
Die Band Frei.Wild steht auf Platz 2 der deutschen Albumcharts. Die deutschsprachige Band aus Südtirol tourt nun durch die Bundesrepublik, spielt in den ganz großen Hallen. Am 1. November tritt die Band in der städtischen Westfalenhalle in Dortmund auf. Frei.Wild ist in die Fußstapfen der »Böhsen Onkelz« getreten. Die Nazi-Vergangenheit des Sängers scheint – wie beim großen Vorbild – kein Hindernis zu sein, auf Festivals in diesem Sommer spielten Frei.Wild neben großen Bands. Publikative.org, Kein Bock auf Nazis und Ruhrbarone meinen: Schluss damit! Von unseren Gastautoren von Publikative.org.
Im Gegensatz zu den großen Vorbildern der Onkelz, die praktisch jedwede politische Äußerung nach ihrem Ausstieg aus der Nazi-Skin-Szene vermieden und in ihren Songtexten keinerlei im engeren Sinne politischen Aussagen mehr trafen, halten sich Frei.Wild mit solchen Botschaften an ihre Fans alles andere als zurück. So heißt es zum Beispiel in Wahre Werte von 2010:
„[…]Formen und Spalten, Die dein Ich-Gefühl zurückerstatten […],Da, wo wir leben, da wo wir stehen, ist unser Erbe, liegt unser Segen, Heimat heißt Volk, Tradition und Sprache, für uns Minderheiten eine Herzenssache. […] Wir sind verpflichtet, dies zu bewahren, unser Tirol gibt’s seit 1200 Jahren. Wo soll das hinführen, wie weit mit uns gehen, selbst ein Baum ohne Wurzeln kann nicht bestehen. Wann hört ihr auf, eure Heimat zu hassen, wenn ihr euch Ihrer schämt, dann könnt ihr sie doch verlassen. […] Sprache, Brauchtum und Glaube sind Werte der Heimat, ohne sie gehen wir unter, stirbt unser kleines Volk. […] Bräuche, Geschichten, Kunst und Sagen, sehe schon die Nachwelt klagen und fragen: Warum habt ihr das verkommen lassen? Die Wurzeln des Landes, wie kann man die hassen? Nur um es manchen recht zu machen, die nur danach trachten, sich selbst zu verachten.”
In diesen Zeilen steckt alles, was völkischen Nationalismus ausmacht: Die Bezüge auf ein »Erbe«, welches »bewahrt« gehöre und nicht »verkommen« dürfe; die Annahmen von Verwurzelung und organischer Zugehörigkeit, kulminierend in der Formel „Heimat heißt Volk, Tradition und Sprache“. Obwohl –






