Genosse Ralf Jäger…

Ralf Jäger Foto: IM-NRW
Ralf Jäger Foto: IM-NRW

Unser Gastautor Malte Dürr ist Sozialdemokrat und Kommunalpolitiker in Herdecke. Mit einem offenen Brief wendet er sich an NRW-Innenminister Ralf Jäger und kritisiert seine Politik – nicht nur im Umgang mit Fußballfans.

…eins vorweg: Du bist der mit Abstand schlechteste NRW-Innenminister, den ich bisher bewusst erlebt habe. Schon deine erste Amtshandlung war bezeichnend für den weiteren Verlauf deiner Karriere. Sich nach einer der größten Katastrophen reflexartig vor die Polizei zu stellen, war schon ein starkes Stück. Während unsere Landesmutti Hannelore Kraft beim Loveparade-Gottesdienst mit den Tränen kämpfen musste, bist du in Rekordzeit den beteiligten Polizisten von Duisburg beigesprungen. Verfährt jetzt auch unsere Partei schon nach dem „Good cop, bad cop“-Prinzip? Glücklicherweise wurde der Polizei-Einsatzführung inzwischen auch eine Mitschuld bei dieser Katastrophe attestiert, auch wenn es die Kids und Jugendlichen nicht mehr wieder lebendig macht. Und überhaupt: Wie ist eigentlich deine Rolle in der ganzen Sache zu bewerten? Was hast du zur Zeit der Katastrophe in der Einsatzstelle der Polizei zu suchen gehabt? Ich bin gespannt, ob du genug Arsch in der Hose hast, dich zu möglichen Fehlern zu bekennen.

Aber du und „Arsch in der Hose“ ist eh so eine Sache. Das haben wir Fußballfans Ende letzten Jahres bei der Diskussion um das DFL-Sicherheitspapier erleben müssen. Dir war es nicht zu blöd, dich mit rechtskonservativen Populisten wie Schünemann, Friedrich und Konsorten gemein zu machen und absurde Stellungnahmen abzugeben. Deine Auftritte in Talkshows waren an Arroganz und Inkompetenz teils nur von Polizei-Maskottchen Rainer Wendt

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Fußball: Lukas Podolski nach Schalke? Risiko!

Lukas Podolski. Quelle: Wikipedia; Foto: Ronnie Macdonald; Lizenz: CC
Lukas Podolski. Quelle: Wikipedia; Foto: Ronnie Macdonald; Lizenz: CC

Seit einigen Tagen geistern Gerüchte durch die Fußballwelt Nationalstürmer Lukas Podolski stehe vor einem Wechsel von Arsenal London zum FC Schalke 04. Dies hatten u.a. die in der Regel bei Fußballfragen sehr gut informierten Kollegen von der ‚Bild-Zeitung‘ jüngst so vermeldet.

Podolski, der derzeit bei Arsenal London nur ‚Ergänzungsspieler‘ ist, stünde den Königsblauen ja auch tatsächlich gut zu Gesicht. Die räumliche Nähe von Gelsenkirchen zu seiner Heimatstadt Köln mag den Schalkern in ihrem möglichen Bestreben zum Vorteil gereichen. Die ebenfalls genannten Konkurrenten um die Dienste des gebürtigen Polen aus dem In- und Ausland liegen alle deutlich weiter weg vom Rheinland.

Podolski gilt seit jeher als sehr heimatverbunden. Ein Wechsel zurück in den Westen der Republik und in die Bundesliga würde vermeintlich Sinn ergeben

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Ruhrgebiet: Kommunal-Soli als Chance

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Künftig sollen die gut wirtschaftenden Städte für die finanziell klammen Kommunen in NRW zahlen. Die  Kommunal-Soli genannte Enteignungsaktion ist eine Chance für das Ruhrgebiet – allerdings anders als von der Landesregierung und den Städten im Revier erhofft.

In vielen Städten in Nordrhein-Westfalen ist die Stimmung schlecht: Die Pläne der Landesregierung die wohlhabenderen Städte zur Finanzierung vor allem der Ruhrgebietsstädte heranzuziehen, sorgt für Unmut. Viele der Städte, denen es heute gut geht, haben sich ihren jetzigen Wohlstand hart erarbeitet, haben gespart und gut investiert – und werden jetzt für diese Leistung bestraft.

Trotzdem: Der „Kommunal-Soli“ ist eine Chance für das Ruhrgebiet. Nicht finanziell, denn er wird an der Misere im Revier nichts ändern, aber er könnte eine Debatte um den Umgang der Revierstädte mit Geld anstossen, die längst überfällig ist.

Die Uneinigkeit der Ruhrgebietsstädte, das Unvermögen eng zusammen zu arbeiten und sich abzusprechen, ist ein teurer Luxus: Eitelkeit treibt die Städte zu immer neuen Prestigebauten, verhindert die Konzentration von Verwaltungen und kostet Millionen. Es gibt im Ruhrgebiet über ein Dutzend Nahverkehrsunternehmen mit üppig ausgestatteten Verwaltungen, Vorständen und Aufsichtsräten.

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[urbEXPO2013 – eine Fotoausstellung über vergessene Orte]

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Aufgrund der durchweg positiven Resonanz im letzten Jahr, laden Olaf Rauch und sein Team erneut zu einer Fotoausstellung über Lost Places in die Rotunde Bochum ein.

Die längere Anlaufzeit und der Bekanntheitsgrad der urbEXPO durch die Medien, haben es in diesem Jahr möglich gemacht, weitaus mehr Künstler mit ins Boot zu holen. Die 17 Fotografen, die diesmal über eine Ausschreibung ausgewählt wurden, stammen aus vier Nationen. Ihre Arbeiten zeigen verlassene und wiederentdeckte Objekte und Orte aus Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Italien.

Urban Exploration heißt die große Leidenschaft, die alle miteinander verbindet. Sie suchen Plätze auf, die zu ihrer aktiven Zeit mal einen hohen Stellenwert für die dort lebenden Menschen hatten. Meist sind es alte Krankenhäuser, Schulen oder Industrieruinen, die durch die Stilllegung vom Verfall schwer gezeichnet und vor allem in Vergessenheit geraten sind.

Die Intention der Fotografen, die auch den Nervenkitzel etwas lieben, denn Urban Exploring ist oftmals nicht ganz legal und „Hausfriedensbruch“… ist es, diese Lost Places wieder präsent zu machen und dabei ihre Ästhetik und Atmosphäre künstlerisch festzuhalten. Jeder natürlich auf seine ganz besondere und individuelle Art und Weise.

Die Ergebnisse werden ab heute Abend in der zweiten Gruppenausstellung in der Rotunde zu sehen sein. Olaf Rauch, der Initiator der urbEXPO, wird um 20 Uhr die Vernissage zusammen mit allen 17 Künstlern eröffnen.

Bis zur Finissage am 1.9.2013 ist es dann möglich, die Ausstellung täglich zu besuchen. Die Öffnungszeiten und alle weiteren Information zum Rahmenprogramm findet ihr hier.

Eine Besonderheit in diesem Jahr ist die Sonderausstellung der diesjährigen Preisträger des 10. Europäischen Architekturfotografie-Preise. Somit schägt die urbEXPO diesmal eine Brücke zur modernen Architektur.

Es gibt einen deutschen Kinoflm zu diesem Thema: Urban Explorer von Andy Fetscher aus dem Jahre 2011.

 

 

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Der Ruhrpilot

nazis20130501do2Dortmund: Neonazis ziehen am 31. August durch Dortmunds City…Ruhr Nachrichten

NRW: Neue Qualität der Polizeieinsätze beim Fußball in Nordrhein-Westfalen…Pottblog

Ruhrgebiet: Lokalpolitik – auf den Hund gekommen…Post von Horn

RuhrgebietII: Wer kassiert, wer zahlt?…Bild 

Ruhrgebiet III: Kein Mitleid mit dem Ruhrgebiet…Der Westen

Ruhrgebiet IV: Das Ruhrgebiet kämpft besser gegen Rechts als Berlin…Der Westen

Ruhrgebiet V: Mit dem EU-Pass in ein Kellerloch…Neue Zürcher Zeitung

Bochum: Promi-Vermittler Hellen will Stadtwerke verklagen…Ruhr Nachrichten

Bochum II: HSG richtet neue Studiengänge ein…Der Westen

Duisburg: Duisburger kämpfen vereint gegen Rassismus…Welt

Duisburg II: Wie das Duisburger „Problemhaus“ zum Brennpunkt wurde…Der Westen

Duisburg III: Tauziehen um Erhalt der U79 geht auf die Zielgerade…Der Westen

Essen: Dieser Wasserfall ist ein Kunstwerk…Bild

Essen II: Bürger organisieren Mahnwache an geräumter Schule…Der Westen

Essen III: Weiter Streit in Essen um geplanten „Kommunal-Soli“…Der Westen

Schalke: Die Polizei erklärt sich

8811_130822_polizei_658x370Am Mittwochabend stürmte eine vollausgerüstete Polizeihundertschaft beim Champions-League-Qualifikationsspiel gegen POAK Saloniki einen Block in der Schalker Nordkurve. Mit einer Mitteilung und einer Pressekonferenz hat die Polizeiführung jetzt versucht den Einsatz von Schlagstock und Pfefferspray mit vielen Verletzten zu begründen.

„Ein seit Mitte der ersten Spielhälfte im Nordbereich durch die Gelsenkirchener Ultras aufgehängtes Banner führte bei den griechischen Fans zu massiven Unmutsäußerungen“, erklärt die Pressestelle der Polizei. „Nach Aussage eines der griechischen Polizeibeamten handelte es sich bei dem Inhalt des Banners um volksverhetzende Tatbestände. Auch er selbst fühlte sich erheblich beleidigt.“ Die anwesenden mehr als 2000 griechischen Fans sollen mit Blockstürmen, Spielfeldsturm und Spielabbruch gedroht haben. Die Funktionäre von PAOK sollen ebenfalls eine Entfernung des Banners gefordert haben. Da stellt sich natürlich die Frage, wie die aufgebrachten Fans der Polizei das mitgeteilt haben.

„In einem solchen Fall wäre Leib und Leben zahlreicher, auch unbeteiligter Zuschauer gefährdet worden“, heißt es weiter in der Pressemitteilung. „Um eine unmittelbar bevorstehende Eskalation der Situation zu verhindern und die Sicherheit auch unbeteiligter Personen weiterhin gewährleisten zu können, wurde nach vergeblichen Versuchen durch Vereinsseite der unverzichtbare Einsatz von Polizeikräften zur Entfernung des Banners im betroffenen Block N beschlossen.“ Die Hundertschaft soll dann beim Betreten des Blocks sofort von den Ultras und den anwesenden Fans angegriffen worden sein. Das erinnert fatal an die Reaktion von Polizisten, wenn sie von Bürgern wegen Gewalttätigkeit angezeigt werden. Dann kommt es in den meisten Fällen zu einer Gegenanzeige wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und das Verfahren wird eingestellt. In den letzten Monaten gab es eine Reihe von Vorfällen polizeilicher Gewalt, die Bürger mit ihrem Handy festgehalten haben und das hat natürlich Einfluss auf den Ausgang eines solchen Verfahrens. Private Aufnahmen gibt es von dem Einsatz in der Arena schon jetzt im Internet und wahrscheinlich werden weitere folgen. Die Gelsenkirchener Polizei verweist vorsorglich schon darauf, dass sie „mehrere Tatverdächtige“ zwischenzeitlich identifiziert hat – da kann man auf das Ergebnis gespannt sein. Das Banner wurde bei dem Einsatz übrigens nicht gefunden.

Von offizieller Seite spricht man von 30 leicht verletzten Personen aus, die durch Sanitäter versorgt wurden. Die Gelsenkirchener Ultras kommen zu einem anderen Ergebnis: „Beim Einmarsch der Polizei waren vielleicht noch 15 Minuten zu spielen. 75 Minuten waren ohne größere Zwischenfälle gespielt. Als Folge sind laut Angabe des DRK etwa 80 verletzte Personen, wobei eine weibliche Person die Nacht aufgrund des massiven Pfefferspray-Einsatzes auf der Intensivstation verbringen musste. Ein weiteres Bild im Internet zeigt auch, wie die Polizei bereits beim Einmarsch in den Block von oben dort stehende Schalke-Fans rabiat bei Seite stößt, ohne dass diese mit dem Vorfall irgendetwas zu tun haben oder überhaupt auf einen Polizeieinsatz vorbereitet waren“.

Wie weit diese Erklärung der Polizei ins Abseits führt macht das folgende Beispiel deutlich. Was passiert, wenn bei den vielen emotional aufgeladenen Derbys in der Liga sich die Gästefans durch Transparente und Beschimpfungen provoziert fühlen? Was passiert wenn diese Fans gewalttägige Aktionen ankündigen? Werden dann auch Hundertschaften in den Block der heimischen Fans geschickt? Das ist wohl kaum vorstellbar. Man muss den überzogenen Einsatz der Polizei in Gelsenkirchen im Zusammenhang mit den Ereignissen vor dem Spiel von Borussia Dortmund gegen Eintracht Braunschweig am vergangenen Wochenende sehen. Dort wurden drei Ultragruppen eingekesselt und durchsucht. Man begab sich auf die erfolglose Suche nach „diffamierenden“ Transparenten mit der Abkürzung ACAB für »All Cops Are Bastards«. Danach war die Stimmung getrübt und die Anfeuerung der Mannschaft gab es nur auf Sparflamme. Scheinbar ist die Polizei in NRW unter Rot-Grün dabei eine neue Strategie im Umgang mit den ungeliebten Fans auszuprobieren.

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Schalke: Polizei setzt auf Gewalt gegen Fans

8811_130822_polizei_658x370Das Qualifikationsspiel gegen PAOK Saloniki aus Griechenland wurde durch einen überzogenen Einsatz der Polizei für viele Fans zu einer sehr persönlichen Katastrophe. In der Nordkurve entdeckten die Ordnungshüter eine Fahne der Ultras von „Vardar Skopje“ mit denen einige Schalker Fans befreundet sind.

Nach Angaben der Schalker Vereinsführung interpretierte die Polizei das als Volksverhetzung und sah darin eine Provokation der griechischen Gäste. Daraufhin schickt die Einsatzleitung während des Spiels eine Hundertschaft in Kampfmontur in die vollbesetzte Nordkurve. Dabei kommt es zum Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray. „Ich kann noch immer nicht Glauben was da heute passiert ist. Wegen einer Fahne stürmen ca. 40 Polizisten in die Nordkurve und fangen ohne langes Zögern an mit Schlagstöcken zu schlagen und mit Tränengas zu sprühen“, schreibt marcx 04 im Forum von Westline. „Und das Ende vom Lied sind wieder Stadionverbote und unschuldige Polizisten. Zum Kotzen. Positiv nur, dass die gesamte Nordkurve und der Oberrang mit „Bullenschweine“ Sprechchören auf die Situation geantwortet haben“. Paul aus Gelsenkirchen berichtet auf facebook ebenfalls von den unschönen Szenen in der Arena: „Ein paar wenige halten auf Schalke eine mazedonische Flagge hoch und die Polizei sieht das als Provokation geht in die Kurve und knüppelt und sprayt alles in Grund und Boden. Unbeteiligte teils junge Mädchen liegen mit Platzwunden vor den Blöcken.“

Schalke 04 reagiert schon kurz nach dem Abpfiff und verurteilte das Vorgehen der Ordnungshüter. „Der Einsatz der Polizei war weder mit den Verantwortlichen des Clubs abgestimmt, noch wäre er von diesen auch nur ansatzweise gefordert oder gutgeheißen worden“, heißt es in einer ersten Erklärung von Schalke 04 zu den Ereignissen. „Dieser Einsatz war völlig unverhältnismäßig. Wir können dies absolut nicht gutheißen und bringen dafür nicht das geringste Verständnis auf.“ In den Foren kursiert das Gerücht, dass die UEFA den Einsatz der Polizei gefordert hat – eine Stellungnahme des Verbandes liegt derzeit noch nicht vor. Es gibt bisher auch keine Angaben über die Zahl der Verletzten.

Im Gegensatz zu den Verantwortlichen des Vereins hatten die Vertreter der Medien ein weniger klares Bild von den Ereignissen. „Nach diesem Tor drehten die Schalker Fans in der Nordkurve durch“, berichtet die WAZ im Internet. „Die Polizei musste aufmarschieren – es kam zu unschönen Szenen, die mit Sicherheit ein Nachspiel haben werden.“ Auch die Kollegen Marco Hagemann von Sky und Thomas Wark vom ZDF waren mit der Bewertung der Situation überfordert. Beide sprachen von Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Fangruppen von Schalke 04. Wenn in der Hektik eines Fußballspiels nicht die richtigen Fragen gestellt werden können, dann gibt es immer die Möglichkeit nach dem Abpfiff die Situation zu erklären. Die Ereignisse an diesem unschönen Fußballabend werden auf jeden Fall ein Nachspiel haben.

Ruhrpilot

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