Identitätspolitik: Die sortierte Gesellschaft

Die Auseinandersetzungen über die Postmoderne und Identitätspolitik sind der Hintergrundsound nahezu alle Debatte, die unsere Gesellschaft in den vergangenen Jahren geprägt haben. Ob die Rechte ein völkisches Denken propagiert, eine postmoderne Linke sich für das Recht Burka zu tragen ausspricht oder wir nicht mehr über Klassen reden, sondern über Religionszugehörigkeiten und Völker hat damit zu tun. Doch spätestens seit der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten 2016, dem Durchmarsch der Rechtspopulisten und immer hysterischen Debatten über politische Korrektheit an den Hochschulen und der wachsenden Bedeutung von Religionen ist klar, dass Identitätspolitik verheerende Wirkungen hat: Die liberalen und linken Kräfte sind vor lauter Anbetung des Diversitätsfetisches kaum mehr in der Lage, so etwas wie Gesellschaft überhaupt noch zu erkennen. Mühsam über Jahrhunderte erkämpfte Rechte werden auf dem Altar des Relativismus geopfert. Menschenrechte? Eine Idee alter, weißer Männer. Säkularisierung? Mangelnde Achtung vor  religiösen Identitäten. Die Verhüllung von Frauen in Burka? Ein Zeichen ihrer Abwendung von der allgegenwärtigen Sexualisierung und ein Zeichen ihrer Selbstbestimmung.

Geschichte und Ideologien über die man streiten kann werden von Erzählungen abgelöst, die nebeneinanderstehen und von denen jede angeblich Respekt verdient. Ein Streben nach Wahrheit und Erkenntnis, so unvollständig beides auch bleiben muss, wird aufgegeben. Identitätspolitik ist dabei, Demokratie und Aufklärung zu vernichten.

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Der Ruhrpilot

Nazis in Dortmund


Dortmund: 
Neonazis greifen Juden drei Mal an…Nordstadtblogger
NRW: Stamp vergleicht Erdogan-Wähler mit AfD-Anhängern…RP Online
NRW: „Erdogan Autokorsos sind unerträglich“…NRZ
NRW: Land will Funklöcher schließen…RP Online
NRW: Grüne kippen Konzert von Ed Sheeran…RP Online
Debatte: Der „Herr der Ringe“-Moment von Merkels Kanzlerschaft…Welt
Debatte: Wenn Seehofer den Trump gibt…FAZ
Debatte: Letzte Tage vor dem Showdown…taz
Debatte: Angela Merkel – Die Gescheiterte…Cicero
Debatte: Aus die Maus. Oder doch nicht?…Novo
Debatte: Warum Deutschland das Recht zur Zurückweisung hat…Welt
Debatte: Weiter Kritik an Burkinis im Schwimmunterricht…FAZ
Bochum: Bin-Laden-Leibwächter soll abgeschoben werden…WAZ
Bochum: Brandschutzmängel – Hochhaus muss evakuiert werden…WAZ
Dortmund: Miniparks für besseres Klima…WAZ 
Duisburg: Zehn Anzeigen nach nächtlicher Party der Erdogan-Anhänger…WAZ
Duisburg: Traumzeit-Festival fand ein würdiges Ende…WAZ
Essen: „Allah wird dafür sorgen, dass eine Bombe Euch tötet!“…Bild
Essen: Busunternehmen bremsen Direktvergabe an Ruhrbahn aus…WAZ 

Bekommt NRW staatliche Luftsicherheitsassistenten?

Entladen einer Boeing 757-300 der Condor Foto: Friedemann Schütz Lizenz: CC BY-SA 3.0


Die Luftsicherheitsassistenten der Firma Kötter sind verunsichert. Nach einer Abmahnung der Bundespolizei fürchten sie um ihre Jobs.

Dem Sicherheitsunternehmen Kötter droht, nachdem das Unternehmen bereits die Personal- und Warenkontrolle am Flughafen Köln/Bonn verloren hat, erneut Probleme am Flughafen Düsseldorf: Zu wenig Personal, Mangel bei der Qualifizierung von neuen Mitarbeitern – nur einige der Punkte, für die das Unternehmen von der Bundespolizei abgemahnt wurde.  Die Abmahnung könnte ein erster Schritt für die Kündigung des Vertrages 2020 sein. Gelingt es Kötter nicht, in kürzester Zeit 100 neue Mitarbeiter für die Feriensaison bereit zu stellen, könnte es am Flughafen Düsseldorf wieder zu langen Schlangen kommen. Nach 2020 könnte, so fürchten Mitarbeiter von Kötter, auch die bayerische Lösung kommen: Dort ist kein privates, sondern ein staatliches Unternehmen mit den Kontrollen beschäftigt. Dass die Gewerkschaft Verdi zusätzlich Druck macht und Özay Tarim, Gewerkschaftssekretär von Verdi in NRW, dem Kölner Stadtanzeiger sagt, für ihn käme die  Abmahnung gegen Kötter „nicht überraschend“ sorgt für zusätzliche Unruhe unter den Mitarbeitern: „Weil unsere eigenen Gewerkschaftssekretäre uns nicht in Schutz nehmen, hagelt es jetzt von allen Seiten Kritik. So macht die Arbeit einfach keinen Spaß mehr“, sagte eine Mitarbeiterin, die anonym bleiben möchte.

Kötter hat nun nur noch ein kurzes Zeitfenster seine Probleme zu lösen, zu denen auch ein Krankenstand von 22 Prozent gehört. Ein Mehrfaches des normalen Wertes. Bei der überlasteten Polizei in NRW liegt er bei knapp über sieben Prozent, bundesweit bei gut vier Prozent. Vor allem während des Ramadans soll es zu zahlreichen Krankmeldungen gekommen sein.

 

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Ruhrtriennale: „Der Fehler war, die Young Fathers überhaupt einzuladen“

Young Fathers Foto: Ash link Lizenz: CC BY 3.0

In den vergangenen Tagen hatte Ruhrtriennale-Intendantin Stefanie Carp auf Anfragen der
Medien nicht reagiert. Heute Nachmittag brach Carp ihr Schweigen und gab dem Deutschlandfunk ein Interview. Carp sagte, die Einladung der Young Fathers hätte sie ursprünglich keine große Bedeutung beigemessen, sie sei im Rahmen des gesamten Programms der Ruhrtriennale auch kein allzu bedeutender Teil gewesen. Dann hätte eine Aktivistin eine Kampagne losgetreten. Sie habe versucht mit der Band zu sprechen, was allerdings untersagt wurde – Kontakt habe es nur mit dem Management der Young Fathers gegeben. Von denen sei dann der Vorschlag gekommen, dass sie nicht auftreten, man das aber wegen der Fans als „gecancelt“ bezeichnen solle – einen Tag später hätten die Young Fathers sich dann als Opfer inszeniert. Sie selbst würde „Wahrscheinlich an keiner BDS-Veranstaltung teilnehmen“.  Man würde ja damit auch die vielen Israelis bestrafen, die gegen die Besatzungspolitik seien. Carp sagte, dass es ein Fehler gewesen sei, die Young Fathers überhaupt einzuladen und dass es solche Fehler in Zukunft nicht mehr geben solle.  Wenn sich Carp politisch äusserte, war es so wirr, wie man es von einer ehemaligen Trotzkistin erwartet. Fun Fact für die Kenner längst verstorbener K-Gruppen: Carp beschwerte sich über „Spaltereien“.

Interview von Stefanie Carp

Mehr zu dem Thema:

Ruhrtriennale: Carp und wie wir die Welt sehen

Ruhrtriennale: Wie es jetzt weitergehen muss

Ruhrtriennale: Young Fathers lehnen Einladung ab

Ruhrtriennale: Terror-Sympathisanten bejubeln Stefanie Carps Entscheidung

Ein Herz für Israelhasser: Ruhrtriennale lädt Young Fathers erneut ein

Ruhrtriennale: Fünf Künstler folgen Brian Enos antisemitischem Boykottaufruf

Israelfeindliche Band darf nicht auf Festival spielen 

Ruhrtriennale: Konzert der Young Fathers findet nicht statt

Ruhrtriennale: Young Fathers sollen sich von BDS distanzieren

Young Fathers – BDS-Band stellt neues Album auf der Ruhrtriennale vor

AKP und AfD: Der Rechtsradikalismus hat sich im Ruhrgebiet verfestigt

Recep Tayyip Erdogan Foto: Glenn Fawcett Lizenz: Gemeinfrei

Ob AKP oder AfD – das Ruhrgebiet ist eine Hochburg der rechtsradikalen Parteien, vor allem in den ehemaligen Arbeiterquartieren haben die Rechten längst ihre Hochburgen und die Wahlergebnisse, das hat die Zustimmung zu Erdogan von über 75 Prozent gestern gezeigt,  sind keine Ausrutscher mehr.

Im großen Teilen des Ruhrgebiet hat das autoritäre und chauvinistische Denken mit der AKP und der AfD neue politische Angebote gefunden, die es annimmt. Das es neu ist, wäre ein Lüge: Die SPD hat aufgehört, diese Klientel zu bedienen, die Gewerkschaften haben ihre politische Bindungskraft längst verloren. Jahrzehnte von Misswirtschaft, wirtschaftlichem Abstieg und in

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Der Ruhrpilot

Türken feuern Erdogans Sieg am Borsigplatz in Dortmund Foto: Screenshot Video von S. Weiermann


Ruhrgebiet: 
Tausende Türken feiern Erdogans Wahlsieg auf den Straßen…WAZ
Türkeiwahl: Der türkische Staat wird von nun an ein anderer sein…Welt
Türkeiwahl: In der Türkei zeichnet sich massiver Konflikt ab…FAZ
Türkeiwahl: „Das war nur die Imitation einer Wahl“…FAZ
NRW: Mehr Asylzuwanderer als in ganz Italien…Welt
Debatte: An der Migrationsfrage droht der europäische Traum zu scheitern…Welt
Debatte: Das düstere Fazit des NSU-Prozesses…NZZ
Debatte: Nach der Kernschmelze die Sintflut…FAZ
Debatte: „Warum wir eine neue Sammlungsbewegung brauchen“…Welt
Debatte: Haft macht altersarm…FAZ
Ruhrgebiet: Punktsieg für Populisten – Skandal um Ruhrtriennale…NOZ
Ruhrgebiet: Was Sie über die Kohle wissen müssen…Welt
Bochum: Theaterpreis steht ganz im Zeichen des Abschieds…WAZ
Bochum: Tag der Architektur zeigt Modernes und Modernisiertes…WAZ
Dortmund: Gegen Schul-Gewalt helfen Ruhe und Gelassenheit…WAZ
Duisburg: Rock und Folk im Industriepark…RP Online
Duisburg: Land prüft Hafen-Privatisierung…WAZ
Essen: Shisha-Bars sind ein schwelendes Dauerproblem…WAZ

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Türkei-Wahl: Ruhrgebiet erneut Erdogan Hochburg


Nirgendwo in Deutschland gibt es so viele rechtsradikale türkische Wähler wie im Ruhrgebiet. Unter den ausgezählten Stimmen der Türken in Deutschland erzielte Erdogan in Essen 76,9 und in Düsseldorf, wo auch Türken aus dem westlichen Ruhrgebiet wie Duisburg ihre Stimme abgaben, 71,3 Prozent. Auch bundesweit Schnitt Erdogan mit 65,1 Prozent deutlich besser ab als in der Türkei, wo er bislang 53,3 Prozent der Stimmen erhielt. Unklar ist noch, wie stark Wahlfälschungen und Manipulationen das Ergebnis beeinflussten. Schon bei der Abstimmung über die Verfassungsänderung in der Türkei im vergangenen Jahr erhielt Erdogan im Ruhrgebiet die meisten Stimmen. Neben einer AfD-Hochburg ist das Revier auch eine AKP-Hochburg.