Hokusais Welle am Rhein: Manga-Expertin Jaqueline Berndt im Gespräch

Katsushika Hokusai: Hokusai Manga, 10, 1819 © UNSODO. Inc

Japanismus traf auf eine Welle der Begeisterung in der europäischen Kunst. Impressionisten entdeckten den japanischen Künstler Katsushika Hokusai auf der Weltausstellung in Paris 1867 für sich. Jede kleine Seerose Monets atmet den Geist fernöstlicher Ästhetik. Auch heute entdeckt man Inspirationen durch japanische Drucke in der Populärkultur. Werbung, Mode, sogar Umweltverbände schmücken sich mit dem wohl berühmtesten Motiv. Die Welle von Hokusai gilt als zeitlose Ikone erhabener Schönheit. Das Japanische Kulturinstitut Köln zeigt dem Pionier der modernen Druckkunst zu Ehren die Wanderausstellung „Manga Hokusai Manga“, die unter der Leitung von Jaqueline Berndt konzipiert wurde. Sie hat an verschiedenen Universitäten in Japan, Deutschland, Singapur und Schweden gelehrt. Warum Hokusai nicht nur eine Erzählung über die bloße Gewalt der Natur,

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Radar von Köln bis Paris: Galeristin Priska Pasquer im Podcast

Die Galeristin Priska Pasquer, Foto: privat.

P wie Picasso, P wie Paris, P wie Priska Pasquer – zusammen mit Beck und Eggeling aus Düsseldorf eröffnet die Kölner Galeristin die Ausstellung „Timeless innovation – Innovation Intemporelle“ in Paris. Die künstlerischen Positionen von Ikemura, Aljoscha, Milak und Fraiman umspannen am 12.Oktober das Opening. Ob Rhein, ob Seine, warum sie als Kunsthändlerin doch immer den Weg in das pulsierende Herz Frankreichs sucht, erzählt Priska Pasquer im P wie Podcast.

Glossar

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Say Blitz: Fotografin Lee Miller zwischen Schönheit und Schrecken

Kate Winslet (Lee Miller) ©Sky UK Ltd

Wenn ich eine Tochter hätte, ich nannte sie Lee, wie Lee Miller. Kaum eine andere Frau war so sehr den künstlerischen und moralischen Standards ihrer Zeit voraus. Ihr unbedingter Wille für Gerechtigkeit verdient jeden Zentimenter Filmstreifen im Kino. Einst Cover-Girl, später Zeugin des Grauens, Lee Miller schuf eine Ikone der Foto- und Weltgeschichte: ihr Akt in Hitlers Wanne. Außerdem dokumentierte Lee Miller mit ihrer Kamera meine Herzensstadt am Rhein im März 1945. Millers Röntgenblick sah einfach mehr.

Lee Miller gibt sich nicht nur sassyclassy, sie ist es, wenn sie sagt:

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Nur gucken oder kaufen? Bruno Goller im Kunstmuseum Bonn und bei Van Ham

 

Bruno Goller, Ruhendes Mädchen, 1981, 170 x 140 cm, Foto: Anna Maria Loffredo

Einst bekannt als „Klein-Paris” ist Gummersbach treue Heimat des Düsseldorfer Malereiprofessors Bruno Goller. Wenn schon eine Retrospektive einem alten weißen Mann aus dem Oberbergischen gewidmet wird, dann zeigt ihn das Kunstmuseum Bonn als Maler der Frauen. Zeitgleich wird Goller als reservierter Maler aus der privaten Sammlung Kasper König im Kölner Kunstauktionshaus Van Ham zum Kauf geboten. Auf jeden Fall ein Maler gegen die Zeit, der sich keinem -ismus beugt.

Bruno Goller ist der große Unbekannte

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Per Sie, per Du – Hasnain Kazim kartografiert deutsche Leitkultur auf dem Klapprad

Buchcover „Deutschlandtour. Auf der Suche nach dem, was unser Land zusammenhält — Ein politischer Reisebericht“, Foto Copyright: Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH

Sehr geehrter Herr Kazim, guten Tag!

Gerade für Ruhrbarone ist Ihre Feststellung zentral: „Ich lerne: Man sollte nicht von der Gegend rund um den Bahnhof auf die gesamte Stadt schließen. In keiner Stadt. Vor allem nicht in Bochum.“ Entweder ist das sehr nett, Herr Kazim, oder Ihr typisch deutscher Humor?! Erstbegegnungen im Alltag während einer Radtour quer durchs Land einzugehen, dafür sogar den festen Job zu kündigen, ist in Zeiten gut gehüteter Bubbles ein respektables Vorhaben,

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Ballett der Skulpturen: Giacometti im Brühler Max Ernst Museum

Max Ernst Museum Brühl zeigt „Alberto Giacometti. Surrealistische Entdeckungen“, Foto: Anna Maria Loffredo

 

Das Rheinland vibriert. Das Who is Who der Kölner Bucht trifft sich und kennt sich. DC Open ist eigentlich Magnet des süßen Sommerabends. Nur mich zieht es lieber in surreale Welten in der ehemaligen kurfürstlichen Nebenresidenz der Rhein-Ruhr-Metropolregion. Im beschaulichen Brühl krönt Alberto Giacometti das Jubiläum „100 Jahre Surrealismus“. Als Meister der Moderne trifft der Schweizer Künstler auf den Giganten des Kölner Dada. Das Max Ernst Museum zeigt in Kooperation mit der Fondation Giacometti Paris die künstlerische Würdigung einer Freundschaft. Mit Madeleine Frey habe ich nach der feierlichen Eröffnung darüber gesprochen, was die von gegenseitiger Anerkennung geprägte Verbindung zweier Weltkünstler überdauert.

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Porträts der Fernost-West-Achse: Ung-Pil Byen bei Choi & Choi

Ung-Pil Byen, Someone, 2024, 77 x 60 cm, Foto: Choi & Choi Gallery

Zwischen Münster und Incheon, entlang von Seoul bis Köln – der Künstler Ung-Pil Byen lokalisiert behutsam Verbindungen der eigenen Existenz zwischen Himmel und Erde in seiner neuen Porträtreihe. „Someone“ heißt die Ausstellung, die die Choi & Choi Gallery mit ihren Standorten in Köln und Seoul für zeitgenössische Kunst seit 9. August in der Südstadt zeigt. Ist da jemand? Bin ich jemand? Ist jeder jemand? Der koreanische Maler bringt sein ambivalentes Verhältnis zum Grundprinzip der Sozialität erkenntnisgeleitet zum Ausdruck. Im Wohlgefallen Byens abstrahierten Gemälden geht es um emotionale Bildung durch Geschichten, die die Betrachter zur eigenen Erzählung reziprok auffordert.

Im Gegensatz zum Aktivismusschrott auf den Rundgängen so mancher Kunsthochschule im Bundesgebiet tut der fernöstliche Ansatz ganz gut, mit dem Ung-Pil Byen eine feinsinnige Begegnung

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Brasilianischer Beach Boogie: Marcos Valle im Club Bahnhof Ehrenfeld

Marcos Valle & Anna Maria Loffredo im Gespräch, Foto: Anna Maria Loffredo

Cajón, Cabaça & Conga – warum bis Ipanema fliegen, wenn ich mitten im kölschen Sommerloch zum „Samba de Verao“ die Schultern shaken kann? Ü80-Sunny Boy des Bossa Nova, Marcos Valle, beweist im CBE: die Leichtigkeit des jazzigen Seins hält jung und er swingt die Hütte, als ob nimma wieder Schneeflocken in Ehrenfeld fallen.

Sonntagabend im gentrif***ten Ihrefeld zwischen Kebapland-Röstaroma und Upcycling-Designbuden kommt der ewige Surfer Dude auf die Bühne, setzt sich ans Electric Piano und strahlt wie frisch von der heiligen Jungfrau angespült. Eiswürfel strudeln in Caipi-Gläsern und die Senhoras in Birkenstock schmelzen

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In eigener Sache: Nachruf auf Jörg Metes

Robert Herr und Jörg Metes (Foto: Robert Herr)
Robert Herr und Jörg Metes (Foto: Robert Herr)

Am 16. Juni 2024 starb Jörg Metes. Jörg stieß vor sieben Jahren zu den Ruhrbaronen.

Er veröffentlichte damals einen Text bei uns, der auf gewisse Weise sehr typisch für ihn war. In sorgfältiger und beharrlicher Kleinarbeit hatte er minutiös nachgezeichnet, wie ein von der heutigen Bundestagsabgeordneten Lamya Kaddor erfundenes Gerücht über die Soziologin Necla Kelek sich verbreitete und langsam in allen deutschen Redaktionsstuben festsetzte.

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