Funkstill, Mittwoch, 8. September, 20.00 Uhr, Intershop, Bochum
Der Ruhrpilot

Loveparade: SPD nennt Sauerlands Reaktion „dilettantisch“…Welt
Loveparade II: Rat fordert Sauerland zum Rücktritt auf…Der Westen
Loveparade III: Wilde Schreierei vor Duisburger Rathaus…Der Westen
Loveparade IV: OB-Abwahl nach Loveparade wenig wahrscheinlich…Ruhr Nachrichten
NRW: Kraft wirft Vorgänger-Regierung „Bilanzbetrug“ vor…Der Westen
NRW II: Attacke auf Röttgen…RP Online
Dortmund: Museum am Ostwall öffnet später im U-Turm…Der Westen
Dortmund II: Europas Schlager-Museum kommt ins Revier!…Bild
Bochum: 100.000 Besucher kamen zum Zeltfestival…Der Westen
Gelsenkirchen: Arte sustenibile uno…Hometown Glory
Medien: Bodo-Hombach Portrait…Zeit
Sarrazin: SPD will von Buschkowsky lernen…taz
Sarrazin II: Die Gegenwut…Spiegel
Prost: Saufen soll gesünder sein als völlige Abstinenz…Welt
Digital: ACTA-Leak aus der Verhandlungsrunde in Washington…Netzpolitik
Mietpreise im Revier: Hier bleibt es billig – hier will keiner hin

In Deutschland steigen die Mieten. In ganz Deutschland? Nein, in den Regionen ohne Zukunft nicht. Im Ruhrgebiet wird es immer billiger und leerer.
Nennen wir ihn mal Michael. Michael hat einen Job in Bochum und ein paar Jahre in Bochum gewohnt. Nun ist er weg. Den Job hat er noch, aber er wohnt lieber in Köln. Zur Arbeit nach Bochum pendelt er ein. In Köln, sagt er, sei es netter. Man müsste weniger fahren um Freunde zu treffen, alles wäre kompakter und unkomplizierter. Und natürlich ist Köln auch sonst eine geile Stadt.
Und natürlich verlassen ganz viele das Ruhrgebiet, weil sie hier keine Jobs finden.
Das so viele das Ruhrgebiet verlassen, hat natürlich auch seine angenehmen Seiten. In vielen Teilen Deutschlands steigen die Mieten. Nicht im Ruhrgebiet. Überall wird über Gentrifizierung und ihre Auswirkungen gestritten. Im Ruhrgebiet wird diese Diskussion eher simuliert. Klar, in Essen-Rüttenscheid, in Bochumer Ehrenfeld oder in Dortmunder Kreuzviertel braucht man ein paar Monate um eine Wohnung zu finden. Vier Zimmer ist sowieso schwierig. Aber das war es dann schon. Denn, nur einen Steinwurf entfernt gibt es Leerstände und nichts deutet darauf hin, dass sich daran was in absehbarer Zeit ändert. Im Gegenteil. Noch nicht einmal die billigen Mieten sorgen dafür, dass Leute hier hinziehen.
Neu gebaut wird sowieso relativ selten. Renoviert auch nicht. Es lohnt sich ja auch kaum.
Mit intelligenten Zwischennutzungskonzepten könnten wir die Wegzüge von ein paar Künstlern vielleicht verzögern. Vielleicht bleiben auch ein paar dauerhaft hier. Aber nicht einmal diese intelligenten Zwischennutzungskonzepte für leerstehende Immobilien gibt es. Das Ruhrgebiet ergibt sich einmal mehr seinem Schicksal, zeigt natürlich keine Initiative und wartet darauf, dass die Hilfe von Aussen kommt. Genügsam schauen wir uns an, wie eine Region mit fünf Millionen Menschen zum Vorort von Düsseldorf und Köln wird. Ein Mega-Ratingen. Nur ärmer.
Es gibt schon gute Gründe, warum es hier so ist wie es ist. Und der Grund sind wir.
Dazu der passende Soundtrack:
Circa Survive
Circa Survive, Dienstag, 7. September, 19.30 Uhr, FZW, Dortmund
Der Ruhrpilot

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NRW III: Stuttgart 21 gefährdet ÖPNV-Ausbau in NRW…RP Online
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Bochum: Lesen, Lesen, Lesen…Ruhr Nachrichten
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Internet: Guck mal, wer da löscht…Weissgarnix
Dortmund: Protest muss möglich sein
Tausende protestieren gestern in Dortmund gegen die Nazis. Die haben davon allerdings kaum etwas mitbekommen.
Wer glaubt, mit Verboten das Nazi-Problem lösen zu können irrt. Hätte das Bundesverfassungsgericht das Verbot der Demo am Samstag bestätigt, nichts wäre gewonnen gewesen. Sicher, die Nazis konnten in Dortmund nicht demonstrieren, ihre Kundgebung am Rand der Nordstadt war schlecht besucht. Auch wenn alle Rechten die auf dem Weg waren dort angekommen wären: Die Zahlen der Vorjahre wären nicht erreicht worden. Das Verbot hat ihnen Probleme gemacht. An den Übergriffen auf Nazigegner wird das aber auch in Zukunft nichts ändern.
Wirkungsvoller wäre engagierter Protest gewesen. Den hat die Polizei allerdings nicht zugelassen. Jeder demokratischen Partei wird aus gutem Grund zugemutet, dass beispielsweise bei Parteitagen in Rufweite zur Halle demonstriert wird. Den Nazis nicht. Auch in Dortmund hätte man die Demonstranten näher an das Kundgebungsgelände heranlassen können, ohne die Sicherheit zu gefährden. Der Skandal war weniger die genehmigte Nazi-Demo, als die Unterdrückung des Protests durch eine übertrieben weite Absperrung von großen Teilen der Nordstadt.
Dass die Dortmunder Polizei am Freitag ein Nazi-Konzert in den Innenstadt genehmigte, aber den Protest des S4-Bündnis am Samstag untersagte passt in das Bild einer zweifelhaft agierenden Dortmunder Polizei.
Kein Ruhmesblatt war auch das Verhalten der Sozialdemokraten und Grünen. Während in der Nähe ihres Kundgebungsortes am Nordmarkt im Bereich der Kreuzung Mallinckrothstraße/Leopoldstraße die Situation zwischen Polizei und Demonstranten zu eskalieren drohte, waren sie nicht vor Ort. Sie überliessen es der Linkspartei, sich als Vermittler in Szene zu setzen. Das war töricht und dumm. Zumindest von den Grünen hätte man anderes erwarten dürfen, als die Menschen in Dorstfeld mit einem Konzert des unsäglichen Purple Schulz zu traktieren.
The Briggs
The Briggs, Montag, 6. September, 20.00 Uhr, Café Steinbruch, Duisburg
Der Ruhrpilot
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Nazis II: Tausende protestieren friedlich – 160 Festnahmen…Ruhr Nachrichten
Nazis III: Dortmunder protestieren friedlich gegen Nazis…Der Westen
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Tom Liwa
Der Ruhrpilot
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