Am Wochenende werden die Nazis wieder im Ruhrgebiet unterwegs sein. Und ihre Gegner auch.
An zwei Tagen wollen die Nazis an diesem Wochenende im Ruhrgebiet demonstrieren: Am Freitag in Unna und am Samstag in Hamm. Für beide Tagen haben die verschiedensten Gruppen zu Protesten aufgerufen. Wer wissen will, was an Widerstand gegen die Nazis in Unna und Hamm geplant ist, sollte heute nach Dortmund ins Taranta Babu kommen. Dort findet ab 19.30 Uhr eine Infoveranstaltung statt.
Webseite des Unions-Internetexperten Siegfried Kauder
Nette Ablenkung von den Problemen des Landes: Der CDU-Hinterbänkler Siegfried Kauder fordert ein Internetverbot für Raubkopierer.
Die Wirtschaft rasselt in die Krise. Die Zukunft der Währung ist unsicher, die Bundesregierung zerstritten und der Koalitionspartner FDP macht gerade beeindruckende Nahtod-Erfahrungen („Guido, da ist ein Licht. Es strahlt so hell und so warm“). Eigentlich eine Zeit, wo Politiker mit Tatendrang gefordert sind. Es gibt genug zu tun, selbst für solche wie Siegfried Kauder, die sich vor allem dadurch auszeichnen, dass sie einen bekannten Bruder haben – Volker Kauder ist Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU im Bundestag.
Aber man kann natürlich auch von den wirklichen Problemen schlagzeilenträchtig ablenken – und ein Internetverbot für alle fordern, die beim raubkopieren erwischt wurden. Das würde heute zum Beispiel für eine Tageszeitung im Ruhrgebiet schlecht ausgehen, die sich von uns hat „inspieren“ lassen und noch nicht einmal die Quelle genannt hat, aber an so etwas hat Kauder sicher nicht gedacht.
Früher hätten Politiker wie Kauder einen kleinen Krieg begonnen, um von den wirklichen Problemen abzulenken. Irgendwas kleines, was man sicher gewinnt: Österreich. Liechtenstein. Die Liga.
Heute greift ein Kauder die Internet-Community an und sorgt damit für Schlagzeilen, die darüber hinwegtäuschen sollen, dass die Bundesregierung in Krisenzeiten nahezu handlungsunfähig ist.
Der Einzug der Piratenpartei in das Berliner Abgeordnetenhaus sorgt auch bei ihren Parteifreunden in NRW für Aufbruchstimmung.
Kai Schmalenbach wirkt kein Stück müde an diesem Montag. Gestern noch hat der stellvertretende Vorsitzender der Piratenpartei NRW mit seinen Parteifreunden in Berlin den sensationellen Einzug in das Abgeordnetenhaus gefeiert und heute eilt er von Interview zu Interview.
„Das Berliner Ergebnis gibt uns Auftrieb. Jetzt wird niemand mehr verwundert die Augen reiben wenn er uns sieht und fragen „Die Piratenpartei gibt es wirklich?“
Schmalenbach hat , wie viele Piraten aus NRW, den Berlinern im Wahlkampf geholfen: „Uns wurden die Flugblätter zum Teil aus der Hand gerissen. Ich habe so etwas noch nie erlebt.“ Euphorie schwingt in der Stimme des 41jährigen mit. Sein Beruf? „Systemadministrator“, sagt er mit lautem Lachen. „Ich erfülle das Klischee.“
1917 Mitglieder hat die Piratenpartei in Nordrhein-Westfalen und nach den Erfolgen des Jahres 2009 – fast ein Prozent bei der Europawahl und zwei der Bundestagswahl – war es ruhig um die Partei geworden. Sie galt als Ein-Themen-Partei, ein Zusammenschluss von Computerfreaks, die sich vor allem für das Recht auf Raubkopien und ein Internet ohne Sperren einsetzen. Schmalenbach kennt diese Meinung über die Piraten: „Es stimmt schon, wir sind sehr engagiert, was Bürgerrechte im Internet betrifft und haben sicher auch mehr als andere Parteien im Blick, wie sich die Digitalisierung auf alle Bereiche der Gesellschaft auswirkt, aber das st längst nicht alles was wir zu bieten haben.“
Und es gibt wirklich Leute, die eine Menge Geld für dieses Nichts ausgeben. Aber es gibt ja auch Leute die froh sind, wenn sie sich morgens beim Zähne putzen mit der Bürste kein Auge ausstechen.
Die Landesregierung will mit einer Imagekampagne ausländische Investoren nach NRW locken. Dabei konzentriert man sich auf Unternehmer, die gute Deutschkenntnisse haben.
Man kennt das ja aus Städte wie München und Frankfurt: Ständig wird man von irgendwelchen Leuten in allen möglichen Sprachen nach dem Weg gefragt: „Where is the Bahnhofsviertel?“ oder „Old Sächsenhousen?“. Das ist schon lästig, wenn Ausländer kein Deutsch können. Genau so sieht das wohl auch der in Belgien lebende NRW-Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger. Der lässt zwar mit dem flotten englischen Spruch „Germany as its best“ für den Standort NRW werben, aber dann ist Schluss mit der Anbiederei. Auf der Internetseite der Kampagne lautet das Motto: Hier wird Deutsch gesprochen, denn von der Seite, die internationale Investoren ansprechen will, ist keine englischen Version vorhanden. Oder eine französische, chinesische, spanische, japanesische… .
Das Land NRW scheint sich mit der Kampagne zielgerichtet an Investoren aus Österreich, dem deutschsprachigen Teil Schweiz und Südtirol zu wenden. Klar, so kann man Integrationskosten sparen.
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