Bekenntnis einer Jüdin aus Duisburg

Illustration: Flickr.com / camillo(f)reaque

Ich bin Jüdin und lebe in Duisburg. Doch dass ich nicht wie viele in meinem Bekanntenkreis der katholischen oder der evangelischen Kirche angehöre, hatte mich bisher nicht weiter interessiert. Mit meiner Religion hatte ich wenig am Hut – oder um noch genauer zu sein: eigentlich gar nichts. Ich war, wie viele meiner Glaubensbrüder und Schwestern, die in den 30er und 40er Jahren lebten, weitgehend in die deutsche Gesellschaft assimiliert.

Ich spare mir sogar die „Kirchensteuer", in dem ich gar nicht Mitglied der jüdischen Gemeinde bin. Die Synagogen im Ruhrgebiet kenne ich daher vor allem von außen, weniger von innen. Religion ist nicht mein Ding, auch wenn ich Zuhause den siebenarmigen Kerzenständer habe. Wann ich aber die Menora zum letzten Mal angemacht habe, das weiß ich gar nicht. Ab und zu kaufe ich mir ein Buch über die jüdische Geschichte, auch um mal zu erfahren, warum diese Glaubensrichtung eigentlich schon seit Jahrtausenden die Arschkarte gezogen hat und als Feindbild für die unterschiedlichsten Völker und die verschiedensten Gründe herhalten musste. Für mich ist das alles unerklärlich.

In meinem Leben gab es eigentlich nur drei wirklich nennenswerte Situationen, die mir bewusst gemacht haben, dass ich Jüdin bin und damit zu einer Minderheit im großen Deutschland gehöre.

Zum ersten Mal erlebte ich das auf dem Gymnasium. Es waren unterschwellige, aber klar antisemitische Sprüche, die ich mir von meinem Lehrer habe gefallen lassen müssen. Subtil ging das alles vor. Und ich bekam natürlich schlechte Noten, blieb hängen, musste die Klasse wiederholen.

Das zweite Mal zog mich mein neuer Freund Jahrzehnte später mit meiner Religion und meiner Herkunft auf und brachte mich in einen echten Konflikt, als ich ihm gestand, dass ich Jüdin bin. Zwei Monate lang schwieg ich und testete ihn davor ob seiner politischen Ansichten. Denn ich konnte ja nicht wissen, wie er tickt und ob er großen Wert auf Religion legte – was für mich ein Problem gewesen wäre. Aber ich wollte sicher gehen, dass er keine rechtsradikalen Ansichten vertrat. Man kann den Menschen ja schließlich nicht in den Kopf schauen. Aber dieses „Abchecken“ war nur oberflächlich. Die Überprüfung viel positiv aus. Er durfte bleiben. Nach dem ich ihm das sagte, passiert aber das Kuriose: Denn mein Freund fragte mich, was denn passieren würde, wenn er der Enkel einer berühmten Nazi-Größe gewesen wäre. Ob ich dann auch noch mit ihm zusammen sein wolle. Ich muss zugeben, dass mich diese Aussage überrumpelte, ein wenig verunsicherte und mich in einen ernsthaften Zielkonflikt brachte. Denn können jüdische Nachfahren der Holocaust-Generation sich mit den Enkel der Täter einlassen? Sogar eine Liebesbeziehung führen? Welche Ironie der Geschichte, dachte ich. Doch nach einer Schreck-Minute klärte er mich denn auf, dass es keinerlei Verbindungen seiner Familie mit dem Nazi-Regime gab: Sein Großvater hatte sich als Wehrmachtssoldat nach Norwegen verabschiedet – auf einen Horchposten, der das Ende des Zweiten Weltkrieges wegen defekter Radios und Funkgeräte gar nicht mitbekam. Sein Vater flüchtete sich als Teenager-Soldat in die amerikanische Kriegsgefangenenschaft. Von ihm ging also keine Gefahr aus.

Das dritte Mal, dass ich mit meiner Religion konfrontiert wurde, war in Israel selbst. In Jerusalem machten sich mein Freund und ich auf dem Weg, um irgendwo Wasserflaschen aufzutreiben. Es war September und mit 30 Grad ziemlich heiß. Und so schlenderten wir nun durch Jerusalem und wurden in einem Stadtviertel fündig, das nur wenige Gehminuten vom Hotel entfernt war. Zuerst viel mir gar nichts auf. Die Menschen, wohl alle streng orthodoxe Juden, trugen zwar die typische Kleidung, die die osteuropäischen Juden im 18. Jahrhundert trugen, und die sich mittlerweile zur Corporate-Identity der Strenggläubigen entwickelt hatte: Schwarzer Hut, langer Mantel und lange Kotletten. Mir wäre nie im Traum eingefallen, dass wir uns hier in eines der Viertel verirrten, die zu den konservativsten und religiösesten gehörten, die es in Jerusalem gab. Erst mein Freund öffnete mir die Augen: Männer wandten ihre Blicke von mir ab, Väter drehten die Kinderwagen um, damit ihr männlicher Nachwuchs keinen Blick auf mich werfen konnte. Dabei hatte ich mich noch nicht mal irgendwie aufreizend angezogen. Lange Hose, langes Hemd, alles in weißer Farbe. Zugegeben, das rosafarbene T-Shirt war schon irgendwie auffallend. Aber deshalb musste man seine Augen nicht von mir abwenden. Es war auf jeden Fall ein ungutes Gefühl, dass ich mich als jüdische Frau in einem jüdischen Land nicht wohl fühlte, obwohl ich hier zum ersten Mal mein „Jüdisch-Sein“ nicht verstecken musste. Über diesen Zwiespalt musste ich noch lange nachdenken. Spätestens in Tel Aviv hatte sich das aber dann schon wieder erledigt. Es ist eine weltoffene Stadt, hier fühlte ich mich wohl.

Auch in Duisburg fühlte ich mich heimisch. Zugegeben, die Stadt hat so manche Probleme und viele Dinge, die ich ändern würde. Aber en gros kann ich mit der Stadt leben und die Stadt mit mir. Ich habe hier meine Freunde, meine Arbeit und alles, was ich brauche. Bis zum Samstag voriger Woche fühlte ich mich hier auch eigentlich ganz wohl und sicher. Bis zu diesem Zeitpunkt, als ich aus dem Radio und später aus dem TV-Gerät erfuhr, mit welcher Aggressivität gegen Israel und die jüdische Bevölkerung demonstriert wurde. Dass das Verhältnis zwischen einigen bestimmten Glaubensrichtungen des Islams und den Juden nicht einfach ist, das ist ja einschlägig bekannt. Nachvollziehbar ist diese Aggression aber nicht, zumal es historisch gesehen die Moslems in einer kurzen Zeitperiode waren, die die Juden vor dem Christentum beschützten. Nun war es jedoch andersherum – dachte ich. Bisher dachte ich immer, ich könnte mich darauf verlassen, dass ich in Duisburg sicher lebe, weil es hier egal ist, welche Religion ich habe. Aber man stelle sich nur vor, was passiert wäre: Ich als junge Frau wäre mit einer Israel-Fahne oder auch nur einem anderen israelischen oder jüdischem Zeichen zufälligerweise in die Nähe des Demonstrationszuges gekommen, der an diesem Tag durch Duisburg führte und von deutschen Polizisten begleitet wurde? Was wäre mit mir passiert, wenn die Demonstrationen schon mit Steinen und anderen Wurfgeschossen nach einer friedlich herumhängenden Fahne schmeißen und die Israelis als „Kindermörder“ verunglimpfen? Hätte ich mich auf die deutsche Polizei verlassen können? Auf ihren Schutz? Oder wäre ich auch als „Provokation der Demonstration“ von der deutschen Polizei deklariert und entsprechend behandelt worden? Wenn ich mir die Bilder anschaue, wie die Polizisten in Kampfmontur die Fahne Israels heruntergerissen haben und wenn ich lese, mit welcher Brutalität die deutschen Staatsbeamten in die Wohnung eingedrungen sind, dann läuft mit der Schauer den Rücken herunter und erinnert mich unweigerlich daran, dass ich Jüdin bin. Ein Umstand, der für mich eigentlich in meiner Alltagsarbeit gar keine Rolle mehr spielte. Schließlich arbeite ich mit vielen türkischen Kindern zusammen – und nun sehe ich einige Eltern auf diesem Demonstrationszug und mit Worten um sich schmeißen, die mich erschrecken – vor allem aber verunsichern. Wie sicher kann Jahrzehnte nach dem Holocaust ein deutscher Jude in Deutschland leben?

Man kann sicherlich über die Art und Weise diskutieren, wie die israelische Regierung (und es ist eben nicht das GANZE Volk und schon gar nicht ALLE JUDEN WELTWEIT) im Gaza-Streifen vorgeht. Jeder Mensch, der stirbt, ist einer zu viel. Man kann kritisieren, dass die israelische Regierung hier das Augenmaß verloren hat und sich der Staat nun in der Region mehr Feinde dadurch macht. Aber die israelische Armee und damit pauschal alle Juden als „Kindermörder“ zu verunglimpfen – und das auch noch unter den Augen und Ohren der deutschen Polizei – das ist indiskutabel und gefährlich. Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich hier am Rhein unbekümmert leben könnte und das „Jüdisch-Sein“ nicht mehr relevant wäre – 60 Jahre, nachdem mit dem Grundgesetz der Rahmen für die friedliche Entwicklung der Bundesrepublik verabschiedet wurde und nachdem die Väter und die Mütter der Verfassung die Lehren aus der Massenvernichtung gezogen hatten. Doch nach der Demonstration am vorigen Samstag und mit Blick auf die nächste Anti-Jüdische-Demo am nächsten Wochenende, muss ich mir eingestehen, dass wir als Juden uns immer noch fürchten müssen, diesmal aber nicht vor rechtsradikalen Alt- und Neo-Nazis, sondern vor islamistischen Extremisten und Gewalttäter. Und die deutsche Staatsmacht hilft dabei auch noch, Israel in den Schmutz zu ziehen. Ich bin verzweifelt und fühle mich nun mehr denn je als Jüdin denn als Deutsche. Dabei dachte ich Jahrzehnte lang, dass das eine mit dem anderen geht.

Das Bekenntnis wurde von David ins Netz gestellt, um die Anonymität der Autorin zu sichern.

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Kulervo
Kulervo
15 Jahre zuvor

der Nahost-Konflikt ist schwer zu verstehen, das würde für mch allerdings nicht rechtfertigen, antijüdisch zu sein;
mich erinnert dieser Beitrag an die Information, dass Juden auch Juden sein können, wenn sie nciht religiös sind. es ist für mich schwer zu verstehen. ich kann schon allein deswegen nicht Partei ergreifen, weil mir dieses Lebensgefühl fremd ist: mein Land, mein Volk, meine Religion.
es tut mir leid, dass die Autorin die beschriebenen Erfahrungen machen musste; ich gehöre zu denen, die den Pluralismus unserer Zeit und unserer Region (dieser Welt) mit Sympathie erleben und zu gestalten suchen. Aber ich erlebe auch, dass jede Äußerung oder Handlung von mir zwar meinen Standpunkt klar machen kann, aber auch andere verletzen kann (was nicht meine Absicht ist).
den Gza-Krieg beobachte ich mit Entsetzen und Abscheu

zoom
15 Jahre zuvor

@Kulervo:
ich habe einige Menschen kennengelernt, die sich mit der jüdischen Religion weitgehend identifizierten und gleichzeitig Atheisten waren. Ich sage es einfach mal ungeschützt: Der Gott der Juden ist nicht der persönliche Gott der Christen. Er kann, je nach Verortung der jeweiligen Person im jüdischen Glauben, abstrakter sein bis zum Verschwinden eines „Gottes“. Viele Christen, die ich kennengelernt habe, beugen sich einem persönlichen, strafenden, allwissenden Gott. Populistisch: Das ist einer, der bei pubertierenden Jungen unter die Bettdecke gucken kann und sich in das sogenannte Gewissen einfrisst!
Die jüdischen Menschen, die ich kennengelernt habe, hätten sich niemals solch einem Gott gebeugt. Sie setzten sich fortwährend argumentierend mit „Gott“ auseinander und verwarfen manchmal auch die Existenz eines „Gottes“. Trotzdem haben meine Bekannten die kulturellen Regeln/ Feiern des Judentums mehr oder weniger befolgt. Persönlich: Die so denkenden Juden haben mir in meiner Zeit in Texas sehr geholfen, mich mit den geifernden Christen auseinanderzusetzen.
@Artikel:
Eine Anmerkung zum Artikel selbst: Wenn er authentisch ist, wovon ich ausgehe, ist er großartig!

Mao aus Bochum
Mao aus Bochum
15 Jahre zuvor

Ich finde den Beitrag erstaunlich. Ein Debattentext, der genau zur richtigen Zeit kommt und bundesweit Beachtung finden sollte. Denn es geht hier nicht um die Frage, ob ich an Gott glauben kann oder nicht oder ob ich den Moslem-Gott anbeten soll oder den Gott der Katholiken. Das ist alles Nebensache. Hier geht es um viel fundamentalere Dinge, die ja bei der Demo vorigen Samstag schon zur Sprache gekommen sind: Darf eine radikale Minderheit (Milli Görüs) ungehinderte und ohne viel Gegenrede (die blieb bis auf einige wenige Entrüstungen der Politik aus) Israel an die Wand stellen, obwohl die Hamas wie wir heute Abend ja im Heute Journal sehr gut gesehen haben, Kinder und Frauen als Schutzschild für ihre terroristischen Handlungen benutzen? Das ist doch widerwärtig. Anstatt gegen Israel und den jüdischen Glauben (ja, es sind zwei unterschiedliche Dinge) vorzugehen und beides zu verunglimpfen – und diesen Krieg quasi auch nach Deutschland zu bringen. Die Linken haben 1968 die BILD-Zeitung für die Schüsse auf Rudi Dutschke verantwortlich gemacht. Ich kann nur hoffen, dass diese extremistischen Moslems und die nun bundesweit geplanten Demonstrationen der Auslöser für Gewalttätigkeiten gegen Andersdenkende sein werden. Für mich ist das unvorstellbar, dass mehr als 60 Jahre nach Ausschwitz die jüdischen Bürger auf deutschem Boden erneut um ihr Leben fürchten müssen – auch wenn die Täter diesmal durchgeknallte Moslems sind.
Noch einmal: Kompliment an den Beitrag. Erste Sahne. Kompliment an die Macher von Ruhrbarone, die dieses Essay gefunden haben.

Mao aus Bochum
Mao aus Bochum
15 Jahre zuvor

Übrigens ist es doch auffällig, dass sämtliche moslemische Verbände zu der Demo, den Ausschreitungen und der Debatte sich bisher in Schweigen hüllen. Schweigen heißt aber „solidarisieren“.

Mao aus Bochum
Mao aus Bochum
15 Jahre zuvor

sehe gerade, dass in einem Satz ein wichtiges „nicht“ fehlt:

Ich kann nur hoffen, dass diese extremistischen Moslems und die nun bundesweit geplanten Demonstrationen NICHT der Auslöser für Gewalttätigkeiten gegen Andersdenkende sein werden.

Andreas
15 Jahre zuvor

Die israelische Regierung hat nicht einfach „Augenmaß“ verloren sondern begeht vorsätzlich Kriegsverbrechen die an das Vorgehen der Nazis im Warschauer Getto erinnern. Anti-Semitismus wird in erster Linie durch diejenigen geschürt die die Juden für den von Israel geführten Vernichtungskrieg gegen die Palästinenser verantwortlich machen, wozu insbesondere die israelische Regierung und deren Unterstützer gehören.

Paul Havers
15 Jahre zuvor

, ich sehe das anders, Anti-Semitismus steckt leider in vielen Leute drin. Das bricht aus, wenn sich eine Anlass findet. Nun ist es der Gaza-Konflikt. In den vergangenen Jahren habe ich immer wieder Erfahrungen gemacht, die auf ein tief verwurzelten Argwohn Richtung Juden hinwiesen. Immer waren es alte Männer um die 60, die es im Leben zu viel Wohlstand gebracht hatten. Also etablierte Leute, einer war Vorstand einer mittelgroßen Bank.
Konfrontiert man diese Leute dann mit ihrem Gesagten, ist es ihnen schrecklich peinlich.

torsten
torsten
15 Jahre zuvor

, ich möchte Dich sehen wenn Deine Kinder jeden Tag vor muslimischen Raketen in Bunker flüchten müssen. Aber das wird ja nicht mehr lange dauern, der Iran wirds schon richten.

someone
someone
15 Jahre zuvor

, ich möchte Dich sehen wenn Deine Kinder jeden Tag vor muslimischen Raketen in Bunker flüchten müssen.“

„Muslimische Raketen“? Interessant. Wusste gar nicht, dass Raketen einer Religion angehören können. Würden Sie auf der anderen Seite auch von ‚jüdischen Raketen‘ sprechen oder wäre das antisemitisch?

Davon ab: Andreas lebt halt in keinem Staat, der Besatzungsmacht ist, eine „Liquidierungspolitik“ betreibt, seit Jahrzehnten gegen Völkerrecht verstößt und illegale Wehrsiedlungen baut etc. pp. Diese Seite des Konflikts ‚vergessen‘ viele gerne.

Und @Paul: Rassismus und Moslemhass stecken auch irgendwie in vielen Leuten drin und findet Anlässe. Jetzt ist es halt der Gaza-Krieg.

Stefan Laurin
Admin
15 Jahre zuvor

@someone: Das scheint man in angesprochenen Teil der Welt anders zu sehen: https://www.secularhumanism.org/library/shb/warraq_14_3.html

Blond
Blond
15 Jahre zuvor

den von Israel geführten Vernichtungskrieg gegen die Palästinenser
Na –
dann müssten ja die Palästinenser immer weniger werden
tun sie aber nicht
woran liegt´s?

torsten
torsten
15 Jahre zuvor

@someone, ja du hast Recht, die Raketen sind natürlich nicht muslime, sondern von Muslimen gebaut um der Zivielbevölkerung Angst, Terror und Tod der zu bringen.

Und „Liquidierungspolitik“ steht wohl eher auf der Fahne der Hamas!

Paul Havers
Paul Havers
15 Jahre zuvor

@someone: Stimmt, was die Groll gegen Muslime angeht. Ist genauso bekloppt. Weder den Hass gegen Juden noch gegen Muslime darf man dulden.

Andreas
15 Jahre zuvor

@ David Schraven

Du „willst“ nicht aufrechnen, tust es aber.

Das Ziel des Krieges in Gaza ist erkennbar die Vernichtung der palästinensichen Gesellschaft. Getrieben wird dieser Krieg durch einen Staat und eine Regierung deren Politik und Ideologie zunehmend faschistische Züge annehmen.

Ludwig Schimmler
Ludwig Schimmler
15 Jahre zuvor

: Das ist doch totaler bullshit. Wenn das das Ziel der israelischen Regierung wäre, warum bleibt denn die Westbank unberüht? Warum intensiviert denn Jerusalem die Gespräche mit der palä.Regierung um Abas? Deine Vorwürfe wiedersprechen den Fakten – und werden auch dadurch nicht besser, in dem Du Dir immer wieder Begriffe aus dem Dritten Reich zu eigen machst. Das zeigt eher, dass Du selbst Deinen eigenen Argumenten wohl nicht traust oder die so wenig Gewicht haben, dass Du sie mit Geschichtsklitterung und Geschichtsverklärung aufwerten musst.

Stefan Laurin
Admin
15 Jahre zuvor

: Volle Zustimmung – im Verdrehen sind Politsektierer wie Andreas immer gut…

Jens Kobler
15 Jahre zuvor

Und ich empfinde es als verpasste Chance, dass wenn ein Artikel erscheint der über das Leben eines Menschen in der Nachbarschaft berichtet gleich wieder die Weltpolitik-Keule geschwungen werden muss.
Die mir nicht persönlich bekannte Frau könnte – das mal als kurze Abstraktion – nämlich ebenso gut Palästinenserin, Araberin, Türkin, Afrikanerin etc. sein, und ihr würde immer wieder selbstgerecht irgendein Verhalten der Regierung des Heimatlandes ihrer Vorfahren (oder deren Nachkommen) vorgeworfen. Wie bescheuert ist das denn?
Hier müssen sich vornehmlich als Deutsche empfindende Menschen (aber beileibe nicht nur die) bei sich anfangen und dann lernen, die Biografien anderer zu verstehen, denn es ist und bleibt kriegerisch, immer nur auf Schwachpunkten anderer herumzuprügeln anstatt einmal ein wenig Empathie aufzubringen. Und das ist mir sehr unangenehm in Bezug auf das Umfeld, in dem ich das hier gerade tippe. Zack, vom Einzelschicksal direkt zu Listen und Statistiken. Das ist ein Gedankenknast, wenn nicht ein -lager, auch für die so Denkenden, aber erst recht für die Betroffenen die mit so etwas leben müssen.

Andreas
15 Jahre zuvor

@ Ludwig Schimmler

Weshalb gehst du nicht auf den durch Israel organisierten Massenmord in Gaza ein und verweist stattdessen auf die Westbank? Dass das Vorgehen Israels Vergleiche mit dem Vorgehen und der Ideologie der Nazis nahelegt liegt an Israel und nicht an mir oder den Palästinensern. Der Begriff Faschismus ist übrigens bereits von seiner Entstehung her nicht auf das „Deutsche Reich“ beschränkt.

Der Gefängniswärter Abas vertritt ebensowenig die Interessen der Palästinenser wie die verschiedenen arabischen Regime.

Blond
Blond
15 Jahre zuvor

Zum Thema:
Der Brief hat mich tief berührt und ich habe mich der Vorkommnisse geschämt!
Ich habe damit gerechnet, dass nach dem Bekanntwerden der ersten Israel-feindlich-gestimmten Demo solche Bekundungen wie oben viel mehr auftauchen – eventuell wäre dies dann in Deutschland so nicht geschehen!
Ich persönlich rate allen jüdischen und Israel-freundlich-Gesonnenen Mitmenschen zur äußersten Vorsicht, aber auch zum „Laut-Werden“ und nicht „Still-Schweigen“!!!

Ludwig Schimmler
Ludwig Schimmler
15 Jahre zuvor

@ Andreas: Es gibt keinen Massenmord und Du widersprichst Dir selbst und Deine Aussage über den „Gefängniswäter“ disqualifizieren sich selbst.
Ich halte das Vorgehen der israelischen Regierung übrigens für falsch und überzogen. Aber trotzdem spreche ich nicht von Völkermord, weil es den nicht nur nach der Definition nicht gibt und Du Qautsch erzählst. Sondern weil Du auch die Millionen Menschen desavouierst, die durch Hitler, Stalin und Pol Pot umgebracht wurden. Keine israelische Regierung will ein Volk auslöschen. Und im aktuellen Fall hat Jerusalem erst den Militärschlag gemacht, als die Hamas nicht aufhörte, Kranaten auf Ashkelon und andere Städte in Israel zu schmießen. Die Selbstverteidigung ist das REcht jedes Volkes, wenn es angegriffen wird. Und die Hamas hat nicht nur Israel angegriffen, sondern zwingt das eigenen Volk nun auch noch, sich als Abwehrschild für die Hamas zu opfern. Was ist das für ein Verständnis? Wenn Du wirklich hier ernsthafte Diskussionen betreiben willst, dann musst Du die Fakten nicht ignorieren. Ansonsten bist Du ein verbohrter Ideologie und Ideologien haben den Fortschritt in der Menschheitsgeschichte mehr verhindert als genutzt. Ohne Fakten zu argumentieren, ist bullshit.

someone
someone
15 Jahre zuvor

‚Interessante‘ Beiträge hier, wirklich.

Tolle Argumente wie „Politsektierer“ (ich halte so was für gezielte Beleidigung, weil die Argumente fehlen), 1000 Tote sind also kein Massenmord (ich selbst würde ja sogar Selbstmordattentate auf Busse mit ’nur‘ einem Dutzend Toten als Massenmord bezeichnen, aber bei einigen hier gelten da wohl andere Maßstäbe) und was die „Liquidierungspolitik“ angeht, torsten, solltest du besser nicht so sehr auf die Hamas zeigen:

https://www.handelsblatt.com/archiv/analyse-israelische-liquidierungspolitik-ist-voelkerrechtswidrig;445640

Den Begriff verwendet übrigens die israelische Regierung selbst. Ich nenne das bezeichnend.

Ralf
Ralf
15 Jahre zuvor

Einfach schlimm. Man könnte sich schon wieder schämen, in dieser Gesellschaft zu leben. Da hat Deutschland seit Jahrzehnten ein Integrationsproblem, das erst total verschwiegen u. erst jetzt langsam erkannt wird, wobei es in vielen Gegenden schon zu spät zu wirksamen Integrationsmaßnahmen scheint.
Und wie immer noch, auch dies wurde jahrzehntelang verleugnet, herrscht vorwiegend die Meinung, dass die Juden an allem Schuld sind, schon alleine, weil sie existieren. Und sie wollen nicht nur existieren, sie wollen vor allem ein friedliches Leben führen u. nicht von Palästinensern hinterrücks auf hinterhältigste Art u. Weise mit Raketen beschossen werden, noch von deutschen Nazis o. islamistischen deutschen „Staatsbürgern“ bedroht werden, neuerdings unter gütiger Mithilfe der deutschen Vollzugsorgane.
Das ist schon unverschämt, aber echt. Wie besser sind da die lieben Palästinenser (siehe Duisburg) die durch ihre Emotionalität mal bißchen Stimmung ins Land bringen!
Und das sich die Palästinenser in Gaza über ihre Autonomie so sehr freuen, dass sie segegenseitig die Köppe einschlagen, Waffen über Waffen ins Land bringen u. dann feststellen, dass sie die Nahrungsmittel „vergessen“ haben….? Na, klar, Israel und die Juden sind Schuld!
Entschuldigt die triefende Ironie, aber mich ärgert es wirklich u. zutiefst, dass ich mich schon wieder schämen muss, was in diesem Lande abgeht.
Ich bin Deutscher, an sich stolzer Deutscher u. Christ zugleich. Ich möchte nur der Autorin dieses Artikels schreiben, dass ich zutiefst hoffe, dass auch Juden u. deren Sympathisanten hier in Zukunft friedlich Leben können wie jeder andere Mensch auch!

Werde mir demnächst eine israelische Fahne zulegen, damit gewisse Leute sich nicht mehr an einer einzelnen Fahne hochziehen können! Wäre schön, wenn das viele machen würden!

someone
someone
15 Jahre zuvor

„Und wie immer noch, auch dies wurde jahrzehntelang verleugnet, herrscht vorwiegend die Meinung, dass die Juden an allem Schuld sind, schon alleine, weil sie existieren.“

Neuerdings ist es schwer in Mode, ‚die Palästinenser‘ als Sündenböcke herzunehmen*:

„Und sie wollen nicht nur existieren, sie wollen vor allem ein friedliches Leben führen u. nicht von Palästinensern hinterrücks auf hinterhältigste Art u. Weise mit Raketen beschossen werden, noch von deutschen Nazis o. islamistischen deutschen ?Staatsbürgern? bedroht werden, neuerdings unter gütiger Mithilfe der deutschen Vollzugsorgane.
Das ist schon unverschämt, aber echt.“

Ja, allerdings ist es unverschämt. Schon die ständige Gleichsetzung zwischen Israel und den Juden ist unverschämt. Als ob alle Juden mit der israelischen Gewaltpolitik einverstanden wären. Aber so ist das eben, da darf sich ‚der Jude‘ nicht so anstellen, wenn ihn der

„Ich bin Deutscher, an sich stolzer Deutscher“

stolze Deutsche schon so ins Herz geschlossen hat und mit ihm als Alibi gegen Zitat: „islamische ‚deutsche‘ Staatsbürger“ hetzt. Die altbekannten, strammrechten Parolen halt, die Anführungszeichen sollen nahe legen, dass ‚echte‘ Doitsche keine Muslime sein können. Weil Muslime ja grundsätzlich „islamistisch“ sind. Dass unter den Palästinensern viele Christen sind, muss den noien deutschen Israelfreunden gar nicht auffallen …

Und so hat sich eben im Grundsatz nichts geändert – früher ging’s gegen die Juden, heute eben gegen Moslems. Und Juden werden für den Kampf in den freundlichen Schwitzkasten genommen … als Alibi-Maskottchen.

Arnold Voss
15 Jahre zuvor

Someone (nett übrigens, dass du bei diesem Posting nicht versuchst den internationalen Journalisten zu mimen),lass die großen Sprüche, zieh dir einfach ein TShirt mit einem großen Davidstern auf der Brust an, und geh mit mir z.B. durch Kreuzberg. Danach reden bzw. schreiben wir weiter.

Kann ich vielen anderen hier auch nur empfehlen. Einfach so ein T-Shirt drüber stülpen und dann das muslimische Viertel ganz in deiner Nähe besuchen. Vielleicht, für die etwas Mutigeren (Mitglieder der Linkspartei z.B.) mit der Aufschrift: Stoppt die Raketen der Hamas!.

Oder vielleicht, etwas witziger, als Paar gehen. Am besten zwei Männer Hand in Hand, sich ab und zu in den Arm nehmend und küssend, auf dem T-Shirts die Parole: Palästinenser und Israelis versöhnt euch!

Oder vielleicht zwei Frauen, sich ähnlich verhaltend, beide mit demselben T-Shirt in den deutschen Farben: Darauf die Parole: Deutsche Lesben pro Hamas!

Oder richtig mutig mit dem Spruch: Wenn ich hier beim nächsten Mal durchgehe, möchte keine türkischen Fahnen mehr sehen!

Und noch was, damit jetzt nicht alle Flachargumentierer und Chefideologen gleich über mich herfallen (was sie natürlich mit fletschenden Zähnen und mindestens 100 Links bewaffnet sowieso tun werden):

Ich wohne seit 20 Jahren Haus an Haus mit Menschen muslimischen Glaubens, habe muslismische Freunde (allerdings auch jüdische und christlische) und gehöre selber keiner Religion an.

adicto
adicto
15 Jahre zuvor

Juden Volk Gottes. Neid der anderen Völker. Daher der Hass auf ein Volk, dass wo es auch ist, sich immer integriert, nicht durch gewalt oder kriminalität auffällt, sonder jedes Land in dem sie sich aufhalten weiter bringt und bereichert.
Jerusalem ist eine Judische Stadt. Der Tempel Salomons ist älter als der Felsendom. Noch heute zerstören Moslems die alten Mauern des Tempels die unter der Moschee liegen.
Die Moslems haben es den Juden weggenommen. Jetzt sind die Juden heim gekehrt. Das ist ihr Land. Es war ihr land, schon bevor die Araber dort eingefallen sind. Natürlich ist es nicht immer richtig wie Israel vorgeht, doch sie kämpfen gegen eine Mafia die auf das eigene Volk keinen wehrt legt. Sie bringen ihre eigenen Kinder in todesgefahr und benutzen sie als schilder. Israel will den Krieg nicht. Doch wie die Palesti…. schon sagten. Wir werde nicht ruhen, bis auch der letzte Jude ins Meer getrieben wurde. Das sagt alles.

Tom
Tom
15 Jahre zuvor

Liebe Autorin,
ein interessanter Beitrag. Was ich mich allerdings frage: Bist du nun Jüdin oder nicht? Du schreibst, du hättest mit der jüdischen Religion „eigentlich gar nichts am Hut“. Also bist du doch eher Atheistin, oder zumindest Agnostikerin. Ich zum Beispiel habe zwar christliche und auch gläubige Eltern, bin mit dem Christentum groß geworden, kann damit, und mit Religon an sich, aber eigentlich gar nichts anfangen. Letztes Jahr bin ich aus der Kirche ausgetreten. Ich würde mich daher eigentlich nicht als Christ bezeichnen – ich bezeichne mich als Atheisten. Oder siehst du es eher so wie Einstein, der einmal sagte er sei zwar nicht religiös, und auch nicht jüdisch, er fühle sich aber mit dem jüdischen Volk und Kultur „verbunden“? Eine Freundin von mir, eine Jüdin aus Russland sieht es ähnlich. Sie hat zwar eine sehr ausgeprägte „jüdische Identität“, trägt z.B. einen kleinen Davidstern an ihrer Halskette, ist aber überhaupt nicht religiös.

Arnold Voss
15 Jahre zuvor

Hey „adicto“, können wir hier die orthodox-religiöse Nummer lassen. Vor Gott, sofern es ihn wirklich geben sollte, sind, wenn überhaupt, alle Menschen gleich!! oder? Deswegen gibt es auch für mich kein auserwähltes Volk. Ich mag es auch nicht, wenn sich Leute wegen ihrer Religion für irgendwie erleuchteter und gottnäher, sprich für so eine Art bessere Menschen halten. Welche eine Arroganz, welch eine Vermessenheit gegenüber den anderen Geschöpfen Gottes! Oder bin ich und die anderen Milliarden Menschen – auch nach dem jüdischen Glauben – etwa nicht von Gott geschaffen?

Das ist genau das Problem: es gibt Menschen, die glauben einfach an Gott oder auch nicht, und es gibt Menschen die machen daraus ne richtig große Nummer. Nach dem Motto, mein Gott ist der größte, und ich bin ihm am liebsten weil ich ein vorbildlicher Jude, Moslem, Christ usw. bin. Keine Frage, die jüdische Religion ist eine insgesamt eher friedfertige , aber das behaupten alle anderen Religionen auch von sich. Und trotzdem schlagen sie seit unzähligen Jahrhunderten immer wieder aufeinander ein, und zwar in der Regel blutiger und brutaler als Leute, die mit Religion nicht soviel am Hut haben. So ein allmächtiger Gott ist anscheinend ne prima Ausrede, mal so richtig gegen die Leute die Sau rauszulassen, die man sowieso nie mochte.

Und wenn der dann so richtig beleidigt wird (z.B. durch einen Witz/Karrikatur, oder durch die Tatsache der gleichgeschlechtlichen Liebe, oder durch schlichte Ungläubigkeit oder Andersgläubigkeit oder noch schlimmer durch Atheismus), dann ist das mindeste schon mal die ewige Verdammnis oder die reumütige „Umkehr“, die man den Missetätern wünscht (als friedliche Fassung sozusagen). Aber besser noch, wenn man solche Menschen gleich ganz von der Erde verschwinden lässt und sie vorher noch foltert, massakriert oder massenweise erschießt oder was sonst noch so einem richtigen Total-Gläubigen (natürlich im Namen seines Gottes) Spaß macht.

Auf die Idee, dass ein wirklicher großer Gott, wenn es ihn denn gäbe, von Menschen gar nicht beleidigt werden kann, kommt da einfach keiner. Auch nicht auf die Idee, dass es Gott egal sein könnte, an welchem Ort jemand ihn anbetet, oder dass es ihm auch egal ist welcher Religion er dabei angehört.

Jerusalem gehört deswegen nach meiner bescheidenen Ansicht auch keiner Religion für sich alleine. Für mich ist diese eigentlich wunderschöne Stadt zugleich der Ort ,(ich war vor kurzem da), an dem man sehr leicht und endgültig areligiös, wenn nicht antireligiös werden kann. Ich habe noch nie in meinem Leben so einen verkitschten, scheinheiligen und total kommerzialisierten Religionstourismus auf der Welt gesehen wie dort. Das ist selbst für einen nichtreligiösen Menschen wie mich kaum zu ertragen gewesen.

In mir tauchte dabei eine Frage auf, die ich mir vorher nie gestellt hatte: Wer schützt eigentlich Gott vor seinen Gläubigen?

Marco
Marco
15 Jahre zuvor

@Tom:Man kann den jüdischen Glauben nicht so ohneweiteres ablegen oder annehmen, zumindest erzählt mir das ein israelischer Freund. Du bist qua Geburt Jude, wenn Deine Mutter Jüdin ist. Das hat nichts mit der Kirchengemeinde zu tun. Einen atheistischen Juden kann es daher nach dieser Schlussfolgerung gar nicht geben. Und das der Zionismus und das Judentum nun mal eine sehr verschwommene Grenze haben, dürfte das auch noch erschwerend hinzu kommen.

Marco
Marco
15 Jahre zuvor

@adicto:Also, im Geschichtsunterricht hast Du aber wohl nicht sonderlich gut aufgepasst oder? Historisch ist es nämlich gar nicht bewiesen, dass es diesen Tempel dort jemals gegeben hat. Selbst das Grab König Davids in Jerusalem, das religionstouristisch ausgeschlachtet wird und wenig herrschaftlich in einer 40qm-Wohnung Platz hätte, erhält von ernsthaften Wissenschaftlern eine Absage. Das Grab Davids kann gar nicht dort sein, wo es viele vorgeben, dass es sein soll. Und die Moslems buddeln auch nicht unter dem Felsendom herum. Das Rabbinat würde es gerne machen, um ihre These vom Tempel zu belegen, doch das wird – meiner Meinung nach zu Unrecht – von den Moslems verwehrt. Historisch gesehen ist Jerusalem von je her eine Vielvölker-Stadt gewesen – nicht mehr und auch nicht weniger. Die Nachtreise von Mohammed – das ist nun mal erwiesen – hat es auf jeden Fall nicht gegeben.

Werner
Werner
15 Jahre zuvor

Ach sieh an, someone mal wieder, der wackere Kämpfer für die geknechteten Völker dieser Erde, umtriebiger einseitig ideologischer Beherrscher der Foren, antideutscher und antiisraelischer Weltverbesserer und immer bemüht, die Kurve zu kriegen, um israelfreundliche Deutsche zu diskreditieren. Haben wir uns nicht gerade eben noch beim Flaggenstreit ein wenig zu weit aus dem Fenster gelehnt? Als alter Flaggensammler bin ich übrigens eben extra in die Garage, habe den Flaggenmast aus dem Winterschlaf befreit, aufgepflanzt und den Davidstern gesetzt. Sieht eh besser aus als die Konföderiertenflagge. Mal sehen, was die Nachbarn sagen.

someone
someone
15 Jahre zuvor

@Arnold Voss:

„Someone (nett übrigens, dass du bei diesem Posting nicht versuchst den internationalen Journalisten zu mimen),lass die großen Sprüche, zieh dir einfach ein TShirt mit einem großen Davidstern auf der Brust an, und geh mit mir z.B. durch Kreuzberg. Danach reden bzw. schreiben wir weiter.“

Ich weiss zwar nicht, wie Sie auf die schräge Idee kommen, ich würde irgendwo den „internationalen Journalisten“ mimen wollen, aber ich ordne das einfach mal den sonstigen intellektuellen Highlights Ihres Beitrages von „Flachargumentierer“ bis „fletschenden Zähnen“ zu. Sprache kann so verräterisch sein.

@ Werner:

„Als alter Flaggensammler bin ich übrigens eben extra in die Garage, habe den Flaggenmast aus dem Winterschlaf befreit, aufgepflanzt und den Davidstern gesetzt“

So ist’s fein, als wackerer Kämpfer für das einzige geknechtete Volk dieser Erde, umtriebiger einseitig ideologischer Beherrscher der Foren islamophober und „israelfreundlicher“ Weltverbesserer und immer bemüht, die Kurve zu kriegen, um nicht-xenophobe Deutsche zu diskreditieren. Und am besten laden Sie sich noch einen richtigen Fundamentalisten wie addicto ein, zum völkischen Mummenschanz.

Arnold Voss
15 Jahre zuvor

Someone, meinen Comment zu addicto haben sie gelesen. Mit dem Journalisten wissen sie genau was ich meine. Aber es mag sein, dass ich sie verwechsele. Ich verstecke mich hier halt nicht hinter einem Pseudonym. Und noch mal: Machen sie mit mir dir Probe aufs Exempel! Egal was sie von meinen sonstigen Ergüssen halten. Lassen sie uns die Realität ausprobieren! Lassen sie uns mit den Leuten auf der Straße reden. Ohne Tarnkappe. Dann werden sie wissen, was ich mit Zähnefletschen und Flachargumentieren meine. Wir könnten dabei ja jeder über unserem Davidstern-Tshirt ein Palästinensertuch tragen? Oder würde sie das argumentativ verwirren?

P.S. Und verschonen sie mich bitte mit solchen pseudeintellektuellen Pattitüden wie : Sprache kann so verräterisch sein. Das sagen alte gepflegte Damen in Vokshochschulkursen, um zu beweisen, dass sie, bevor sie für den Rest ihres Lebens Hausfrau geworden sind, studiert haben. Solche Sätze hauen einen einfach um. Schon durch ihren unglaublichen Neuigkeitswert und ihre Tiefsinnigkeit. Das ist so ähnlich wie bei „ad hominem“. Da wird die humanistische Bildung als Demonstranz vor sich hergetragen und will doch nur sagen: Ich bin klüger als ihr!

Ja Freund Someone, die Sprache ist wirklich verräterisch!

someone
someone
15 Jahre zuvor

@Arnold Voss.

Ja, Ihren Kommentar habe ich gelesen. Ein Fünkchen Hoffnung. Ich frage mich allerdings, wie wohl die Reaktionen hier aussähen, wenn ein moslemischer Fundamentalist (oder einer, der vorgibt einer zu sein) hier vergleichbares schreiben würde. Was Sie mit dem Journalisten meinen, weiss ich immer noch nicht. Ich bin jedenfalls keiner. Und solange ich mich in Foren wie diesen anpöbeln lassen muss, bleibe ich lieber pseudonym. Das ist akzeptabel für alle Beteiligten, meine Identität lässt sich klären, so es nötig werden würde und bekomme nachts keine Drohanrufe des Inhalts ‚Wir kriegen disch du grenzdebieler Arabafreund‘.

Was Ihren Vorschlag mit der Probe aufs Exempel angeht: Wir wissen beide, was passieren würde. Völlig unabhängig davon, ob wir in dem Aufzug eine Mili Görus Demo in Duisburg oder eine Kach-Demo in Jerusalem aufsuchen würden. Und um das Bild abzurunden, ziehen wir uns schwarze Perücken auf und laufen mit einer türkischen Fahne durch Marzahn oder einen sonstigen ‚Problembezirk‘ und bereichern, falls wir das überleben, eine Demo der Israelfreunde mit einer Palästinenserflagge. Und was gewönnen wir damit? Die Erkenntnis, dass es Extremisten auf _allen_ Seiten gibt? Wenn sich das noch nicht bis zu Ihnen herumgesprochen hat, mache ich mit Ihnen den Selbstversuch. Die nötigen Reisespesen tragen Sie.

Den letzten Satz hätten Sie sich sparen können, Sie wissen einfach zu wenig über mich. Aber so ganz ohne Aggressionen geht’s wohl noch nicht. Fleissig üben.

Mao aus Bochum
Mao aus Bochum
15 Jahre zuvor

https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,601602,00.html

Der Übergang von Friedensdemonstrationen zu antisemitischen Aufmärschen ist fließend geworden, befindet Alex Feuerherdt mit Blick auf die Proteste gegen Israels Vorgehen im Gaza: „In Berlin zogen etwa 7000 überwiegend palästinensische Demonstranten durch den Stadtteil Mitte, Augenzeugen zufolge entboten ungefähr 100 von ihnen gegen Ende des Aufzugs den ‚Hitlergruß‘ und riefen: ‚Juda verrecke!‘ In Hannover wurde während einer Demonstration, an der etwa 3.000 Menschen teilnahmen, unter lautem Applaus eine israelische Fahne verbrannt und ‚Tod, Tod Israel!‘ sowie ‚Juden raus!‘ gerufen. Auch dort zeigten einzelne Teilnehmer den ‚Hitlergruß‘, die Polizei sah aber offenbar keinen Grund einzuschreiten.“

Mao aus Bochum
Mao aus Bochum
15 Jahre zuvor

@someone: Wenn Du schon andere (auch mich, weil ich zu schnell getippt habe) wegen der Rechtschreibung kritisierst und sonst keine Argumente vorbringst, dann mach‘ es wenigstens besser: „Fleissig“ schreibt man nach alter wie nach neuer Rechtschreibung immer noch mit „ß“. So viel dazu.

Und vielleicht fällt Dir ja noch was zum SPIEGEL-Link ein, der mal alle antisemitischen Vorfäller innerhalb der letzten zehn Tage zusammenfasst. Aber vermutlich werden das auch nur verblendete Schreibe dort sein, die die Fakten verdrehen. Für mich steht aber fest: Jüdische Mitbürger müssen sich fürchten. Und das mehr als 60 Jahre nach dem Holocaust. Aber das wird vermutlich auch nach Deiner Meinung auch nur eine Hollywood-Inszenierung gewesen sein.

Ich warte übrigens noch auf Deine wirklich fundamentalen Antworten. Weder hier noch in dem anderen Posting hast Du wirklich Substanzielles abgeliefert. Am besten ist doch, Du gehst Du xing.de . Da gibt es gerade einen neuen Thread, der zu Dir passt.

someone
someone
15 Jahre zuvor

„Aber vermutlich werden das auch nur verblendete Schreibe dort sein, (…)
Aber das wird vermutlich auch nach Deiner Meinung auch nur eine Hollywood-Inszenierung gewesen sein.“

(…)

Ich warte übrigens noch auf Deine wirklich fundamentalen Antworten“

Dann stelle doch einfach mal fundamentale Fragen, statt dich in konstant aggressiven Unterstellungen zu ergehen.
Aber „das ist vermutlich“ zu viel verlangt.

D__I___O
D__I___O
15 Jahre zuvor

Ich finde diese Art, den Andersmeinenden über Ausagen zu seiner unterlegenen Bildung oder Intelligenz zu treffen, gelinde gesagt Sch…. (mehr Intelligenz/ Bildung=mehr rechthaben?)

Soviel zu Diskussionskultur.

Ich kauf mir beide Fahnen und häng sie in mein Fenster. Alle Menschen die Frieden wollen und nicht nur in eine Richtung denken, sollten dies gleichtun. Als „Zuschauer“ diese Konflikts, der durch Fehler beider Seiten getragen wird, sollte man klar machen, dass man für Gespräche und Versöhnung ist. Man kann nichts ungeschehen machen, aber weitere Fehler vllt verhindern.

btw: Das Verhalten der Polizei in Duisburg und anderswo überrascht und verunsichert mich… selbst als Atheisten. Ich, als wählender Staatsbürger, fordere Erklärungen und Aufklärung!

D__I___O
D__I___O
15 Jahre zuvor

Ach und den Betreibern der Seite: Toll ! gute Site…

Blond
Blond
15 Jahre zuvor

@ D_I_O:
Denk bitte daran, dass die HAMAS und deren Symbole in Deutschland nicht erlaubt sind !!!

D__I___O
D__I___O
15 Jahre zuvor

Danke Blond, ich meinte die pälestinensische Flagge. Diese mit dem Dreieck rechts… äh links.

someone
someone
15 Jahre zuvor

@Arnold Voss:

Ist o.k, wenn Sie das so mitnimmt, versuche ich Fremdworte zu vermeiden und verlege mich ganz auf die Sprachkultur der ‚Israelfreunde‘. Von „veblendete Schreibe“ über „Flachargumentierer“ bis „Bullshit“. Dummerweise entspricht das nicht der Bitte von David Schraven. Aber wohl Ihren Vorstellungen von Diskussionskultur und dem hier angestrebten Niveau. Einverstanden?

D__I___O
D__I___O
15 Jahre zuvor

@someone: nix kapiert! leider.

Mao aus Bochum
Mao aus Bochum
15 Jahre zuvor

Gerade im Internet gefunden: https://www.domradio.de/news/artikel_49656.html

Stephan Kramer: Juden haben Angst bei Demonstrationen
.
Der Generalsekretär des Zentralrats der Juden, Stephan Kramer, wertet die gewaltsame Beschlagnahme israelischer Fahnen durch Polizisten in Duisburg als gefährliches Signal an Krawallmacher. ?Ich frage mich, ob die deutsche Polizei tatsächlich ausreichend mental gerüstet ist, um das Recht auf Meinungsfreiheit zu schützen?, sagte Kramer der ?Frankfurter Rundschau? (Freitagsausgabe).
Für Kramer ist es kein Wunder, dass pro-israelische Kundgebungen bei den aktuellen Demonstrationen zum Gaza-Konflikt weniger Menschen anziehen. ?Heute haben Juden und die Unterstützer des Staates Israel mehr Angst als noch vor einigen Jahren, für ihre Überzeugung in Deutschland auf die Straße zu gehen?, sagte er.
Polizisten waren während einer Demonstration von rund 10.000 Anhängern der vom NRW-Verfassungsschutz beobachteten Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs am vergangenen Wochenende in Duisburg in eine Wohnung eingedrungen und hatten zwei israelische Fahnen entfernt. Zuvor hatte eine Gruppe von Demonstranten die aus einem Fenster hängenden Fahnen mit Schneebrocken und anderen Gegenständen beworfen. Daraufhin hatte der Einsatzleiter entschieden, die Fahnen zu entfernen, um eine Eskalation zu verhindern. Dabei wurde die Tür der Privatwohnung aufgebrochen.
Das Interview wurde EPD vorab in nachrichtlicher Fassung zur Verfügung gestellt.

Yael
Yael
15 Jahre zuvor

„Wann ich aber die Menora zum letzten Mal angemacht habe, das weiß ich gar nicht. “

Sorry, aber eine Menora zündet man auch nicht an, ich denke du meinst eine Channukia.;)

Abgesehen davon, ist es leider sehr typisch, dass solche Typen wie dieser Andreas mit dummen antiisraelischen Phrasen ankommen (Was ein Völkermord ist und bedeutet und was das Warschauer Ghetto war, muss der erst einmal lernen und dann begreifen), um vom Problem, was Juden in diesem Land momentan bewegt, abzulenken. Da schildert eine Autorin ihre Angst und ihre Bedenken, weil sie sich wegen des antisemitischen Mobs auf der Straße und dem Handeln der Polizei, nicht mehr sicher fühlt und schon kommt der Standardmüll, was Israel für ein Verbrecherstaat sei.
Es geht hier um Deutschland, um hoffentlich momentane Zustände, die die größten antisemitischen Ausschreitungen seit 1945 darstellen. Das sollte endlich jedem bewusst sein und jeder hat die Pflicht als Deutscher sich dagegen zur Wehr zu setzen.
Wenn man aus der Geschichte etwas gelernt haben will, muss man handeln und nicht so tun, als ginge es einen ( und andere) nichts an.
Ich bin entsetzt über das (wieder mal) Schweigen der großen Mehrheit Nichtjuden in Deutschland.

Frank Seidlitz
Frank Seidlitz
15 Jahre zuvor

@ Yael: Nun, die Menora kann man natürlich anzünden (bzw die Kerzen, was wohl die bessere Variante wäre). Neben der siebenarmigen Menora gibt es im Judentum aber auch noch die acht- oder neunarmige Chanukkia, die Du meinst oder?

Ansonsten teile ich Deine Meinung voll und ganz. 🙂

someone
someone
15 Jahre zuvor

@D__I___O: Das tut mir leid für Sie. Aber Sie könnten sich ja wenigstens zu verstehen bemühen.

Bella
Bella
15 Jahre zuvor

Liebe Autorin des Textes,
Sie müssen sich wirklich sehr weit von Judentum entfernt haben. Der siebenarmige Leuchter wurde von den Römern im Tempel geschändet. Daher wird er nicht mehr von Juden als Symbol in Gebrauch genommen, umso mehr von Christen, die Juden lieben.
Wir sind ein Volk, wenn auch keine bestimmte Rasse, im Gegensatz zu den Wahnbehauptungen der Nazis. Dem jüdischen Volk ist die einmalige „Erfindung“ des Monotheismus gelungen, und zwar konsequenter als jede andere Religion. Weder der Islam ist konsequent monotheistisch, von Christentum, mit dem Sohn Gottes etc. ganz zu schweigen.
Quizfrage: Warum werden Judentum und Juden gehasst? Sigmund Freud hat die schlüssigste Erklärung gefunden. Morden und alles andere, huren, lügen, etc. macht Spass. Die Welt wird uns für diese Regeln nicht dafür danken, sondern ewig dafür hassen. Das Buch von Freud heißt, „Der Mann Moses und die monotheistische Religion“. Es ist ein berühendes Vermächtinis dieses grossen Mannes, der sich gegen Ende seines Lebens geleistet hat, sich als angehöriger dieses großen Volkes zu outen, auch wenn er bei seiner Heirat seiner Frau Martha verboten hat den Shabbat zu feiern.
Wie sagte ein christlicher Kollege von mir, nirgendwo habe ich so viel Atheisten gesehen, wie bei den Juden. Wie recht er hatte.

Shalom

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