Pride in Antisemitism oder Der Pridesommer 2025

Israelfahne in Köln Foto: Aviel Tromm

Die Vielfalt und angeblich inklusive Basis der Queercommunity ist nicht länger gegeben, wenn Juden ihrer Sichtbarkeit und ihrer Stimme beraubt werden. Der Pridesommer 2025 bzw. die Pridesaison 2025 hat sich deutschlandweit in das Gedächtnis von Jüdinnen und Juden sowie Zionisten eingebrannt, die Teil der Queercommunity sind oder wenigstens mit dieser Community sympathisierten. Von unserem Gastautor Aviel Tromm.

Aus Berlin wurde schnell bekannt, dass schon der Davidstern ein Symbol ist, welches auf dem Dyke March nicht geduldet wurde, weil es „triggern“ würde. Auf der International Pride kam es dann auch zu Ausschreitungen, und der Geruch von Pogrom lag in der Luft. „No Pride in Genocide“, „Yallah Intifada“ und natürlich auch der berühmteste aller Werbejingles der antisemitischen Pro-

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Warum Bücher verklagen, wenn man sie sich schenken kann: Der Kulturbetrieb arbeitet sich auf und ab am Israelhass

Documenta 15 Friedrichsplatz 2022-06-21 by C.Suthorn cc-by-sa-4.0

„Jenseits von Mbembe“, „Anstößige Bilder“, „Kultur im Streit“. Drei Bücher über die Documenta von Ruangrupa und die Ruhrtriennale von Stefanie Carp. Drei Versuche zu bewältigen, was sie überwältigt hat, der Hass auf Israel. Und die Kritik an diesem Hass. Versuche dürfen scheitern. Aber so? Falsche Zitate, miese Nachreden, eine groteske Opfererzählung? Für die Ruhrbarone gäbe es Gründe zu klagen, machen wir nicht. Erst am Ende.

Beginnen wir mit Stefanie Carp, Intendantin der Ruhrtriennalen 2018 und 2020, die den Israelhass des BDS erstmals auf die große Bühne des Kulturbetriebs geschoben hat. Und beide Mal von den Ruhrbaronen ausgebremst worden ist: sowohl 2018, als Carp die britische BDS-Band „Young Fathers“ präsentieren wollte, wie auch 2020, als sie Achille Mbembe, den postkolonialen Großdenker, zum Deuter ihres Spielprogramms erkor. Weder die BDS-Band noch der BDS-affine Mbembe trat auf. Der eigentliche Grund dafür, schreibt Carp in „Jenseits von Mbembe“  –  was ein albern-pathetischer Titel[i] –  der wahre Grund werde „bis heute verschwiegen“, außer ihr selber sei es „allen zu peinlich“, ihn auszusprechen: dass es eine „kleine, regionale, intrigante Verabredung“ gewesen sei, die habe gar nicht Mbembe treffen sollen  –  sich also nicht gegen BDS gerichtet, nicht gegen Israelhass  –  sondern die „sollte die Intendantin der Ruhrtriennale treffen“. Carp das eigentliche Opfer, Mbembe „missbraucht“, wie sie mehrfach erklärt. Missbraucht von wem? Carp nennt „fünf Personen aus NRW“, darunter Stefan Laurin,

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Die wahre Dimension des russischen Angriffskrieges

Cherson im Mai 2023 Foto: National Police of Ukraine Lizenz: CC BY 4.0


Der bekannte ukrainische Philosoph, Essayist und Journalist Wolodymyr Jermolenko gab vor kurzem dem tschechischen Medienunternehmen Seznam Zpravy ein Interview. W. Jermolenko wurde 1980 in Kiew geboren, studierte in Kiew und Paris. Er ist Chefredakteur des Projektes ukraineworld.org, Verfasser mehrerer Bücher über Politik, Kultur und Geschichte und seit 2022 Präsident des Ukrainischen PEN – Clubs. 

W. Jermolenko befürchtet und warnt, dass Europa immer noch nicht die wahre Dimension des Krieges für die Zukunft der Welt begriffen hat. „Es geht nicht um ein Territorium, sondern um die Zukunft der Welt. Und wenn Europa nicht aufwacht, könnte es zu spät sein.“ Zu bedauern sei, dass Europa immer noch nicht konsequent mit einer Stimme spricht. „Ich habe den Eindruck“, sagt W. Jermolenko im Interview, „dass ein Teil der europäischen Öffentlichkeit immer noch denkt, dass Russland in die Ukraine einmarschiert ist, weil es ein bestimmtes Territorium beansprucht oder die russischsprachige Bevölkerung schützen will. Aber das ist nur Propaganda.“  Inzwischen scheint aber ein Erweckungsprozess im Gange zu sein.
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Kleiner Sieg für die Ukraine in Alaska

Ukrainische Widerstandskämpfer. Foto: Ukraines Verteidigungsministerium. Lizenz: OGL v1.0

Trump lässt sich nicht auf einen Diktatfrieden nach Putins Wünschen ein, die Europäer haben sich durchgesetzt. Das Scheitern des Gipfels von Anchorage gibt Anlass zu Hoffnungen.

Wenn eins den amtierenden US-Präsidenten auszeichnet, dann seine Unberechenbarkeit. So äußerte sich Donald Trump auch vor seiner Begegnung mit dem russischen Kriegsherrn erratisch, sodass man Schlimmstes befürchten musste. Doch die europäischen Fünf, allen voran Kanzler Merz, scheinen bei ihm im Vorfeld durchgedrungen zu sein, dass es keinen Deal zu Lasten der Ukraine und Europas Sicherheit geben darf. Den Rest erledigte die Weigerung Putins, auch nur einen Millimeter von seinem Plan abzuweichen, sich das gesamte überfallene Land einzuverleiben.

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„Viele im klassischen Bürgertum haben immer noch nicht begriffen, dass es sich um einen massiven Kulturkampf handelt“

Vince Ebert Foto: Frank Eidel Lizenz: Copyright:

Der Physiker und Kabarettist Vince Ebert beschreibt in seinem neuen Buch Wot Se Fack, Deutschland?, wie heute Politik und Ideologie über Wissen und Tatsachen gestellt werden, und gibt seinen Lesern auch eine Anleitung zum Widerspruch.  Stefan Laurin sprach mit Vince Ebert .

Ruhrbarone: Es ist das dritte Buch, das ich von dir gelesen habe. Es ist, wie du selber auch schreibst, deutlich düsterer.


Vince Ebert:
Ja, auf jeden Fall. Die Stimmung ist ja auch düster. Ich mache das Ganze – also auch auf Tour – schon seit 25, 26 Jahren. Und ich merke in meinen Programmen und im direkten Kontakt mit den Leuten, dass die Stimmung in Deutschland von einer großen Mut- und Hoffnungslosigkeit geprägt ist. Das hat nicht unbedingt damit zu tun, dass wir uns in einem Entwicklungsland befinden – der Standard ist ja noch einigermaßen okay –, aber die Leute haben einfach wenig Vertrauen, dass die Zukunft besser wird als die Vergangenheit.

Worin sich Deutschland von vielen Entwicklungsländern unterscheidet, ist, dass die Menschen dort, sobald sie merken, dass es besser wird, sehr optimistisch sind.

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„Für Israel, für Freiheit, für Liebe, für das Leben!“

CSD in Düsseldorf (Symbolbild) Foto: Freddy2001 Lizenz: CC BY-SA 3.0


Die BGA Rheinland ruft zur Teilnahme am CSD in Koblenz am morgigen Samstag um 14.00 Uhr am Görresplatz auf.

„Nicht erst seit dem 7. Oktober sehen wir, wie im Nahen Osten eine brutale, menschenverachtende Queerfeindlichkeit tobt. In den meisten islamistischen Staaten sind queere Menschen entrechtet, bedroht von Folter, Gefängnis – und dem Tod.

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