
In seiner gestrigen Rede zur Eröffnung der Kunstausstellung Documenta in Kassel sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier „Trotz alledem müssen wir stärker hinschauen, auch hinhören, bei den Fragen, die im globalen Süden die Menschen bewegen.“ Das ist natürlich richtig. Sieben Milliarden Menschen leben auf diesem Planeten und bald werden es zehn Milliarden sein. Der Kommunikationstheoretiker Marshal McLuhan schrieb bereits vor 60 Jahren, dass die Welt durch moderne Kommunikationstechnologien zu einem Dorf wird. Es macht also Sinn, auf das zu hören, was der Nachbar sagt.
Nun ist globale Süden ein schillernder Begriff. Alan Posener schreibt im Blog Starke Meinungen „Der „globale Süden“ ist ein ideologischer Begriff, der selbsternannte Vertreter jener Länder und Völker meint, die von linkem Kongress zu linkem Kongress oder wie die indonesische Gruppe Ruangrupa, die zurzeit die Documenta – selbstverständlich ohne israelische Künstlerinnen – kuratiert, von Kunstschau zu Kunstschau jetten und aus dem schlechten Gewissen der Privilegierten ein Geschäft machen.“ Und wenn diese Gruppen vom globalen Süden reden, meinten sie, sagt Posener, nie die Länder, die ein gutes Verhältnis zu Israel haben.





