Gegen die Dumschwätzer!


Nein, kein Tippfehler, sondern die originalgetreue Wiedergabe eines Wahlkampfplakates.

Naja, eines improvisierten Plakates. Gefunden an einem Verkehrsschild vor einem Altenheim in Herne setzt sich hier ein Bürger ein.

Und zwar nicht für, sondern gegen eine Partei. Ach was, gegen zwei Parteien. Gegen Rot-Grün.

Retro meets Wahlkampf
Retro meets Wahlkampf

Wir können natürlich nur mutmaßen, was der wackere Verfasser dieser biedermännischen Kleinode wählen würde: CDU, AfD, Zentrumspartei?

Allerdings: „Müntefering“ dürfte kein anachronistischer Bezug sein, der sich auf den ehemaligen Bundesminister bezieht, sondern auf Michelle Müntefering gemünzt sein – die Direktkandidatin für den Bundestagswahlkreis Bochum/ Herne II.

(Wenn auch ihr skurille, lustige, verschrobene Wahlkampfplakate, -slogans etc. findet, lasst sie uns doch zukommen!)

Ruhrpilot

Nobert Lammert
Nobert Lammert

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Der öffentliche Raum ist (auch) eine Zumutung, und das ist gut so.


Wer hat eigentlich in die Welt gesetzt, dass unsere soziale und gebaute Umwelt zu unser aller Gefallen zu sein hat? Dass, kaum dass wir aus unserer mehr oder weniger unaufgeräumten und nicht ohne  persönliche Geschmacksverirrungen eingerichteten Wohnung treten, alles nach den Gesetzen der sozialen Harmonie und der äußeren Schönheit zu funktionieren hat?

Klar, ich will nicht gleich ins nächste Loch stolpern, wenn ich auf die Straße gehe. Erst recht will ich  nicht bei nächster Gelegenheit von Jemandem überfallen werden, wenn ich mich aus dem abschließbaren Schutz meiner vier Wände in die Außenwelt  begebe. Aber muss das Straßenpflaster deswegen  gleich meinem Geschmack entsprechen auf dem ich ansonsten sicher gehe?

Müssen die Häuser entlang meines Weges alle in den richtigen Farben und Proportionen gefasst sein und das städtische und landschaftliche Ganze irgendeinem ästhetischen Idealbild entsprechen? Müssen obendrein die Menschen die mir dabei begegnen ausnahmslos freundlich, zumindest aber in ihrem Äußeren meines Blickes würdig sein?

Menschen sind nun mal sehr unterschiedlich und Architekten nicht die Herren der Welt sondern nicht mehr und nicht weniger als die zeitweisen Angestellten ihrer jeweilige Bauherren. Wie soll da Harmonie und Schönheit hergestellt werden, ohne dass sich eine Meinung gegen alle anderen durchsetzt?

Wie soll aus der Zumutung durch die Anderen einen Anmutung für mich, ja für alle werden, ohne dass dabei die Individualität und Kreativität des Einzelnen geopfert wird? Ohne dass die gestalterischen Wünsche des Einzelnen in der Einheitlichkeit und Konformität von manipulierten Massenwünschen untergeht? Oder ist die Mehrheit per Demokratie befugt im öffentlichen Raum den Rest ästhetisch und sozial glatt zu schleifen.

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Der Ruhrpilot

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Ruhrgebiet: Artisten mit Rückgrat…Achse des Guten

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Duisburg II: Wie der MSV Duisburg gegen rechtsextreme Fans vorgehen will…Der Westen

Essen: CDU und SPD in Essen gründen Aktionskreis pro Messe…Der Westen

Serie: Wie esoterisch ist mein Gesundheitsministerium? Teil 8: NRW


Es wird spannend. Denn heute widmen wir uns Eso-Barbara. Der ruhelosen Rauch-Restriktorin. Der vitalen, volkserziehenden Vollhomöopathin. All das heute in unserer Serie „Wie esoterisch ist mein Gesundheitsministerium?“.

Lauschen wir Barbara Steffens (Quelle: Wikipedia.de)
Lauschen wir Barbara Steffens!
(Quelle: Wikipedia.de)

Doch zunächst ein Wort an unsere Leser. In der letzten Woche hatten wir darüber berichtet, dass die Antworten einiger Ministerien nicht problemlos verwertbar waren; entweder wurde nicht auf unsere drei Fragen einzeln geantwortet – oder eine Antwort blieb aus, trotz mehrfachen Nachfragen. Wir fragten euch, liebe Leser, was davon zu halten sei. Und ihr habt geantwortet. Das wiederum hat mich wirklich gefreut. Weil es mir zeigt, dass ihr Anteil daran nehmt, was hier so los ist. Weil es zeigt, dass ihr mitredet und nicht nur konsumiert.

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Grüne und Päderasten: Die Legende von Lüdenscheid


grueneDie Forderung Sex, mit Kindern zu legalisieren kostete den Grünen 1985 den sicher geglaubten Einzug in den Landtag von Nordrhein-Westfalen. Um den Parteitag in Lüdenscheid, auf dem die Päderarsten-Forderung beschlossen wurde ranken sich Legenden.

Am 10. März 1985 beschlossen die nordrhein-westfälischen Grünen auf ihrem Parteitag in Lüdenscheid den Programmteil „Sexualität und Herrschaft“, in dem unter anderem auch die Entkriminalisierung von Sexualkontakten zwischen Erwachsenen und Kindern gefordert wurde. Der Kernpunkt des Papiers: „Einvernehmliche Sexualität ist eine Form der Kommunikation zwischen Menschen jeden Alters, Geschlechts (…) oder Rasse und vor jeder Einschränkung zu schützen.“

Eine Woche später, sowohl in den Medien als auch in der Partei hatte der Beschluss für heftige Kritik gesorgt, wurde der Programmteil durch den Landeshauptausschuss zurückgezogen. Im letztendlich beschlossenen Wahlprogramm bekannten sich die Grünen ausdrücklich zur Schutzaltersgrenze. Sex mit Kindern wollten sie nicht mehr zulassen. Aber die Kurskorrektur kam zu spät: Die Grünen verpassten den sicher geglaubten Einzug in den Landtag von NRW mit 4,55 Prozent deutlich – auch wegen des Skandals, den der Programmteil „Sexualität und Herrschaft“ ausgelöst hatte.

Schon kurz darauf setzte eine Legendenbildung ein, die bis heute anhält. Eine kleine Gruppe hätte die „Debatte als Debatte über die Liberalisierung von Sexualmoral (…) als Trittbrettfahrer benutzt, um ihre kruden Forderungen einzuspeisen“, sagte Sven Lehmann, Vorsitzender der Grünen in NRW der FAZ, Eckhard Stratmann-Mertens, ehemaliger Bundestagsabgeordnete der Grünen in den 80er Jahren sagte der Welt „In NRW gab es 1985 auf einem Parteitag einen unachtsamen Moment.“ Andere berichten, die Delegierten seien auf dem Parteitag so erschöpft gewesen, dass sie gar nicht mehr richtig mitbekommen hätten, was sie da beschlossen. Sicher, Parteitage der Grünen waren in den 80er Jahren chaotisch und anstrengend, die Debatten um das knapp 500-Seiten Programm für die Landtagswahl und die Aufstellung der Reserveliste zogen sich über mehrere Parteitage hin. Unterlagen, die diesem Blog vorliegen beweisen jedoch: Die Lüdenscheid-Legende ist eine Lüge. Die Delegierten wussten genau was sie taten.   

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Der Ruhrpilot

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