen Künstler gezeigt wurden, waren Personen als Ausstellende und offenbar auch in der Organisation des Begleitprogramms involviert, die antisemitische Bildsprache nutzen und teilweise sogar Terrorismus massiv unterstützen und glorifizieren. Von unserem Gastautor Felix Zeigler.
In der Ausstellung waren zum Beispiel Bilder eines „Künstlers“ zu sehen, der sich auf Instagram selbst „Abu Migrantifa“ nennt. Auf seiner Instagram-Seite finden sich zahlreiche Bilder, die Terrorismus verherrlichen und Antisemitismus verbreiten. Zumindest teilweise waren diese Bilder auch in der Ausstellung im Rekorder II zu sehen. In einem seiner Werke ist zum Beispiel einer der Paraglider abgebildet, mit denen Hamas-Terroristen die Grenze nach Israel überwunden haben, um am 7. Oktober über 1200 Menschen bestialisch zu ermorden, 240 Geiseln in den Gazastreifen zu verschleppen und über 5400 Menschen teilweise schwer zu verletzten. Aus seiner Verherrlichung des Pogroms macht er keinen Hehl, lapidar findet sich auf dem Bild der Schriftzug „glory to the resistance“. In anderen Bildern verwendet er rote Hamas-Dreiecke, mit denen die Hamas in Propagandavideos israelische Angriffsziele markiert. „Abu Migrantifa“ nutzt sie, um Raketenangriffe auf zivile Gebäude in Tel Aviv oder Gewalt gegen die deutsche Polizei zu glorifizieren. In einem anderen perfiden Bild, was mutmaßlich auch bei der Ausstellung in Dortmund gezeigt wurde, sind die Türme des World Trade Centers abgebildet, auf die zwei Personen in weißen Umhängen auf fliegenden Teppichen zufliegen. Der schreckliche Terroranschlag vom 09.11., dem 2753 Menschen zum Opfer fielen, wird so zu einem Akt anti-kolonialen Widerstandes umgedeutet.
Doch nicht nur in der Ausstellung selbst haben fragwürdige Personen ihre Bilder ausstellen können, auch das Begleitprogramm wurde offenbar zumindest teilweise von Initiativen mitgestalten, die in der Vergangenheit durch die Verwendung antisemitischer Bildsprache aufgefallen ist. Ein Vortrag mit dem Titel „Kunst & Widerstand“ wurde offenbar von der Initiative „Dortmund for Palestine“ organisiert, zumindest legen dies Screenshots von deren Instagram-Seite nahe. Die Initiative fällt schon seit längerem damit auf, dass sie auf ihren „pro-palästinensischen“ Kundgebungen und Demonstrationen antisemitische Bildsprache und Symbole nutzen. So veröffentlichten sie von einer „pro-palästinensischen“ Demonstration in Düsseldorf am 27.09.2025 u.a. Bilder, auf denen die Intifada glorifiziert wird oder der israelische Ministerpräsident Netanjahu als Satan dargestellt wird („Satanyahu“).[1] Zuletzt ist die Initiative damit aufgefallen, dass sie eine Kundgebung zu Ehren von Saleh Al-Jafawari („Mr. Fafo“) an der Reinoldikirche veranstaltet hat. Der als Hamas-Propagandist bekannte Influencer war bei einer innerpalästinensischen Auseinandersetzung zwischen der Hamas und einer palästinensischen Miliz getötet worden. Er wurde weltweit bekannt durch ein Video, in dem er den 7. Oktober als „schönsten Tag seines Lebens“ bejubelt.[2]
Die kurzfristige Ankündigung des Kurzfilms „Palästina in unseren Stimmen“ am Sonntagabend führte schließlich zum Abbruch des eigentlich bis zum 22.10. geplanten Programms durch die Betreiber des Rekorder II. In dem Ankündigungstext der Filmvorführung lassen das Veranstaltungskollektiv verlauten, dass sie sich mit dem „palästinensischen Widerstand in all seinen Formen“ solidarisieren. Dies kann nach dem 7. Oktober 2023, dem größten Pogrom an Jüdinnen und Juden seit der Shoah, nicht anders interpretiert werden, als dass auch Terrorismus und jede Form von Gewalt gegen Israelis und Israelinnen als „palästinensischer Widerstand“ begrüßt wird. Die Recherche über die ausstellenden Künstler, deren Kunstwerke sowie über die Organisatorn des Rahmenprogramms bestätigen diesen Eindruck.
Dass die Veranstaltung schließlich vom Rekorder II beendet wurde, ist somit ein gutes Zeichen. Das Veranstaltungskollektiv „Artist Action Germany“ hat zur Absage bei Instagram geschrieben, dass sie den Raum nicht mehr würden nutzen dürfen, weil sie „solidarisch mit Palästina sind“. Dazu posteten sie ein Bild von Leila Khaled, der bekannten palästinensischen Terroristin der Terrororganisation PFLP, die an mehreren Flugzeugentführungen beteiligt war und noch 2024 in einem Interview den 7. Oktober als gerechtfertigt bezeichnet hat („The 7th of October was a must.“). Auf solche Formen von „Palästina-Solidarität“ kann Dortmund gut verzichten.
[1] Jüdinnen und Juden als Teufel und somit als das ultimative Böse darzustellen hat in der Geschichte des Judenhasses eine lange Tradition und war insbesondere im Mittelalter weit verbreitet, bei der zweiten Intifada verübten palästinensische Terroristen zahlreiche Selbstmordattentate, bei denen über 700 israelische Zivilisten grausam ermordet wurden.
[2] https://www.watson.ch/international/gesellschaft-politik/768049801-mr-fafo-in-gaza-getoetet-machtkampf-der-hamas-eskaliert










