
Anekdoten könnten mit Wahrheit nicht einmal etwas aus der Ferne zu tun haben, auch dann nicht, falls es Wahrheit geben würde, zumindest der logischen Möglichkeit nach. Anders in den Wissenschaften: Gleich im ersten meiner Duisburger Semester, im Analysekurs „Formen des Wissens“, einer Seminar-Veranstaltung, die ehemalige Schüler auf die wissenschaftliche Arbeit vorbereiten sollte, stieß ich in einer der Fußnoten eines erörterten Textes auf den Verweis zu Tarskis semantischer Wahrheitstheorie. Es erstaunte mich, wie relativ direkt ich an der Duisburg Uni zu einer wissenschaftlich zentralen Sache gelangen konnte. Ich entschloss mich, dem Verweis zu folgen, zeitlich bis in die Weihnachtsferien hinein.
Natürlich war zu diesem Engagement eine Eigeninitiative erforderlich, und eine Wissbegierde, die besonders nach der leidigen Erfahrung rationaler Esoterik in mir hemmungslos war. Diese emotionale Komponente wird bildungspraktisch häufig unterschätzt. Der junge Mann gierte nach Wissen!







