Morgen beginnt der Ostermarsch Rhein-Ruhr. Der Politspaziergang führt nicht nur von Gronau nach Dortmund, sondern auch in die Bedeutungslosigkeit.
Es ist ein Ritual aus den Frühzeiten der Bundesrepublik und des kalten Krieges: In den 50ern gingen Millionen auf die Straßen, um gegen die Wiederaufrüstung zu protestieren. Zum Teil aus ehrlicher Sorge, zum Teil aber auch schon damals von der Sowjetunion instrumentalisiert. In den 80er Jahren dann das gleiche Bild: Besorgte Bürger gingen gegen die Nachrüstung auf die Straße und von der DDR finanziell unterstützte Organisationen die die DKP taten alles, um den Ostblock und seine Kriege aus der Kritik zu halten und den Westen als Gefahr für den Frieden zu denunzieren.
Und wenn morgen der Ostermarsch in Gronau beginnt, werden nicht nur wieder viele der alten Dauerprotestierer unterwegs sein, auch am Feindbild Westen hat sich nichts geändert. Der Ostermarsch steht unter dem aus der Zeit gefallenen Motto „Nato und EU-Kriege stoppen“. Die Kriege, die da gestoppt werden sollen, existieren nicht. Die ISAF-Mission in Afghanistan steht vor ihrem Ende. Und was nach ihr kommen wird, ist nicht, Frieden sondern ein Bürgerkrieg, der mit dem Sieg der Taliban enden wird. Afghanistan wird in der Hände von Steinzeitislamisten fallen. Wer dafür auf die Straße geht, ist kein Friedensfreund, sondern ein Zyniker.
Zynisch sind auch die Positionen der Friedensbewegung zu den Konflikten in der Ukraine und in Syrien. Weder sind dort westliche Truppen an den Auseinandersetzungen beteiligt, noch nutzen die Konfliktparteien in größerem Rahmen westliche Waffen. Im Gegenteil: Der Westen schaut zu, wie