Linkspartei will Landschaftsverbände erhalten

Die Linkspartei will die beiden Landschaftsverbände erhalten. Ihr Gutachter beruft sich dabei auf ein Lobby-Gutachten der Kammer in Duisburg.

Mit der Linkspartei ist eine Modernisierung des Verwaltungsstrukturen in NRW nicht zu machen: Das geht aus einem Gutachten hervor, dass der Bonner Leichtjurist Michael Faber im Auftrag der Linkspartei in NRW erstellt hat. Sein Fazit: "Höhere Kommunalverbände haben sich auf der Mittelebene in NRW bewährt. Sie sind zu erhalten und auszubauen."

Die Linkspartei wendet sich damit gegen das Vorhaben der Landesregierung aus den zwei Landschaftsverbänden und fünf Bezirksregierungen drei neue Institutionen zu bilden. Dabei sieht Faber durchaus die Berechtigung des Reviers auf Selbsverwaltung – allerdings glaubt er nicht, dass das Ruhrgebiet dazu in der Lage ist, diese Aufgaben zu erfüllen. Faber bezieht sich dabei vor allem auf ein Gutachten des Instituts der Deutschen Wirtschaft (DIW) aus dem vergangenen Jahr – in Auftrag gegeben wurde es von der Duisburger Industrie- und Handelskammer, die im Gegensatz zu den Kammern in Bochum und Essen gegen eine Neustrukturierung des Landes ist. Den Ansatz, für einen Ruhrbezirk eine vernünftige finanzielle Ausstattung zu fordern, wie er im Gutachten immer wieder aufkommt, folgt Faber nicht – er setzt auf Strukturkonservatismus.

Liest man das Vorwort ahnt man warum: Unterschrieben wurde es von Jörg Detjen, Roland Busche und Pitt Müller: Allesamt  Mitglieder der Landschaftsversammlung Rheinland und alle wohl daran interessiert, ihre Pöstchen auch in Zukunft zu behalten. 

Ruhrgebiet Aktuell am Samstag

Nachrichten aus dem Ruhrgebiet und mehr…

Rheinisches Gipfeltreffen Foto: Flickr/Jorbasa

Rheingipfel: Absage an Metropole Rhein/Ruhr…Business On

Witten Herdecke: Gescheitertes Modell?…Zeit

Konkurrenz: Förderturmdenken…Der Westen

Umwelt: Beschäftigungstherapie in Gelsenkirchen…Gelsenkirchen Blog

Kultur: Klavierfestival Ruhr…Frankfurter Rundschau

Konzeptkunst: Wohnen mit Gerz…Jetzt

Kippe: Rauchen mit Tina…Hometown Glory

Live: Barbara Morgenstern…Unruhr

Und sonst:

Kaufhaus: Hertie im Landtag…Ruhr Nachrichten

Geld: WDR muss noch mehr sparen…Der Westen

Konjunkturpaket: 2,4 Milliarden für die Kommunen in NRW…Ruhr Nachrichten

Holocaust: Merkwürdige Entschuldigung…Frankfurter Rundschau

Medien: Qualität gegen Google…Spiegel

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Ruhrgebiet Aktuell am Donnerstag

Nachrichten aus dem Ruhrgebiet und mehr…

Treffen: BarCamp und VideoCamp...Pottblog

Nazis: Rechtsextreme in Gelsenkirchen…Hometown Glory

Kino:
Aus für das älteste Multiplex im Revier…Gelsenkirchen Blog

Posten: Green Deal in Bochum…Der Westen

Reis: Platte meines Lebens…Zeit

Industrie: Evonik hat interesse an Saudi Arabien…Reuters

Integration: Zwie Türkinnen im Streitgespräch…Der Westen

Diebstahl: Polizei ermittelt im "Cyberspace"…Ruhr Nachrichten

Proletariat: Arbeiterführer Rüttgers…Kölnische Rundschau

RWE: Interview mit Ente Lippens…WDR

Und sonst:

Siege: Jens Weinreich macht DFB fertig…Jens Weinreich

Terror: Eine Bushliste des Folterhorrors…Propublica

Keine Entwarnung bei der WAZ

Heute fand auf Zollverein eine Betriebsversammlung der WAZ statt. Für die Mitarbeiter gab es keine guten Nachrichten.

Noch vor ein paar Wochen waren die Betriebräte der WAZ-Mediengruppe optimistisch, dass der Personalabbau auch ohne betriebsbedingte Kündigungen über die Bühne gehen könnte. davon, so Medienmoral-NRW, war heute keine Rede mehr: "Auch in der heutigen Betriebsversammlung von WAZ und NRZ in Essen sind betriebsbedingte Kündigungen ausdrücklich nicht ausgeschlossen worden. Im Mittelpunkt stand der Sozialplan zur Erörterung, der allerdings Kündigungen vermeiden helfen soll."
Neben eine Abfindungsregelung soll Altersteilzeit für die Jahrgänge 1947 bis 1951, die auf die Jahrgänge  1952 und 1953 ausgeweitet werden kann, helfen, Kündigungen zu vermeiden. Nicht klar erklärt wurde hingegen die künftige Arbeit in den Redaktionen – für viele wohl ein Kriterium bei der Frage, ob sie bleiben oder gehen. Deshalb soll es schon bald eine weiter Betriebsversammlung geben, an der auch die  Chefredaktion teilnehmen soll, die heute nicht anwesend war.

Ruhrgebiet Aktuell am Donnerstag

Nachrichten aus dem Ruhrgebiet und mehr…

WAZ: Post von dpa…Medienmoral NRW

Kommunalwahl: Steht der Termin?…Der Westen

Pleite: Hertie zockt um Miethöhe…Spiegel

Zocken:
Neue Spielepodcast…Patje

Hertie: Marl ist geschockt…Marl Blog

Live: Captain Twang & his Rhythm Cat…unruhr

BVB: Fan sürzte zu Tode…Ruhr Nachrichten

Kultur:
Studenten machen Kurzfilme…Ruhr Nachrichten

Uni WH: Alumni sind optimistisch…Der Westen

MSV:
Neururer auf Punktejagt…RP Online

 

Twitterfestival im Unperfekthaus

Im Februar findet im Unperfekthaus ein Twitterfestival statt.

Die Veranstalter sind sich in ihrer Mail über die hostorische Dimension des Ereignisses nicht ganz sicher: Ist es das erste Twitterfestival des Ruhrgebiets oder gar das Erste der Republik? Niemand weiß es. Sicher ist nur: Das Twitterfestival findet 12. Februar ab 19.00 Uhr im Unperfekthaus statt. 

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Eine neue Welt

Vor 15 Jahren war ich das erste Mal online. Es war alles ein wenig anders als heute…

Modems. Foto: lus

Im Winter 93/94 stand ich vor einer großen Investition: Ich wollte ein Modem kaufen. Die hießen damals Fax-Modems, aber faxen zu machen interessierte mich nicht. Das war nicht ganz einfach: Bis auf wenige, sehr teure Geräte, die man bei der Post kaufen musste, waren alle anderen Modems illegal. Ich kaufte meines, mit 1200 Baud, ein Mittelklassemodell, per Versand – legal durfte ich es nur im Ausland betreiben.

Mein Ziel waren die Mailboxen, das Newsnet. Ich hatte darüber in ein paar Büchern gelesen und einmal bei einem Freund – stolzer Besitzer eines Akustikkopplers – einen eher enttäuschenden Blick in die neue digitale Welt geworfen. In irgendeinem dieser Bücher las ich das Wort „Internet“. Genauer erklärt wurde es nicht, und so hatte ich keine Idee, um was es sich bei diesem Interdings handelte. Und dann kam der Tag, an dem an der Uni ein Seminar ausfiel und ich niemanden in der Cafeteria traf, den ich kannte. Also machte ich mich auf zum Hochschulrechenzentrum der Uni Essen – vielleicht konnten die mir ja erklären, was dieses Interdings eigentlich ist.
Eine freundliche junge Dame ließ mich ein. Ich fragte sie, ob mir jemand erklären könne, was es mit diesem Internet auf sich hätte. Sie konterte mit Gegenfragen: Matrikelnummer, Fachbereich, warum ich das überhaupt wissen will, und als ich alle Fragen beantwortet hatte, gab sie mir einen Zettel mit ein paar Zahlen und einem Passwort: „Das ist ihr Internetzugang, und ein Zimmer weiter erklärt ihnen ein Kollege, um was es überhaupt geht.“
Super – ich war drin. Nur wo ich drin war, wusste ich nicht.

Das sollte sich bald ändern. Ein Mitarbeiter des Hochschulrechenzentrums nahm sich meiner an. Er sollte es bald bereuen, denn meine Neugier ging einher mit einem tiefen, technischen Unverständnis. Mit wurde das damals brandneue World Wide Web gezeigt und erklärt, dass es alles verändern würde. Bald würde es, so war sich mein Mentor sicher, kaum noch Geschäftsflüge geben, denn über das WWW könnten endlich auch günstig Videokonferenzen realisiert werden. Musik, Filme – alles könnte man sich bald online anschauen – nur noch nicht heute – die Bandbreiten, damals galt ISDN als schnell, würden noch nicht ausreichen.

Doch das WWW war damals noch den Dozenten vorbehalten (die daran wenig Interesse hatten: Ich gehörte zu den ersten 200 Internetusern der Uni Essen) – ich bekam einen Zugang zu den Diensten Mail, News und Gopher. Dafür musste ich auf meinen LC II ein Terminalprogramm installieren, das aus dem kleinen, bunten Mac eine schnöde Eingabestation eines IBM Großrechners der mittleren Generation machte – über einen solchen ging ich via Modem online. Es war eine Zeitreise in die Computersteinzeit: Gegen das obskure IBM-Betriebssystem war DOS intuitiv zu bedienen.

Allein sich ins das Internet einzuwählen, war kompliziert. Die meisten an der Uni-Essen gingen damals über das hochschulinterne Netz online und wählten sich nicht von zu Hause aus. Ich verbrachte Stunden damit, zu verstehen wie es geht, und eine Menge Leute haben dabei geholfen. Für alle war es absolutes Neuland. Dann, es war ein Dienstag, klappte es schließlich. Die Einwahlprozedur funktionierte ohne einen Tippfehler (dann musste man wieder von vorne beginnen), ich gelang auf die Gopher-Suchmaschine Veronika und von da aus auf den Server von The WELL, damals wohl mit Abstand die wichtigste Community im Internet. Und das war wirklich überwältigend. Ich saß in einer Zechenwohnung in Gladbeck-Butendorf an einem Computer und hatte direkten Zugriff auf den Computer, auf dem die Texte von Howard Rheingold und vieler anderer Ureinwohner des digitalen Kontinents lagen. Ab diesem Augenblick erschienen mir Computer ohne Internetzugang wie Autos ohne Motoren.

Und nun, genau das war das Gefühl, hatte ich auch diesen Kontinent betreten. Es änderte alles, obwohl die Benutzung sperrig und langsam war und Gopher  an  eine altmodische DOS-Oberfläche ernnerte.
Das wichtigste Thema im Internet war damals das Internet selbst – ein wenig erinnert mich die heutige „Blogosphäre“ mit ihrer ausgeprägten Selbstreferentialität an diese Zeit. Da war etwas – relativ – Neues und nun diskutierte man ausgiebig darüber, was man denn damit anfangen sollte. Durfte es kommerziell werden? Sollte der Staat sich raushalten? Viele – auch ich – waren dafür, und lange hing die Unabhängigkeitserklärung von Perry Barlow neben meinem Schreibtisch: Regierungen der industriellen Welt, Ihr müden Giganten aus Fleisch und Stahl, ich komme aus dem Cyberspace, der neuen Heimat des Geistes. Im Namen der Zukunft bitte ich Euch, Vertreter einer vergangenen Zeit: Laßt uns in Ruhe! Ihr seid bei uns nicht willkommen. Wo wir uns versammeln, besitzt Ihr keine Macht mehr.
Es war eine ungemein spannende Zeit, und sie spaltete meinen Bekanntenkreis: Wir, die online waren, diskutierten fieberhaft über all die neuen Möglichkeiten, die sich nun bieten würden, Und jene, die offline waren, hielten uns für durchgeknallte Irre.
Das Internet würde eine  Möglichkeit zur demokratisierung der Gesellschaft bieten, Wissen allen zugänglich machen und Menschen über weiter Entfernungen zusammen rücken lassen. Die Welt, sie würde zu einem globalen Dorf werden. Wir wissen heute dass sich nicht all diese Träuem erfüllt haben, aber doch verdammt viele. Und irgendwie wurde einem auch sehr schnell klar, dass die Zeitung so wie man sie bis dahin  kannte sich ändern musste. Ich erinnere mich noch an ein Gespräch mit einer WAZ-Redakteurin der ich erklärte, dass sich die WAZ morgen abbestellen würde, wenn ich  zielgerichtet nur die Informationen bekommen könnte, die ich benötige – und dafür auch Geld zahlen würde. Die WAZ habe ich längst abbestellt – das mit dem Zahlen hat sich irgendwie nicht ergeben. 🙂 

In meinen Hausarbeiten benutzte ich von da an Internetseiten als Quellen und musste mich mit meinen Dozenten über die Regeln des Zitierens einigen. Mir standen auf einen Schlag Informationen zur Verfügung, an die keiner rankam, der sich nur auf die Bibliothek verlies. Irgendwann im Sommer 1994 kam zum Internet noch ein Compuserve-Zugang. Damals zwar kein billiger Spaß, aber über Compuserve konnte ich auf Zeitschriftendatenbanken wie Magazin Database Plus zugreifen und erlebte die ersten Schritte des Spiegels im Online-Bereich. Später kam dann noch ein Webzugang über Compuserve dazu bis schließlich 1995 mit Netsurf ein günstiges Angebot für den Webzugang kam: Für 29,90 DM konnte man ins Internet. Nur die Telefongebühren kamen noch dazu – bei mir lagen die schnell bei 300 – 400 Mark im Monat. Also fing ich an, Zeitschriften Artikel über das Internet anzubieten, um die Kosten dieses teuren Hobby wieder rein zu bekommen. Marabo griff zu, ich wurde Redakteur und hatte so ganz nebenbei einen Beruf gefunden.

Ruhrgebiet Aktuell am Mittwoch

Nachrichten aus dem Ruhrgebiet und mehr.

Hertie: Kaufhäuser schließen auch im Revier…FAZ

Auszeichnung: Goldener Schlagstock für Schalke...Der Westen

Obama: Das Präsi-Schnitzel…Buer en blog

Verwertung: Auf ein VG Wort…Pottblog

Ausstellung: HAP Grieshaber…Hometown Glory

Ruhr2010: Haniel wird Hauptsponsor…RP Online

Nazis: Pantförder fordert NPD-Verbot…RZ

Sparkommissar: Bajohr wirft fin…Der Westen